Klarer Sieg gegen Neustrelitz

2018-01-21 (MW) Unser Auswärtsspiel am 21.01. in Neustrelitz verläuft sehr unaufgeregt. Weil wir vormittags spielfrei haben, müssen wir erst zu 12:30 Uhr anreisen und können ausschlafen. Unser Gegner kämpft inzwischen mit aller Kraft um ein Unentschieden gegen Torgelow - vergeblich, wie sich zeigen wird.
Wir sind mit Jannis, Marius, Sophie und Artöm klar favorisiert und alle vier gewinnen relativ problemlos nach bösen Einstellern ihrer Gegner, denen die Erschöpfung nach der Vormittagsrunde doch anzumerken ist. Positiv hervorgehoben sei dennoch die Konzentration mit der die vier ihre Gewinnstellungen verwertet haben.
Unsere nächste Aufgabe wartet beim (vorläufigen) Saisonabschluss gegen Gryps.


Punktspiele 5. Runde in MV

Wichtiger Sieg in Berlin

2018-01-21 (HL) Nach den zwei Niederlagen in den vergangenen Runden sollte gegen SC Weiße Dame Berlin etwa Zählbares her. Die Voraussetzungen waren gut; die Mannschaft (fast) in optimaler Aufstellung da; bei den Gegnern gab es keine Überraschung. Also hieß die Devise: "4,5 reicht." (oder so ähnlich).

1.b4 und der Angriff von Wilko rollte unerbittlich
..kr..nr
ppp...pp
........
..qPpp..
..P.....
....PB.P
PP..Q.P.
R....RK.

Olaf war als erster fertig. Mit frühem ...g5 ging er seinen Gegner besonders scharf an, allerdings kostete das unterwegs einen Turm und somit auch die Partie. Doch die nächste Punkte holten die Greifswalder. Wilko war von Nick im Zug noch kurzfristig auf den drohenden Skandinavier vorbereitet worden; so kam auch auf´s Brett und schon steht Wilko bei insgesamt 4,5/5. "Endlich mal eine seriöse Partie." war sein Kommentar. Wer Eröffnungstipps gibt, dem ist Caissa hold und so konnte auch Nick am Brett 1 den gegnerischen Figuren immer mehr Raum nehmen. Irgendwann kostete es dem Gegner Material, 2:1 für uns.

Die Stellung von Stefan sah so aus, als er ob er den dritten sicheren Punkt einfahren würde, aber wie es dann praktisch manchmal so ist: In hochgradiger Zeitnot fand er nicht die beste Fortsetzung und musste sich mit einem Remis begnügen. Den nächsten vollen Punkt sicherte Hannes, dessen Gegner die Stellung unvorteilhaft öffnete, was zu zahlreichen schwachen Bauern führte. Dass Hannes vielleicht bei der Umsetzung gefühlt nicht die allerbeste Technik zeigte, steht auf einem anderen Blatt. Somit stand es 3,5:1,5 für uns. Mindestens ein Punkt musste noch her. Und wer ist für solche Aufgaben besser geeignet als der Mannschafsführer? Richtig, nur er und sonst niemand. Und so geschah es, Rüdiger setzte seinen Gegner im Zentrum mit Mehrqualle matt. Der Sieg war unser. Obwohl Max sein Turmendspiel nach zähem Ringen aufgeben musste und Wilfried nach sechs Stunden ins ausgekämpfte Remis einwilligte: An den zwei Mannschaftspunkten, die wir mitnehmen, ändert das nichts.

Fazit: Der GSV gewinnt dank starkem Brett 1 (4/5) und 5 (an 7 aufgestellt) mit 5:3 gegen Weiße Dame und hat in zwei Wochen mit TSG O´weide sicherlich keinen einfachen Gegner, konnte dieser doch Favoriten SC Rotation Pankow besiegen.

GSV III - Aktion Klassenerhalt sichern

2018-01-23 (JoM) Frühmorgens stellen wir uns noch mal um. Nachdem Bernd absagen muss, überlässt Ralf mit Jakob uns einen der stärksten verfügbaren Spieler, „nach dem Motto, gegen Bergen ist eh nichts zu holen und Klassenerhalt für die Dritte ist wichtig“. Was uns betrifft geht die Rechnung auf. (Was gegen Bergen doch alles zu holen ist, soll an anderer Stelle erzählt werden....)

Glücklich, durch Jakob und Ernst (!) verstärkt zu sein, nehmen wir Kurs Richtung Jasmund: Durchqueren ohne Probleme die Schneegrenze, Nebel und eine Umleitung auf Rügen. Jasmund tritt quasi in Bestbesetzung an. Sie scheinen, was reißen zu wollen. Der Fachmann blickt kritisch auf die ersten beiden Bretter, in denen wir zwar, „nach Kilo und Lebensjahren“ quasi massiv (doppelt) überlegen sind. Doch so wird hier nicht gespielt. Auf dem Flur spricht sich nach einer Stunde rum, dass der Kapitän selbst, verlustverdächtig steht. Und siehe da, sein König unternimmt seltsame Wanderungen, eiert wie von Todesmut oder Übermut getrieben, auf die gegnerischen Linien zu. Doch hier geht es geht weiter. Das Remis an Brett 8 geht mir durch die Lappen, da ich schwer nachdenke. An Brett 7 geraten wir dank einer Minusqualität in Rückstand. Und was macht Kapitän Marko? „Out of the blue“ stellt er einen Turm zum Schlagen hin. Dieses „Räumungs-Lock-Opfer“ ermöglicht dann eine sehenswerte Dauerschachschaukel!

Den Sieg von Jakob hatte ich eh eingepreist, da Jakob ja mittlerweile sehr sehr stark ist. Wie er genau siegt, bleibt mir verborgen. Das wird er euch am Dienstag erzählen, wo Marko auch sein unsterbliches Dauerschach hoffentlich zeigt. Gerhard ist an Brett drei voll entwickelt, während sein Gegner unrochiert rumgurkt und sogar den Springer nach B8 zurückzieht. Den großen Material- und Stellungsvorteil nutzt Gerhard noch, um einige lustige Kombinationen zu demonstrieren: z.B. das magnetische Turm-Spieß-Hinlenkungsopfer. Währenddessen remisiert Albert gegen das ehemalige Brett 1, dieses Mal an Brett 4. Fast 5 Stunden läuft der Kampf schon und Gerhard schießt das 3,5:2,5. Unterdessen kommt Ernst an Brett 1 unbeschadet aus einem königsindischen Theorieduell, lehnt ein Remisangebot ab, um dann irgendwie mit Minusbauern im Damenendspiel schlechter zu stehen. Jochens Gegnerin scheint die positionellen Feinheiten der von ihr kreierten „Zuckertort- Doppelfianchetto- Partie“ nicht genau zu ergründen. Schwarz gleicht mehr als aus. Dann: eine Kurzkombi und Jochen kann einen Bauern einheimsen, die Dame der Gegnerin „fast“ einfangen (war noch nicht losgelassen). Mit Mehrbauern und Stellungsvorteil stellt er dann Mattdrohungen auf, die noch nicht voll durchschlagen, jedoch seine Gegnerin zu einer recht frühen Aufgabe bewegen. Die zwei Mannschaftspunkte sind eingefahren. Der starke, junge Gegner von Ernst müsste jetzt aktiv spielen, ein Dauerschach von Ernst riskieren. Doch er bietet eine Sekunde nach der Niederlage an Brett 2 ein Remis an.

Guter Stimmung fahren wir durchs neblige Rügen. Marko legt einen Komponist, namens Arthur Honegger auf. Wikipedia sagt dazu: „Die Sinfonie ist ein Bekenntniswerk mit einer schwermütigen und beklemmenden Stimmung. Der Finalsatz löst mit seinem großartigen choralartigen Finale diese Stimmung auf und schlägt Brücken: zur Hoffnung auf Frieden wie zum großen Vorbild Johann Sebastian Bach“. Nachdem die Sinfonie im Auto verhallt, wage ich, einer politischen Diskussion, die Ernst geschickt (oder durch die Sinfonie angeregt) beginnt, über „die grundsätzlichen Probleme der Weltpolitik in Zeiten multipolaren Machtmissbrauchs und amerikanischer Agonie“, nicht auszuweichen. Beflügelt durch die gute Partie, halte ich mich erstaunlich gut und würde mich freuen, wenn Ernst uns gelegentlich wieder verstärkt. Weils so auf jeden Fall nie langweilig wird und er ein starker Spieler ist.

GSV IV - befürchtete Niederlage gegen Spitzenreiter

2018-01-24 (RK) Im Vorfeld des Matches machte Spitzenreiter Rugia Bergen in der OZ die klare Ansage: "Wir wollen unbedingt gewinnen!" Ok, sie werden also im Stamm auflaufen. Bei uns hatte sich dagegen unser Spitzenbrett wegen eines Familientermines schon vor vielen Wochen abgemeldet. Am Spieltag traf es uns noch einmal. Marko zog mit Jakob einen starken Spieler ab, in den verbleibenden 50min bis zur Zugabfahrt war auch kein Nachrücker mehr zu organisieren. Egal, wir sind im Schnitt sowieso um 300 DWZ pro Brett(!) schwächer besetzt. Im Spielverlauf wird dann allerdings deutlich, dass unsere Jugendspieler (Gary sowieso) krass unterbewertet zu sein scheinen.
Der Zug fährt pünktlich mit uns ab und wir sind rund 15 min vor Spielbeginn vor Ort, wo uns unsere netten Gastgeber bereits mit aufgebauten Figuren und heißem Kaffee erwarten. Auf dem Spielberichtsbogen erscheint statt Jakob Jens, der kampflos verliert, womit alle außer mir den geplanten Gegner bekommen.

Die Eröffnungen laufen einigermaßen ok - außer bei Sophie, die in ihrem Wolga-Gambit fehlgreift und sich plötzlich zwei verbundenen Freibauern gegenübersieht. Ruben kommt dagegen gut aus der Eröffnung. Nachdem sein Gegner bei ungleichen Rochaden unnötig seine Königsstellung schwächt, zerpflückt Ruben diese in meisterhafter Manier. Wir gleichen aus. Dann legt Conrad den King um. Er hat sich irgendwo verrechnet und verlor eine Leichtfigur. Gary und Artöm stehen gut. (Wie lange mag Artöm wohl mithalten?) Ich habe mit Schwarz Ausgleich erreicht, Sophie läuft ihrem Bauern hinterher und Jethro verliert soeben ebenfalls Material. Unter diesen Vorzeichen biete erst ich Remis, welches ich bekomme, nachdem meine Stellung mit einem hübschen Vorpostenspringer quasi unverlierbar ist und dann nimmt Gary besserstehend ebenfalls das gebotene Remis an. Es steht 2:3 aus unserer Sicht - und nun beginnt der dramatische Teil des Kampfes....

Sophie kämpft sich ins Match zurück, erreicht tatsächlich ein ausgeglichenes Turmendspiel und bekommt den halben Zähler. Großes Kino bei Artöm. Er kämpft immer weiter, lehnt ein Remisangebot seines erfahrenen Gegners in einem Endspiel K+L gegen K+S mit jeweils 4 Bauern richtigerweise ab, da er mit dem Läufer definitiv besser steht, stellt die Partie einen Zug lang ein - was der Gegner nicht sieht und seine Mannschaftskameraden fast die Schnappatmung bekommen - und zieht schließlich das Endspiel gnadenlos durch. Wir haben zum 3,5:3,5 ausgeglichen! Letzter Akt: Jethro hat inzwischen Turm gegen Dame aber gleich mehrere Bauern in Marsch gesetzt und droht Umwandlungen. Den Gegnern stehen förmlich die Haare zu Berge. Doch leider (oder zum Glück aus Bergener Sicht) lässt sich der Rüganer nicht aus der Ruhe bringen, promoviert selbst und zerstört nach langem Kampf unsere letzten Hoffnungen. Wir verlieren äußerst knapp mit 3,5:4,5 und das mit einem freigelassenen Brett! Gary hadert noch etwas mit seinem zu früh gegebenen Remis aber zu diesem Zeitpunkt konnte wirklich noch keiner die dramatische Entwicklung ahnen.

Bergen ist mit 3 Punkten Vorsprung der Aufstieg wohl nicht mehr zu nehmen. Wir sind erstaunlicherweise Zweiter nach der Hälfte der Saison und haben den Klassenerhalt vermutlich schon in der Tasche.


Vorrunde Deutscher Pokal

2018-01-14 (HL) Die erste Amtshandlung des GSV war der Deutsche Pokal, welcher für uns dieses Jahr in Bad Schwartau statt fand. Neben den Ausrichtern fand sich auch die Oberligatruppe des SK Johanneum Eppendorf (SKJE), sowie die Landesligisten des MTV Tostedt ein. Dort scheint aber ein sehr rauher Wind zu wehen, waren sie doch mit 2 Titelträgern angetreten und somit Favorit an diesem Wochenende. Max, Rüdiger und Wilfried reisten schon am Freitag abend an und übernachteten in der sehr gemütlichen Ferienwohnung ca. 8 km vom Spielort in Bad Schwartau entfernt. Hannes ärgerte am Freitag noch Kinder bzw. Jugendliche und stieß somit am Samstag dazu. Die Auslosung ergab, dass wir gegen SKJE als Heimmannschaft antreten durften. Hannes übernahm das erste Schwarzbrett, Max das erste Weiß-, Rüdiger das zweite Weiß- und Wilfried das zweite Schwarzbrett. Um 14 Uhr ging´s los.

Man merkte, dass beide Mannschaften über Oberligaerfahrung verfügten. Es war ein Kampf auf Augenhöhe. Nach knapp drei Stunden fiel Wilfrieds Tarrasch auseinander und auch Hannes musste, nachdem er den einzigen Hebel zu spät ausgeführt hatte, die Segel streichen. 2:0 für SKJE an den Weißbrettern. Max konnte einen Mehrbauern herausspielen und angesichts der beiden verbundenen Freibauern gab der Gegner auf. Was nun folgte, ist an Drama eigentlich nicht zu überbieten. Rüdiger hatte (laut abendlicher Analyse) in Zeitnot wohl den Totschlag ausgelassen und fand sich schließlich mit Mehrqualle in einem Endspiel wieder. Die Bauern wurden weniger aber Rüdiger wusste: Nur durch einen Sieg würde es Verlängerung (sprich: Blitzen) geben. Als der Gegner dann noch einen wichtigen Bauern einstellte, bekam er Oberwasser. Ob dieses Endspiel T vs. S (bei weißem g- und schwarzem f-Bauern) gewonnen ist oder nicht sei dahingestellt: Nach 6,5 (!) Stunden stand das 2:2 fest und es ging um 20.45 ins Blitzen (3 min plus 2 Sekunden Inkrement). Hier konnten wir unsere Routine(?)/Jugend(?)/Siegeswillen(?) komplett ausspielen und 4:0 gewinnen. Damit hatten wir uns für die nächste Aufgabe am Sonntag gegen Tostedt qualifiziert, welche 2,5 gegen die Gastgeber gewannen. An dieser Stelle nochmal ein herzlichen Dank an das sympathische Team von SKJE; es war etwas unangenehm SO weiterzukommen.

   Greifswalder SV    - SK Johanneum Eppendorf     2 - 2   Blitz: 4 - 0
 1 Leisner, Hannes    - Schroeder, Christoph       0 - 1          1 - 0
 2 Weber, Max         - Zart, Ruediger             1 - 0          1 - 0
 3 Kürsten, Rüdiger   - Zobel, Andrej              1 - 0          1 - 0
 4 Woll, Wilfried     - Wirthgen, Peter            0 - 1          1 - 0

Egal, am Abend führte Hannes dann in das Geheimnis des Schweriner Trainings ein, sodass gegen eins die Letzten in ihre Kojen krochen.

Am nächsten Tag hatten wir gegen Tostedt das Gastrecht. Unsere Farbverteilung blieb gleich: Max dieses Mal an 1, Hannes an 2, Wilfried an 3 und Rüdiger an 4. Tostedt vertauschte nur 3 und 4. Auch hier sah es lange Zeit wieder gut aus: Alle waren gut aus der Eröffnung gekommen, nach knapp vier Stunden konnte Hannes seinen IM niederringen. In der Zwischenzeit verspielte Max am Spitzenbrett seinen Eröffnungsvorteil und musste in ein Turmendspiel mit Minusbauern einlenken. Lange Zeit sah es nach Remis, aber sein titeltragender Gegner fand noch das entscheidene Gewinnmanöver. Wilfried stand irgendwann mit Minusbauern da, transformierte in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel; verpasste nach eigener Aussage aber dann den sicheren Remisweg, sodass auch hier nichts mehr zu holen war. Das der Gegner von Rüdiger das Mattsetzen mit L+S erst im zweiten Anlauf schaffte war nur Ergebnismakulatur zum 1:3 aus Greifswalder Sicht.

   MTV Tostedt          - Greifswalder SV     3 - 1  
 1 IM Bokros, Albert    - Weber, Max          1 - 0         
 2 IM Szeberenyi, Adam  - Leisner, Hannes     0 - 1         
 3 Högy, Kevin          - Woll, Wilfried      1 - 0         
 4 Nedic, Dusan         - Kürsten, Rüdiger    1 - 0     

Fazit: Der GSV fliegt gegen MTV Tostedt raus, aber ich denke, wir haben uns recht achtsam geschlagen. Ein weiteres großes Dankeschön an den ebenso sympathischen Ausrichter aus Bad Schwartau, welcher kostenlos Kaffe und andere Getränke bereit stellte. Ein sicherlich noch viel größeres Lob geht an Wilfried, welcher die Unterkunft organisiert hatte, das Fahren übernahm und auch neben dem Brett top vorbereitet war (zumindest im Vergleich zu dem Rest).