2. Mannschaft (Verbandsliga McPom)
(Saison 2016/2017)

Die 2. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins spielt in der Saison 2016/2017 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern.

ML: Richard Valet, Tel.: 03834 500895, E-Mail: RichardValet@GreifswalderSV.de
Spiellokal: VCH-HOTEL Greifswald, Wilhelm-Holtz-Strasse 5 - 8, 17489 Greifswald, Telefon (03834) 516-0

NrNameDWZRd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Grzesik,Thomas2238        0,5
2Reyer,Ulli2091       1 
3Kalhorn,Stefan2074 0  0,51   
4Woll,Wilfried2083 0,5 0,5  +  
5Mildner,Jens2036        1
6Schwahn,Christian1979000 1010,50
7Valet,Richard18720,5  0,50  0,50,5
8Sowada,Christoph1919 0,50,500,50,50,5 0
9Lanin,Boris2081         
10Hertel,Johannes18390,51+  11- 
11Grehl,Tino1843  0,50,5010,50,51
12Nauschütz,Ernst18380110,5000,500
13Dombrowski,Frank19880,50,511010,5 1
14Troyke,Jannis17100,500,5 111  
15Altenstein,Jonas14600,5  0     
16Rosenstock,Ruben1380         
17Malchau,Jochen1667  10   0,5 
18Kriese,Ralf17070,5        
19Motullo,Jens1673         
20Schmidt,Thomas1616         
21Zimmermann,Bernd1595         
22Gwiazda,Slawomir1912       1 
Spielberichte
Runde 1 || Runde 2 || Runde 3 || Runde 4 || Runde 5 || Runde 6 || Runde 7 || Runde 8 || Runde 9

Runde 9

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Runde 8

GSV II - Klassenerhalt gesichert


Jochen musste das Foto machen ... ;-)

2017-04-02 (JoM) Die Zweite: Erfolgreicher Tag in Wismar Ein Masterplan geht auf. Nach spannendem Finish sichert Slavomir das 4:4 beim Aufstiegsaspiranten.
Die Vorgeschichte des Punktspiels ist von Aufstellungssorgen aller Mannschaften geprägt. Schließlich treten wir nach einer spannenden nächtlichen Online- Beratung mit dem freigelassenen Brett 4 an. Dafür sind wir durch Slawomir, der extra aus NRW anreist (!) und Ulli, erheblich verstärkt.

Unsere netten, friedfertigen Gastgeber haben ähnlich viele Brettpunkte wie wir, die sie jedoch bislang geschickter verteilen und so mit noch guten Aufstiegschancen an der Tabellenspitze sind. Bei besten Spielbedingungen fallen schnell Entscheidungen: Brett 3, 5 und 7 nehmen frühe Remisangebote der Gastgeber an. - Alles in Übereinstimmung mit Richards Masterplan. Ulli gleicht durch seinen wichtigen Sieg an Brett 1 zwischenzeitlich aus (näheres, wenn die Partien online sind).
Zum Schluss liegen wir dennoch mit 3:4 zurück und alle umringen das Brett 8, wo Slawomir mit Schwarz leichten Vorteil hat. Parallel bieten die Gastgeber auch noch ein spontanes Blitzturnier im Nebenraum an. Das Brett von Slawomir ist so stark umringt, dass Informationen über das Partiegeschehen nur bruchstückhaft sichtbar sind. Es ist ein Dame/ Turm Schwerfigurenendspiel mit komplexer Bauernstruktur. Slawomir hat dem gegnerischen König mit einem Bauern ein wichtiges Feld genommen. Dennoch drohen Mattangriffe und Dauerschach. Zusätzlich kommt Zeitnot vor der Zeitkontrolle ins Spiel. Slawomir, der ja weitgereist ist, bleibt jedoch hochkonzentriert. Er wehrt Dauerschachdrohungen ab und steht zunehmend aktiver. Wie er genau zwei Bauern und die Partie gewinnt, wird im Update nachgereicht!

Da Grevesmühlen heute nicht punktet, erreichen wir jetzt auch theoretisch 100 % den Klassenerhalt und können uns noch weiter Richtung Tabellenmittelfeld orientieren. Auch kann es darum gehen, schon mal für eine kommende Saison zu üben, die mit starken Oberligaabsteigern eine große Herausforderung wird. Auf ein Neues!

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Runde 7

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Runde 6

GSV II - Einbahnstraßenschach

2016-03-08 (JH) Wichtige Punkte gegen den Abstieg! Allerdings seltsame Punkte, da in sämtlichen Partien nach dem 23. Zuge die Weichen gestellt waren und im höheren Sinne der Zug abgefahren und sich unglaublicherweise keiner mehr selbst Zeitnotgekloppe und kleinen Unkonzentriertheiten zum Trotz auf die Gleise legte, um den Partien noch etwas Drama und der Post-mortem-Analyse das „Hätte-Wenn-Und-Aber“ –Sujet des Versemmelns von Gewinnstellungen zu verleihen. Glücklich für uns Greifswalder war dabei, dass die Mehrzahl der Züge Richtung Greifswalder Mannschaftssieg fuhren, sodass wir uns am Ende des Tages zweier wohlverdienter Mannschaftspunkte erfreuen konnten.

Beginnen wir am achten Brett, wo Jannis mit Weiß sich einem Philidor gegenüber sah, sich mangels theoretischen Wissens recht anti-sizilianisch aufbaute und mit f4, Df3 und Le3 mehr als nur kleine Schäfchenwolken am Horizonte der gegnerischen Rochadestellung aufziehen ließ. Sein Gegner jedoch, offensichtlich nicht von der Ernsthaftigkeit des dräuenden Unwetters überzeugt, gewährte auf der Suche nach Gegenspiel seiner Dame einen Schönwetterausflug an den Damenflügel, um dann jedoch in Blitz und Donner und Wolkenbruch am Königsflügel schlicht weg seinen König wie einen begossenen Pudel dastehen zu sehen, wobei des Pudels Kern sich als weniger mephistophelisch als vielmehr matt gesetzt entpuppte.

Bei Frank am siebten Brett ging es weniger um Cumulus-f-Bauer-Wolken oder taktische Wirbelstürme. Ganz undramatisch und ohne ersichtliche Notwendigkeit war in einer ungefähr ausgeglichenen Isolani-Stellung Franks Gegner einfach eine Figur abhanden gekommen, was mit sofortiger Aufgabe quittiert wurde. Ernst hingegen hatte leider schon aus der Eröffnung heraus einen Bauern ohne Gegenleistung eingestellt und kämpfte tapfer bei grusliger Stellung weiter bis tief ins Endspiel auf der Suche nach Gegenchancen und Fehlern des Nachziehenden. Unglücklicherweise blieb beides unauffindbar, sodass er in der gegnerischen Patzerflaute am Ende die Segel streichen musste.


Auf der Suche nach Initiative...

Tinos Gegner am fünften Brett hätte vielleicht etwas von Jannis sizilianisch Expertise gebrauchen können, hatte Tino schließlich aus der Eröffnung heraus eine aus schwarzer Perspektive traumhafte Stellung erreicht, deren Reize sich nicht nur im Läuferpaar bei gleichzeitig geöffnetem Zentrum erschöpften, sondern noch auf eine unästhetische geschwächte weiße Königstellung und die hübschere Bauernstruktur verweisen konnten. Das letztendliche Endspiel Springer vs. Läufer bei gleichem Material war dabei sicherlich nicht das Optimum, was es zu erreichen gegeben hatte, wenngleich auch Dieses immer noch unangenehm zu verteidigen war und sich die Verteidigung nach etlichen Stunden an Kampf mit dem Rücken zur Wand als nicht zu leisten erwies. Wiederum ein voller Punkt für uns! Am Brett vier waren zwar schnell die Damen verschwunden, jedoch erlaubte die recht submissive Partieführung des Schwarzen meine Figuren auf durch und durch dominante Felder, was dann folgerichtig, als es zu taktischen Scharmützeln kam, mir ein paar Bauern mehr auf dem Brett verschaffte. Ein recht verzweifelt wirkendes Figurenopfer in einem auf lange Sicht verlorenem Endspiel kurz vor der Zeitkontrolle bedeutete für meinen Gegner zwar eine Dame mehr auf dem Brett, doch ebenso das sichere Mattgesetzt werden, sodass uns ein weiterer voller Punkt zu Gute kam.

Christoph stand hingegen ganze 20 Züge lang im Leningrader System als Schwarzer etwas dubios, doch Christophs Gegner besaß an diesem Tage nicht die schachlich-gedankliche Schärfe das zweifelhafte Leningrader Zentrum mittels eines seriösen Durchbruchs einer genauen Prüfung zu unterziehen. Schließlich war im zwanzigsten Zug tatsächlich der schwarze Ausgleich erreicht und man einigte sich, der allgemeinen Blutrünstigkeit, die an den anderen Brettern herrschte, sich verweigernd, auf Remis. Am zweiten Brett wiederum war Christian ebenfalls ein Sizilianer aus Weißer Sicht schon nach den ersten Zügen ins Chaos entglitten. Das Chaos kostete Christian einen Bauern bei etwas Initiative, die Christian durchaus über lange Zeit am Köcheln hielt und somit seinem Gegner durchaus noch Probleme bereitete, ohne jemals jedoch etwas greifbares zu erreichen, sodass am Ende dann doch Christian eine Null verbuchen musste.

Stefan am ersten Brett mit Schwarz hingegen kam zunächst in einem Damenbauernspiel zu Ausgleich und schließlich, nachdem sein Gegner es versäumte das Zentrum zu öffnen, dafür aber seinen Königsflügel schwächte zu einer sogenannten Luststellung, in welcher ein schwarzer Läufer auf d3 tief im Herzen der gegnerischen Stellung den Weißen bewog, um völligem Herzstillstand zu entgehen, sich einer Qualität zu entledigen, was die Aufgabe der Partie final ins Endspiel verschob. Ein klares 5.5:2.5 war also das Resultat des Mannschaftskampes. Doch die nächste Aufgabe im Abstiegskampf erwartet uns schon: Rostocks Zweite.

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Runde 5

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Runde 4

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Runde 3

GSV II - Erste Punkte in Grevesmühlen!

2017-03-25 (JH) Da waren sie, die ersten Punkte gegen den Abstieg! Auf jeden Fall hatte der Ausflug ins westlichste Ost der Republik es in sich, erlebte ich doch, der ich notgedrungen auf jede eigene schachliche Aufregung verzichtete, eine emotionale Achterbahnfahrt beim Verfolgen der anderen sieben Bretter. Letztendlich gelang uns ein deutlicher und sicherlich auch verdienter 5.5:2.5 Sieg gegen Grevesmühlen – „ungefährdet“ wäre allerdings ein ungerechtfertigtes Attribut in Anbetracht des Grevesmühlener Kampfeswillens trotz Handicaps den Kampf zu ihren Gunsten zu biegen.

Apropos Handicap: Am Brett drei geschah es nämlich, dass angesichts des soliden weißen 1.d4! der Schwarze um eine Antwort verlegen war, wobei es sich hier nicht um einen Fall von Einfallslosigkeit schachlicher Natur handelte, sondern vielmehr um eine Erscheinung des nicht Erscheinens. Somit hatte ich also in der normalerweise nicht besonders zufälligen Lotterie der Schacheröffnungen das große Kampflos gezogen und für die Mannschaft den Hauptgewinn eines vollen Punktes einstreichen können. Der kampflose Beginn wurde jedoch durch ordentliches Hauen und Stechen an den anderen Brettern zumindest moralisch mehr als kompensiert. Da war zum Beispiel die verrückte Partie an Brett 7, wo sich Jannis als Weißer erst auf eine scheinbar sizilianische Eröffnungsmine (der Computer ist unbeeindruckt und will 6.c3 (statt Jannis Lc4) spielen, wonach b2 wohl ungenießbar ist) trat, sein Gegner wegen unvermittelt herumgeisternden Stellungs-Gespenstern, die sich in der Analyse als von eher metaphysischer Beschaffenheit entpuppten, entgeistert davon absah den Zünder zu betätigen. Zwei, drei Züge später hatte Jannis dann das gegnerische Minenfeld durchschritten und knöpfte dem Gegner durch anhaltend unangenehme Initiative gar eine ganze Figur ab, vergaß aber nun seinerseits den Sack zuzumachen und spielte anstatt des tödlichen 23.Sg5! das gruselige 23.Dg4??, wonach Weiß nicht nur seine Mehrfigur verlor, sondern auch alle anderen Trümpfe seiner Stellung und ums Remis kämpfen mussten.

Etwas rationaler, wenn auch ebenso umkämpft, war das Geschehen an den Brettern 5 und 6. Frank stand lange mit Rückständigem Bauer auf c6 und mangelndem Gegenspiel nicht gerade überzeugend, konnte aber mit fortlaufender Partie seinen Gegner überspielen und ein vielversprechendes, wenn auch nicht ganz klares, Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauer erreichen. Tinos Gegner war nach passiver Damengambit-Behandlung von schwarzer Seite (12…b6?!) mit gutem Spiel und viel Druck am Damenflügel aus der Eröffnung gekommen. Tino suchte richtigerweise am Königsflügel nach Chancen, was bei eigentlich noch gar nicht klarer Bedrohungslage den Weißen zu 29.g4? veranlasste, wonach Schwarz tatsächlich ernsthaft behaupten konnte auf Sieg spielen zu können. Als dann der Sieg dann tatsächlich möglich war (34….Txe3!!, 37…De1!, 46…Lb3!), ließ Tino sich die Gelegenheit jedoch entgehen und musste in einem Endspiel mit Läufer gegen drei Bauern um das Remis kämpfen.

Derweil hatte Jochen an Brett 8 erst die gegnerische Bauernstellung ruiniert, um später wiederum dieselbe in bester Hedgefond-Manier eigenhändig zu sanieren, was jedoch weniger mit Zinsen und Zinsenzinsen und einer schachlich zu rechtfertigenden Rendite einher ging, sondern lediglich im Tausch einer strategisch gewonnenen Stellung gegen eine leicht bessere resultierte. Jochens Gegner bedankte sich jedoch für diese Großzügigkeit mit der Spende eines ganzen Bauerns, was Jochen (wiederum ganz der Hedgefond-Manager) nicht davon abhielt in der Folge durch feindliche Übernahme in einem Turmendspiel sämtliche gegnerische Bauern aus ihrem Dienst auf dem karierten Felde in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Die ins unerträgliche gestiegene Arbeitslosenquote bei gleichzeitiger Stellungsinsolvenz ließ schließlich Jochens Gegner kapitulieren und wir konnten den zweiten Punkt verbuchen.

An Brett zwei konnte man in der Zwischenzeit den deutlichen Unterschied zwischen einer Landkarte und einem Schachbrett studieren. Während man heutzutage auf der ersteren nicht mal mehr ein einziges finden würde, war hier ein doppeltes Leningrad auf dem Brett erbaut worden, was zu symmetrischen Stellungstypen führte, wo Weiß es schaffte durch entsprechenden Umbau des doppelten Leningrader Stadtzentrums strategisch klaren Vorteil zu ergattern, nachdem Christoph mit Schwarz eben dieses verpasste. Mit wenig Zeit auf der Uhr und etwas Hilfe (23.Sxf6! wäre sehr unangenehm gewesen) vom Gegner neutralisierte Christoph jedoch in der Folge das Weiße Spiel, sodass man sich nach der Zeitkontrolle auf Remis (ganz in unserem Sinne) einigte. Christian hatte dagegen seinen Gegner mit Weiß mittels 11-maliges Ziehen der Springer im Pirc nach 22 Zügen ausmanövriert und im Grunde mit 23.Dd6! eine geradezu strategisch gewonnene Stellung haben können, ließ sich aber erst auf das etwas schwächere 23.Dc1?! und in der Folge auf unnötige Komplikationen ein, in welchen ihm in unübersichtlichem Handgemenge mit 31.Sxe8? der entscheidende Fehler unterlief. 2,5:1,5! Wild war es wiederum bei Ernst auf dem sechsten Brett zugegangen, wo Ernsts Gegner zunächst vollkommen korrekt ein strategisches Bauernopfer anbrachte, um im Gegenzug nicht nur einen gedeckten Freibauern auf d3 zu erhalten, sondern auch potenzielles Spiel auf den weißen weißen Feldern. Übermütig und überflüssig jedoch war das zweite strategische Bauernopfer des Schwarzen, dass Ernst auf einmal zwei verbundene Freibauern am Damenflügel bescherte, die Schwarz besorgt um deren Voranschreiten eine ganze Figur in die Vernichtung derselben investieren ließ. Glücklicherweise erwies sich dies als Fehlinvestition, die neben den Freibauern auch die schwarze Stellung vernichtete, sodass Ernst seinen zweiten Sieg diese Saison beisteuern konnte.

Blieben also noch drei Ergebnisse aus und tatsächlich sah es zwischendrin sogar so aus, als könnten wir tatsächlich mit einem 4:4 nach Hause fahren. Tino stand zwischenzeitlich tatsächlich glatt auf Verlust (47…h5??) und Jannis hatte zumindest eine sehr kritische Stellung mit passivem Turm und Minusbauer vor sich, während Frank keine Fortschritte zu machen schien. Letztendlich ging jedoch alles gut: Tino und Jannis retteten sich ins Remis und Frank gewann durch carlsenesker Zähigkeit (jedoch nicht ganz carlsenesker Genauigkeit) den vollen Punkt.
Alles in allem ein erfolgreicher Kampf! Man beachte übrigens den schicksalshaften Zug numero 23….alles Zufall oder illuminatisches Beiwerk?

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Runde 2

GSV II - Autsch! Vermeidbares, Klappe die Zweite!

2016-11-12 (JH) Das tat weh! Immerhin konnten sich die Stralsunder einer gelungenen Revanche der letztjährigen Aufstiegsparty der Greifswalder in Stralsund (7.5:0.5 gegen die Stralsunder Zweite) erfreuen und uns daran erinnern, dass es, wenn es ein erfolgreiches Bestehen in der höchsten Landesklasse zu erreichen gilt, von unserer Seite wohl eine höhere Quote guter Züge braucht. So jedoch fuhren wir jedoch – und das zum zweiten Male völlig überflüssig – die zwei Punkte für unseren Gegner ein und verbleiben selbst weiterhin ohne Mannschaftspunkte.

Das Drama begann schon mit zwei nicht statt findenden Dramen am zweiten und am zwei-Mal-zweiten Brette, wo wir jeweils die weißen Steine führend, aus unterschiedlicher schachlicher und nicht-schachlicher Gemengelage heraus zweifach nur die Hälfte der möglichen Punkten einfuhren. Wilfried konnte sich nach 10 englischen Zügen nicht mit der Sprache seiner Stellung anfreunden und Christoph schnabulierte im Tarrasch-Franzosen korrekterweise einen Bauern, um sich dann jedoch angesichts drohender Kompensation in Form eines ausnahmsweise entfesselten französischen Läuferpaars doch dem Remis nicht zu verweigern. Als dann noch am zwei-Mal-zwei-Mal-zweiten Brett (also auch anziehend) Janis im Pirc fehlgriff, sodass er anstatt eines hübschen Raumvorteils nur die Trümmer seines Zentrums auf dem Brett hatte, hieß es plötzlich für die Greifswalder Schwarzspieler, in den Risikomodus zu schalten, wollte man als Gewinner des Mannschaftskampfes nach Hause zu gehen. Da Ernst am letzten Weißbrett nicht nur bedenklich wenig vernünftige Felder für seine Figuren fand, sondern nach 23. Zügen im höheren Sinne schon auf Verlust stand, verschärfte sich die schwärzliche Must-Win-Stimmung auf den ungeraden Brettern weiter.


Jannis Stellung wird schwierig...

Frank am siebten Brett konnte sich zwar nicht über besonders ambitioniertes Spiel seines Gegner beschweren, der in Stonewall-artiger Stellung als erste Amtshandlung seinen weißfeldrigen und somit starken Läufer gegen seinen ungleich schwächeren Counterpart tauschte, aber in der zunehmend verrammelten Bauernstruktur schwanden zunehmend mögliche Hebel und mit ihnen zunehmend die Gewinnchancen. Lediglich die a-Linie öffnete sich, ein Generalabtausch bahnte sich an und ein Remis Franks war nur noch eine Frage der Zeit. Derweil ging es an den Brettern eins, drei und fünf hoch her. An Brett fünf war Johannes dank gegenseitiger botwinnesker Aufstellung mit einem deplatzierten weißen Springer auf f3 in Vorteil gekommen, machte mit 16…h5? allerdings einen schweren strategischen Fehler, verrechnete sich dann anschließend (ein Fehler kommt selten allein!) und offerierte notgedrungen ein dem Anschein nach ganz akzeptables Qualitätsopfer. Glücklicherweise ließ Johannes Gegner (nicht ganz Fritz 13) sich vom Anschein trügen und lehnte inkorrekterweise das Qualitätsopfer ab, wonach Schwarz wieder Initiative und positionellen Vorteil innehielt. Dabei verbrauchte Weiß in zugegeben nicht einfacher Stellung so viel Zeit, dass vertieft in die Suche nach einer Lösung des Stellungsproblems er im 24. Zug die Zeit überschritt. Das war der Ausgleich!

Währenddessen hatte Stefan am ersten Brett aus der Eröffnung heraus ohne Probleme eine Qualität gegen einen Zentrumsbauern gegeben, was objektiv zwar wohl nicht ganz korrekt war, aber zu dem erhofften nicht-ausbalancierten Stellungstypen führte, in welchen Stefan sich besser zurechtfand und seinen Gegner Stück für Stück überspielte. Christian am dritten Brett hatte dagegen die Qualität mehr, dagegen fast eine Handvoll Bauern weniger und lehnte um den dreißigsten Zug eine Stellungswiederholung ab im Glauben immer noch auf Gewinnspielen zu müssen, ein Irrglaube, wie sich herausstellte. Ernst, nämlich, hatte seinen Gegner überrauschenderweise um eine ganze Dame betrogen und stand aus dem Nichts heraus plötzlich glatt auf Gewinn. Als dann Frank wie erwartet remisierte und Ernst tatsächlich den vollen Punkt einfuhr, benötigten wir von den noch laufenden Partien am ersten und dritten Brett nur noch einen halben Punkt, um immerhin noch einen Mannschaftspunkt einzufahren. Christian allerdings stand auf verlorenem Posten und konnte sich der Bauernmehrheit nicht auf Dauer erwehren. Damit lag unsere Hoffnung auf Stefan. Ein fataler Rechenfehler in einem komplizierten Endspiel jedoch reichte, um aus dem durchaus wahrscheinlichen halben (oder gar ganzen) Punkt eine Null zu machen, sodass unter dem Strich wiederum eine Null für die Mannschaft zu Buche stand.

Damit ging der Kampf unglücklich 3.5:4.5 verloren. Glücklicherweise erwartet uns bald in Grevesmühlen die nächste Möglichkeit zu punkten.

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Runde 1

GSV II - Lost in LuLust

2016-10-17 (RK) Der erste Spieltag lief nicht so toll, wie erhofft. Im Vorfeld gab es schon eine Absage mehr, als bei der Saisonplanung "eingeplant", womit gleich zwei Jugendliche ihr Können beweisen durften. Als am Spieltag morgens um 8 Uhr noch ein weiterer Spieler in die Erste delegiert werden musste, bedurfte es schon einer "logistischen Meisterleistung", trotzdem noch die Zweite (und auch alle anderen Teams) voll zu bekommen. Die wurde erbracht. Leider folgte dann keine schachliche Meisterleistung mehr....

Ralf komplettierte das Team, womit gleich drei(!) Spieler der Vierten in der Zweiten aufliefen. Dank forscher Fahrweise holten wir die verlorene Zeit auch auf und waren pünktlich im Spiellokal. Da die Ludwigsluster fast in Bestbesetzung aufliefen war natürlich von einem Greifswalder Favoriten keine Rede mehr. Unserem einzigen Brett 5 mit deutlichem DWZ-Vorteil stand das Brett 7 mit noch viel deutlicherem DWZ-Nachteil gegenüber. Es würde also einen engen Kampf geben.

Nach der Eröffnung war noch alles ok. Christian stand besser, vermutlich auch Frank. Keiner stand schlechter. Doch dann griffen nacheinander Christian in besserer Stellung und Ernst in bequemer Stellung fehl. Ernst gab schnell auf, Christian kämpfte noch aber die Partie war nicht mehr haltbar. Inzwischen steuerten unsere Jugendspieler den Remishafen an, wobei insbesondere Jonas darüber ganz froh sein konnte. Auch Ralf, der - nachdem der Gegner eine vorteilhafte Fortsetzung ausließ - optisch leichten Vorteil hatte, remisierte. Vermutlich doch zu früh, wie sich bei der Analyse herausstellte. Der Gegner hätte schon sehr genau spielen müssen, um die Partie noch im Gleichgewicht zu halten. Richard hatte das Läuferpaar gegeben und einige taktische Verwicklungen erzeugen können. Doch nachdem sein Gegner mit Hilfe einer fiesen Mattdrohung Material vom Brett nehmen konnte, verflachte die Partie und endete ebenfalls unentschieden.

Es stand jetzt 2:4 aus unserer Sicht und unsere Hoffnungen ruhten nun auf Johannes, der ein gewonnenes Endspiel auf dem Brett hatte und Frank, der mit minimalem Vorteil natürlich mehr wollte. Beide Gegner verteidigten sich aber fünfeinhalb Stunden zäh, so dass Frank seinen Mehrbauern im Turmendspiel schließlich doch nicht verwerten konnte und Johannes durch eine Unachtsamkeit den Sieg noch aus der Hand gab.

Ohne Brettsieg fuhren wir mit nur 3 Punkten im Gepäck nach Hause. Aber keine Trübsal geblasen. Auch in der letzten Saison war unser erstes Match das "schlechteste". Und ebenso wie im Vorjahr dürfte am vergangenen Sonntag unsere schwächste Aufstellung gewesen sein.....

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