1. Mannschaft (Oberliga Nord-Ost)
(Saison 2007/2008)

Abschlusstabelle

NrNameELORd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Teschke, Olaf2293010.50.50.50.50.510.5
2Smith, Axel2271     1   
3Grandelius, Nils2271         
4Bartolomäus, Christian22350.50.50.5000.50.50.50
5Stopsack, Malte22371 0      
6Reyer, Ulli22000.51 0.5  0.50.50.5
7Kalhorn, Stefan219000.510.50110.50.5
8Grzesik, Thomas2309   1  0.5  
9Woll, Wilfried21790.50.510000.50.50.5
10von Rahden, Arvid2143 1 0.5     
11Köpcke, Klaus-Peter2104001 1110.50.5
12Stubbe, Wilko2083 0.50 0  01
13Valet, Richard20660 0.510.500.50 
14Leisner, Hannes1981    00.5  0
Spielberichte
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Runde 9

Saison-Abschluss in Tegel

30.4.2008 (StK) Die neunte und letzte Runde der Oberligasaison führte uns zu König Tegel II in den Norden Berlins. Wir waren mit 9-7 Punkten schon vor dem Kampf jenseits von Gut und Böse, die Tegeler mussten hingegen unbedingt gewinnen, um die Klasse zu halten. Trotzdem überraschten sie uns mit ihrer Aufstellung, so dass unsere Eröffungsvorbereitung weitgehend ins Leere lief.

Stefan, der für den weltbesten Mannschaftsführer Richard eingesprungen war, fühlte sich so gut in diese Rolle hinein, dass er nach neun Zügen remis bot -- was auch prompt angenommen wurde. Zeit und Muße genug, den Kampf und im Nebenzimmer die Zweitligabegegnung zwischen König Tegel I und Lübeck zu beobachten. Als nächstes war Ulli fertig, der in einer nur optisch besseren Stellung die Notbremse zog und gleichfalls einen halben Punkt einsackte.


Wilko holt seinen ersten Oberligapunkt

Alle anderen Partien wurden zusehends schwieriger und gingen in die Zeitnotphase. Olaf hatte am ersten Brett sehr viel Zeit dafür aufgewandt, sich zu einem Bauernopfer durchzuringen. Mit schätzungsweise zwei Minuten für 15 Züge ging es in einen undurchsichtigen Königsangriff. Am Ende ein Notremisgebot kurz oder weniger kurz vor dem Blättchenfall (auf den kleinen Uhren war das nicht so richtig zu erkennen, an dieser Stelle wünschte sich der Ersatzkapitän eine digitale Uhr für Olaf) und der nächste halbe Punkt. Klaus hatte zwischenzeitlich eine satte Verluststellung, konnte aber in der Zeitnotphase mit Minusqualität in eine Art Festung entkommen -- seine Gegnerin hatte keine Nerven mehr, um den 40. Zug abzuwarten und gab die Partie remis. Wilfried hatte ein kompliziertes Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm und Läufer, auch hier war der Remisschluss gerechtfertigt. Leider hatte Christian eine verrammelte holländische Struktur in der Zeitnot weggestellt und kämpfte nun einen verlorenen Kampf. Und auch Hannes verlor. Zwar machte er die ganze Partie sizilianische Bambule, am Ende entschied jedoch der unrochierte König gegen ihn. Für einen versöhnlichen Abschluss konnte zuletzt Wilko sorgen, der in der Zeitnot eine positionelle Ruine in ein gewonnenes Endspiel umtauschen konnte. Der einzige volle Punkt an diesem Tag.

Ein normal verlaufener Kampf, 3.5-4.5, ein normales Resultat. Zum Glück war uns Caissa im Laufe der Saison oft genug hold. Diesmal nicht. Richard kam schließlich noch zur Mannschaft und versammelte alle zu einem schönen Abschlussessen. Die Gedanken sind schon bei der nächsten Serie...

Runde 8

Kein Abstieg, kein Aufstieg -- Greifswalder Mittelmaß in der Oberliga

9.4.2008 (CB) Vor dem Match der achten Runde gegen Rotation Pankow II war die Zielrichtung für unsere Erste klar: Wir konnten befreit aufspielen und ohne Sorge vor dem Abstiegsgespenst versuchen, mit einem Sieg die theoretisch vorhanden Chancen auf einen Aufstieg zu wahren. (Zur Erläuterung: Je nach Situation in der 1. Bundesliga könnte bereits der zweite oder gar dritte Platz hinter den nicht-aufstiegsberechtigten zweiten Garnituren von Zehlendorf und den Schachfreunden Berlin zum Aufstieg berechtigen. Wenn wir also gegen Rotation gewinnen würden und Oberschöneweide im Spitzenkampf gegen Zehlendorf II verlieren würde, dann lägen wir plötzlich punktgleich mit anderen Mannschaften auf dem Aufstiegplatz.) Leider schafften wir es nicht, mit einer starken Aufstellung anzutreten und mussten stattdessen mit dem üblichen Halb-Halb (4 Stammspieler, 4 Ersatzspieler) vorlieb nehmen. Die Gäste aus Berlin traten dagegen in der erwarten starken Aufstellung an.


Stefan - in Zeitnot mit flatternden Nerven

Nach etwa einer Stunde gab es durchaus Gründe, auf einen Sieg zu hoffen: Olaf, Christian und Stefan standen besser oder zumindest leicht besser, die anderen hatten durchweg ordentliche Stellungen. Relativ bald einigte sich dann Ulli, am dritten Brett mit Schwarz spielend, mit seinem Gegner auf ein Unentschieden. Die restlichen Partien sollten deutlich länger dauern. Während Olaf seinen Vorteil solide ausbauen und im 36. Zug zu einem ganzen Punkt ummünzen konnte (siehe seinen Partiekommentar auf rankzero.de), gerieten Wilko und Richard an den letzten beiden Brettern in schlechtere und bald darauf verlorene Positionen. Da Wilfrieds Partie mit einem Dauerschach unentschieden endete und auch Klaus und Stefan ihre Gewinnversuche vor der Zeitkontrolle einstellen mussten, blieb nur noch die Hoffnung, dass Christian zum 4:4 ausgleichen könnte. Daraus wurde aber auch nichts, weil er (mal wieder mit schlechter Zeiteinteilung) im Mittelspiel zwei, drei gute Züge ausließ und auch direkt nach der Zeitkontrolle im entstandenden Doppelturmendspiel nicht den kritischen Zug spielte. Wie sich bald zeigte, garantierte der aktive schwarze König dem Gegner das Unentschieden.

Die 3.5:4.5-Niederlage war letztlich gerechtfertigt -- anders als in früheren Runden gelang es uns nicht, genügend vorhandene Chancen in ganze Punkte umzumünzen. Bei objektiver Betrachtung besteht aber kaum Grund zum Niedergeschlagensein, da wir in diesem Jahr den Klassenerhalt praktisch bereits nach sieben von neun Runden gesichert hatten und uns (im positiven Sinne des Wortes) als sehr mittelmäßige Oberliga-Mannschaft gezeigt haben.

Runde 7

Klassenerhalt in der Lausitz

11.3.2008 (StK) Die 7. Runde der Oberliga Nord Ost führte den Greifswalder Schachverein in die Lausitz zum VBSF Cottbus. Zweimal waren dieses Mannschaften in der Vergangheit aufeinander getroffen, zweimal hatten die Cottbuser klar die Oberhand gewonnen. Doch diesmal gelang die Revanche.

Ein Teil der Mannschaft hatte in Cottbus übernachtet - und am Morgen mit einigen Fußballprofis von Energie Cottbus im gleichen Raum gefühstückt. Vielleicht ein gutes Omen, hatten die Brandenburger Fußballer doch am Vortag gegen Wolfsburg verloren. Außerdem fand der Schachwettkampf ja in der Fankneipe von Energie statt.

Greifswald gewann mit einer konzentrierten und geschlossenen Leistung. Richard Valet, Wilfried Woll und Christian Bartolomäus hatten mit Schwarz durchweg ordentliche Stellungen erreicht und spielten schnell Unentschieden. Als nächste folgten Ulli Reyer, der eine verzwickte Zentrumsstruktur herbeigeführt und Thomas Grzesik, der nicht ohne Risiko einen Königsindischen Angriff auf das Brett gebracht hatte. Auch diese beiden Partien endeten friedlich remis. Die letzten drei laufenden Partien brachten dann die Entscheidung. Stefan Kalhorn profitierte davon, dass sein Gegner den Übergang in ein Damenendspiel falsch eingeschätzt hatte und konnte gewinnen. Olaf Teschke, der am Spitzenbrett eine sehr souveräne Saison spielt, stellte einige Zeit später seine Gewinnversuche im Turmendspiel ein. In dieser Partie wurde überraschenderweise die Eröffnung mit dem schönen Namen Ben-Oni ("Sohn der Trauer") gespielt. Zuletzt spielte noch Klaus-Peter Köpcke. Er konnte seine Mehrqualität verwerten und damit den fünften Pflichtspielsieg in Folge (!) einfahren.

Am Ende stand somit ein 5-3 für Greifswald auf dem Spielberichtsbogen. Die Cottbuser, die sich als sehr nette Gastgeber erwiesen, schweben jetzt in akuter Abstiegsgefahr. Für die Greifswalder dürfte das Abstiegsgespenst für diese Saison verscheucht sein. Glück auf!

Runde 6

Krimi gegen Eberswalde

13.2.2008 (StK) Die sechste Runde sah uns gegen ESC Eberswalde in der ungewohnten Situation des Favoriten. Es ist schon selten, dass wir in der Oberliga einen höheren Wertungsschnitt als die gegnerische Mannschaft aufweisen. Und es wurde der erwartete schwere Kampf. Eberswalde hatte nichts zu verlieren, wir waren auf die beiden Punkte im Abstiegskampf dringend angewiesen.


mannschaftliche Geschlossenheit auch vor dem Match

Richard als Mannschaftsführer hatte diesmal seinen besten Auftritt vor dem Kampf, seine launige Begrüßung der Gäste sorgte noch einmal für einen entspannten Moment. Ansonsten begann der Kampf denkbar schlecht. Wilfried stellte mitten auf dem Brett seine Dame ein und Richard verdarb seine Stellung ausgerechnet mit seinem Zug vor dem Remisgebot – wir lagen 0 zu 2 hinten. Es war klar, dass an allen verbliebenen Brettern gefightet werden musste. Und das taten wir. Klaus entschärfte das schwarze Benoni und brachte uns wieder zurück ins Spiel. Die restlichen fünf Bretter gingen über die Zeitkontrolle. Axel bewies bei seinem ersten Auftritt für Greifswald Spielstärke und zerlegte die Königsindische Verteidigung mit einem Spiel auf beiden Flügeln. Stort grattis, Axel! Det var väldigt suveränt. Vi är mycket stolt att ha dig i laget. Auch Olaf versuchte alles und ging mit Schwarz gegen den Sicherheitsaufbau seines Gegners Risiken ein. Zwischenzeitlich hatte Weiß in einem Endspiel mit Turm und ungleichfarbigen Läufern einen Mehrbauern. Olaf konnte jedoch mit einigen genauen Zügen die Balance halten. Stefan besorgte dann die Führung. Mit einigen Mühen gelang es ihm, den Abtausch seines letzten Bauern zu verhindern und damit um eine Vorführung des Mattsetzens mit Läufer und Springer herumzukommen. Die Partien von Christian und Hannes gingen dann fast über sechs Stunden. Christian hatte in einen wilden Partie die Dame für einen Turm und zwei Leichtfiguren gegeben. Nach Rückopfer mühte er sich sogar noch, um ein Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm auf Gewinn zu spielen, weil Hannes zum Teil recht bedenklich stand. Endlich gelang es aber Hannes, den Angriff seines Gegners abzuschütteln. Ein an sich besseres Endspiel überführte er im Mannschaftssinne in eine vollkommene Remisstellung, so dass Christian mit einer Minute auf der Uhr schließlich auch ins Unentschieden einwilligen konnte. Viereinhalb Punkte waren zusammen.

Wieder einmal erwies sich der Mannschaftsgeist als intakt. Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen. Egal, wer die Punkte holt. Der Abstiegskampf geht weiter. Wir sind noch nicht durch.

Update 14.2.2008 (CB) Es gibt mittlerweile weitere Impressionen von der 6. Runde:

Runde 5

Deutliche Niederlage gegen SF Berlin II

10.2.2008 (CB) Gegen die zweite Mannschaft der Schachfreunde Berlin unterlag unsere -- mit fast allen Ersatzspielern angetretene -- Erste deutlich mit 2:6. Zwischenzeitlich schien zwar ein 4:4 im Bereich des Möglichen, aber sowohl Stefan als auch Christian verdarben ihre guten Stellungen in der Zeitnotphase. Letztlich konnte nur Klaus gewinnen, Richard und Olaf steuerten zwei Unentschieden bei.

Auch wenn das Geschehen auf den Schachbrettern zumindest für einige der Greifswalder etwas unerfreulich verlief, war die Atmosphäre des Mannschaftskampfes doch trotzdem sehr angenehm. Mit vereinten Kräften (großen Dank an die Chauffeure -- auch von den Schachfreunden aus Berlin!) konnte unsere "Berliner Fraktion" (Olaf und ich) gemeinsam mit den Berlinern nach dem Ende der Partien gerade noch pünktlich zum Bahnhof befördert werden. Alles in allem war es ein angenehmer Oberliga-Sonntag, der Appetit auf weitere Saisons in überregionalen Spielklassen macht.

In der Tabelle rutschten wir nach dieser Runde auf den 7. Platz. Vorentscheidend für die Frage nach dem Klassenerhalt wird wohl die 6. Runde sein, wenn wir -- erneut in Greifswald -- gegen den Tabellenletzten ESC Eberswalde anzutreten haben.

Runde 4

Mit einem blauen Auge davongekommen ...

10.12.2007 (CB) Die vierte Runde der Oberliga Nord-Ost führte uns ins schöne Ost-Berlin, wo wir gegen SC Friesen Lichtenberg anzutreten hatten. Die Anreise in Klein- und Kleinstgrüppchen führte dazu, dass Stefan um 6:38 Uhr als Einziger am Greifswalder Hauptbahnhof stand -- ungewöhnlich für einen Auswärtskampf. Doch nach und nach gesellten sich die anderen dazu, so dass wir zu siebt am Spiellokal ankamen. Und auch mit Arvids Erscheinen war in Kürze zu rechnen, hatte ihn Richard doch gegen dreiviertel zehn angerufen und die Auskunft erhalten, dass a) Arvids Wecker gerade geklingelt hätte und b) (als gute Nachricht) sich der fragliche Wecker nicht in Rostock, sondern in Berlin befände.

Guter Dinge betraten wir also das Spiellokal, eine Schule in Lichtenberg. Bereits die uns entgegenschlagenden Gerüche verhießen allerdings nichts Gutes: Um 14 Uhr sollte eine Weihnachtsfeier im Schulgebäude stattfinden, weshalb unser Wettkampf auf einen Flur im obersten Stockwerk verlegt wurde. Recht apart! Man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben (wir fahren auch noch nach Cottbus), aber die Spielbedingungen in jenem überheizten Flur könnten durchaus die "interessantesten" Spielbedingungen der Saison werden. Aber vielleicht sind wir auch einfach nur spießig geworden?!

Doch nun endlich zum Schach: Unsere Gegner, die tief im Tabellenkeller stecken, hatten -- für uns überraschend -- ihr nominelles erstes Brett rausgelassen. Dieses Ausbremsen unserer Vorbereitung hatte einige schnelle Remisangebote unsererseits zur Folge, die aber glücklicherweise(?) alle abgelehnt wurden -- angesichts des Tabellenstandes der Berliner sehr verständlich. Leider geriet Wilfried, der in der letzten Runde noch einen so wichtigen Sieg errungen hatte, schnell in eine schlechtere und bald darauf hoffnungslose Stellung. Noch bevor er die Gegenwehr einstellen musste, konnte allerdings Thomas am fünften Brett die gegnerische Dame gegen Turm und Leichtfigur gewinnen, so dass es nach einem virtuellen 1:1-Zwischenstand aussah. Die anderen Bretter waren noch einigermaßen ausgeglichen, wobei Stefan und Christian in der Defensive waren, während Arvid und Richard eher mit Rückenwind spielten. In der vierten Stunde des Kampfes tat sich dann einiges: Zunächst konnte Richard seinen Vorteil trotz knapper Zeit in einen ganzen Punkt umwandeln. Ulli bot etwas überraschend Remis an, was vom bereits in Zeitnot befindlichen Gegner gerne angenommen wurde. Grund für das Remisangebot von Ulli war die Annahme, dass Christian am zweiten Brett mindestens Ausgleich hatte. Objektiv war das wohl auch der Fall, allerdings griff Christian bei knapper Zeit und in komplizierter Stellung fehl, wonach sein Gegner seinen Angriff mit präzisen Zügen siegreich vollenden konnte. Etwa zur selben Zeit musste Olaf ins Remis einwilligen, nachdem er die letzte Möglichkeit, einen kleinen Vorteil im Endspiel festzuhalten, verpasst hatte. Ebenfalls noch vor der Zeitkontrolle streckte Thomas' Gegner die Waffen, so dass es nach vier Stunden 3:3 hieß. Ein Blick auf die beiden noch laufenden Partien trieb allerdings Sorgenfalten auf die Greifswalder Stirnen: Stefan versuchte, ein Endspiel mit Turm, Läufer und Springer gegen Dame und Springer zu verteidigen, während Arvid ein schwer zu gewinnendes Turmendspiel mit einem Mehrbauern auf dem Brett hatte. Tatsächlich schaffte Arvid es nicht, seinen Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Glücklicherweise konnte aber dafür Stefan mit einer "kleinen Kombination" den gefährlichen f-Bauern des Gegners gewinnen und schießlich den gegnerischen Springer gegen den eigenen Läufer tauschen. Damit war klar, dass er mit Turm und Springer problemlos eine Festung aufbauen konnte -- Remis.

Mit dem 4:4-Unentschieden dürften wir besser leben können als die Lichtenberger, die weiterhin im Tabellenkeller rangieren. Andererseits ist der Klassenerhalt für uns trotz derzeit 5:3 Mannschaftspunkten noch keineswegs sicher. Bereits in der nächsten Runde kommt mit dem Vorjahressieger SF Berlin II ein außerordentlich starker Gegner nach Greifswald.

Runde 3

Heimsieg! Heimsieg!

7.12.2007 (StK) Sogar der Mannschaftsführer, ansonsten ein ewiglicher Hort des Optimismus, hatte vor der Drittrundenkampf gegen den SK Zehlendorf II eine Prognose abgegeben, die mit "düster" noch allzu positiv beschrieben wäre. Tatsächlich boten die Berliner eine sehr starke Besetzung auf und setzten am Spitzenbrett den Polen Murawski ein. Bei einer ad-hoc-Mannschaftsbesprechung entschlossen wir uns, statt "Rette sich, wer kann!" ein "Nach vorne spielen!" zu setzen und begaben uns an die Bretter. Ganz nebenbei erhielt Klaus von Olaf noch einen kurzen Abriss der Geschlossenen Eröffnungen.

Wider Erwarten ließ sich der Kampf dann recht gut an. Richards Remisgebot bei eigenem Läuferpaar wurde von seinem Gegner sicherheitshalber angenommen (gut), Wilfrieds Remisgebot wurde in unruhiger Stellung dagegen abgelehnt (auch gut). Christian musste den Schiedsrichter herbeirufen, um bei einer Schaukel seines Gegners eine dreimalige Zugwiederholung zu reklamieren. Klaus als bekennendes Eröffnungsmonster fand sich in der Cambridge-Springs-Variante besser als sein Gegenüber zurecht und wickelte sehr souverän in ein gewonnenes Turmendspiel ab - der erste volle Punkt. Stefan fügte den zweiten Sieg hinzu. Sein Unterbewusstsein ließ ihn 14 Züge von Tiger Hillarp Persson wiederholen, bis der Schwarze abwich und in einer vollkommen gleichen Stellung eine kleine Abwicklung gestattete, die einen Läufer weggab.


Wilfried - der Mann ohne Nerven...

Olaf lieferte sich am 1. Brett in der romantischen Möller-Variante der Italienischen Partie ein Theorieduell, aus dem er mit Vorteil herauskam, sein Gegner aber mit einem taktischen Schlag ins Unentschieden entweichen konnte. Auf einmal stand es 3.5 zu 1.5 für uns. Doch Wilfried und Malte standen bedenklich, Wilko inzwischen nach einem Qualitätsopfer sogar auf Verlust. Zum Matchwinner avancierte dann Wilfried, der wieder einmal seine Nerven in der Zeitnotschlacht besser im Griff hatte und mit einem Konter den Punkt zum Sieg einfuhr. Natürlich riesige Erleichterung und Freude auf dem Flur, wohin sich die meisten Greifswalder zur Schonung ihrer Nerven verkrümelt hatten. Wilko gab bald darauf den aussichtslosen Kampf auf. Malte versuchte in einem Schwerfigurenendspiel mit zwei Minusbauern lange, aber vergeblich, genügend Gegenspiel gegen den feindlichen König zu generieren.

Der Freude über den ersten (!) Heimsieg des Greifswalder SV in der Oberliga tat das alles aber keinen Abbruch mehr. Müßig zu erwähnen, dass aufkeimende Phantasien von einem "Durchmarsch" von allen realitätsnahen Mitspielern in das Reich der Fabeln verwiesen wurden. Der Abstiegskampf geht weiter!

P.S. (CB): Aus Zehlendorfer Sicht liest sich das ganze so: http://www.skzehlendorf.de/conpresso/bmm_2mannschaft/detail.php?nr=1218&kategorie=bmm_2mannschaft.

Runde 2

Auswärtssieg beim Tabellenführer

4.11.2007 (StK) Am Sonntag trat die 1. Mannschaft bei Lasker Steglitz, dem Spitzenreiter der Oberliga Nord-Ost, an. Nach der Auftaktniederlage gegen Oberschöneweide fuhren die Boddenstädter mit gedämpften Erwartungen zum letztjährigen Zweitligisten nach Berlin.

Doch wider Erwarten gingen die Greifswalder als Sieger vom Platz. Stefan Kalhorn und Wilfried Woll spielten rasch Remis, während die Partie von Uli Reyer ein Spiel auf ein Tor war. Der Neu-Greifswalder fand sich im Moskauer System ersichtlich besser als sein Gegner zurecht und steuerte einen vollen Punkt bei. Wilko Stubbe opferte in der Eröffnung einen Bauern und setzte seinen weitaus höher gewerteten Gegner von Anfang an unter Druck und erreichte ein weiteres Unentschieden. Große Hoffnungen weckte die Stellung von Christian Bartolomäus, der nach Figurenopfer eine Traumstellung erreichte. Leider verbrauchte er dabei einen Großteil seiner Bedenkzeit und fand in starker Zeitnot nicht die stärkste Fortsetzung. Auch diese Partie ging Remis aus. Kurz vor der Zeitkontrolle stand es also 3-2 für Greifswald. Leider gelang den Berlinern dann der Ausgleich, als Klaus-Peter Köpcke in einer schwierigen Stellung eine Kombination übersah. Doch Arvid von Rahden brachte die Gästemannschaft aus Greifswald postwendend wieder in Führung. Geduldig wartete er in einer festen Stellung auf seine Chance und schlug dann präzise zurück. Den Schlusspunkt setzte gebürtige Rüganer Olaf Teschke. Bei knapper Zeit spann er ein Mattnetz und demonstrierte, dass in manchen Endspielen der Springer dem Läufer überlegen ist.

Mit diesem 5-3 setzte der Greifswalder Schachverein im Abstiegskampf ein erstes Achtungszeichen - hoffentlich nicht das letzte.

Runde 1

Gegen Oberschöneweide steht die Null

22.10.2007 (StK) Die Heimpremiere in der Oberliga ging für den Greifswalder Schachverein gründlich daneben. In der dritten Saison der dritthöchsten Spielklasse im Schach wurde zum dritten Mal klar gegen die TSG Oberschöneweide verloren.

Die sympathischen Ostberliner waren schon am Vortag angereist und traten ausgeruht und fast in Bestbesetzung an, die Greifswalder mussten hingegen gleich auf mehrere Spitzenspieler verzichten und erwiesen sich in der Summe als dem Gegner nicht gewachsen. Der Gast war an allen Brettern besser besetzt. Wilfried Woll und Neuzugang Uli Reyer gaben ihre Weißpartien frühzeitig Remis. Malte Stopsack brachte Greifswald dann durch einen Schwarzsieg in der scharfen Sveshnikov-Variante sogar noch in Führung - es sollte aber der einzige volle Punkt für die Heimmannschaft bleiben. Die hinteren Bretter standen bedenklich, vorn fighteten das neue Spitzenbrett Olaf Teschke und Christian Bartolomäus, leider ohne Erfolg. Olaf Teschke hatte die Eröffnung ambitioniert angelegt und konnte in Zeitnot die Stellung nicht mehr zusammenhalten. Christian lehnte ein Remisgebot seines Gegners ab, konnte aber am Ende nicht mehr als ein Unentscheiden erreichen. Nach fast vier Stunden Spielzeit verlor auch Stefan Kalhorn durch eine Ungenauigkeit, nachdem er den Druck des Gegners fast schon abgeschüttelt hatte. Klaus-Peter Köpcke verteidigte von Anfang an eine Ruine, die ganz am Ende doch noch einstürzte. Zuletzt ging der Kapitän von Bord, Richard Valet verlor praktisch aus seiner Lieblingsstellung heraus gegen Hermann Brameyer, eine Legende des DDR-Schachs.

Greifswald verlor mit 2,5 zu 5,5 Punkten. Bereits in zwei Wochen wartet in Berlin mit dem Zweitligaabsteiger Lasker Steglitz die nächste schwere Aufgabe im Abstiegskampf auf uns.