2. Runde Punktspiele

GSV I

Erneut an Tegel II gescheitert

29.10.2008 (CB) Wie vor einem halben Jahr (in der 9. Runde der vergangenen Saison) zog unsere Erste gegen König Tegel II knapp den Kürzeren. In einem lange umkämpften Match stand es nach dreieinhalb Stunden erst 0.5:0.5 durch das Remis von Richard. Eine halbe Stunde vor der Zeitkontrolle folgte dann Christian, der aufgrund der Situation an den anderen Brettern das Risiko des Weiterspielens scheute.

In allen anderen Partien ging es in die heiße Zeitnotphase. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte, war klar, dass Wilfried und Klaus ihre Partien würden aufgeben müssen. Wilko hatte dafür eine klar bessere Stellung und auch in Olafs Partie konnte man sich noch Hoffnungen auf einen ganzen Punkt machen. Stefan und Axel hatten schwierige Stellungen, die aber haltbar erschienen.

Diese Stellungseinschätzung ließ also ein 4:4 im Bereich des Möglichen erscheinen. Während Stefan sich nach und nach dem Remis nähern konnte und Olafs Gegner das mögliche Dauerschach übersah, stellte allerdings Axel am ersten Brett seine Partie endgültig weg. Auch der verdiente Sieg von Wilko änderte also nichts mehr an der letztlich "verdienten" 3.5:4.5-Niederlage.

Hoffen wir, dass wir unseren Schwung beim Erstrundensieg gegen Rüdersdorf noch nicht völlig verbraucht haben!

Partien zum Nachspielen (die Links öffnen sich in neuen Fenstern)

GSV II

GSV II siegt souverän gegen HSG Uni Rostock


Mertin - Schönrock

29.10.2008 (HL) Das zweite Spiel der Saison war für uns ein Heimspiel. Als Gegner kam der HSG Uni Rostock. Da im Vorfeld zwei Spieler abgesagt hatten & zwei in die 1. Mannschaft rücken mussten, wurden 4 Ersatzspieler eingesetzt. Doch auch unsere Gegner traten ersatzgeschwächt an. Punkt 9 ging`s los. Nach knapp einer Stunde war das 1. Ergebniss da: Gordon hatte am 5. Brett mit Schwarz Remis gespielt. Kurz darauf folgten auch Brett 3 (Jürgen) und Brett 1 (Christian). Somit hatten wir an 3 Schwarzbrettern Remis gemacht, was den Mannschaftsleiter recht zufrieden stimmte. Als nächstes gewann Carsten, indem er seinen Gegner einfach überspielte. Oleg`s Gegner hatte schon relativ früh eine Figur für zwei Bauern gegeben und gehofft auf Angriff spielen zu können. Doch wer Oleg kennt, weiss: Nicht mit ihm. Also flugs ein paar Gegendrohungen aufgestellt, lang rochiert und als sein Gegner ihm auch noch die h-Linie öffnete, war es ganz schnell vorbei. Somit stands 3,5:1,5 für uns. Hannes (sich auf seine letzten Bretter verlassend) lehnte ein Remisangebot des Gegners ab, fand aber im Nachhinein nicht die passenden Züge. Zum Schluss hatte ihm sein Gegner zu viele Bauern abgrasen können: Der einzige Sieg für Rostock. Kurze Zeit später konnte Vladimir, welcher die ganze Partie über gut stand, einen Turm erobern. Dafür kam sein Gegner kurzzeitig zum Angriff, konnte jedoch keinen Todesstoß setzen. Als somit schon unserer Sieg feststand, einigten sich Jan und sein Gegner auf Remis. Fazit: Der GSV II gewinnt mit 5:3 gegen HSG Uni Rostock und steht zur Zeit auf Platz 3 der Rangliste.

GSV III

GSV III mit bitterer Pleite gegen Neukloster


links unsere glücklosen Spitzenbretter

29.10.2008 (RK) Eigentlich hatten wir uns viel vorgenommen - einen Sieg gegen die Aufsteiger SC Neukloster IV sollte her. Doch leider erfüllte sich die Hoffnung nicht, mit Oleg und Vladimir an den Spitzenbrettern aufzutrumpfen, sie wurden in der Zweiten gebraucht. So war uns klar, dass wir keinesfalls favorisiert ins Match gehen würden. Doch ganz überraschend kam Neukloster nur mit sechs Spielern. Das war für diese ein schweres Handicap, da die Greifswalder gleich mit 2:0 in Führung lagen. Trotzdem war dies noch keine Entscheidung, denn an Brett 2 und 5 (Alex und Max) mussten wir gegen nominell klar bessere Spieler antreten, nur an Brett 7 (Burkhard) waren wir deutlich besser besetzt. Die Devise lautete also: Kein Risiko eingehen, Remis reicht. Drei Stunden lang wurde dieser Fahrplan erfolgreich verfolgt, auch wenn der Autor schon ein "komisches Bauchgefühl" hatte, nachdem der erfahrene Burkhard sich nicht durchsetzen konnte. Mit den Unentschieden von Fiedler, Matz und Pitz wuchs das Punktekonto auf 3,5 Punkte an, und auch die Stellungen auf den verbleibenden drei Brettern stimmten optimistisch. Leider verlor Max, der zwischenzeitlich einen Mehrbauern verwaltete nun eine Qualität. in der offenen Stellung waren die Türme dann klar stärker, so dass Max schließlich aufgeben musste. Das Remisangebot von Alex in wirklich gleicher Stellung wurde abgelehnt. Etwas fehlt Alex noch die Wettkampfhärte bei den Großen, er geriet nach einer solide gespielten Partie schließlich in ein unhaltbares Endspiel, die Neuklosteraner hatten ausgeglichen. An Brett 1 übersah Slawo - bereits besser stehend - dann zu allem Unglück noch einen taktischen Einschlag seines Kontrahenten. Nach einigen Schummelversuchen musste er ebenfalls seinen König umlegen, so dass damit die knappe 3,5:4,5 Niederlage feststand.
Damit könnte bereits nach der zweiten Runde der Traum vom möglichen Aufstieg ausgeträumt sein, doch noch sind 14 Punkte zu vergeben....


Neuer Vorstand gewählt

22.10.2008 (RK) Am 21.10.08 fand die Mitgliederversammlung unseres Vereines in unserem Trainingslokal Koeppenhaus statt. Sie begann, wie so eine Mitgliederversammlung eben so läuft. Begrüßung, Wahl des Versammlungsleiters und des Protokollführers, Feststellung der Anwesenden, der Stimmberechtigungen, …. Nach Erledigung der Formalitäten gab unser Vize Stefan einen kurzen Überblick über die Aktivitäten des Vereines in der abgelaufenen Saison. Neben den sehr erfreulichen sportlichen Ergebnissen und zwar sowohl in Mannschaftskämpfen als auch in Einzelmeisterschaften unseres Landes, wurde noch an die verschiedensten Events wie Bowlingabend, Freundschaftskampf gegen Weiße Dame Berlin, Herrentagsturnier, Blitzmeisterschaft, Vereinsmeisterschaft usw. erinnert. Anschließend gab Richard einen ausführlichen Rechenschaftsbericht über die Finanzen unseres Vereines - welche absolut solide sind. Die Kassenprüfer hatten den Finanzbericht bereits abgesegnet und auch die anwesenden Mitglieder, von denen einige interessierte Fragen stellten waren mit der Arbeit unseres Schatzmeisters zufrieden. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Da unser scheidender Vorsitzender Christian inzwischen in Berlin wohnt (und aus diesem Grund nicht anwesend war), gab er bereits im Vorfeld bekannt, dass er aus Zeitgründen nicht mehr kandidieren wolle. Offensichtlich waren die von Christian hinterlassenen Fußstapfen reichlich groß, es fand sich nämlich kein Kandidat für dieses Amt. Nach langer Diskussion wurde Ralf vorgeschlagen, der sich dann zur Wahl stellte. Die Wahl an sich ging dann zügig über die Bühne. Ralf, jetzt als Vorsitzender und Spielleiter, Stefan als Stellvertretender Vorsitzender, Richard als Schatzmeister und Marko als Materialwart wurden einstimmig (abzüglich der jeweils eigenen Enthaltung) wiedergewählt. Außerdem wurde Christian, dessen Erklärung vorlag, als Pressesprecher im Vorstand mitarbeiten zu wollen, ebenfalls einstimmig gewählt. Die zuletzt vakante Position des Pressesprechers hatte Christian als Vorsitzender bis dahin sowieso quasi nebenbei ausgefüllt.

Damit bleibt die Führung des Vereines in den Händen des bisher so erfolgreichen Teams, wenn sich auch die formale Zusammensetzung geändert hat. Die einstimmige Wahl jedes einzelnen Vorstandsmitgliedes ist beredtes Zeugnis, für das Vertrauen der Mitglieder. Bleibt zu hoffen, dass der sportliche Erfolg weiter andauert - und sich zumindest mittelfristig weitere Mitglieder finden, die im Verein Verantwortung übernehmen…


Achtel- und Viertelfinale im Landespokal

Pokalaus im Viertelfinale

18.10.2008 (RK) Am 12.10. fand die Zwischenrunde (in unserem Bundesland das Achtel- und Viertelfinale) im Landespokal MV statt. Greifswald als Pokalverteidiger schickte wie jedes Jahr zwei Mannschaften ins Rennen - oder doch nicht wie jedes Jahr. Die Erste trat nämlich nicht an. Nachdem die letzte Absage noch am Donnerstag kam, war ein Antreten nicht mehr sinnvoll.
Also musste wieder einmal die Zweite das Ansehen der Greifswalder Schachhochburg verteidigen. Das gelang schon einmal eindrucksvoll mit dem Pokalsieg 2005. Eine Wiederholung war allerdings ausgeschlossen, da inzwischen um den Landespokal hart gekämpft wird und eine Bezirksligatruppe nicht mal mehr Außenseiterchancen hat.

Trotz allem fuhren Oleg, Vladimir, Ernst und Ralf frohgemut nach Rostock, wo wir pünktlich im Spiellokal des SSC Rostock erschienen. Gleich zu Anfang hatte ML Ralf seinen besten Auftritt - indem er uns den schlagbaren Gegner Güstrow/Teterow II zuloste. Die Aufstellung war schnell gefunden. Die taktisch starken Oleg und Ernst sollten Weiß bekommen, Vladimir und Ralf Schwarz, die Aufstellung hieß: Oleg, Vladimir, Ralf, Ernst. So kam es, dass der wertzahlstärkste Güstrower gegen den schwächsten Greifswalder, nämlich Ralf, antreten musste - ein fast ausgeglichenes Duell. An allen anderen Brettern waren wir klar überlegen.
Oleg konnte seinen Gegner bereits in der Eröffnung überrumpeln und gab das Heft des Handelns auch nicht mehr aus der Hand. Auch Ernst konnte einen Bauern gewinnen und stand bald deutlich besser. Die Partien von Ralf und Vladimir standen etwa gleich. Erwartungsgemäß gewann Oleg als erster. Dann wurde es spannend bei Vladimir. Sein Gegner bot ein Figurenopfer an, um die h-Linie zu öffnen - Vladimir hatte als Schwarzer kurz rochiert. Vladimir nahm das Opfer an, die Stellung hätte ich als “unklar” bezeichnet, ein forcierter Mattangriff für Weiß war nicht zu sehen. Ein paar Züge später war klar, dass der Weiße mit seiner Dame über die h-Linie eindringen würde. Leider standen Vladimirs Figuren so unglücklich herum, dass er auf das Schach auf h8 keine Verteidigungsmöglichkeit mehr hatte - Güstrow hatte überraschend noch einmal ausgeglichen. Bei Ernst war die Stellung jedoch klar gewonnen, Ralf bot daher Remis an. Sein Gegner musste natürlich ablehnen. Ernst fuhr erwartungsgemäß den zweiten Punkt ein, nur ein Verlust von Ralf würde Güstrow ins Elfmeterschießen bringen. Doch alle weißen Angriffsversuche scheiterten, Ralf konnte sogar einen Bauern gewinnen. Dies reichte ihm, um nun seinerseits das Remisangebot seines Gegners abzulehnen und das Endspiel sicher nach Hause zu fahren. Damit stand nach 4,5 Stunden der 3:1 Sieg fest.

Nachmittags mussten wir uns mit SSC Rostock II auseinandersetzen. Da waren wir natürlich chancenlos, denn diese Mannschaft war die eigentliche Erste - die Oberligatruppe, angeführt von IM Grünberg. Auch hier war die Aufstellung schnell gefunden (da sowieso egal). Oleg wollte sich einen IM-Skalp holen (hehe ;-) ), auch Vladimir blieb an Brett 2, Nur Ralf und Ernst tauschten die Bretter - Ernst spielte wieder mit Weiß. Etwas zur Statistik: Der mit Abstand geringste DWZ-Unterschied (Nauschütz-Sonnenberger) betrug etwa 200 Punkte, der höchste >500 Punkte (IM Grünberg -Parashenko) Im Schnitt dürfte die Differenz bei etwa 350 Punkten pro Brett gelegen haben. An Brett 4 (Kroß-Kriese) waren es gefühlt ca 1000 Punkte. Nach sicher nicht optimal gespielter Eröffnung stellte Ralf gleich anfängerhaft die Partie einzügig ein (Qualitätsverlust und Katastrophenstellung), nach nicht einmal einer Stunde war die Vorstellung vorbei. Alle anderen kämpften jedoch tapfer. Allerdings kam auch Ernst deutlich schlechter aus der Eröffnung und sein Gegner ließ ihm keine Chance mehr, ins Spiel zurückzukommen. Letztendlich blieb ihm nichts weiter übrig, als in ein verlorenes Turmendspiel abzutauschen - 0:2. Oleg versuchte, seinem Gegner gleich in der Eröffnung an die Kehle zu springen, es wurde eine scharf geführte Partie. IM Grünberg jedoch stellte nicht nur Klasse sondern auch die nötige Coolness unter Beweis. In der kritischen Stellung verbrauchte er eine Stunde für drei Züge und rechnete hier einfach weiter als Oleg. Oleg konnte seine Angriffsversuche nur noch um den Preis einer Figur fortsetzen. Dem war natürlich kein Erfolg beschieden. Letztendlich musste er bei der Konstellation Turmpaar gegen Turm und Läuferpaar die Partie aufgeben.
Die große Überraschung gelang Vladimir. Er schaffte es, seine Stellung kontinuierlich auszubauen. Zwei einsame Bauern waren weit vorgerückt - aber genau diese verhinderten eine vernünftige Aufstellung der gegnerischen Figuren, so dass E. Jeske immer irgendwie gedrückt stand. In beiderseitiger Zeitnot wurden die Linien geöffnet und Vladimir konnte jetzt einen seiner vorgerückten Bauern umwandeln, was nur noch durch ein Turmopfer zu verhindern war. Damit holte er mit einer feinen Leistung unseren Ehrenpunkt.

Damit endet für diese Saison unser Pokalabenteuer. Der GSV dürfte trotzdem der “erfolgreichste Pokalverein aller Zeiten” sein. Seit Gründung unseres Vereines im Dezember 2001 standen wir immerhin fünfmal! (01/02, 02/03, 04/05, 05/06, 07/08) im Finale und holten in den Saisons 04/05 und 07/08 den Pott. Und im nächsten Jahr werden die Karten wieder neu gemischt….


Greifswalder Blitzschachmeisterschaft

Runde1

09.10.2008 (RK) Am 7.10. begann endlich die erste Runde der neuen Blitzschachsaison. Mit dabei waren auch die beiden Favoriten, “Altmeister” Wilfried und “Jungstar” Wilko. Außerdem dabei waren noch Hannes, Stefan, Oleg, Ralf, vom - im wahrsten Sinne des Wortes - schönen Geschlecht Kati und Lysan (etwas schleimen ist doch erlaubt? -- also Ralf, bitte, das klingt doch zu sehr nach Alt-Herren-Verein, StK) und erstmals Marius, unser Neumitglied.
Die Sieger der letzten Jahre marschierten wieder im Gleichschritt voran. Das hat keinen Bezug auf den “Republikgeburtstag”, sondern weist lediglich auf eine Siegesserie der beiden zum Turnierbeginn hin. Das direkte Duell konnte in diesem Jahr Wilfried für sich entscheiden, der damit “fürchterliche Rache für die Schmach im letzten Jahr” nahm. Doch auch Hannes marschierte ohne Punktverlust durch. Er musste in den letzten Runden gegen die beiden Favoriten kämpfen - und gewann beide Partien. Also Sieg Hannes mit 100%, dann Wilfried, der nur gegen Hannes nullte. Dritter wurde Wilko, der 6/8 Punkte holte. Erstaunlich stark waren Marius und Lysan, die gemeinsam Vierter wurden - mit einem gehörigem Abstand. Sie holten vier Punkte. Dabei schienen zumindest Marius bisher die sehr kurzen Bedenkzeiten weniger zu liegen. Über die anderen Ergebnisse breiten wir gnädig den Mantel des Schweigens. Nur soviel sei verraten: Ralf entging dem Nulldurchmarsch nur durch ein geschenktes Remis in der letzten Runde, wo das Blättchen seines Gegners fiel, als er nur noch den nackten King hatte.


1. Runde Punktspiele

GSV 1

Auftaktsieg nach hartem Kampf

5.10.2008 (CB) Beim heutigen Saisonauftakt gegen "Glück auf" Rüdersdorf gab es für unsere erste Mannschaft den erwartet schweren Kampf. Die Rüdersdorfer traten zwar ohne ihr Spitzenbrett, aber trotzdem mit fünf polnischen Spielern an den ersten fünf Brettern an. Glücklicherweise konnten wir ebenfalls eine sehr starke Besetzung aufbieten: Mit Axel, Adrian und Michael an den Brettern 1, 3 und 4 und Wilfried als einzigem Ersatzspieler, konnten wir beinahe in bestmöglicher Aufstellung spielen. Der Kampf versprach insofern sehr offen zu werden: An den vorderen vier Brettern waren wir nominell leicht unterlegen, an den hinteren Brettern waren wir leicht favorisiert.

<Exkurs>
Wenn man nicht mit Superlativen vorsichtig sein sollte (vgl. die Einlassungen von Rank zero zur Schaumschlägerei um den "SPICE Cup"),


Das ist zumindest die "stärkste Mannschaft aller Zeiten" des Greifswalder SV

so wäre ich fast geneigt, von der "stärksten Greifswalder Mannschaft in der Geschichte des Greifswalder Schachs" zu sprechen. Aber um das Kürzel "CB" vor weiterer vernichtender Kritik zu bewahren, verzichte ich sicherheitshalber auf diese Titulierung.
</Exkurs>

Der Kampf entwickelte sich zunächst aus unserer Sicht recht erfreulich: Adrian konnte in der Eröffnung einen Bauern gewinnen, ohne dass der Gegner dafür ausreichende Kompensation erhielt. Auch an den anderen Brettern gab es nach der Eröffnungsphase einige vielversprechende und vor allem keine wesentlich schlechtere Stellung. Da Wilfrieds Remisangebot an Brett 8 zunächst abgelehnt wurde, konnte Ulli am fünften Brett das erste Unentschieden der Saison für sich reklamieren. (Richard -- heute in der Rolle des "Non-Playing-Captain" -- hatte leider keine Chance, in diese Entscheidung einzugreifen.) Nach etwas über zwei Stunden Spielzeit war dann aber auch Wilfrieds Gegner mit dem Unentschieden einverstanden. Als nächstes folgte die Punkteteilung an Brett 6, wo Christian keinen Weg gefunden hatte, die Stellung im Mittelspiel aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Kalhorn - Rutschke
55. Sh1!! mit leichtem Remis nach 55. ... Kg2 56. Ke2
........
.....bP.
.p......
...p....
.P.P....
....K.k.
.....N.p
........

In der Zwischenzeit konnte Adrian seinen Vorteil weiter ausbauen und auch Michael übernahm nach einigen ungenauen Zügen seines Gegners die Initiative und erhielt eine klar bessere Stellung. Folgerichtig gingen wir mit 3.5:1.5 in Führung. An den verbleibenden drei Brettern bahnte sich allerdings Ungemach an: Axel hatte zwar einen Bauern mehr, musste sich aber eines bereits weit vorgerückten gegnerischen Freibauerns erwehren. Um den Druck abzuschütteln, leitete er in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, dafür aber einem Minus-(Frei-)Bauern über, von dem wir Umstehenden lange nicht wussten, ob es noch zu halten war. Olaf hatte am zweiten Brett zwar eine druckvolle Stellung, bei beiderseits knapper Zeit schien aber alles möglich zu sein. Und Stefan geriet in ein Leichtfigurenendspiel, bei dem der gegnerische König am Königsflügel in die weiße Stellung eindringen konnte. Nachdem Olaf kurz vor der Zeitkontrolle seine gute Stellung verdarb, wurden Erinnerungen an den entscheidenden Aufstiegskampf gegen Neukloster vor knapp drei Jahren wach: Auch damals führten wir (mit 3.5:2.5) und auch damals hatten wir in den restlichen Partien schlechter stehende Endspiele zu verwalten.

Und siehe da: Genau wie damals gingen wir auch heute als glückliche Sieger vom Platz. Zwar konnte Olaf (materiell gesehen) seinen "Rückstand" im Turmendspiel noch etwas reduzieren, sein Gegner ließ aber letztlich keine Chance auf ein Remis mehr zu. Dafür sah Axels Gegner schließlich ein, dass er über ein Unentschieden nicht hinauskommen konnte -- der erste Mannschaftspunkt war uns sicher. Unsere Aufmerksamkeit konzentrierte sich deshalb auf Brett 7: Zunächst fand Stefan dort eine sehr hübsche Verteidigungsidee (siehe Diagramm), um direkt im Anschluss dem Gegner erneut Gewinnchancen zu bieten. In der sechsten Spielstunde fehlte diesem aber offensichtlich die Kraft, noch einmal genau zu rechnen und er ließ Stefan wenig später ins Unentschieden entweichen. Mit einer Portion Pommes für Stefan am Rüdersdorfer Busbahnhof endete dann die Auftaktrunde.

Partien zum Nachspielen (die Links öffnen sich in neuen Fenstern)

GSV 2

GSV II gewinnt Derby mit 6:2 - und Klaus holt sich IM-Skalp

06.10.2008 (HL) Das 1. Spiel der Saison hatten wir gegen unseren Lokalrivalen und letztjährigen Aufsteiger SV Gryps. Da die erste Mannschaft in voller Kapelle antreten konnte, konnte auch der GSV II an Brett 1 bis 6 seine Stammspieler aufstellen.


Vladimir gewinnt sein erstes Pflichtspiel souverän.

Ein paar Minuten nach 9 Uhr ging unser ?Auswärtsspiel? in Greifswald los. Bis auf das erste Brett, wo IM Ksieski spielte, waren wir nominell an allen Brettern überlegen. So gewann Hannes nach kurzer Zeit eine Leichtfigur, und konnte diese nach 140 Minuten in einen Sieg ummünzen. Kurz darauf musste aber Gordon seinen König umlegen, er hatte seiner Gegnerin zu viele Bauern überlassen. Am letzten Brett konnte Neuzugang Vladimir in ein leicht gewonnenes Endspiel einlenken: 2:1 für den GSV II. Auch auf Wilko war Verlass, mit seinem berüchtigten ?Bauerntrick? konnt er Guido eine Figur und schließlich auch die Partie abtragen. Klaus hatte mit dem 1. Brett eine harte Nuss. Nachdem sein Gegner schon eine Gewinnstellung auf dem Brett hatte, fand dieser jedoch nicht die richtige Fortsetzung: 4:1 für uns. Kurz darauf machten Jens und Sven-Hendrik, welcher eine Gewinnfortsetzung ausgelassen hatte, Remis. Zu guter Letzt gewann noch Christian, nachdem er sein Turmendspiel etwas misshandelt hatte. Fazit: Der GSV II gewinnt mit 6:2 das Lokalderby gegen den SV Gryps.

GSV 3

Gelungener Auftakt

05.10.2008 (RK) Nachdem der Mannschaftsleiter unser Team mal eben zum (Mit)Aufstiegskandidaten erklärt hat, sollten den starken Worten nun Taten folgen. Allerdings konnte die Dritte nicht ganz so stark antreten, wie erhofft. Ob es gegen Graal Müritz - unseren Erstrundengegner - reicht? Immerhin könnten die Küstenbewohner ziemlich stark (für eine Bezirksligamannschaft) aufstellen, auch wenn zwei der Stammspieler in der ganzen letzten Saison kein einziges Spiel absolvierten. (Ja doch, auch wir in der BL schauen uns unsere Gegner genau an.) Doch es kam anders. Die Graal Müritzer mussten 4 Stammspieler ersetzen, insbesondere Schachfreund Schulz wurde schmerzlich vermisst, wie mir gleich mehrfach versichert wurde. Damit waren wir nun doch die deutlichen Favoriten, nur das erste Brett war nach DWZ etwa ausgeglichen, da gegen Martin der Überflieger der letzten Saison, Frank Wiese spielte.

Das Spiel begann kurz nach 9 Uhr, an einigen Brettern entstanden bald recht bizarre Stellungen. Interessant war Oleg’s Partie am zweiten Brett, der einen Bauern opferte, um seine Figuren schnellstmöglich zu entwickeln. Das gelang ihm auch, so dass sein Gegner alle Mühe hatte, nicht entscheidend Material zu verlieren, während Oleg seine Stellung immer weiter verbessern konnte. Das erste zählbare gab’s aber an Brett 6. Dort konnte Gerhard in so etwas ähnlichem wie Vierspringerspiel mit dem bekannten Scheinopfer Sxe4 seinen Gegner überraschen, nachdem dieser Lc4 gezogen hatte. Der fand dann Lxf7+ aber in dieser Stellung war Schwarz bereits überlegen. Zwecks Abkürzung des verlorenen Spiels, ließ sich Schwarz die Dame weggabeln - 1:0 für Greifswald. Auch Slawomir (Brett 3) gewann einen Bauern und musste nur noch die feindliche Queen aus dem eigenen Lager vertreiben - übrigens die einzige richtig entwickelte Figur des Gegners. Thomas F. am achten Brett dagegen stand total platt. Sein Gegner versäumte es jedoch mehrfach(!), herumstehende Figuren einzusammeln. Beispiel: Ein schwarzer Läufer steht auf f6. Auf g7 und e5 ein Bauer und auf e7 ein Springer (wie kommt man eigentlich zu so einem Aufbau?). Mit g4-g5 kann der Bischoff seine Mitra abgeben. Der Gegner streckt die Hand Richtung Bauern g4 - stutzt - überlegt - zieht die Hand zurück. Dann neuer Anlauf, die Hand schwebt wieder über dem Bauern - noch mal überlegt - wieder die Hand zurück - schließlich folgt ein Damezug. Ich als Zuschauer wische mir den Angstschweiß von der Stirn. Ok, was ist an den anderen Brettern los? Brett1 - Martin steht ausgeglichen, Oleg und Slawo immer noch gut, wobei ich bei Oleg nicht wirklich sehe, wie die gute Stellung weiter zu verstärken ist - ein taktischer Schlag liegt aber in der Luft. Ernst steht auch gleich und lässt sich jetzt auf ein wildes Hauen und Stechen ein um vielleicht taktisch etwas zu reißen. Ralf tauscht resigniert in ein Turmendspiel ab - wahrscheinlich remis. Thomas S. an Brett 7 macht jetzt Remis. Alle kämpfen in den beschriebenen Stellungen. Slawo hat sich zum Mehrbauern auch die bessere Stellung erarbeitet, die Partie ist unhaltbar für den Gegner - 2,5:0,5.

Poppe - Parashchenko
... Dxh3+ ! und Matt folgt
..k.....
pp...ppp
..n...r.
.PQ..b..
...r....
....q..P
P.....PK
..R..B.R

Thomas F. an Brett 8 gewinnt plötzlich wegen Zeitüberschreitung im 31. Zug. War doch eine clevere Idee, so viele Figuren hängen zu lassen, dass der Gegner sich einfach nicht entscheiden kann. ;-)
Ralf nimmt jetzt das Remisangebot seines Gegners an - es steht jetzt 4:1. Es folgt die Kombination des Tages - siehe Diagramm. Mit diesem schönen Sieg hat Oleg den Matchpoint geholt. Ernst hat genügend Bambule gemacht und tauscht in ein Turmendspiel mit Mehrbauern ab. Auch wenn der Gegner hier nicht seinen Turm einstellt, ist die Stellung gewonnen für Ernst - 6:1. Martin stand schon etwas gedrückt, kann aber so abtauschen, das er alle Probleme los wird - vielleicht ist das Endspiel sogar besser für ihn, aber wegen des Standes muss er das nicht kneten. Endergebnis: 6,5 : 1,5. Der ML darf also weiterträumen vom Aufstieg - zumindest bis zum nächsten Punktspiel. Da kommt Neukloster IV, die ebenfalls nach oben wollen.