Punktspiele vom 27. November 2005

GSV I: Sprung an die Tabellenspitze

27.11.2005 (CB) In der dritten Runde der Schach-Landesliga Mecklenburg-Vorpommern gelang der ersten Mannschaft des Greifswalder Schachvereins (GSV) der Sprung an die Tabellenspitze. Beim Auswärtsspiel gegen den Tabellenletzten war nach fünf Stunden Spielzeit ein 6:2-Sieg zu verzeichnen.

Dieses deutliche Ergebnis spiegelt allerdings den Kampfverlauf nicht adäquat wieder. Da auf Schweriner Seite nur sieben Spieler antraten, lag der GSV zwar von Beginn an mit 1:0 in Führung, dies brachte aber nicht die erhoffte Sicherheit. Nachdem sich zunächst Martin Graffenberger und nach etwa zwei Stunden auch Carsten Herrmann mit ihren Gegnern auf eine Unentschieden einigten, gelang den Schwerinern am vierten Brett der Ausgleich zum 2:2-Zwischenstand. Klaus-Peter Köpcke, der in den ersten Spielen der Saison mehrere wichtige Partien für den GSV gewinnen konnte, musste sich seinem Opponenten nach einer wilden Partie geschlagen geben. Da die verbleibenden Brettern unklare Stellungen zeigten, schien auch ein Unentschieden im Mannschaftskampf nicht ausgeschlossen. Das Blatt begann sich zu Gunsten der Greifswalder zu neigen, als Stefan Kalhorn die Konterchancen seines Gegners durch einige Vereinfachungen unterband und dabei in ein vorteilhaftes Endspiel abwickelte, während sich gleichzeitig Wilfried Woll vom Druck seines Gegners befreite. Beide konnten anschließend ihre Partien gewinnen. Noch vor der ersten Zeitkontrolle (nach vier Stunden Spielzeit müssen beide Spieler mindestens 40 Züge ausgeführt haben) gewann Malte Stopsack, der entscheidende Drohungen gegen den gegnerischen König aufbauen konnte. Für den Endstand von 6:2 sorgte dann Christian Schwahn, der ein relativ ausgeglichenes Endspiel ideenreich auf Gewinn spielte und dafür letztlich mit einem vollen Punkt belohnt wurde.

In der Tabelle liegt der Greifswalder SV damit mit einem halben Brettpunkt Vorsprung vor HSG Uni Rostock auf Platz Eins. Ebenfalls noch gute Aufstiegschancen haben der Staffelfavorit SC Neukloster und Eintracht Neubrandenburg.

Tabelle:

 Rang Mannschaft                 S R V  Mann.-Pkt. Brett-Pkt.
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 1    Greifswalder SV            3 0 0   6 - 0      17.0
 2    Uni Rostock                3 0 0   6 - 0      16.5
 3    SC Neukloster              2 0 1   4 - 2      15.5
 4    Eintracht Neubrandenburg   2 0 1   4 - 2      13.5
 5    FHSG Stralsund             1 1 1   3 - 3      12.5
 6    GW Wismar                  1 0 2   2 - 4      11.5
 7    PSV Rostock II             1 0 2   2 - 4      10.0
 8    Ludwigslust                1 0 2   2 - 4      9.5
 9    SFO Warnemünde             0 1 2   1 - 5      8.5
 10   SF Schwerin II             0 0 3   0 - 6      5.5

GSV II: Sensationeller 4.5:3.5-Sieg gegen Staffelfavoriten Torgelow

29.11.2005 (RK) Unsere bisherige Punktausbeute war mager. Unser heutiger Gegner hieß zu allem Überfluss auch noch SAV Torgelow und so drohte die zweite Mannschaft in den Abstiegsstrudel zu geraten. Und da ja bekanntlich ein Unglück nur selten allein kommt, mussten wir auch noch eine ganze Reihe wichtiger Spieler ersetzen. Die letzte Absage traf den stellvertretenden Mannschaftsleiter erst am Vorabend des Spiels. Dank an dieser Stelle nochmal an Dag, der trotz der sehr kurzfristigen Nominierung am nächsten Morgen pünktlich und vor Kälte zitternd am Treffpunkt stand. Die Fahrt über wurde dann in beiden Autos über die Höhe der zu erwartenden Hinrichtung orakelt, die Spanne reichte von einem zaghaften 0,7:7,5 bis zu einem optimistischen(!) 2:6.

Wie erwartet fanden wir auch die beiden starken Polen in der Aufstellung des SAV Torgelow. Mit durchschnittlich rund 300 DWZ-Punkten (pro Brett!) an jedem Brett schwächer besetzt sollte dies eine klare Angelegenheit werden. Nach zwei Stunden hieß es jedoch noch immer 0:0, obwohl Dag und Marko gegen die beiden Polen schon auf verlorenem Posten standen. Dann der erste Paukenschlag, Jan konnte in einer furiosen Angriffspartie nach Bauern- und Figurenopfer ganz im Stile der alten Meister seine Figuren brettbeherrschend aufstellen, so dass seinem Kontrahent nur die Aufgabe blieb um dem Matt zuvorzukommen. Kurze Zeit später konnte Max seinem Gegenüber in einem scharf gespielten Sizilianer mit einer taktischen Feinheit überrumpeln. Damit führten wir 2:0 und hatten schon mehr Punkte geholt, als vor Spielbeginn erwartet. Nur Minuten später glichen die beiden Polen mit ihren Siegen den Spielstand wieder aus. Als nächstes nahm Ralf ein Remisangebot seines Gegenübers an, der dabei sagte: "Kannst ruhig annehmen, Ihr verliert sowieso." Und zu diesem Zeitpunkt hatte er recht. Christoph musste auch kurze Zeit später aufgeben, an der Überlegenheit seines Gegners gab es nichts zu rütteln. Gerhard in seinem ersten Spiel für den GSV gewann jedoch plötzlich eine Qualität, als es schon so aussah, als wenn die Partie ihm entgleiten würde. Auch hier fiel dann die Entscheidung durch einen eigentlich simplen taktischen Trick. Mit einem Figurenopfer wurde ein durchschlagender Mattangriff eingeleitet. Es stand damit 3,5:3,5, die letzte Partie wurde dann in der Zeitnotphase entschieden. In einer komplizierten Stellung spielte Ernst, der immer noch genügend Bedenkzeit hatte, äußerst routiniert - und vor allem schnell, so dass seinem Gegenüber keine Zeit zum Überlegen blieb. So kam, was die Torgelower wohl schon ahnten. Im letzten Zug vor der Zeitkontrolle mit nur noch wenigen Sekunden Bedenkzeit griff der Torgelower fehl und Ernst konnte die Dame gewinnen.

Damit endete das Spiel sensationell 4,5:3,5 für den krassen Außenseiter, wobei wir ganz sicher in diesem Match eine ganz dicke Portion unserer "Glücksvorrates" für diese Saison verbraucht haben dürften.

das TeamMax Kubernath

Punktspiele vom 13. November 2005

Greifswalder SV weiter auf Erfolgskurs

18.11.2005 (CH)Am 13. 11. 05 stand für die 1. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins in der Landesliga die zweite Runde des Punktspielbetriebs an. Dazu empfingen sie ihre Gegner, die Schachfreunde von SFO Warnemünde. Die Gastgeber gingen leicht favorisiert in den Wettkampf und schon nach relativ kurzer Zeit schoss die Mittelachse an den Brettern vier und fünf, bestehend aus Christian Schwahn und Richard Valet den GSV mit zwei überzeugenden Siegen in Führung. Im weiteren Verlauf folgten noch ganze Punkte aus Arbeitssiegen in wechselhaften Partien von Klaus-Peter Köpcke, Christian Bartolomäus und Jens Mildner. Zwei Remisen (Malte Stopsack und Carsten Herrmann) ergänzten das Ergebnis zu einem sehr guten 6:2. In der Tabelle steht der GSV nur aufgrund des schlechteren Brettpunkteverhältnisses knapp hinter Uni Rostock an zweiter Stelle und hat weiterhin ein Auge auf den Aufstieg in die Oberliga, da der haushohe Favorit SC Neukloster eine überraschende Niederlage gegen Eintracht Neubrandenburg hinnehmen musste.

Greifswalder SV II: Bittere Niederlage gegen Waren

13.11.2005 (StK) Die zweite Mannschaft war mit einigen Erwartungen in das Match gegen Waren gegangen. Diese blieben jedoch unerfüllt.

Dabei begann alles wie nach Plan. Ralf Kriese feierte ein glänzenden Comeback und trieb den gegnerischen König schon in der Eröffnung über das ganze Brett, um ihn am Ende Matt zu setzen. Leider gelang den Müritzstädtern aber sofort der Ausgleich. Gordon Zimmermann, der gegen den stärksten Spieler der Gäste antreten musste, kam recht bald in eine gedrückte Stellung und verlor. Ernst Nauschütz steuerte danach ein Remis zum Mannschaftsergebnis bei. Er hatte schon nach wenigen Zügen einen Bauern geopfert, bekam aber genügend Spiel zum Ausgleich. Alle anderen Bretter gingen über die Zeitkontrolle. Stefan Kalhorn gelang die erneute Führung. In großer Zeitnot und schwieriger Stellung machte sein Gegner einige ungenaue Züge und geriet in ein Mattnetz. Max Kubernath stellte schließlich die Gewinnversuche ein. Er gab einen bemerkenswerten Einstand für den Greifswalder Schachverein. Die halbe Partie tummelten sich seine Figuren in der gegnerischen Stellung. Das zwischenzeitliche 3-2 behielt indes keinen Bestand. Arnd Knoblauch verschätzte sich in einem komplizierten Leichtfigurenendspiel. Sein Gegner kam schneller zur Bauernumwandlung und zwang Arnd zur Aufgabe. Dann verlor auch Jürgen Mentel, der nie richtig in die Partie gekommen war. Christof Willert spielte bis zuletzt und unternahm in einem komplexen Endspiel mit Mehrqualität gegen zwei Freibauern einen verzweifelten Gewinnversuch, um für seine Mannschaft doch noch ein Unentschieden zu retten. Dies misslang, so dass am Ende ein 3-5 gegen uns zu Buche stand.

Damit setzte sich die größere Routine der Warener, deren Durchschnittsalter sicher doppelt so hoch wie das der jungen Greifswalder Mannschaft war, noch einmal durch. Spätestens jetzt muss jedem klar sein, dass es für Greifswald II in diesem Jahr nur darum gehen kann, die Klasse zu halten.

Blitzturnier 2. Runde

2.11.2005 (RK) In der zweiten Runde waren unter den zehn Spielern mit Christian Bartolomäus und Stefan Kalhorn auch welche, die Wilfried Woll den Sieg streitig machen konnten. Wilfried verlor auch gegen Christian, blieb im Match gegen Stefan aber siegreich und gewann auch alle anderen Partien. Christian dagegen verlor überraschend gegen Denny Pekruhl und Stefan Sommer. Somit nahm Wilfried in der Endabrechnung wieder einmal den Platz an der Sonne ein, gefolgt von Christian. Stefan, der gegen beide Spitzenreiter und gegen Enrico Eichstädt verlor, belegte Platz 3. Nachfolgende Plätze sind der Tabelle zu entnehmen.