Punktspiele - 7. Runde Oberliga / 6. Runde MV-Ligen

Die Durchreiche

2016-02-21 (HL) Das Schachjahr 2016 hatte für die erste Mannschaft des GSV bisher nicht besonders viel zu bieten gehabt. Dies sollte sich in der 7ten Runde gegen SF Berlin II ändern. Doch schon im Vorfeld gab es einige Ab- dann wieder Zusagen, kurz um: ein Kuddelmuddel. Trotzdem reisten am verregneten Sonntag drei Spieler aus Greifswald an, Hannes wurde in Südkreuz aufgeschnappt und Wilko gesellte sich an der S-Bahn-Haltestelle dazu. Im Spiellokal warteten schon Christian und Christoph, Olaf kam 10 Minuten vor Spielbeginn.

Die Schachfreunde hatten sehr stark aufgestellt, wollten sie sich doch nicht die Chance auf den Aufstieg madig machen lassen. 11 Uhr ging´s los, und auch Wilfried musste spielen, da sein Gegner kein Remis wollte. Christoph´s Marschall (oder heißt es Marshal?) wurde abgelehnt und er musste den Spanier ganz normal spielen. Doch nicht mit Christoph; irgendwie konnte er die Qualität erobern, die Gegnerin bekam jedoch ausreichend Angriffschancen, sodass er sich entschloss, diese zurückzugeben. Leider konnte er nicht alle seine Figuren schnell genug aktivieren und stand nachher auf verlorenem Posten. Stefan hebelte das drohende Noteboom durch seine Zugfolge aus, hatte evtl. den +=== - Vorteil, den man im Damengambit halt so hat; hier zum Schluss Remis. Kurz vor vier war auch Hannes fertig, welcher einem Bauerndurchbruch nicht genug Beachtung geschenkt hat bzw. gar nicht wahrgenommen hat und steht nun mit langer Rochade da.

Auch Wilko konnte seinem Gegner nicht viel antun, bei ungleichfarbigen Läufern wurde es dann Remis. Christian stand meines Erachtens immer etwas auf Angriff, konnte diesen aber nicht durchbringen und musste sein Springerendspiel mit anfänglichem Minusbauern noch Remis halten. Laut den GSV´lern wurde sich während der Zugfahrt ausführlich mit der französischen Verteidigung beschäftigt, Wilfried konnte das - leider - noch nicht anbringen und stand alsbald mit zwei Minusbauern da. Als der Schreiber dieser Zeilen schon zu seinem Zug eilte, spielten noch Olaf und Max. Der Schachtourist konnte sein ausgeglichenes Endspiel halten, während Olaf am Spitzenbrett sein Partie trotz (oder vielleicht auch wegen) Minusqualität noch gewinnen konnte.

Fazit: Der GSV verliert 3:5 gegen Schachfreunde Berlin II und wird jetzt so langsam dahin durchgereicht, wo er hingehört.

GSV II weiter auf Erfolgskurs!

2016-02-22 (JoM) Um 13:00 trifft der Berichterstatter einen seit 3 Stunden voll besetzten Spielsaal an. Glücklicherweise sind die Fenster geöffnet. Im Flur tauchen immer wieder aufgeregte Spieler auf, die zur Ruhe ermahnt werden müssen. Was geht hier vor? Kann GSVII seine Siegesserie in bislang stärkster Besetzung nicht auf fünf Runden in Folge ausbauen?


Hier wird harte Kopfarbeit geleistet.

An Brett 6 hat Ralf die Aufgabe, einen stärker Bewerteten zu neutralisieren. Eröffnungstheoretisch zieht Ralf „dem Drachen“ in der Sizilianischen Variante die Zähne und tauscht diesen, in Person des schwarzfeldrigen Läufers, mit zahlreichen anderen Figuren ab. Nun stellt sich die Frage, den d- Bauern, der schwach oder stark werden könnte, für den Kampf um den Vorteil zu nutzen. Im mannschaftsdienlichen Sinne tauscht Ralf weiter und erzielt ein Remis.
Nicks Gegner hält sechs Züge gegen und tappt dann in schlechter Stellung zwei Mal in die Falle (Fesselung in der E- Linie). Nachdem die Stellung verloren ist, verliert er vor der Aufgabe noch recht schnell weiteres Material und gibt auf. Doch alle anderen Partien sind hart umkämpft. Eine Vorhersage über den Ausgang kann nicht abgegeben werden.

Der Gegner von Ernst trägt einen energischen Angriff vor, dem er mit dem Vorstoß des f- Bauern Kraft verleiht. Die Spannung steigt, die Zeit wird knapp. Im 28. Zug hätte ein Turmopfer auf h2 alles schnell klar gemacht. Doch Fortuna entscheidet sich heute für einen anderen Spielplan. Der Gegner zögert, Ernst greift an, bis zu deutlichem Vorteil und es wird ein Remis vereinbart. Gleichzeitig wirft unser Gast an Brett 1 gegen Richard alle Bauern am Königsflügel nach vorne. Richard kontert mit einem Figurenopfer für Initiative und zwei Bauern. Sein Gegner muss bald zurückopfern und nach einem kämpferischen Mittelspiel wird in ausgeglichener Stellung ein Remis vereinbart. Christian legt seine Partie an Brett zwei die ersten 9 Züge positionell und theoriegetreu an. Dann streut er 10.h4 ein. Sein Gegner fasst mit ...14. b6 einen schlechten Plan, woraufhin Christian Druck auf der c-Linie aufbaut. Den Materialtausch um den 14. Zug berechnet Christian eindeutig länger im Voraus und wird mit einem Bauern belohnt. „Der Rest ist eine Frage der Technik“, so heißt es in Großmeisterkommentaren immer. Doch es ist lohnenswert, diese Technik zu studieren. Christan verwandelt sicher den vollen Punkt.

Noch ist der Kampf offen. Tino unterschätzt in leicht gedrückter Stellung im 16. Zug den gegnerischen Bauern, der sich zum gedeckten Freibauern verwandelt mit der Drohung einer Umwandlung im „Endspiel mit Damen“. Nach einem riskanten Qualitätsopfer kann Tino Druck auf den weißen Feldern gegen die gegnerische Königsstellung aufbauen. Sein Gegner gibt die Qualität zurück und... zieht seinen Freibauern zu früh vor: Tino findet ein komplexes Dauerschach in 12 Halbzügen: Nicht direkt drei mal Zugwiederholung aber es ist klar, dass die Schachs nie ausgehen werden und sein Gegner reicht die Hand zum Remis.
An Brett 7 spielt Frank eine Partie, die Ex- Weltmeister Karpow gewidmet sein könnte. Das beginnt mit der Eröffnungswahl und einem sehr tiefsinnigem positionellen Spiel. Nach Abtausch der Damen belässt er seinen König in der Brettmitte und platziert seine Springer kurzzeitig auf a7 und a8. Doch diese Springer werden zum Matchwinner. Frank überspielt seinen Gegner am Damenflügel. Das Bauernrennen muss abgesagt werden, da es schon im 45. Zug „Matt in 7“ heißt. Der a-Bauer braucht nicht umgewandelt zu werden, sondern er setzt mit König und Springer matt.
Nun sind 5 Punkte erreicht und es wird noch an Brett 3 gekämpft.
Johannes erreicht Vorteil in einem Endspiel mit jeweils Turm, zwei Läufern und Bauern auf beiden Flügeln. Doch gegen den Bauernvorstoß e6 findet er nicht das richtige Mittel und muss einen Läufer gegen 2 Bauern eintauschen. Die Zuschauer rätseln noch, ob Schwarz das halten kann aber unser Gegner an Brett 3 kann den Ehrentreffer verwandeln: Endstand 5:3

GSV III mit Kantersieg!

2016-03-01 (MP) Der 6.Spieltag stand ganz unter dem Motto des schreibenden Mannschaftsleiters das da lautete „für den Klassenerhalt müssen zwei Mannschaftspunkte her, egal wie“. Da kam die 2.Mannschaft von Rugia Bergen gerade recht, dies als "Sparringspartner" zu gewährleisten.


Albert steht schon sehr aktiv.

Leicht favorisiert gingen die Hansestädter dann auch zu Werke. Die Prognose lautete daher an den hinteren Brettern zu punkten und an Brett 1-4 gegenhalten und 2 Punkte einzufahren. Diese Taktik wurde auch nahezu vorbildlich umgesetzt da lediglich Thomas an Brett 7 der eine stark vorteilhafte Partie zum Sieg führen wollte sich mit Haase auf Remis einigte. Das zweite Remis steuerte Bernd an Brett 2 bei, der mit Wolfgang Jepp die Friedenspfeife rauchte. Als erster legte der schreibende Mannschaftsleiter an Brett 5 mit dem vollen Punkt vor da hier von Gehrke eine Figur gegen einen Freibauern gegeben werden musste. Es folgten darauf Helmut an 8 mit Figurengewinn und Ulrike hatte Friese an 6 überspielt.

3.5 Punkte hinten versprachen eine gute Ausgangssituation für die vorderen Bretter und auch hier ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Aus investigativen Hintergrund erfuhr ich, dass Thomas an Brett 1 dank seiner regen Turnierpraxis - zuletzt beim Neujahrsopen in Greifswald am Start - davon profitierte, dort einen wertvollen Sachpreis abgeräumt zu haben. Die Schachliteratur über die Skandinavische Verteidigung wurde von ihm in einer stark taktisch geprägten Partie gegen Klingenberg angewandt und in den vollen Punkt umgemünzt.

Gerhardt legte auch mit dem vollen Punkt gegen Eckfeld nach so das als letzte laufende Partie die von Albert gegen Krawelitzki übrigblieb die auch über die volle Distanz ging. Hier verwaltete Albert 3 Mehrbauern in einem Damenendspiel mit Springer. Unterwegs geriet er mit drohendem Dauerschach noch einmal in Bedrängnis und musste hier und da zäh seinen Vorteil verteidigen bevor er auf der Zielgeraden den vollen Punkt gegen 15.30 Uhr einsacken konnte.

Heimsieg mit 7:1! Das sollte der 3.Mannschaft für den Schlussspurt in der Bezirksliga Ansporn genug sein noch weitere Punkte gegen die Mitkonkurrenten zu holen.

GSV IV siegt verdient

2016-02-21 (RK) Diesmal bestand unser Jugend-Team aus Ruben, Lennart, Adrian und Jethro. In dieser Besetzung waren sie auf alle Fälle deutlich favorisiert. Doch der Beginn klappte nicht ganz. Zur vereinbarten Zeit fehlte Lennart. Auch um 9.50 war weit und breit nichts von ihm zu sehen. Investigative Recherche ergab, dass er mit dem Rad unterwegs war, jedoch bei der Zeiteinteilung seine Radlerqualitäten überschätzt hatte. Er traf dann aber kurz vor Anpfiff ein.


Der Gegner gratuliert Jethro zum Sieg.

Mit hohem Puls legte er los, wie die Feuerwehr und konnte alsbald im Gewühl einen feindlichen Läufer verhaften. Ruben bekam ungewöhnliche Stellungsbilder aufs Brett, stand aber meine Ansicht nach ok. Adrian hatte früh einen Bauern erobert, stand aber irgendwie recht unangenehm gedrückt. Bei Jethro ging es am schnellsten. Nachdem er das evtl. mögliche Standartopfer Lxh7+ ausließ, entstand eine ausgeglichene Stellung. Dann konnte Jethro mit zwei Schwerfiguren auf der gegnerischen Grundreihe einmarschieren - wenig später folgte die Aufgabe. Ruben hatte inzwischen deutlichen Vorteil erlangt und Adrian war dabei, sich zu entknoten.
Dann griff Lennart fehl. Der erste Einsteller hielt die Partie noch im Gleichgewicht. Nach dem folgenden Material"opfer" war es dann eigentlich schon aus. Mit T+S gegen die Dame ist einfach undankbar. Doch Lennart fightete verbissen, der Kampf zog sich.... und dann stellet Lennart auch noch den Galopper ein. Aus. (Vielleicht war die Party der letzten Nacht doch härter, als gedacht. ;-) )

Inzwischen hatte Ruben schon gewonnen. Alles hing nun von Adrian ab. Der befreite sich nach und nach und sammelte fleißig Material ein. Irgendwann sah der Gegner dann ein, dass er mit einem Wenigerturm die beiden verbundenen Freibauern, die auf seine Grundlinie stürmten nicht halten können würde. Mit der Aufgabe gewannen wir standesgemäß mit 3:1 und bleiben weiter Tabellenführer. Beim nächsten Punktspiel geht es im Spitzenduell gegen Bergen III um den Staffelsieg.


GSV bei der JLEM erfolgreich

2016-02-06 (RK) Einen äußerst erfolgreichen Winterferienbeginn hatten die GSV-Starter bei den Landeseinzelmeisterschaften der Schachjugend in Malchow. Nachdem Johann krankheitsbedingt passen musste, traten vier Spieler/innen an. Felix spielte in der u10, Sophie in der u12w, Jonas in der u14 und Mano in der u16. Um es gleich vorwegzunehmen - alle konnten, gemessen an ihrer DWZ, deutlich bis extrem überperformen. Doch der Reihe nach...

Am Samstag trafen sich Max und ich mit Fam. Wucherer und Jonas, um gemeinsam nach Malchow zu fahren. Chauvins und Helbers wollten etwas länger schlafen und reisten etwas später an. Wir hatten wieder im Sporthotel Malchow gebucht, mit dem wir in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht hatten. Nach dem Einchecken und der üblichen Betreuerbesprechung in der Jugendherberge ging es dann auch schon los.

Meine Prognose für unsere Spieler: Felix war in der DWZ-Liste Vorletzter der Spieler mit DWZ. Die Spieler ohne DWZ sind erfahrungsgemaäß schlecht einzuschätzen. Zwei Punkte sollten drin sein, drei Punkte wäre ok. Sophie war in der u12w jedenfalls der Favorit. Der Titelkampf wird vermutlich im Match gegen ihre Dauerkonkurrenten aus Neubrandenburg entschieden werden. Jonas war in der u14 der Dritte der Setzrangliste. Wegen der hohen Leistungsdichte in dieser AK wäre dieser Platz auf alle Fälle ein Erfolg - und die Vorberechtigung zur nächsten LEM. Mano würde es in der u16 schwer haben. Er war an 15 gesetzt, wobei schon die Nr. 13 knapp 200 DWZ-Punkte Vorsprung hatte.


Unser erfolgreiches Team.

Sophie machte das, was ich erhofft hatte - einen Durchmarsch. Nachdem sie in der 2. Runde S. Müller aus Neubrandenburg schlagen konnte, war der Weg zum Titel frei. Es gab auch keine Überraschung mehr. Sophie beherrschte eindeutig die Konkurrenz und wurde mit 6/6 Punkten verdient Landesmeisterin. Damit hat sich nach 10 Jahren wieder ein GSV-Spieler für die JDEM qualifiziert.
Bei Jonas war das Turnier extrem spannend. In der ersten Hälfte des Turnieres gab sich Jonas keine Blöße und siegte dreimal. Das schaffte erstaunlicherweise kein anderer Spieler, so dass Jonas plötzlich Spitzenreiter war. In Runde 4 hatte Jonas den DWZ-Leader J. Lange als Gegner. Jonas, der vor jeder Partie von Max akribisch vorbereitet wurde, zog ein druckvolles Spiel auf. Sogar ein Bauerngewinn gelang. Im Endspiel fand sein Gegner dann doch noch einen Remisweg. In der nächsten Runde verpasste Jonas leider die Riesenchance, gegen den Zweiten der Rangliste B. Wurst, sein technisch gewonnenes Bauernendspiel zu gewinnen. Der Gegner entwischte zum Remis. Der Tiefschlag kam in Runde 6. Er übersah eine taktische Drohung und verlor Material. Das war bei allem Kampfgeist nicht mehr zu kompensieren. In der letzten Runde siegte Jonas noch einmal und schob sich auf Platz 4, was in der Jungenwertung der Bronzeplatz war, der die Vorberechtigung zur nächsten LEM-Endrunde beinhaltet.
Mano begann mit einer Niederlage gegen den späteren Landesmeister. Dann siegte er, obwohl er zwischendurch Material einstellte. Es folgten zwei Niederlagen, wobei Mano gerade in der 3. Runde lange Zeit Remischancen hatte und diese erst im Endspiel über Bord warf. Nun folgte ein sehenswerter Endspurt. Nach zwei Siegen in Folge trennte er sich in einer ausgekämpften letzten Partie und holte 3,5 Punkte. Eine Leistung, mit der er sehr zufrieden sein kann und die zeigt, dass sein Potenzial enorm ist, wenn er etwas für Schach tun würde. ;-)
Eine tolle Überraschung bereitete mir Felix. Obwohl er bei der Partievorbereitung und auch Nachbesprechung oft unkonzentriert wirkte, zeigte er in den Partien richtig Kampfgeist. Mehrere Partien dauerten > 2 Stunden - für einen Neunjährigen ein echter Marathon. Lohn waren tolle 4/7 Punkte (etwas Glück gehörte natürlich dazu), die ihm einen sagenhaften DWZ-Zuwachs von ca. 130 Punkten bescherten. Es war schön zu sehen, dass sich bei ihm langsam planvolles Spiel entwickelt. Seine Schwäche (vermutlich altersbedingt) sind die "langzügigen" Drohungen der Figuren. Daran werden wir noch arbeiten. Letztlich kam Felix auf Platz 9 ein und darf nun mit Fug und Recht behaupten, zu den zehn stärksten Schachspielern seines Alters in MV zu gehören.

Während der LEM nutzten wir auch die Freizeitangebote, insbesondere am freien Montagnachmittag. Während Felix (u14) und ich (ü14) das Fußballturnier mitspielten, tobte sich Sophie schlittschuhlaufend gleich drei Stunden auf der Eisbahn aus. Mano und Jonas dagegen bildeten mit N. Ladwig ein Greifswald-Team und zockten bei der abendlichen Blitzorgie namens ü14 Blitzschachcup mit. Auch das tägliche Ritual des gemeinsamen Frühstückens und Abendessens an einem großen Tisch war für den Teamspirit wichtig.
Der Ausflug mit den Kindern, den Eltern und Max hat mir richtig Spaß gemacht. Mal sehen, ob wir im nächsten Jahr mit mehr Spielern wieder dabei sind.

Alle Ergebnisse, Tabellen, viele, viele Fotos usw. vom Turnier.