Punktspiele

GSV II – 5:3 Sieg zum Saisonabschluss

2015-02-26 (JoM) „Kai aus der Kiste“, ein Ostberliner Film aus dem Jahr 1988, steht heute für eine Redewendung, die ein verblüffend überraschendes Auftauchen eines Menschen, dort wo man ihn nicht erwartet hat, umschreibt. Unsere beiden Ehrengäste und Überraschungen in der Aufstellung der Zweiten Mannschaft sind heute an Brett 1, und 2 Klaus- Peter und Richard. Der Spielsaal ist randvoll mit den Mannschaften GSV 2 bis 4, die von ihren Kapitänen zu Anfang alle angesagt werden, wie bei einer Olympiade. Es gibt zwar keinen Einzelablaus oder eine Runde vor den Fanblock aber unsere netten Gäste aus Saal blättern eifrig im Ansetzungsheft, um die Party zu verstehen, zu der sie gekommen sind. Die Spannung ist zum Greifen nahe: Der Sauerstoffpegel, sinkt, der Adrenalinspiegel steigt. Nach Vorhersage unseres Sportchefs Ralf, soll sich ein ausgeglichener Wettkampf entwickeln. Anders, als an jenem denkwürdigen Wintertag vor zwei Jahren tritt Saal jedoch dieses mal auswärts und „ohne zwei“ an - es fehlen die zwei Stärksten. Immerhin haben sie die aktuelle Nummer 10 der internationalen Deutschen Meisterschaft im Lösen von Schachproblemen (vor einigen GM´s, IM´s und FM´s!) in ihren Reihen. Und der Verlauf des Wettkampfes, entwickelt sich an einigen Brettern dann auch zu einem wahren Kraftakt. Ralf und Richard machen ein schnelles Remis. Somit kann Ralf den Überblick über den ganzen Spieltag behalten und Richard bekommt ein großes Dankeschön, weil er einen Starken neutralisiert.

Und nun in der Reihenfolge der Bretter, beginnend mit „Ehrengast“ Klaus, der mit den schwarzen Steinen punkten möchte. Die Bedenkzeit wird voll ausgereizt und nach über zwei Stunden fragt sich der Beobachter, ob die „Übermacht in der Papierform“ aus 300 Wertungszahlpunkten sich schon zeigt: Ja! Materiell alles ausgeglichen aber Klaus hat die einzige offene Linie besetzt und etwas Raumvorteil. Ein Remisangebot des Gegners wird abgelehnt. Fünf Züge später kommt ein gedeckter Freibauer hinzu. Und durch Druckspiel und taktische Drohungen kann unser oberligaerfahrener Joker sein Werk zum vollen Punkt vollenden. Auch an Brett 3 wird bis kurz vor Schluss gespielt. Christian, ebenfalls mit Schwarz, riskiert im Nimzoinder die Bauernhebel F5 und C5. Der Gegner hätte noch die Chance, alles zu decken, tritt jedoch stattdessen mit E4 die Flucht nach Vorne an. Die F- Linie öffnet sich zum schwarzen Angriff, ein Bauer stößt bis zur dritten Reihe vor und Christian gibt ein „Damenscheinopfer“ (bei Fragen bitte Partie nachspielen) zum Besten und verwandelt den vollen Punkt mit einer fehlerfreien, riskanten Angriffspartie. Mit diesem Vorsprung von zwei Brettpunkten kann, der Saisonabschluss mit einem Mannschaftssieg gekrönt werden. Alle anderen Partien gehen Remis aus.


Das Unterhaus remisiert komplett.

Ernst kommt sehr gut aus der Eröffnung und bemüht sich sehr lange im Turmendspiel mit einem Mehrbauern, wobei der Gegner sich sehr zäh verteidigt und letztendlich ins Remis entweicht, auch wenn Ernst bis zur Konstellation König und Turm gegen König und Turm beharrlich auf Gewinn spielt. Jochen glaubt mal wieder, schlecht aus der Eröffnung zu kommen (der Rechner meint am nächsten Tag das Gegenteil) und forciert in einer umkämpften Partie die Abwicklung in ein absolut ausgeglicheneres Turmendspiel. Bernd hält gegen einen wertungszahlmäßig höher bewerteten Schachfreund immer ungefähr die Remisbreite. Seine isolierten rückständigen Doppelbauern auf der B- Linie scheinen dem Gegner Chancen zu geben, auf Vorteil zu spielen. Doch Bernd kann diese Struktur zu seinem Vorteil auflösen, da sein Gegner sie nicht optimal nutzt und ein Remis vereinbaren. Ganz zum Schluss wird noch an Brett 8 gekämpft. Unklar ist, wer hier eigentlich auf Gewinn spielt. Albert spielt in der Englischen Eröffnung eine Partie, die alles zu bieten hat: positionelles Druckspiel, Taktik und ein kompliziertes Leichtfigurenendspiel, wo jeder Fehltritt der letzte sein kann. Kritisch ist die Phase um den 30. Zug, in der Albert seinen König mit in die Schlacht wirft, zur Brettmitte zieht, obwohl der Gegner noch Turm und Dame hat. Im Leichtfigurenendspiel zeigt sich, dass der Gegner mit seinem Springer in einer verschachtelten Bauernstellung an einem Flügel, oft mehr Möglichkeiten hat, als Albert mit dem Läufer, der gelegentlich „nur wie ein Bauer wirken kann“. Im 45. Zug hat der Gegner die letzte Gewinnchance, die aber nicht einfach zu finden ist. Dann lässt Albert, umringt von zahlreichen Schachfreunden, cool 5 „Großmeisterzüge“ folgen, erzielt das Remis und punktet somit zum Endstand von 5:3

Fazit: Die Mannschaft steigert sich, was Stimmung und Leistung betrifft im Laufe der Saison immer weiter: Symptomatisch ist, das Christoph und Christian ihre beste Performance der letzten fünf Jahre zeigen, mit der sie rechnerisch zwei Ligen höher voll mithalten könnten. Die Aufstellung und Vorbereitung klappt reibungslos, da Ralf gut organisiert und alle an einem Strang ziehen. Also bleibt nur noch, Klaus, Richard und Albert für ihre erfolgreiche Verstärkung unserer heutigen Stammspieler zu danken und gespannt auf die nächste Saison zu warten.

GSV III – 6:2 Sieg im Greifswalder Derby

2015-04-26 (RK) Im heutigen Greifswalder Derby, GSV III – Gryps II, waren wir deutlich favorisiert. Nur an zwei Brettern war das Team des Nachbarvereines gleichwertig besetzt, an den anderen Brettern hatten wir zum Teil deutlichen Vorteil. Der erste Punkt wird am grünen Tisch errungen. Gerhard hat keinen Gegner und bringt uns pünktlich nach Ablauf einer Stunde in Führung. Fast direkt darauf erfolgt der Ausgleich, al s Antje nach taktischen Fehlgriffen aufgeben musste. Schnell gingen wir wieder durch Jonas in Führung – ebenso prompt kam der erneute Ausgleich. Walter musste irgendetwas übersehen haben.


Angela und Helmut machen es spannend.

An allen anderen Brettern dauerten die Partien sehr deutlich länger. Schließlich setzte sich unsere größere Spielerfahrung, gesammelt in dutzenden von Bezirksligaschlachten, durch. Helmut (nach unbestätigten Gerüchten zeitweise sogar mit Qualitätsnachteil?) konnte sich nach langem Kampf einen Bauernvorteil verschaffen. Dann ging es schnell. Vermutlich hatte seine Gegnerin etwas taktisches übersehen? Jens stand inzwischen riesig (Turm mehr, Angriff usw.) sein Gegner versuchte dennoch recht gefährlich, mit D+S ein Matt zu finden. Das wurde rigoros unterbunden und Jens heimste den Zähler ein.

Inzwischen hatte auch Gregor einen Springer für einen Bauern gewonnen, da seine Leichtfiguren noch unkoordiniert waren, war das Spiel noch recht zäh. Thomas hatte ein Schwerfigurenendspiel auf dem Brett. Sein Gegner, der bis dahin stark spielte, verlor irgendwie die Übersicht, so dass Thomas mehrere Bauern ernten konnte, was zum Sieg reichte. Zum Schluss konnte Gregor, schon in Gewinnstellung, durch einen hübschen Abzug die Dame erobern, womit unser 6:2 Sieg feststand.

Damit haben wir die Saison mit 9:9 Punkten im Mittelfeld beendet. Da viel Personal nach oben abgegeben werden musste, war nicht mehr drin. Leider musste tatsächlich einmal ein Brett freigelassen werden (was nicht am fehlenden Personal lag, sondern an einer nicht eingehaltenen Zusage). Der Mannschaftskern (Brett 5-11) zeigte eine anständige Bilanz. Diese Spieler werden sicher im nächsten Jahr für einen problemlosen Klassenerhalt sorgen. Dazu kommen noch die immer stärker werdenden Nachwuchsspieler, die in der kommenden Saison sicher einigen alten Hasen das Fürchten lehren werden…. :-)

GSV IV – 0:4 Niederlage gegen Staffelprimus


Kampf der Generationen.

2015-04-26 (RK) Zum Saisonabschluss erwarteten wir den bereits feststehenden Staffelsieger Anklam, der bisher alles gewann. Gegen diese starke Truppe konnte unser Nachwuchs (noch) nicht gegenhalten. An Brett 1 spielte Ruben mit Schwarz einen äußerst unorthodoxen Engländer. Gegen Spieler bis zu meiner Spielstärke durchaus machbar, wurde die Stellung recht bald schwierig. Ob das zu halten war? Das werden wir nicht erfahren, da sich Ruben verrechnete und eine Bauerngabel übersah. Nachdem viel Material getauscht wurde, legte er den König um.

Sophie spielte, ebenfalls mit Schwarz, einen Franzosen. Irgendwann und zog sie c4 durch verknotete sich am Damenflügel. Vermutlich würde Weiß am Königsflügel recht schnell zum Erfolg kommen. Im Bestreben, den Damenflügel doch noch zu öffnen, übersah sie eine Bauerngabel, danach ging es bergab.

Am schnellsten war jedoch Conrad fertig. Er übersah, dass die gegnerischen Bauern seinen Läufer einsperren und damit erobern konnten. Durch einen taktischen Trick konnte er die Figur noch einmal zurückerobern und erreichte tatsächlich noch einmal Ausgleich. Nun griff er am Königsflügel an – sein Gegner hatte kurz rochiert - und sein Gegner am Damenflügel – Conrad hatte lang rochiert. Leider übersah er ein Matt in drei. Schade, denn er hatte ja gezeigt, dass er seinen Kontrahenten überrumpeln konnte. Auch Adrian (diese Partie hatte ich nicht verfolgt), musste recht bald aufgeben, so dass Anklam auch im letzten Spiel seine weiße Weste behielt.

In der Endabrechnung sind wir mit vier Punkten Vorsprung auf den Dritten Zweiter geworden. Ein respektables Ergebnis. Und die Jungs werden von Jahr zu Jahr stärker….


LEM u8 in Pritzwalk

2015-04-19 (RK) Die LEM u8 fand letzten Samstag am anderen Ende MV’s statt, in Pritzwalk. Aus unserem Verein nahm Crispin daran teil, der deswegen extra ein Fußballturnier absagte. (Alle Achtung!) Die Frage war, ob er seine Vorjahrsplatzierung (10. Platz) verbessern konnte. Er konnte!

Runde 1 war fast ein Derby, sein Gegner kam aus Loitz. Der erste Punkt. In der 2. Runde spielte er gegen einen schon erfahrenen Turnierspieler (Motor Wolgast). Auch hier behielt Crispin die Oberhand. In der 3. Runde war der Gegner A. Ivanov von Makkabi Rostock – mein heimlicher Turnierfavorit. Er wurde seiner Rolle gerecht und gewann – so wie auch alle anderen Spiele! Herzlichen Glückwunsch nach Rostock an den Sieger und das Makkabi-Team.
In Runde 4 konnte sich Crispin mit einem Sieg gegen den Mannschaftskameraden des Landesmeisters (und jüngsten Spieler des Turnieres) noch einmal in die Spitzengruppe zurückkämpfen. Dann hatte Crispin Dusel. Er hört mir ja nicht immer zu, aber das hatte er sich gemerkt. Wenn man chancenlos ist, beseitigt man alle Zeugen (eigene Figuren) und hofft auf ein Patt. Das klappte! In der 6. Runde musste sich Crispin ein zweites Mal, diesmal gegen einen Spieler aus Burg Stargard, geschlagen geben. Die Luft war jetzt raus. Es reichte aber in der letzten Runde nochmal dazu, den Pattplan aus Runde 5 erneut zu probieren – wieder mit Erfolg.

Insgesamt holte Crispin 4/7 Punkte und eine (bei 22 Spielern) Top-Buchholz von 29,5. Das bedeutete in der Endabrechnung Platz 6. Für die absolute Spitze hat es nicht gereicht. Aber er konnte alle anderen (Rand)Greifswalder hinter sich lassen und kann mit Fug und Recht behaupten, zu den Top Ten der u8 Spieler in MV zu gehören!

Ich selbst war beim Turnier nicht dabei und war daher auf die Berichte der mitreisenden Mutti gespannt. Sie war schlicht begeistert. Tolle Räumlichkeiten, super Organisation. Alles hat geklappt. Das Turnier wurde schnell durchgezogen. Auch für das „Catering“ war gesorgt. Sogar jemand, der für kleines Geld frische Waffeln buk, war vor Ort. Also vom fernen Greifswald aus einen schönen Dank um das Team von Hartmut Philipp (Organisator) und Christian Blume (Schiedsrichter), die alles super im Griff hatten.

Alle Tabellen und Ergebnisse gibt es auf der Homepage des LSV M-V.


Punktspiele

Knappe Niederlage gegen die TSG Neuruppin

2015-04-12 (HL) Am heutigen schönen sonnigen Sonntag machten sich acht GSV´ler auf gen Neuruppin, um evtl. doch noch einen Sieg einzufahren, und damit an ein oder zwei Mannschaften vorbeizuziehen. Ansonsten wäre man auf Schützenhilfe aus Kreuzberg bzw. Schwerin angewiesen. Die TSG´ler konnten nichts mehr Zählbares erreichen. Trotzdem traten sie mit ihren Ungarn an den Spitzenbrettern an - eine Politik die leider nicht überall gang und gäbe ist.

Um 11 ging´s los; die Instruktionen waren klar: Im Oberhaus rettet sich jeder, wie er kann, das Unterhaus sollte punkten. Remisangebote wurden abgelehnt und es wurde gespielt. Wilfried - mit seiner achten (!) Schwarzpartie opferte in der Eröffnung einen Bauern für naja, sagen wir mal praktische Kompensation. Wie so oft, sah es anfangs an vielen Brettern gut aus. Wie so oft, trat Euphorie ein. Wie so oft, sollte es nicht ganz reichen.

Und wie so oft, hielt sich niemand an den Kampfplan. Zuerst remisierte Jens, nachdem er möglicherweise bessere Fortsetzungen um seinen positionellen Vorteil auszubauen, verpasste. Richard spielte gegen den Alapin-Sizi seines Gegners sehr ambitioniert und wurde zum Schluss mit einem Sieg belohnt. Darauf folgten jedoch Niederlagen von Ulli und Stefan. Ulli´s Gegner lehnte um Zug 15 rum mit nur noch 13 Minuten auf der Uhr das Remis ab, um den Rest bis zum Sieg flott runterzuspielen. Stefan lehnte das Remisangebot seines Gegners ab und opferte eine Figur - was objektiv wohl gar nicht gut war. Hier wäre evtl. der Knackpunkt zu wenigstens einem Mannschaftspunkt zu ziehen.

Christian am Spitzenbrett konnte einen Bauern gewinnen, die ungleichfarbigen Läufer sicherten dem gegnerischen IM jedoch das Unentschieden. Olaf bekam ebenfalls eine Stellung mit Mehrbauern; aber auch sein IM - Gegner verteidigte sich umsichtig und Remis wurde vereinbart. Mittlerweile konnte auch Wilfried seine Kompensation nicht mehr finden und musste aufgeben. Ergebnismakulatur betrieb nun Hannes, welcher gegen IM Gyorkos sein Turmendspiel mit Mehrbauern sicher verwerten konnte und sein Ergebnis somit noch auf über 50 % bringen konnte.

Fazit: Mit 6 MP und dem drittletzten Platz scheinen wir die Klasse gehalten zu haben, da es die besagte Schützenhilfe aus Schwerin und Kreuzberg gab (bzw. "Nichtschützenhilfe" seitens SG Güstrow/Teterow). Das muss in Zukunft besser werden; evtl. (ohne Abgänge?) und mit einem Neuzugang?

Update, 2015-04-12 (CB) Der letzte Satz klingt -- für das 10. Jahr Oberliga in Folge -- nach einem ausgesprochen guten Plan ;-)

GSV II – Hoher Sieg gegen Graal Müritz

2015-02-14 (RK) „Nach den DWZ-Zahlen sehen wir keine Sonne.“ So der O-Ton der Vorbereitungsmail von mir als ML in der Vorbereitungsmail zum Match. Dann folgte der Kampfplan. Gegen die Graal-Müritzer Punktegaranten Lüthke, Micheel und Hausmann sollte, wenn irgendwie möglich, ein Remis mitgenommen werden, alle anderen sollten fighten, um Caissa gnädig zu stimmen….
Vor Ort, im Haus des Gastes, wurden wir sehr freundlich begrüßt. Das Ambiente war wirklich toll, ein geräumiger Saal mit acht einzelnen Tischen (die vielleicht wenige cm hätten breiter sein können – was im Verlaufe des Matches noch wichtig wurde) für jedes Brett. Schöne Holzfiguren auf neuen Holzbrettern, dass man direkt neidisch werden konnte. Und noch eine – nur für uns positive – Überraschung gab es. Auch der Gastgeber musste wichtiges Personal ersetzen, so dass nach DWZ-Zahlen ein ausgeglichener Wettkampf zu erwarten war.


Jens bringt uns schnell in Führung.

Da alle pünktlich waren, wurde auch genau um 10 Uhr begonnen. Wenige Minuten später stellte Bernd schon wieder die Uhren ab. Er hatte sich mit Hausmann auf Remis geeinigt und damit Nr. 1 der oben genannte Topscorer aus dem Spiel genommen. Ich selbst konnte frühzeitig einen Bauern gewinnen und brauchte nur noch abtauschen. Auch Jens an Brett 7 stand gut, Ulrike vermutlich auch etwas besser. An den ersten vier Brettern war es noch ausgeglichen. Ich bemühte mich, so viel wie möglich zu tauschen, was auch bei beiderseits etwas ungenauem Spiel schließlich gelang. Irgendwann, als ich mal wieder vor der Tür lustwandelte, meinte einer unserer Gegner, dass unser Brett 7 (Jens) jetzt mindestens zwei Bauern gewinnt. Ich spurtete hin und sah noch, wie die Figuren aufgestellt wurden. Jens hatte uns in Führung gebracht. Wenig später gab auch mein Gegner auf, weil er mir glaubte, dass ich das Turmendspiel mit Mehrbauern korrekt zu Ende spiele. (Wenn er meine legendären Turmendspiele gegen Kunow gesehen hätte, hätte er vermutlich nicht mal Remis angenommen. :-) )
Nach 2,5 Stunden schon mit 2,5:0,5 vorn, die Sonne scheint – ein schöner Tag…..

Dann stellt Ulrike die Partie ein, weil ihr König einige Bauern fressen will und zu spät bemerkt, dass er nicht mehr rechtzeitig zurück kommt, um den wichtigsten Agrarökonomen zu verhaften – der, der sich wenig später zur Dame krönt. Schließlich trennte sich Gunnar von Micheel Remis, weil beide glaubten, das schwerer zu spielende Endspiel zu haben. (Und Scorer Nr. 2 wurde neutralisiert.) Nun war ein Sieg schon in Reichweite, denn Ernst hatte einen gesunden Mehrbauern, Thomas ein sehr bequem zu spielendes Endspiel und Christian stand zumindest nicht schlechter. Plötzlich erschien Christian vor der Tür, seinen Partiezettel in der Hand. Sein Gegner hatte wohl einen Bauernverlust übersehen und gab das Endspiel als unhaltbar auf. Schließlich konnte Ernst, nach dem es zwischendurch kritisch aussah, sein Turmendspiel gewinnen und Thomas, dessen Formkurve deutlich ansteigt, seines zum Remis abwickeln. Unser 5,5:2,5 Sieg ging absolut in Ordnung, war aber vielleicht etwas zu hoch. Die Graal-Müritzer hatten sich heute etwas“ unter Wert verkauft“, wie man so schön sagt.

Leider gab es noch ein reichlich bizarres Intermezzo. An einem Tisch fiel kurz vor Partieende die Uhr von selbigem. Schuld hatte unser Spieler, der im Verlaufe der stundenlangen Partie die Tischdecke so verschob, dass die Uhr – am Rand des schmalen Tisches stehend - das Gleichgewicht verlor. Eigentlich kein Ding, die Uhr wurde aufgehoben und wieder hingestellt – doch jetzt lief die Uhr des Gegners, obwohl unser Spieler dran war. (Die DGT-Uhr war auf die Wippe gefallen, was ich live sah.)
Der Gegner überlegte ein paar Sekunden und meinte dann: „Ich reklamiere!“ Ich informierte den Spieler, dass er die Uhr anhalten darf (6.12d), was er nicht tat. Also legte ich im Sinne des Spielers 6.12a so aus (es gab ja offensichtlich Diskussionsbedarf), dass ich die Uhr anhielt. Die große Frage war: WAS wurde reklamiert? Und WELCHE Entscheidung sollte denn nach Meinung des Graal Müritzers fallen? Tja, irgendwie sei die Uhr ja durch Schuld des Gegners runtergefallen, deshalb müsste er ja irgendwie gewonnen haben. Nach einigen Sekunden kam er auf diese Idee: „Der Gegner habe zu Unrecht die Uhr gedrückt. Das muss bestraft werden. Überdies sei das ein unmöglicher Zug (nicht gezogen, quasi Nullzug) und er hätte deshalb gewonnen. Natürlich bestritt unser Spieler, die Uhr gedrückt zu haben. Im Gegenteil, er machte, nachdem die Uhr aufgehoben wurde, seinen Gegner darauf aufmerksam, dass seine Uhr lief und stellte kurzerhand seine wieder an, als dieser nicht reagierte. Aber selbst wenn er die Uhr gedrückt hätte (also worst case) – kein Schiri der Welt würde zur Höchststrafe greifen. Auch ist das Drücken der Uhr eben kein regelwidriger Zug. Und auch hier: Selbst wenn, hätte er damit nicht gewonnen sondern nach 7.5b eine 2-Minuten-Gutschrift bekommen. Die hätte er von mir sowieso bekommen, da ja eindeutig eine Störung vorlag, die unachtsam von unserem Spieler verursacht wurde. Der Spieler war immer noch unzufrieden und wollte die Meinung „seines“ Schiris (ML) hören. (Vor Partiebeginn wurde angesagt, dass beide ML die Schiris sein sollen. Mit dem Inhalt unserer TO zu diesem Punkt will ich euch nicht auch noch traktieren.) Dieser weigerte sich jedoch, sich um den Fall zu kümmern, weil er selbst noch spielte. Das Ganze artete zur Lachnummer aus – immerhin war allen Beteiligten klar, dass die Partie vielleicht noch 3 Züge gehen würde, bis man sich die Hände reichen würde. Schließlich entschied ich: Der Graal-Müritzer erhält eine 2-Minuten-Gutschrift als Ausgleich für die Störung und die ca. 10 sek. abgelaufener Bedenkzeit. Die Partie wird fortgesetzt, die Uhr angestellt. Kurz darauf war die Partie dann beendet. (Das ist die gekürzte Version.)

Zur Ehrenrettung des Graal-Müritzers sei aber noch erwähnt, dass sich alle wieder eingekriegt haben und wir nach Ende des Mannschaftskampfes noch nett miteinander plauderten. Nach einer freundlichen Verabschiedung in wieder völlig entspannter Atmosphäre traten wir die Heimreise an.

GSV III – Gegen Bergen II knapp verloren

2015-04-18 (MP) Am 8.Spieltag fuhr eine gemischte 3.Mannschaft aus altbewährten Personal und Nachwuchs gen Bergen unser möglichstes zu Versuchen und beide Punkte mit an den Ryck zu nehmen. Durch Besetzungssorgen arg gebeutelt waren zwei Nachwuchskräfte an Bord die durch Antje unterstützt wurden. Meine Prognose lautete denn auch das das Endergebnis knapp ausfallen würde, da der Gastgeber - Bergens zweite Mannschaft - auch nicht in Bestbesetzung antreten konnte.

Nachdem die Aufstellung bekanntgegeben wurde, nahm der Wettkampf seinen Lauf und die Bergener konnten erst einmal in Führung durch Schmidt an Brett 8 gehen, da Antje im Mittelspiel eine Figur verlor. So ging es dann auch weiter bei der Partie von Johann an 6 von der ich eher weniger bis gar nichts mitbekam, denn plötzlich wurde das Brett aufgeräumt und der volle Punkt konnte bei Friese vermerkt werden. Jan an 7 lieferte eine spannende Partie wo die Damen früh getauscht wurden und beide Könige in der Mitte verblieben. Hier konnte Jan einen sehenswerten Druck auf den gegnerischen König aufbauen und einen Springer ankörnen da die schwarzen Türme von Jutta Gehrke eine ganze Weile in ihren Ecken nicht mitspielten. Irgendwie konnte dann aber im folgenden Verlauf Frau Gehrke sich aus dieser Drucksituation befreien, etwas Material abtauschen und zum Schluss noch durch eine Springergabel den letzten Turm von Jan einkassieren. Ein weiterer Punkt für Bergen. Bei Helmut an 5 ging es scharf taktisch zur Sache, so dass Helmut das Remisgebot von Haase annahm angesichts unklarer zu erwartender taktischer Verwicklungen. Zwischenzeitlich konnte ich mich in einer holländischen Verteidigung des Drucks auf der langen Diagonalen auf meine Rochadestellung erwehren und meinerseits einen Angriff starten, der noch durch mehrere Tempoverluste von Gädt unterstützt wurde. Den Schlusspunkt setzte dann ein unabwendbares Matt in zwei und die Aufgabe folgte.

Die Rolle des tragischen Helden kam an diesem Tage Walter zuteil der eine schwer taktisch geprägte Partie zu verwalten hatte. Walter ließ einen Figurengewinn aus wie die spätere Analyse zeigte und wie das eben so ist wenn man nicht zuschlägt wenn dies zur rechten Zeit angezeigt ist erwischt es einen selber und Mielke an 3 konnte in einer sehr offenen Stellung einen Turm einkassieren. Ein weiterer Punkt für die Bergener die damit schon gewonnen hatten. Nun spielten noch zweimal Schmidt an 1 und 2 und hier lief alles (fast) nach Plan. Thomas an 1 ließ irgendwo im Mittelspiel einen taktischen Schlag aus der einen Qualitätsvorteil eingebracht hätte und wickelte ins Endspiel mit Bauernvorteil bei einem Spiel Läufer gegen Springer, ab. Hier ließ Jepp seinen Sieg liegen und spielte nicht das tödliche e5 das dem Läufer die Kontrolle über das Umwandlungsfeld des Freibauern auf der A-Linie genommen hätte. Nun konnte er kraftvoll seinen eigenen Bauern auf der h-Linie vorantreiben, wo Jepp keine Chance mehr sah und aufgab.

Die längste Partie lieferte in gewohnter Manier Gerhardt, wo sich ein müdes Doppelturmendspiel ausbreitete bei geschlossenen Bauernketten und nur einer offenen Linie. Gerhardt konnte diese Linie zwar mit seinen Türmen besetzen aber irgendwie kein nennenswertes Kapital daraus schlagen solange Eckfeld dies nicht zuließ da letztgenannter durchaus auch noch versteckte taktische Reserven besaß, wie die Analyse hinterher zeigte. Allein Gerhardt konnte durch die offene Linie seine beiden Türme schleusen und auf der 3.Reihe einen Bauerngewinnen wonach Eckfeld zum Endstand von 4.5 zu 3.5 aufgab.

GSV IV – Sieg im Derby

2015-03-18 (RK) In der vorletzten Runde kam es erneut zum Greifswalder Derby, Gryps III – GSV IV. Da es aus den verschiedensten Gründen Absagen von Lennart, Gregor, Adrian, Tim, Mano und Sophie gab, musste unser jüngster Nachwuchs ran. Daher kam Felix neben Jonas, Ruben und Conrad zu seinem allerersten „Männerpunktspiel“. An den ersten drei Brettern waren wir stärker aufgestellt. Felix hatte eine etwa gleichaltrige Gegnerin, so dass es hier spannend war. (Und wie!)

Rubens Gegner verstieß gegen eine elementare Eröffnungsregel – ziehe jede Figur möglichst nur einmal. Daher stand er nach wenigen Zügen schon so gut, dass die Stellung nur noch mit sehr präzisen Zügen haltbar war. Die fand der Gegner nicht und Ruben zertrümmerte die gegnerische Rochadestellung. Jonas und Conrad hatten ausgeglichene Eröffnungen. Conrad schaffte es dann irgendwie, so zu tauschen, dass plötzlich eine Springergabel auf K+D ging, womit die Partie entschieden war. Jonas spielte seine taktische Stärke aus. Er nutzte einen angefesselten Springer seiner Gegnerin, um seine Stellung nach und nach immer weiter zu verstärken, bis Material abfiel.

Ganz spannend war es bei Felix. Schnell gewann Felix eine Leichtfigur und drohte heftig mit Matt. Aber eine Partie ist eben erst zu Ende, wenn das Matt auf dem Brett steht. Plötzlich stellte er die Dame ein. Zwar konnte er noch einen weiteren Läufer erobern und wiederum Matt drohen, doch irgendwann wurde er in einer aufregenden Partie dann doch überspielt.
Insgesamt siegten wir 3:1 und haben vor der letzten Runde gegen Staffelprimus Anklam sagenhafte 6 Punkte Vorsprung auf Platz 3.


Blitzschachmeisterschaft - Runde 7

2015-04-08 (RK) Zur 7. Runde unserer Blitzmeisterschaft waren erstaunlicherweise nur sieben Spieler anwesend und damit so wenig Teilnehmer wie seit Dezember 2007 nicht mehr (wenn ich korrekt rekognosziert habe). Hatte das Viertelfinale im DFB-Pokal die anderen in ihren Bann gezogen? Wie dem auch sei. Da auch die Führenden Wilko und Wilfried fehlten, war es die Gelegenheit für Max Weber und Christian, Boden gut zu machen.

Max, der zwischendurch ein Remis gegen Enis Arpaci abgab, konnte sich in der letzten Runde ein weiteres Remis gegen Christian leisten, um das Turnier zu gewinnen. Christian verlor nämlich überraschend gegen Ralf. Tino gewann alle Spiele außer gegen die beiden Top-Zocker und wurde verdient Dritter. Ralf, der die letzte Runde gegen Helmut verlor, landete punktgleich mit ihm auf Platz 4. Tassilo, der nach seinem starken Auftreten beim Neckaropen noch nicht in den Blitzmodus zurückgefunden hatte, konnte sich gegen Enis durchsetzen.

In der Tabelle steht nun zwei Runden vor Schluss Christian mit 71 Punkten ganz oben und hat damit die Chance, erstmals in der vierzehjährigen Geschichte des Turnieres, dieses zu gewinnen. Streitig machen kann ihm den Turniersieg vermutlich nur noch Wilfried, der nur vier Punkte hinter ihm liegt. Wilko dürfte, wenn er die letzten Runden spielt, der Bronzeplatz nicht mehr zu nehmen sein. Ganz nach vorn kann er wohl nur noch kommen, wenn Christian einmal aussetzt.