XXV. Torgelower Nachwuchsopen
2016-11-27 (RK) Am vergangenen Wochenende fand das XXV. Torgelower Nachwuchsopen statt. Wie in den letzten Jahren regelmäßig waren wir auch diesmal dabei. Wir, das heißt unsere vier jüngsten Vereinsmitglieder Anna, Hannes, Mattis und Theo (alle u8) sowie Artöm, der in der u12 startete und Theos kleiner Bruder Frieder, der als Fünfjähriger(!) beim Training Talent zeigt und nun sein erstes großes Turnier spielt. Unser Tross bestand aus meinem Auto sowie der Fahrzeuge der Familien Kummerow und Küstner, so dass wir alle bequem anreisten. Nach Überwindung einiger Baustellen kamen wir rechtzeitig im Turniersaal an.
Gespielt wurde in den Turniergruppen u20, u14 und u10, wobei in den Turnieren jeweils der/die beste u12 bzw. u8 - Spieler/in prämiert wurden. Unsere Nachwuchsspieler waren also immer die Jüngsten im Starterfeld.
Artöm belegte in seiner Gruppe Platz 18 (von 25 Teilnehmern) mit 3/7 Punkten. Das hört sich vielleicht nicht so berauschend an doch muss man bedenken, dass Artöm vermutlich der einzige noch Zehnjährige in dem u14 Feld war. Er konnte auch seinen Setzranglistenplatz verbessern. In der u10 Gruppe hatte diesmal Mattis seinen großen Auftritt. Unter 31 Teilnehmern - die Hälfte davon u8-Spieler - konnte er 5/7 Punkte erkämpfen, belegte Platz 6 und wurde damit bester u8-Spieler. (Der Nächsbeste kam erst auf Platz 11.) Dafür gab es einen Pokal, der jetzt sicher einen Ehrenplatz in Mattis Zimmer hat.
Hannes startete mit zwei Siegen in Folge, womit er in der Spitzengruppe lag. Entsprechend bekam er drei starke und ältere Gegner (darunter den späteren Turniersieger), denen er jeweils unterlag. Nach erneutem Sieg in der 6. Runde vergab er in der Schlussrunde durch einen Fehlgriff in bereits klar besserer Stellung mit deutlich Mehrmaterial die Chance, mit 4 Punkten zweitbester u8-Spieler zu werden. er landete mit 3 Punkten und Riesenbuchholz (nur die Spitzenspieler hatten eine höhere) auf Platz 18, was immer noch der 7. Platz in der u8 war.
Theo war heute nicht ganz so stark. Man merkt, dass Mattis und Hannes ihm Turnierpraxis voraus haben. Doch in den Partien gegen die Gegner aus dem unteren Tabellenfeld konnte er sich durchsetzen und belegte mit ebenfalls 3 Punkten Platz 24 (Platz 10 in der u8). Hannah, die sich ohne einen Punkt gegen Freilos (den Mattis und Theo bekamen) durchs Turnier kämpfte, fehlte zum Schluss leider noch ein Erfolg, um den nächsten Pokal als bestes u8-Mädchen zu bekommen. 2 Punkte bedeuteten Platz 28.
Begeistert war ich von Frieder. War der Fünfjährige mit dem Turniertrubel und den vielen "großen" (weil viel älteren) Kindern in den ersten beiden Runden noch überfordert, wurde er von Runde zu Runde ruhiger, die Partien von Runde zu Runde besser. Wie ein Großer bediente er korrekt die Uhr, reklamierte regelkonform die regelwidrigen Züge seiner Gegner, wandelte Damen um usw. und erkämpfte sich sage und schreibe 2,5 Punkte. Das bedeuete Platz 25. Klar ließ er hier und da Figuren stehen aber es ist eben noch kein (Groß)Meister vom Himmel gefallen. Mir ist übrigens beim Zuschauen bei ihm eine neue Definition von "klein" eingefallen. Ein Schachkind ist klein, wenn er sogar stehend und auf Zehenspitzen Mühe hat, die gegnerische Grundreihe zu erreichen. :-)
Das Torgelower Team hatte wie immer ein schönes Turnier auf die Beine gestellt. Das Haus an der Schleuse war ideal. Ein großer Spielsaal, Nebenräume und vor der Tür ein Rasen, der mit dem Fußball malträtiert wurde. Zwar begann das Turnier mit Verspätung der Ablauf war dank der vielen Helfer aus dem Verein exzellent organisiert. Ich sag mal: "Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Jahr."
Turnierhomepage mit Ergebnissen, Tabellen und Partien
Punktspiele - 2./3. Runde
Vorweihnachtliche Geschenke!?
2016-11-20 (HL) Heute stand unser erstes Auswärtsspiel gegen SK König Tegel II an. So trafen sich 6 GSV´ler gegen halb zehn an Berlin-Gesundbrunnen und setzten von dort die gemeinsame Reise gen Norden fort, Christian und Olaf kamen selbstständig zum Spiellokal. Während Stefan noch über die "DDR-Kinderschach-Figuren" und Plastikbretter monierte, konnte sich der Rest die parallel stattfindenden Begegnungen in der 1.Bundesliga ansehen. Die Mannschaftsaufstellung der Tegeler vorauszuahnen war fast nicht machbar. Immerhin konnten wir 7 Stammspieler aufbringen (ob das ein Novum in dieser Saison bleiben wird?). Wilko, Max und Nick als jugendliche Optimisten ("Wir gewinnen heute") stand der sarkastische Pessimismus von Stefan gegenüber ("Niemals, rette sich wer kann!").
Anfangs verliefen die Partien in vernünftigen Bahnen, niemand stand besser aber auch niemand schlechter. Zuerst war Nick fertig, welcher dem IM ein sicheres Remis abtrotzen konnte. Max´ Gegner fing irgendwann an zu "Blinzeln", in der Zeitnot wahrscheinlich mehrmals und schwupps hatte Max den Punkt. Bei Olaf´s Spiel gegen den Katalanen kann selbst ich noch etwas lernen; dieses mal mit langer schwarzer Rochade. Das veranlasste den Gegner zwecks Linienöffnung noch einen Bauern zu opfern und schließlich Material in die schwarze Festung zu jagen. Aber irgendwie hielt Olaf alles zusammen und als der Rauch sich verzogen hatte, stand er mit einem ganzen Mehrturm da. Christian´s Partie konnte ich nicht so gut verfolgen, als ich einmal in der Zeitnotphase lugte, hing irgendwie alles, eine Null für uns. Die zweite absehbare Null hatte Wilko mit zwei Minusbauern auf dem Brett, welches er noch ein paar Züge verschleppte.
Stefan - welcher erst auf der Hinfahrt im Zug bemerkte, dass er Schwarz hatte - konnte auch gefahrlos remisieren. Hannes stellte eine ruhige Positionspartie auf´s Brett, nach dem Abtausch aller Leichtfiguren begann der Gegner, zu kneten. Dieses brachte ihm einen Mehrbauern ein; doch irgendwie war es der Falsche. Hannes konnte die Damen tauschen, den Mehrfreibauern blockieren und seine Türme aktivieren. Durch die Bauernschwächen sah es fast so aus, als ob er den Bauern wiedergewänne bzw. Remis durch Zugwiederholung forcieren könne. Doch sein Gegner steckte nach der Zeitkontrolle ganze 30 Minuten in die Stellung und lief - wohl seiner guten Stellung hinterher trauernd - kurze Zeit später in ein Matt. Rüdiger gelang eine gute Partie in Sachen Läuferpaar; als der Schreiber dieser Zeilen sich halb fünf gen Heimat aufmachte, schob Rüdiger langsam seine Bauern nach vorne, letzten Endes zum verdienten Sieg.
Fazit: Die Optimisten hatten recht (dank leichter Unterstützung der Tegeler); in schon 14 Tagen geht es dann gegen Neuruppin.
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GSV IV - Nichts zu holen gegen Gryps
2016-11-07 (RK) Erstmals war das Derby gegen Gryps tatsächlich ein Auswärtsspiel, denn wir spielten in Görmin. Bei der Anreise hatten wir den gleichen Zeitplan wie ein Großteil unserer Gegner. Wir bogen zeitgleich auf den Parkplatz vor dem Dörphus ein. Als ich sah, wer dem Fahrzeug entstieg und wer bereits vor der Tür wartete, schwante mir Böses. Tatsächlich. Unser Gegner, der stark in die Saison gestartet war, verbesserte seine Aufstellung nochmals und bot das bisher stärkste Team der Saison auf. Wir waren also im Schnitt 350 Punkte / Brett schwächer besetzt.
Eine halbe Stunde nach Spielbeginn ist noch alles im Lot. Gary hat als Weißer im Damengambit c5 gezogen, was sicher nicht gut ist. Ich habe in einer slawischen Struktur Lf5xb1 gespielt und stehe objektiv schlecht. Mein Gegner versinkt in tiefes (und langes) Nachdenken. Wenig später verliert Mano einen Bauern.
Eine weitere Stunde später folgendes Bild: Jens steht gut, ich immer noch schlecht. Jakob liefert sich eine wilde Schlacht, unklar, wer hier besser steht. Jethro an Brett 4 steht sehr ordentlich. Sophie hat sich ebenfalls gut aufgebaut, spielt aber ziemlich passiv für meinen Geschmack. Mano steht auf verlorenem Posten (hier ist der größte DWZ-Unterschied von >600 Punkten), Garys Probleme werden größer und Conrad liefert sich mit seinem Kontrahenten ein wildes Hauen und Stechen - und gewinnt plötzlich eine Qualität!
Beim nächsten Rundgang, erneut eine Stunde später hat sich das Bild grundsätzlich gewandelt. Jens steht immer noch gut, ich immer noch schlecht. Jakob hat ein totremises Turmendspiel auf dem Brett. Jethro hat irgendwo zwei Bauern eingebüßt, versucht jedoch mit aktivem Figurenspiel gegenzuhalten. Bei Sophie hat sich ein gegnerischer Turm in die Bresche geschlagen, um die Königsfestung aufzureißen. Wenig später wird klar, dass das Qualitätsopfer von Erfolg gekrönt sein wird. Mano hat soweit alles zusammengehalten, doch sein Gegner tauscht in aller Gemütsruhe alles Material und verwertet seinen Mehrbauern lehrbuchmäßig. Garys Stellung ist inzwischen völlig zusammengebrochen. Zwei Mehrbauern reichen seinem Gegenüber zur Partieentscheidung. Conrad hat im Bestreben, die Damen zu tauschen übersehen, dass er nach dem Tausch ebenfalls in einer Springergabel steht - nur, dass bei ihm der ganze Turm und nicht nur die Qualität fällt. Das Bauernendspiel mit dem Springer von oben ist leicht gewonnen für den Gegner.
Irgendwann spielen nur noch Jens, Jethro und ich. Jens lässt den Sieg aus (siehe Diagramm) und einigt sich auf Remis. Bei beginnender gegnerischer Zeitnot kann Jethro einen Bauern zurückgewinnen und ich mich etwas befreien. Schließlich läuft auch mein Gegner in einer Springergabel - hier aber auf die Dame. Die sofortige Aufgabe folgte. Schließlich muss Jethro die Damen tauschen und seine Gegnerin verwandelt nicht ganz so lehrbuchmäßig wie Brett 6 aber absolut sicher.
Noch ein wenig mit den guten Bekannten der innerstädtischen Konkurrent geplaudert und dann ab nach Hause, gucken, ob die anderen Teams es besser als wir gemacht haben.....
Zusammenfassung: Gryps war unserer Vierten klar überlegen, wie unsre 1,5:6,5 Niederlage verdeutlicht. In dieser Aufstellung werden sie auch für Staffelfavorit Binz ein gefährlicher Gegner sein.
Wir stehen nach einem Drittel der Saison ohne Mannschaftspunkte auf dem letzten Platz - obwohl die Punkte in den ersten Runden in Reichweite waren. Am nächsten Spieltag wird der vermutliche Abstiegsgipfel gegen Bergen II steigen. Spätestens da müssen wir punkten.
Schülerliga - zwei Heimsiege
2016-11-12 (RK) Am 2. Spieltag der Schülerliga standen die Runden 2 und 3 auf dem Programm, die wir als Heimspiele im Koeppenhaus austrugen. Unsere Gegner war wieder die "innerstädtische Konkurrenz", die Teams SV Gryps II und III. Nachdem wir in der 1. Runde keinen Fuß auf die Erde bekamen, sollte es dieses Mal besser werden - und das wurde es auch.....
Pünktlich um 10 Uhr waren alle Bretter aufgebaut (danke für die Hilfe, Marko) unsere Spieler, einschließlich Ersatzspieler alle da - nur von Gryps fehlten zwei Kinder. Die blieben auch verschollen, so dass wir erstaunlicherweise mit neun Kindern nur einen Spieler weniger im Spielsaal hatten, als Gryps - wobei wir nur ein Team stellen mussten und unser Gast drei. Wenigstens wurde jeweils unser Gegner komplettiert, so dass alle spielen konnten. Unsere Ersatzspieler sollten untereinander mit richtiger Bedenkzeit und Aufschreiben spielen, um genau dies zu üben.
Im ersten Duell gegen Gryps II konnten sich Vincent und Felix nach in dieser AK normalen Eröffnungsungenauigkeiten schnell Vorteile erarbeiten und diese auch bis zum Sieg führen. Doch so einfach war unsere Aufgabe nicht. Artöm stellte erst mal eine Figur ein und kam durch einen einzigen Fehlzug seiner Gegnerin, der zwei Türme kostete, auf die Siegerstraße. Auch Crispin hatte mächtig zu kämpfen. Er ließ unnötig einen Einschlag auf f7 zu, konnte aber kurze Zeit später Material gewinnen. Endgültig auf der Siegerstraße schien er zu sein, als ihm eine Damefesselung an ein (Matt)Feld gelang und diese gewann. Doch durch weitere Ungenauigkeiten und Einsteller beiderseits blieb das Spiel immer spannend. Es war auch das mit Abstand längste Match. Schließlich landete Crispin im Endspiel D+B+B gegen T+T+B. Dieses wurde leider nicht zu Ende gespielt, weil der zweite unmögliche Zug den Partieverlust bedeutete. Damit stand das Ergebnis von 3:1 fest.
In der Nachmittagsrunde spielte dann Theo an Brett 4, der im vormittäglichen Testspiel überzeugte. Er konnte seinen Gegner auch schnell überspielen - eine Beispielpartie, wie man (hier der Gegner) nach schlechten Eröffnungszügen schnell verliert. Ebenfalls interessant war Vincents Partie. Klasseideen zeichneten sich ab aber Vincent hätte trotzdem mehrfach deutlich besser agieren können. Auch diese Partie wird noch einmal Trainingsinhalt sein. Artöm und Felix gelangen Start-Ziel-Siege, so dass das 4:0 Endergebnis schnell auf dem Zettel stand.
In der Tabelle stehen wir jetzt hinter Staffelprimus Torgelow und Gryps I auf dem 3. Platz - aber richtig schwere Gegner warten noch auf uns....
Punktspiele - 2. Runde
GSV II - Autsch! Vermeidbares, Klappe die Zweite!
2016-11-12 (JH) Das tat weh! Immerhin konnten sich die Stralsunder einer gelungenen Revanche der letztjährigen Aufstiegsparty der Greifswalder in Stralsund (7.5:0.5 gegen die Stralsunder Zweite) erfreuen und uns daran erinnern, dass es, wenn es ein erfolgreiches Bestehen in der höchsten Landesklasse zu erreichen gilt, von unserer Seite wohl eine höhere Quote guter Züge braucht. So jedoch fuhren wir jedoch – und das zum zweiten Male völlig überflüssig – die zwei Punkte für unseren Gegner ein und verbleiben selbst weiterhin ohne Mannschaftspunkte.
Das Drama begann schon mit zwei nicht statt findenden Dramen am zweiten und am zwei-Mal-zweiten Brette, wo wir jeweils die weißen Steine führend, aus unterschiedlicher schachlicher und nicht-schachlicher Gemengelage heraus zweifach nur die Hälfte der möglichen Punkten einfuhren. Wilfried konnte sich nach 10 englischen Zügen nicht mit der Sprache seiner Stellung anfreunden und Christoph schnabulierte im Tarrasch-Franzosen korrekterweise einen Bauern, um sich dann jedoch angesichts drohender Kompensation in Form eines ausnahmsweise entfesselten französischen Läuferpaars doch dem Remis nicht zu verweigern. Als dann noch am zwei-Mal-zwei-Mal-zweiten Brett (also auch anziehend) Janis im Pirc fehlgriff, sodass er anstatt eines hübschen Raumvorteils nur die Trümmer seines Zentrums auf dem Brett hatte, hieß es plötzlich für die Greifswalder Schwarzspieler, in den Risikomodus zu schalten, wollte man als Gewinner des Mannschaftskampfes nach Hause zu gehen. Da Ernst am letzten Weißbrett nicht nur bedenklich wenig vernünftige Felder für seine Figuren fand, sondern nach 23. Zügen im höheren Sinne schon auf Verlust stand, verschärfte sich die schwärzliche Must-Win-Stimmung auf den ungeraden Brettern weiter.
Frank am siebten Brett konnte sich zwar nicht über besonders ambitioniertes Spiel seines Gegner beschweren, der in Stonewall-artiger Stellung als erste Amtshandlung seinen weißfeldrigen und somit starken Läufer gegen seinen ungleich schwächeren Counterpart tauschte, aber in der zunehmend verrammelten Bauernstruktur schwanden zunehmend mögliche Hebel und mit ihnen zunehmend die Gewinnchancen. Lediglich die a-Linie öffnete sich, ein Generalabtausch bahnte sich an und ein Remis Franks war nur noch eine Frage der Zeit. Derweil ging es an den Brettern eins, drei und fünf hoch her. An Brett fünf war Johannes dank gegenseitiger botwinnesker Aufstellung mit einem deplatzierten weißen Springer auf f3 in Vorteil gekommen, machte mit 16…h5? allerdings einen schweren strategischen Fehler, verrechnete sich dann anschließend (ein Fehler kommt selten allein!) und offerierte notgedrungen ein dem Anschein nach ganz akzeptables Qualitätsopfer. Glücklicherweise ließ Johannes Gegner (nicht ganz Fritz 13) sich vom Anschein trügen und lehnte inkorrekterweise das Qualitätsopfer ab, wonach Schwarz wieder Initiative und positionellen Vorteil innehielt. Dabei verbrauchte Weiß in zugegeben nicht einfacher Stellung so viel Zeit, dass vertieft in die Suche nach einer Lösung des Stellungsproblems er im 24. Zug die Zeit überschritt. Das war der Ausgleich!
Währenddessen hatte Stefan am ersten Brett aus der Eröffnung heraus ohne Probleme eine Qualität gegen einen Zentrumsbauern gegeben, was objektiv zwar wohl nicht ganz korrekt war, aber zu dem erhofften nicht-ausbalancierten Stellungstypen führte, in welchen Stefan sich besser zurechtfand und seinen Gegner Stück für Stück überspielte. Christian am dritten Brett hatte dagegen die Qualität mehr, dagegen fast eine Handvoll Bauern weniger und lehnte um den dreißigsten Zug eine Stellungswiederholung ab im Glauben immer noch auf Gewinnspielen zu müssen, ein Irrglaube, wie sich herausstellte. Ernst, nämlich, hatte seinen Gegner überrauschenderweise um eine ganze Dame betrogen und stand aus dem Nichts heraus plötzlich glatt auf Gewinn. Als dann Frank wie erwartet remisierte und Ernst tatsächlich den vollen Punkt einfuhr, benötigten wir von den noch laufenden Partien am ersten und dritten Brett nur noch einen halben Punkt, um immerhin noch einen Mannschaftspunkt einzufahren. Christian allerdings stand auf verlorenem Posten und konnte sich der Bauernmehrheit nicht auf Dauer erwehren. Damit lag unsere Hoffnung auf Stefan. Ein fataler Rechenfehler in einem komplizierten Endspiel jedoch reichte, um aus dem durchaus wahrscheinlichen halben (oder gar ganzen) Punkt eine Null zu machen, sodass unter dem Strich wiederum eine Null für die Mannschaft zu Buche stand.
Damit ging der Kampf unglücklich 3.5:4.5 verloren. Glücklicherweise erwartet uns bald in Grevesmühlen die nächste Möglichkeit zu punkten.
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GSV III - Sieg in letzter Sekunde
2016-11-07 (RK)
Unser Gegner Doberaner SV gehört sicher zu den schwächeren Teams der Liga. Daher sollte der erste Mannschaftssieg her. Der Kampfplan war einfach. Gegen das starke Oberhaus gegenhalten und hinten die Punkte machen.
Das klappte schon mit Spielbeginn sehr gut. Unsere Gäste ließen Brett 8 frei, so dass Antje leider keinen Gegner hatte. Marko und Helmut hatten keine Probleme und gewannen schnell und sicher. Damit lagen wir schon mit 3:0 in Front. Auch Ulrike steht etwas besser. An den vorderen Brettern dagegen entbrennt ein heißer Kampf. Bernd und Albert (in Zeitnot) spielen Remis, Jochen und Gerhard kämpfen in schlechteren, bzw. sogar verlorenen Stellungen um zählbares.
Das sollte ja egal sein, da wir schon 4 Punkte hatten und nur noch den Punkt von Ulrike zum Mannschaftssieg benötigten. Doch Ulrike vergisst den gegnerischen Freibauern, der plötzlich losstürmt und weder vom König noch vom (Mehr)Läufer aufgehalten werden kann. Doberan verkürzt auf 4:2. Nun muss Jochen endgültig die Segel streichen. Sein junger Gegner hatte eine sehr starke Partie abgeliefert und setzte sich schließlich im Dameendspiel mit zwei Mehrbauern durch. 4:3 und Gerhard kämpft ebenfalls mit dem Rücken zur Wand.
Jedoch kann Gerhard einen Bauern zurückgewinnen und es entsteht ein Endspiel , wo jeder die Dame hat, sich Bauern auf f3/f4 gegenüber stehen und der Gegner zusätzlich noch einen h-Bauern hat. Dieser Bauer wandert bis h3 vor - nun hat der schwarze King aber kein Feld mehr, um sich vor einem drohenden Dauerschach zu verstecken, außerdem war selbst nach einem Dametausch das Bauernendspiel remis, weil Weiß die Opposition halten kann. Doch Gerhard tauscht die Damen nicht - und hat nur noch wenige Sekunden auf der Uhr. Frage an mich als Schiri: "Kann ich Remis reklamieren, wenn ja, wie geht das?" Antwort: "Das kannst du - aber nur, wenn du dran bist. Du solltest dazu die Uhr anhalten." Als Gerhard wieder dran ist, hält er die Uhr an. Diese steht jetzt bei 4 Sekunden, der Gegner hat noch eine knappe Stunde. Da Gerhard mit seiner vorstehenden Frage Aufklärung verlangte, habe ich ihm entsprechend 11.9 der FIDE-Regeln das Prozedere erklärt. "Ich entscheide nicht, ob die Stellung remis ist." (Die war Remis.) "Ich will sehen, ob du dich korrekt verteidigen kannst." Und weiter: "Damit ich das beurteilen kann, muss ich von dir natürlich Züge sehen, du solltest also sehr schnell spielen. Das Ergebnis lege ich dann nach Blättchenfall fest." Interessanterweise fühlte sich Gerhards Gegner ebenfalls aufgefordert schnell zu ziehen, obwohl ihm ja noch genügend Zeit zur Verfügung stand.
Für mich war eigentlich klar: Wenn Gerhard jetzt nur noch 3-4 Züge macht, verliert er die Partie. Die Stellung ist zwar Remis aber zeigen kann er das nicht mehr. Er hätte diese Stellung einfach eine Minute früher erreichen müssen. Doch das unglaubliche geschah. Der Gegner, der jetzt schnell zog und dabei mehrfach vergaß, die Uhr zu drücken, was Gerhard die Möglichkeit gab, viele Züge zu schaffen, stellte beide Bauern ein! Damit war klar, dass ich auf Remis entscheiden werde, da Gerhard nur noch durch "kunstvolles Dame einstellen" verlieren konnte. Soweit kam es aber nicht. Die Spieler einigten sich auf Remis, als bei Gerhard noch eine Sekunde auf der Uhr war.
Damit endete das Match äußerst glücklich, jedoch nicht unverdient, mit 4,5:3,5 für uns.
GSV IV - Lehrgeld bezahlt
2016-11-07 (RK) Die FHSG Stralsund war eins der Teams, welches mir schlagbar erschien, auch wenn wir an fast allen Brettern etwas schlechter besetzt waren. Leider erkrankte Jens. Tim rutschte ins Team. Aber egal, die Mannschaft sollte ja vorrangig mit Nachwuchsspielern spielen. Die Stralsunder kamen wie erwartet (fast) in Bestbesetzung. So war ich der Einzige, mit höherer DWZ. Gary war natürlich auch stärker als sein jugendlicher Gegner einzuschätzen.
Die Partien begannen, alle Eröffnungen liefen aus meiner Sicht normal. Nach rund anderthalb Stunden nahm Jonas an Brett 1 das Remisgebot des Gegners an. Es war viel Material getauscht worden, Jonas hatte einen isolierten Bauern, der aber sicher zu verteidigen war. Daher war der Friedensschluss ok. Zwischenstand an den anderen Brettern aus meiner Sicht: Ruben steht vermutlich ausgeglichen, es liegt Taktik in der Luft. Ich fühle mich wohl und habe das Gefühl, mit Weiß zu spielen, da ich angreife und mein Gegner verteidigt. An Brett 4 tobt der Kampf um / auf der offenen Linie, wobei ich das Gefühl hatte, dass Jakob diesen Kampf etwas kreativer führte und daher leicht besser stand. Jethro stand dagegen strategisch schlecht und hatte auch schon einen Bauern weniger. Nichtsdestotrotz kämpfte er verbissen weiter. Sophie stand m. E. besser. Ich hätte dort lang rochiert und mit Mann und Maus auf dem Königsflügel angegriffen. Aber Sophie blieb mit dem King auf e1.... Tim hatte eine interessante Stellung. Es war noch fast alles auf dem Brett. Da sein Gegner eine Bauernschwäche auf dem Damenflügel hatte, dachte ich, dass auch Tim einen Tick besser steht. Gary hatte an Brett 8 L+s gegen T+B+B getauscht und stand besser. Also alles gut.
Nun kam der verrückte Teil des Matches. Beim nächsten Rundgang sah ich, dass Jethro inzwischen einen Turm mehr hatte, er musste aber noch gegen zwei verbundene Freibauern kämpfen. Das schaffte er, so dass wir in Führung gingen. Dann lief es andersrum. Jakob, der schon eine Figur mehr hatte, stellte sich so unglücklich hin, dass der Gegner den Lucky Punch fand. Nur wenige Minuten später stöhnte Gary auf. Auch er hatte seine klar bessere Stellung weggestellt. Nun liegen wir mit 2,5:1,5 hinten. Dann setzte sich an unseren verbliebenen drei Jugendbrettern die um 55 Jahre pro Brett(!) größere Spielerfahrung der Stralsunder durch. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Ruben neben mir plötzlich mit seinem Gegner schnell alles runter tauschte - und beim Gegner ein Turm übrigblieb - aus. Sophie übersah (immer noch unrochiert)einen Einschlag auf f2. Das kostete einen Bauern. Ich fand das noch nicht so schlimm, denn m. E. nach standen Sophies Figuren deutlich aktiver. Doch Sophie verlor jetzt den Faden und dann auch die Partie. Schließlich übersah Tim nach spannender Partie einen durch eine Fesselung ermöglichten Einschlag in seine Königsstellung mit sofortigem Partieverlust. Ich selbst konnte nach gut 5 Stunden noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, so dass wir schließlich 5,5:2,5 verloren.
Insgesamt ging der Stralsunder Sieg in Ordnung, auch wenn er deutlich zu hoch ausfiel. Trotzdem bin ich guter Dinge. Mit wachsender Spielerfahrung (genau diese sollen sich die Spieler in der Vierten ja holen) werden die gewünschten Resultate auch kommen.
Blitzmeisterschaft - "The champion is back."
2016-11-06 (RK) "The champion is back." Könnte die Überschrift lauten. In der 2. Runde unserer Blitzmeisterschaft zeigte Wilko wieder "alte Klasse" und konnte sich mit 100% unter den diesmal elf Teilnehmern durchsetzen. Dabei siegte er auch gegen Max und Altmeister Wilfried. Max gab nur noch einen halben Zähler gegen Tino ab und belegte Rang 2. Wilfried zog gegen die beiden Ersten den kürzeren und remisierte außerdem gegen Stefan. Die Überraschung des Abends war wohl Jakob, der glänzend aufgelegt war und sieben Partien gewinnen konnte - darunter auch gegen Stefan und Tino. Stefan und Tino landeten gemeinsam mit je 5,5 Punkten auf Platz 5. Die Ergebnisse der unteren Tabellenhälfte wurden wie üblich mehr oder weniger gerecht "ausgewürfelt". Die Reihenfolge könnt ihr der Tabelle entnehmen.