Punktspiele - 4./5. Runde

Während ich das hier schreibe, sitzen die anderen wohl noch im Zug nach Greifswald ;-)

2017-01-15 (HL), 20:50 Uhr Das neue Jahr ist knapp 14 Tage alt und schon ließen es sich acht Schachspieler nicht nehmen, beim Oberligisten SC Empor Potsdam die 4. Runde der Saison einzuläuten. Mit Blick auf´s Wetter gab es unterschiedliche Vorschläge der Anreise; letzten Endes war es am Sonntag morgen ruhig, sodass alle Züge fuhren und wir Punkt 11 im "Treffpunkt Freizeit" in Potsdam loslegen konnten. Der Kampfplan war von ML Max klar vorgegeben: Alle sollen erstmal möglichst bis zur Zeitkontrolle spielen und dann schauen wir mal. Aber, wie es nunmal ist: Mensch plant, Gott lacht.

Das erste Remis macht Ulli nach (gefühlt) 20 Minuten, kurz darauf bietet Wilko an meinem Nebenbrett auch Remis, der Gegner nimmt an, ebenso bei Wilfried. 1,5 Punkte nach nicht mal einer Stunde, da hat sich die Anreise für alle Beteiligten gelohnt. Nach Wilko natürlich alles im Mannschaftssinne. Der Rest spielt bis zur Zeitkontrolle, Christian bekommt einen Traumleningrader aufs Brett, Rüdiger wehrt sich im Chebanenko-Slawen (schreibt man den so?, auf jeden Fall, der Slawe mit ...a6), Max hat aus der englischen Eröffnung heraus eine leichte Druckstellung und bei Nick ist aus 1.d4 irgendwie ein Fianchetto-Pirc geworden. Und was passierte bei Hannes? Dessen Gegner überraschte ihn mit 1.d4. Doch was der Gegner kann, kann Hannes schon lange und zog 1...d6. Nun schien der Gegner aus seiner Vorbereitung zu sein und entschärfte die Stellung, indem er im 5.Zug beide Damen vom Brett nahm. In symmetrischer Bauernstruktur wurde hin und her laviert und just, als Hannes sich bereits mit einem Unentschieden innerlich von der Partie verabschiedet hatte, stellte der Gegner einen Bauern ein. Also wurde nochmal 2 Stunden hart gekämpft, bevor der Punkt eingetütet wurde. Rowson lesen lohnt sich manchmal.

Mittlerweile hatte auch Rüdiger sich befreien können und konnte seinen Gegner im Doppelturmendspiel Matt setzen. Doch wie sein Gegner in der anschließenden Analyse herausfand, hätte es eigentlich anders herum laufen müssen; hier war Caissa uns wohl etwas hold. Somit hatten wir 3,5 Brettpunkte. Und wie es sich für den Mannschaftsleiter gehört, trägt seine Partie zum entscheidenen Punkt für den Kampf bei. Und so war es auch: Irgendwann hatte Max einen, dann den zweiten Bauern mehr. Der Mannschaftssieg war perfekt. Nick stellte im Mittelspiel irgendwie seinen e4 ein, Rechenmonster Andreas Penzold nutzte dies aus und sorgte für den Ehrenpunkt. Christian konnte seine Springer & Dame - Combo gegen das gegnerische Läufer & Dame - Gespann auch zum Sieg pressen.

1.Fazit: Siehe 1. Fazit aus Runde 3 und erhöhe die Zahl der Runden um eins.
2.Fazit: Siehe 2. Fazit aus Runde 3.

GSV III - Punkteteilung gegen Makkabi Rostock

2017-01-15 (JoM) Die Dritte findet in guter Stimmung durch teilweise starkes Schneetreiben den Weg pünktlich zum Verein Makkabi in Rostock. Ohne zu wissen, dass der Gegner „nach Zahl“ überlegen ist, geht es frisch ans Werk. Helmut spielt mit Weiß und opfert im geschlossenen Sizilianer einen Bauern für Aktivität und Zerstörung der gegnerischen Rochade. Dieser nimmt das Opfer nicht an und zieht seinen Springer nach g8 zurück. So traut sich Helmut zu herzhaftem Angriffsspiel, was mit dem frühsten Punktgewinn des Tages belohnt wird. Nun kommen Marko und Jochen in Vorteil. Marko kann in einer taktischen Stellung mit Drohungen und Gegendrohungen durch einen zusätzlichen Tempozug, der die gegnerische Dame kurz aus dem Spiel nimmt, in Vorteil kommen. Die Gegnerin spielt nun in quasi verlorener Stellung noch die volle Distanz mit. Bei Gerhard, der einen „leicht höher Dotierten“ mit den schwarzen Steinen als Gegner hat, gibt’s einen Materialrückstand von einer Qualität. Gerhard kann mit seinem Läufer seinen Freibauern jedoch effektiv in Szene setzen und letztendlich in ein gewonnenes Bauernendspiel überleiten. Dieses wird meisterhaft aus dem Handgelenk zum Sieg geblitzt.
Jochen wird in einer Variante aus der letzten Verbandsligarunde geprüft; hatte diese Partie aber gründlich ausgewertet und die „durchlöcherte Theorie“ sehr gut verbessert. So läuft der schwarze königsindische Angriff ins Leere. Weiß gewinnt einen Freibauern und der Gegner bekommt eine Minus -kompensation. Zur seiner und Helmuts Enttäuschung findet Jochen die Schlusspointe auf der Grundlinie nicht, da er sie nicht ganz zu ende rechnet. So gewinnt er als letzter das Endspiel mit einer Qualität mehr. Ein Remis gibt es heute nicht. Unsere weiteren 4 Spielerinnen und Spieler tragen zwar nicht mit Punkten aber mit ihrer netten Art zu bester Atmosphäre und einem gelungen 5. Spieltag bei.

Auf der Rückfahrt lässt Marko sein „Philharmonie- Vorpommern – Auto - Soundsystem“ zeigen, was es auf dem Kasten (oder auf dem Stick) hat. Und so fühlen wir und quasi von den monströsen Horn und Tuba- Soli für den tollen Tag beglückwünscht. Wir stehen nun mit 6 aus 10 Mannschaftspunkten sehr gut da und können die restlichen Spieltage ohne Druck genießen und weiter Punkte sammeln.

GSV IV - Knapper Sieg gegen Torgelow IV

2017-01-18 (JM) Torgelow hieß unser nächster Gegner. Er hat bisher besser gepunktet, aber würde das auch gegen uns reichen? Wir machten uns auf den Weg und hofften, dass das winterliche Wetter hielt. Als wir ankamen, wurden wir mit den Worten „Die Tür ist noch nicht auf“ begrüßt. Da der Gegner aber zur selben Zeit eintraf, mussten wir nicht allzulange in der Kälte warten. Der Spielsaal musste noch hergerichtet und die Bretter aufgebaut werden. Pünktlich um 9:58 Uhr konnte dann die Partie beginnen.


Unser Team - jung und erfolgreich.

Als Losung war ausgegeben: Die Erwachsenen punkten und die Jugendlichen steuern die noch erforderlichen Punkte bei. Nach der Eröffnung standen alle gut bzw. besser als ihre Kontrahenten. Jens konnte seinen Gegner überraschen, da er am Vorabend in einem Buch eine Eröffnung gelesen hatte, mit der dieser nicht gerechnet hat und die ihm so viel Zeit kostete. Obwohl Jethro sein Partieformular bis zum Ende vollgeschrieben hatte, war er als erster fertig und hatte ein Remis erspielt. 0,5:0,5. Aus Verluststellung mit einem Bauern weniger hatte er noch eine Gewinnstellung gemacht, die er jedoch nicht nutzen konnte. Jens hatte sich mittlerweile eine Gewinnstellung erarbeitet, in der er zwischenzeitlich fünf Bauern mehr auf dem Brett hatte. Es stand jetzt 1,5:0,5 für uns. Jakob spielte eine Partie wie aus einem Guss, skandinavisch mit Springer F6. Er zeigte, dass man den Bauern dabei auch festhalten kann und konnte mit ihm Sieg erringen. 2,5:0,5. Fünf Partien liefen noch. Ralf überspielte seine Gegnerin, obwohl er anfangs ausgeglichen stand. Zwischenzeitlich hatte Conrad wohl einen Gewinn ausgelassen, er einigt sich mit seinem Gegner auf Remis. 3,0:1,0. Jonas steht zu diesem Zeitpunkt mit einem Bauern weniger und gedrückt. Ruben hält seine Stellung zusammen und Gary übt sich im Endspiel mit Minusbauern; nur Ralf steht noch auf Gewinn. Wo kommen die noch notwendigen 1,5 Punkte her? Zeitnot am 1. Brett. Jonas‘ Gegner hat noch drei Minuten für fünf Züge. In dem Moment gewinnt Ralf seine Partie. 4,0:1,0. Zur gleichen Zeit einigen sich Gary und sein Gegner auf Remis. 4,5:1,5. Der Mannschaftssieg ist damit gesichert. Leider verkommen die beiden Partien an den ersten Brettern somit zur Bedeutungslosigkeit. Ruben verliert auf Zeit in unklarer Stellung. 4,5:2,5. Und Jonas wurde, nachdem er sich noch einmal zurückgekämpft hatte, im Endspiel überspielt. 4,5:3,5.
Das war nun schon der zweite ganz knappe Mannschaftssieg in Folge. Mit anderen Worten: "Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss."