Pokalspiele vom 29. und 30. Oktober 2005

Ein erfolgreiches Wochenende

31.10.2005 (CH) Am letzten Oktoberwochende lagen für den Greifswalder gleich zwei Termine für Spiele im Mannschaftspokal an.

Am Samstag fand die erste Runde der Deutschen-Pokal-Mannschaftsmeisterschaft statt, für die sich der GSV durch einen Titelgewinn auf Landesebene in der zurückliegenden Saison qualifizieren konnte. Die Auslosung bescherte den Spielern vom Ryck mit dem Lübecker SV von 1873 e.V. einen namhaften Gegner, seines Zeichens Deutscher Pokalsieger in den Jahren 2001 und 2002. Außerdem von 2001 bis 2003 dreimal in Folge Deutscher Meister.

Somit blieb uns als Heimatverein nur eine bescheidene Außenseiterrolle. Das Spiel selbst begann allerdings anders als von den Lübeckern geplant. Sie reisten zwar mit vier Spielern und daher einer vollständigen Mannschaft an, mussten aber feststellen, dass einer der Spieler gar nicht spielberechtigt war. Christof Willert (GSV) an Brett drei konnte so einen kampflosen Sieg einstreichen und schoss uns in Führung. Diese Führung wurde bald durch einen vollen Punkt der Lübecker an Brett eins ausgeglichen. Dort schlug IM S. Salov Carsten Herrmann. Am vierten Brett sorgte Klaus-Peter Köpcke gegen T. Böhm nach undurchsichtigem Spielverlauf durch einen weiteren Sieg für die erneute Führung des GSV. Komplettiert wurde der sensationelle Triumph am zweiten Brett durch Wilfried Woll. Er ließ seinem in der 2. Bundesliga aktiven Gegner U. Krause nicht einmal ansatzweise die Chance auf Vorteil und bot in für ihn selbst deutlich besseren Stellung die Punkteteilung an, um dem Nervenkampf ein Ende zu bereiten. Der GSV zieht durch diesen 2,5:1,5 Sieg in die Zwischenrunde ein und darf sich dort auf Scharen von Titelträgern als Gegner freuen.

Am Sonntag hieß es dann auf Landesebene um die Qualifikation für das Halbfinale des Mannschaftspokals zu kämpfen. Die Mannschaft bestand aus Ernst Nauschütz, Klaus-Peter Köpcke, Gordon Zimmermann und Carsten Herrmann. Im Achtelfinale war der SV Feldberg der Gegner. Die Niederlage von Carsten konnten die anderen drei glücklicherweise durch überzeugende Siege kompensieren. Viertelfinalgegner war Motor Wolgast, der durch ein Freilos weitergekommen und daher etwas erholter waren als wir. Die Siegpunkte setzten Köpcke und Herrmann. Nauschütz spielte Remis, während Gordon Zimmermann seine gewonnene Stellung leider noch zu einem Verlust verdarb. Aber mit dem 2,5:1,5 steht nun auch das Halbfinale und das Wochenende darf als überaus erfolgreich bezeichnet werden.

Punktspiele vom 23. Oktober 2005

GSV II: Kampf bis zuletzt

26.10.2005 (StK) Das Spiel unserer 2. Mannschaft gegen die Gäste aus Wolgast gestaltete sich zu einer harten, aber fairen Auseinandersetzung. Kurzremisen wurden nicht gegeben. Die Entscheidungen fielen erst in der vierten und fünften Spielstunde.

Nach verbissenem Partieverlauf einigte sich Burkhard Matz mit seinem Gegner auf ein Unentschieden. Sensationell der Landesligaeinstand von Gordon Zimmermann: In einem komplizierten Schwerfigurenendspiel behielt er die Übersicht und zwang seinen Gegenüber kurz vor dem Matt zur Aufgabe. Christof Willerts Partie ging leider verloren, nachdem sein positionelles Figurenopfer nicht durchschlug. Jürgen Mentel sorgte danach mit einer von Beginn an druckvoll geführten Partie für die erneute Führung. Eine souveräne Vorstellung bot Ulrike Lichtnau, die nach zwischenzeitlichem Vorteil den Remishafen ansteuerte und nie in Verlustgefahr geriet. Ernst Nauschütz hatte wie immer das volle Risiko gesucht, verlor aber, als die Kompensation für den geopferten Bauern verronnen war. Stefan Kalhorn konnte seine vorteilhafte Stellung nach einigen ungenauen Zügen in Zeitnot nicht zum Sieg verdichten und holte für seine Mannschaft nur einen halben Punkt. So stand es 3,5 zu 3,5 – die ganze Last lag auf Jan Mertins Schultern. Jan hatte in der Manier historischer Meister eine Qualität gegeben und in ein kompliziertes Endspiel abgewickelt. Dort schlug das Pendel mal zur einen und mal zur anderen Seite aus, um schließlich bei einem Remis stehen zu bleiben.

Insgesamt endete der Kampf so mit einem verdienten Unentschieden. Es gibt aber Wichtigeres als Schach – unsere Gedanken sind jetzt bei Burkhard.

GSV I: Erfolgreicher Saisonauftakt

Blick in den Spielsaal

25.10.2005 (RiV) In der ersten Runde der Saison 2005/2006 empfing die erste Mannschaft des Greifswalder Schachvereins in der Landesliga Eintracht Neubrandenburg, eine Mannschaft, die ebenfalls Oberliga - Erfahrung (aus der Saison 00/01) hat. Eine der stärkeren Mannschaften der Liga, die mit Aufstieg und Abstieg aber nichts zu tun haben sollte.

Wir waren an allen Brettern nach DWZ - Zahlen stärker besetzt, so daß alles andere als ein klarer Sieg eine Überraschung sein sollte. Der Kampf begann wie immer: nach wenigen Minuten (Sekunden ?) gab es ein remis an Brett 3, mit dem der Mannschaftsführer einverstanden war, weil es ein Schwarzbrett war und weil die DWZ - Differenz an diesem Brett am geringsten war (+9). Kurz danach folgte ein remis am fünften Brett - ebenfalls ein Schwarzbrett, aber mit einer DWZ - Differenz von +151 !

Die ersten vier Bretter

Die restlichen sechs Partien wurden ausgespielt, obwohl es an den letzten drei Brettern etliche Remisangebote gab. Nach drei Stunden wurden auch die letzten beiden Schwarzpartien (Brett 1, DWZ - Differenz +105, und Brett 7, DWZ - Differenz +161) remis gegeben, was dem Kampfplan allerdings schon nicht mehr entsprach, da eigentlich die ersten und die letzten beiden Bretter auf Grund hoher DWZ - Vorteile gewinnen sollten. Jetzt liefen nur noch die vier Weißpartien, allerdings stand eine deutlich schlechter und nur eine deutlich besser: ein vier zu vier schien plötzlich im Bereich des Möglichen, was für uns eine Katastophe - für Neubrandenburg jedoch die Erfüllung aller Träume bedeutet hätte.

Die letzten zwei Bretter

Dann schlug jedoch unser achtes Brett (DWZ +97) zu: nach einer Holländischen Eröffnung stand es im Mittelspiel lange ausgeglichen, bis sich Jens Mildner zu einem fulminanten Königsangriff entschloß, den er zum Sieg und damit zum 3:2 für uns führen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Richard Valet an Brett 6 (DWZ +61) bereits eine "Luststellung" auf dem Brett: Läuferpaar in offener Stellung mit gedecktem Freibauern. Der Gegner war praktisch im Zugzwang, Richard konnte Zug um Zug die Stellung verstärken und als im 41. Zug der Freibauer nach c7 zog und es nicht mehr zu verhindern war, daß er sich im nächsten Zug umwandeln und mindestens einen Turm gewinnen würde, hatte sein Gegner genug und gab auf: 4:2 nach vier Stunden Spielzeit -- und bei einem raschen Blick auf die zwei restlichen Bretter kam Freude auf: zwei gewonnene Endspiele (mit Mehrbauern) -- also ein 6:2.

Leider wurde die Freude im folgenden wieder getrübt, da beide Bretter (DWZ +231 und +66) ihre Endspiele nur remis gestalteten, so daß am Ende ein verdientes, aber keineswegs überzeugendes 5:3 stand.

Zeitgleich gewann unser Aufstiegskonkurrent SC Neukloster mit IM Zbigniew Jasnikowski an Brett 1 und dem mehrfachen Landesmeister Hannes Knuth an Brett 2 gegen PSV Rostock II mit 6:2 und übernahm direkt die Tabellenspitze, die er wohl im Verlauf der Saison nicht mehr abgeben wird.

Es sei denn...


2. offene Meisterschaft der EMAU Greifswald

20.10.2005 (RK) Als letzten Test vor dem Saisonstart wählten gleich 5 GSV - Spieler die Meisterschaften der EMAU in Greifswald. Dies waren Richard, Jan, Gordon, Christoph, sowie der "heimgekehrte" Ralf. Das Turnier fand vom 13. - 16.10 im VCH Hotel Greifswald statt und wurde von der Firma Schachevents durchgeführt. Mit nur 20 Teilnehmern sah dieses Turnier eine erstaunliche Bandbreite von Spielstärken. Immerhin betrug die DWZ-Differenz zwischen dem Stärksten und Schwächsten fast 1300 Punkte (wenn man Spieler ohne DWZ nicht mitrechnet).

Für unsere Vereinsspieler lief das Turnier alles andere als optimal. So musste Richard - als Ranglistendritter - nach 3 Runden aus beruflichen Gründen passen und konnte nicht in den Spitzenkampf eingreifen. Christof, ja Christof. Er entwickelt sich so langsam zum "Schachcharmeur". Gegen beide weiblichen Gegner stellte er die Partie ein, nachdem er schon zum Teil klar gewonnene Stellungen auf dem Brett hatte. Gordon erreichte seinen Tiefpunkt (in einem sonst anständigen Turnier) gegen Ralf. Nachdem er ihn stellungsmäßig schon fast an die Wand gespielt hatte, ließ er einen Konter zu und übersah einen zweizügigen Figurenverlust. Ralf hatte in jeder Partie Blackouts. Selbst einzügige "Varianten" wurden mal eben nicht gesehen. Geradezu erstaunlich, dass am Ende doch noch 3,5 Punkte zu Buche standen. Jan spielte vielleicht seine Ungeduld in der letzten Runde einen Streich. In gleicher Stellung opferte er eine Qualität "für eine spannende Stellung" unterschätzte wohl doch die Stärken eines Doppelturms im Zusammenhang mit einer offenen Linie.

In der Endabrechnung belegte Gordon den 5. Platz (4/7) und Jan, Ralf und Christof mit jeweils 3,5/7 Punkten die Plätze 8, 11 und 12. Erster wurde äußerst knapp Zbigniew Ksieski vor Christoph Hornich (beide 6/7). Alle weiteren Ergebnisse und Partien sind auf der Ausrichterhomepage nachzulesen.

Nun, eine verpatzte Generalprobe ist ja bekanntlich der beste Garant für eine erfolgreiche Premiere - die am 23.10. (Punktspielbeginn) stattfindet. So gesehen müssen sich unsere Gegner wirklich warm anziehen....


Blitzturnier 1. Runde

7.10.2005 (StK) Die erste Runde des diesjährigen Blitzturniers fand in Abwesenheit des Turnierdirektors statt. Diesen erreichte aber der folgende Kurzbericht von Wilfried Woll:

"Leider war die Beteiligung sehr gering am Dienstag , doch der Ehrgeiz unseres Seniors und des selbst ernannten "Antiblitzers" Jan hatten spannende Partien zu Folge. 1. Woll 4,5-1,5, 2. Mertin 4-2, 3. Mentel 3-3, 4. Raupach 0,5-5,5."

Etwas irritiert nahm der Turnierdirektor dagegen eine aus einem tschechischen Kurort stammende sog. "Schoschies-Gedächtnis-Mail" des Schachfreundes Stopsack zur Kenntnis, die folgenden Inhalts war:

IronieON "Die erste Runde gewann Schachfreund Stopsack mit 6,5/8; trotz einer empfindlichen Niederlage gegen den in der Rangliste hinter ihm geführten Mannschannftskollegen und einem glücklichen Remis in brenzlicher Lage, triumphierte er am Ende des langen Abends. Sein erfreuter Kommentar: "Ich wusste ja, dass es schwer werden würde, aber Glück gehört eben auch dazu." Zu seiner weiteren Turnierplaung äußerte der alerte Blitzer, dass er zunächst Anfang November die zweite Runde absolvieren werde, danach müsse er eine schöpferische Pause einlegen: "Die jungen Leute haben insbesondere in der Eröffnungsvorbereitung ein enormes Pensum absolviert, so dass jede Partie sehr viel Kraft benötigt. Da muss man seinen Akku wieder aufladen. Am Rande des Turnieres wurde weiterhin bekannt, dass der Verein eine Förderung von 500 € für den blitz-(sic)-gescheiten Spieler veranlasst hat, um seine schachliche Verwicklungen auch weiterhin genießen zu können."

Inzwischen wurde die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. IronieOFF

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