''!! 2. Mannschaft (Landesliga Ost McPom)
(Saison 2014/2015)

Die 2. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins spielt in der Saison 2014/2015 in der Landesliga Ost Mecklenburg-Vorpommern.

ML: NN
Spiellokal: VCH-HOTEL Greifswald, Wilhelm-Holtz-Strasse 5 - 8, 17489 Greifswald, Telefon (03834) 516-0

NrNameDWZRd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Grzesik, Thomas2261         
2Köpcke,Klaus-Peter2141  0     1
3Kalhorn, Stefan2044         
4Valet, Richard1996        0,5
5Hagenlüke, Thomas1940   010 0,5 
6Hertel, Johannes19110 0  0   
7Schwahn, Christian1947+ 0111 11
8Nauschütz, Ernst1818+00,510,50+10,5
9Valet, Alexander1737         
10Sowada, Christoph19020,5 11     
11Malchau, Jochen16020,50,510,50,501 0,5
12Mentel, Jürgen1787         
13Fasold, Gunnar157500,51 1100,5 
14Zimmermann, Bernd1637 0    0,50,50,5
15Kohn, Matthias1634 1  1    
16Kriese, Ralf16560,50,5111 0,510,5
17Schmidt, Thomas1507   0 1   
18Motullo, Jens161700,5 10,50 1 
19Lichtnau, Ulrike1467 0    0,50 
20Wucherer, Walter1312      0  
21Dyballa, Albert1513      + 0,5
Spielberichte
Runde 1 || Runde 2 || Runde 3 || Runde 4 || Runde 5 || Runde 6 || Runde 7 || Runde 8 || Runde 9

Runde 9

GSV II – 5:3 Sieg zum Saisonabschluss

2015-02-26 (JoM) „Kai aus der Kiste“, ein Ostberliner Film aus dem Jahr 1988, steht heute für eine Redewendung, die ein verblüffend überraschendes Auftauchen eines Menschen, dort wo man ihn nicht erwartet hat, umschreibt. Unsere beiden Ehrengäste und Überraschungen in der Aufstellung der Zweiten Mannschaft sind heute an Brett 1, und 2 Klaus- Peter und Richard. Der Spielsaal ist randvoll mit den Mannschaften GSV 2 bis 4, die von ihren Kapitänen zu Anfang alle angesagt werden, wie bei einer Olympiade. Es gibt zwar keinen Einzelablaus oder eine Runde vor den Fanblock aber unsere netten Gäste aus Saal blättern eifrig im Ansetzungsheft, um die Party zu verstehen, zu der sie gekommen sind. Die Spannung ist zum Greifen nahe: Der Sauerstoffpegel, sinkt, der Adrenalinspiegel steigt. Nach Vorhersage unseres Sportchefs Ralf, soll sich ein ausgeglichener Wettkampf entwickeln. Anders, als an jenem denkwürdigen Wintertag vor zwei Jahren tritt Saal jedoch dieses mal auswärts und „ohne zwei“ an - es fehlen die zwei Stärksten. Immerhin haben sie die aktuelle Nummer 10 der internationalen Deutschen Meisterschaft im Lösen von Schachproblemen (vor einigen GM´s, IM´s und FM´s!) in ihren Reihen. Und der Verlauf des Wettkampfes, entwickelt sich an einigen Brettern dann auch zu einem wahren Kraftakt. Ralf und Richard machen ein schnelles Remis. Somit kann Ralf den Überblick über den ganzen Spieltag behalten und Richard bekommt ein großes Dankeschön, weil er einen Starken neutralisiert.

Und nun in der Reihenfolge der Bretter, beginnend mit „Ehrengast“ Klaus, der mit den schwarzen Steinen punkten möchte. Die Bedenkzeit wird voll ausgereizt und nach über zwei Stunden fragt sich der Beobachter, ob die „Übermacht in der Papierform“ aus 300 Wertungszahlpunkten sich schon zeigt: Ja! Materiell alles ausgeglichen aber Klaus hat die einzige offene Linie besetzt und etwas Raumvorteil. Ein Remisangebot des Gegners wird abgelehnt. Fünf Züge später kommt ein gedeckter Freibauer hinzu. Und durch Druckspiel und taktische Drohungen kann unser oberligaerfahrener Joker sein Werk zum vollen Punkt vollenden. Auch an Brett 3 wird bis kurz vor Schluss gespielt. Christian, ebenfalls mit Schwarz, riskiert im Nimzoinder die Bauernhebel F5 und C5. Der Gegner hätte noch die Chance, alles zu decken, tritt jedoch stattdessen mit E4 die Flucht nach Vorne an. Die F- Linie öffnet sich zum schwarzen Angriff, ein Bauer stößt bis zur dritten Reihe vor und Christian gibt ein „Damenscheinopfer“ (bei Fragen bitte Partie nachspielen) zum Besten und verwandelt den vollen Punkt mit einer fehlerfreien, riskanten Angriffspartie. Mit diesem Vorsprung von zwei Brettpunkten kann, der Saisonabschluss mit einem Mannschaftssieg gekrönt werden. Alle anderen Partien gehen Remis aus.


Das Unterhaus remisiert komplett.

Ernst kommt sehr gut aus der Eröffnung und bemüht sich sehr lange im Turmendspiel mit einem Mehrbauern, wobei der Gegner sich sehr zäh verteidigt und letztendlich ins Remis entweicht, auch wenn Ernst bis zur Konstellation König und Turm gegen König und Turm beharrlich auf Gewinn spielt. Jochen glaubt mal wieder, schlecht aus der Eröffnung zu kommen (der Rechner meint am nächsten Tag das Gegenteil) und forciert in einer umkämpften Partie die Abwicklung in ein absolut ausgeglicheneres Turmendspiel. Bernd hält gegen einen wertungszahlmäßig höher bewerteten Schachfreund immer ungefähr die Remisbreite. Seine isolierten rückständigen Doppelbauern auf der B- Linie scheinen dem Gegner Chancen zu geben, auf Vorteil zu spielen. Doch Bernd kann diese Struktur zu seinem Vorteil auflösen, da sein Gegner sie nicht optimal nutzt und ein Remis vereinbaren. Ganz zum Schluss wird noch an Brett 8 gekämpft. Unklar ist, wer hier eigentlich auf Gewinn spielt. Albert spielt in der Englischen Eröffnung eine Partie, die alles zu bieten hat: positionelles Druckspiel, Taktik und ein kompliziertes Leichtfigurenendspiel, wo jeder Fehltritt der letzte sein kann. Kritisch ist die Phase um den 30. Zug, in der Albert seinen König mit in die Schlacht wirft, zur Brettmitte zieht, obwohl der Gegner noch Turm und Dame hat. Im Leichtfigurenendspiel zeigt sich, dass der Gegner mit seinem Springer in einer verschachtelten Bauernstellung an einem Flügel, oft mehr Möglichkeiten hat, als Albert mit dem Läufer, der gelegentlich „nur wie ein Bauer wirken kann“. Im 45. Zug hat der Gegner die letzte Gewinnchance, die aber nicht einfach zu finden ist. Dann lässt Albert, umringt von zahlreichen Schachfreunden, cool 5 „Großmeisterzüge“ folgen, erzielt das Remis und punktet somit zum Endstand von 5:3

Fazit: Die Mannschaft steigert sich, was Stimmung und Leistung betrifft im Laufe der Saison immer weiter: Symptomatisch ist, das Christoph und Christian ihre beste Performance der letzten fünf Jahre zeigen, mit der sie rechnerisch zwei Ligen höher voll mithalten könnten. Die Aufstellung und Vorbereitung klappt reibungslos, da Ralf gut organisiert und alle an einem Strang ziehen. Also bleibt nur noch, Klaus, Richard und Albert für ihre erfolgreiche Verstärkung unserer heutigen Stammspieler zu danken und gespannt auf die nächste Saison zu warten.


Runde 8

GSV II – Hoher Sieg gegen Graal Müritz

2015-02-14 (RK) „Nach den DWZ-Zahlen sehen wir keine Sonne.“ So der O-Ton der Vorbereitungsmail von mir als ML in der Vorbereitungsmail zum Match. Dann folgte der Kampfplan. Gegen die Graal-Müritzer Punktegaranten Lüthke, Micheel und Hausmann sollte, wenn irgendwie möglich, ein Remis mitgenommen werden, alle anderen sollten fighten, um Caissa gnädig zu stimmen….
Vor Ort, im Haus des Gastes, wurden wir sehr freundlich begrüßt. Das Ambiente war wirklich toll, ein geräumiger Saal mit acht einzelnen Tischen (die vielleicht wenige cm hätten breiter sein können – was im Verlaufe des Matches noch wichtig wurde) für jedes Brett. Schöne Holzfiguren auf neuen Holzbrettern, dass man direkt neidisch werden konnte. Und noch eine – nur für uns positive – Überraschung gab es. Auch der Gastgeber musste wichtiges Personal ersetzen, so dass nach DWZ-Zahlen ein ausgeglichener Wettkampf zu erwarten war.


Jens bringt uns schnell in Führung.

Da alle pünktlich waren, wurde auch genau um 10 Uhr begonnen. Wenige Minuten später stellte Bernd schon wieder die Uhren ab. Er hatte sich mit Hausmann auf Remis geeinigt und damit Nr. 1 der oben genannte Topscorer aus dem Spiel genommen. Ich selbst konnte frühzeitig einen Bauern gewinnen und brauchte nur noch abtauschen. Auch Jens an Brett 7 stand gut, Ulrike vermutlich auch etwas besser. An den ersten vier Brettern war es noch ausgeglichen. Ich bemühte mich, so viel wie möglich zu tauschen, was auch bei beiderseits etwas ungenauem Spiel schließlich gelang. Irgendwann, als ich mal wieder vor der Tür lustwandelte, meinte einer unserer Gegner, dass unser Brett 7 (Jens) jetzt mindestens zwei Bauern gewinnt. Ich spurtete hin und sah noch, wie die Figuren aufgestellt wurden. Jens hatte uns in Führung gebracht. Wenig später gab auch mein Gegner auf, weil er mir glaubte, dass ich das Turmendspiel mit Mehrbauern korrekt zu Ende spiele. (Wenn er meine legendären Turmendspiele gegen Kunow gesehen hätte, hätte er vermutlich nicht mal Remis angenommen. :-) )
Nach 2,5 Stunden schon mit 2,5:0,5 vorn, die Sonne scheint – ein schöner Tag…..

Dann stellt Ulrike die Partie ein, weil ihr König einige Bauern fressen will und zu spät bemerkt, dass er nicht mehr rechtzeitig zurück kommt, um den wichtigsten Agrarökonomen zu verhaften – der, der sich wenig später zur Dame krönt. Schließlich trennte sich Gunnar von Micheel Remis, weil beide glaubten, das schwerer zu spielende Endspiel zu haben. (Und Scorer Nr. 2 wurde neutralisiert.) Nun war ein Sieg schon in Reichweite, denn Ernst hatte einen gesunden Mehrbauern, Thomas ein sehr bequem zu spielendes Endspiel und Christian stand zumindest nicht schlechter. Plötzlich erschien Christian vor der Tür, seinen Partiezettel in der Hand. Sein Gegner hatte wohl einen Bauernverlust übersehen und gab das Endspiel als unhaltbar auf. Schließlich konnte Ernst, nach dem es zwischendurch kritisch aussah, sein Turmendspiel gewinnen und Thomas, dessen Formkurve deutlich ansteigt, seines zum Remis abwickeln. Unser 5,5:2,5 Sieg ging absolut in Ordnung, war aber vielleicht etwas zu hoch. Die Graal-Müritzer hatten sich heute etwas“ unter Wert verkauft“, wie man so schön sagt.

Leider gab es noch ein reichlich bizarres Intermezzo. An einem Tisch fiel kurz vor Partieende die Uhr von selbigem. Schuld hatte unser Spieler, der im Verlaufe der stundenlangen Partie die Tischdecke so verschob, dass die Uhr – am Rand des schmalen Tisches stehend - das Gleichgewicht verlor. Eigentlich kein Ding, die Uhr wurde aufgehoben und wieder hingestellt – doch jetzt lief die Uhr des Gegners, obwohl unser Spieler dran war. (Die DGT-Uhr war auf die Wippe gefallen, was ich live sah.)
Der Gegner überlegte ein paar Sekunden und meinte dann: „Ich reklamiere!“ Ich informierte den Spieler, dass er die Uhr anhalten darf (6.12d), was er nicht tat. Also legte ich im Sinne des Spielers 6.12a so aus (es gab ja offensichtlich Diskussionsbedarf), dass ich die Uhr anhielt. Die große Frage war: WAS wurde reklamiert? Und WELCHE Entscheidung sollte denn nach Meinung des Graal Müritzers fallen? Tja, irgendwie sei die Uhr ja durch Schuld des Gegners runtergefallen, deshalb müsste er ja irgendwie gewonnen haben. Nach einigen Sekunden kam er auf diese Idee: „Der Gegner habe zu Unrecht die Uhr gedrückt. Das muss bestraft werden. Überdies sei das ein unmöglicher Zug (nicht gezogen, quasi Nullzug) und er hätte deshalb gewonnen. Natürlich bestritt unser Spieler, die Uhr gedrückt zu haben. Im Gegenteil, er machte, nachdem die Uhr aufgehoben wurde, seinen Gegner darauf aufmerksam, dass seine Uhr lief und stellte kurzerhand seine wieder an, als dieser nicht reagierte. Aber selbst wenn er die Uhr gedrückt hätte (also worst case) – kein Schiri der Welt würde zur Höchststrafe greifen. Auch ist das Drücken der Uhr eben kein regelwidriger Zug. Und auch hier: Selbst wenn, hätte er damit nicht gewonnen sondern nach 7.5b eine 2-Minuten-Gutschrift bekommen. Die hätte er von mir sowieso bekommen, da ja eindeutig eine Störung vorlag, die unachtsam von unserem Spieler verursacht wurde. Der Spieler war immer noch unzufrieden und wollte die Meinung „seines“ Schiris (ML) hören. (Vor Partiebeginn wurde angesagt, dass beide ML die Schiris sein sollen. Mit dem Inhalt unserer TO zu diesem Punkt will ich euch nicht auch noch traktieren.) Dieser weigerte sich jedoch, sich um den Fall zu kümmern, weil er selbst noch spielte. Das Ganze artete zur Lachnummer aus – immerhin war allen Beteiligten klar, dass die Partie vielleicht noch 3 Züge gehen würde, bis man sich die Hände reichen würde. Schließlich entschied ich: Der Graal-Müritzer erhält eine 2-Minuten-Gutschrift als Ausgleich für die Störung und die ca. 10 sek. abgelaufener Bedenkzeit. Die Partie wird fortgesetzt, die Uhr angestellt. Kurz darauf war die Partie dann beendet. (Das ist die gekürzte Version.)

Zur Ehrenrettung des Graal-Müritzers sei aber noch erwähnt, dass sich alle wieder eingekriegt haben und wir nach Ende des Mannschaftskampfes noch nett miteinander plauderten. Nach einer freundlichen Verabschiedung in wieder völlig entspannter Atmosphäre traten wir die Heimreise an.


Runde 7

GSV II – Bei ungleichem Rennen knapp im Vorteil

2015-03-17 (JoM) Am Anfang gehen wir 2:0 kampflos in Führung. An Brett 1 hatten wir eh einen Sieg von Ernst geplant und so zeigt sich, dass es ein enger spannender Kampf werden wird.

Ralf ist nicht ganz zufrieden mit seiner Stellung, zumal er noch durch die Gesamtkonstellation (vier Mannschaften, die zeitgleich spielen) als „Sportminister“ sehr beansprucht wird. Zuerst lehnt sein Gegner das Remisangebot noch ab. Um den 25. Zug herum entsteht dann ein Doppelturmendspiel mir verschachtelter Bauernstruktur. Ralfs angreifender Gegner findet irgendwie nicht die stärksten Züge und beginnt teilweise, recht planlose Pendelmanöver der Schwerfiguren. Ralf nutzt diese Zeitvorgabe und errichtet eine absolut sichere Festung zum Remis, was die gegnerische Mannschaft nun quasi „unter Zugzwang“ setzt: 2,5: 0,5! Währenddessen hat Jochen seine Partie ungewöhnlich scharf angelegt: mit Rochaden auf unterschiedlichen Flügeln und beiderseitigen Chancen. Erst verliert Jochen ein wenig den Faden. Doch als das „Brett brennt“, „fackelt sein Gegner aus versehen die eigene Hütte ab“: stellt erst mehr-zügig einen Bauern und dann mit weiteren, suboptimalen Zügen die Partie ein.


Bernd nimmt mannschaftsdienlich das Remis.

Drei Stunden sind um und die verschiedenen Kiebitze halten beim Stand von 3,5: 0,5 nach weiteren Punkten Ausschau, um sich einen Mannschaftssieg zusammenzuphantasieren. Auf dem Flur werden die Partien „unterschiedlich gehandelt“ aber letztendlich kommt es dann doch ganz anders. Walter kommt stark aus der Eröffnung, gerät dann aber ins Hintertreffen. Ulrike spielt gegen einen 200 Punkte stärker bewerteten Gegner, der eine scharfe sizilianische Variante auspackt. Viele rechnen bei ihr nicht mehr mit einem halben Punkt. Doch, auch so um den 25. Zug herum, kommt es zum taktischen Schlagabtausch, an dessen Ende Ulrike das Läuferpaar des Gegners halbiert und einen Bauern gewinnt! Dennoch ist die Partie im Gleichgewicht, sodass die Punkte „fair geteilt werden“. Die Aussicht, dass nur noch ein halber Punkt zum Mannschaftssieg reicht, sorgt irgendwie zu einer Entspannung bei Bernd und Gunnar. Bernds Zeit ist bei Anfang 30 Zügen schon auf zwei Minuten runter. Er möchte nicht riskieren, in ein Endspiel „Läufer und zwei Bauern gegen 5 Bauern“ abzuwickeln. Stattdessen platziert er den „Breakball“ mittels eines generösen Unentschiedens. Es gäbe noch Möglichkeiten für Gunnar, in einem schlechten Endspiel, lange um ein Remis zu kämpfen. Vom Mannschaftssieg inspiriert, gönnt er sich nach langem positionellen Kampf gegen den nominell stärksten Gegner im Saal auch mal „zwischendurch ein paar Züge nur so“. Und so endet das Rennen, eng, wie ursprünglich auch erwartet, mit den minimalen 4,5 Brettpunkten, die für den Sieg ausreichen und uns in der Tabelle wieder ein wenig nach oben schieben, allerdings nicht so weit, dass wir die beiden Spitzenreiter noch gefährden können.

Alles in Allem ein sehr erfolgreicher Tag, den ich mit einem Extralob für die Ersatzspielerin und die Ersatzspieler beende, die großen Einsatz gezeigt haben. Ohne euch, wäre dieser Erfolg nicht möglich!


Runde 6

GSV II – Niederlage gegen Wolgast

2015-02-22 (JoM) Alle treffen pünktlich ein und bei bestem Ausflugswetter geht es direkt in die Nachbarstadt Wolgast. Man kennt sich, unter Nachbarn, trotz netter freundlicher Worte am Anfang – ein Remis wird es heute nicht geben und nach einer Stunde ist noch kein einziger Eintrag auf dem Ergebnisformular.

Was nun genau passiert, kann der Berichterstatter nur in Bruchstücken überliefern da unserer Schachjournalist von einer trägen Variante plötzlich in ein schwieriges Mittelspielgeplänkel gerät und keinen Blick mehr auf andere Bretter wirft. Also zuerst gewinnt Christian. Und Jens sagt dazu später im Auto, Christian habe seinen Gegner irgendwie komplett überspielt. Also für uns Hartplatzrasenspieler quasi ohne Partie- Notation eine Liga zu hoch, dass so vom kurzen Blick aufs Brett her, genauer zu kommentieren. Um diese Zeit beginnt unser Gegner an Brett 6 über sich zu schmunzeln und zu hadern. Es wird noch gespielt aber irgendwie auch nicht oder nicht ernsthaft. Denn es ist klar: Gunnar Gegner machen oft Fehler und Gunnar, ich glaub nicht mehr an Zufälle! Fehler passieren ja unter Druck und dein Druckspiel wird von Saison zu Saison besser. Also in einer Meraner Variante wird ein langer strategischer Kampf ums Feld c5 geführt. Gunnar (schwarz) hält gut mit, es ist noch nichts entschieden. Als dann endlich eine taktische Abwicklung ums Feld C5 vom Zaun bricht, übersieht Gunnars Gegner Doppeldrohungen (Matt und/ oder Material) und stellt mehrzügig im 25. Zug eine knappe Figur ein: 2:0!
Nun folgt eine „große Rochade“ an den Brettern 2, 8, und 4, deren Details im Dunkeln bleiben und uns in einen 2:3 Rückstand bringen. Unser „zweiter Thomas“, an Brett 7, gleicht dann wieder aus: Er steht mit „einer Dame mehr“ da, was Anzeichen für ein gewonnenes Bauernwettrennen und/ oder die bessere Endspielkunst sein könnte. Jetzt spielen noch Brett 5 und 1. Jochen (5) hat in einer Partie mit guten Remischancen „zeitlich zu gleichmäßig“ nachgedacht. Er hätte in die zentrale Abtauschaktion der Partie länger reinsehen sollen und so Christians Flurgespräch- Variante („glatt Remis, dann“) auch finden können. So geht’s weiter mit einem Minusbauern im Turm/ Läufer- Endspiel, was der Gegner mit aktivem Druckspiel und Mehrfachdrohungen zum 3:4 verwandelt. An Brett 1 gibt’s wieder mal einen Turm- Endspiel- Zeitnotkrimi. „Wir“ haben einen Bauern weniger, dafür aber Drohungen (Bauernumwandlung, Matt, Dauerschach). Allerdings kann der junge uns allseits bekannte spielstarke Routinier der Gastgeber die Macht der verbundenen Freibauern nutzen und sogar noch ein Turmopfer, was gar keines ist (da sich die besagten Bauern gleich umwandeln) zur Faszination der großen Runde von Kiebitzen feilbieten, die um diese „Endrunde“ versammelt stehen.

Fazit: Es gibt drei schöne gewonnene Partien, gute Stimmung und nun sind wir mitten drin im Mittelfeld und werden bestimmt noch gegen die ein oder andere Mannschaft gut punkten.


Runde 5

GSV II – 6,5:1,5 Sieg gegen SAV Torgelow II

2015-01-18 (RK) Das Ziel am 5. Spieltag lautete: Sieg! Schließlich würden wir uns wochenlanges Gestichel unserer Dritten anhören müssen, die im letzten Jahr diese Truppe sensationell bezwingen konnte. Das sollte auch machbar sein, da wir an 7 der 8 Bretter (z.T. sogar deutlichen) DWZ-Vorteil hatten. Denkbar schlecht begann die Reise. Wegen einer logistischen Panne – inkl. Handy mit leerem Akku – kam ausgerechnet Pünktlichkeitsfanatiker Ralf mit Matthias zu spät am Treffpunkt an. Das erste Auto war derweil schon vorausgefahren. Kurze Zeit später wurde Kontakt zwischen den Fahrzeugen aufgenommen. Alle sind wie geplant unterwegs. Leere Straßen, genaue Streckenkenntnis (Ralf ist gefühlt jede zweite Woche im SAV-Domizil zu Gast) und komplette Ausreizung der jeweils geltenden Höchstgeschwindigkeiten, ließen uns 9.55 Uhr ins Spiellokal poltern. Da war das Heimteam noch nicht komplett.


Jochen ist entspannt - diese Variante kennt er.

Prophet Ralf hatte die Aufstellung von Torgelow korrekt vorhergesagt. Da aber kurzfristig ein Spieler von uns an die Erste entliehen wurde, war auch das egal. Wobei Jochen das Glück hatte, die vorbereitete Variante vom letzten Punktspiel aufs Brett zu bekommen. Nach der Eröffnung war hier „nix mehr los“, der Gegner hatte einen Isolani. Daher kam ein Remisgebot, was prompt akzepiert wurde. Jochen hatte mit Schwarz seinen 180 Punkte schwereren Gegner einen halben Zähler abgeknöpft – wir lagen voll im Fahrplan. Schon nach 1,5 Stunden remisierte Ernst, womit auch die Torgelower den Gegner mit dem höchsten DWZ-Vorteil aus dem Spiel genommen hatten. Das nächste Ergebnis nach gut zwei Stunden war der erste Sieg für uns. Matthias konnte, quasi aus heiterem Himmel, die Dame des Gegners fangen. Alle anderen Partien gingen in die Zeitnotphase bzw. darüber hinweg.

Zu den anderen Partien. Alle wählten mehr oder weniger ausgeglichene Eröffnungen. Außer Ralf, der trotz mangelnder Theoriekenntnisse als Weißer ein Zweispringerspiel im Nachzuge spielte. Nach etwa 9-10 Zügen wurden (vermutlich) die ausgetretenen Theoriepfade verlassen und „freihändig weitergekämpft“. Da beide wohl nicht immer die stärksten Fortsetzungen bei den vielen sich bietenden taktischen Möglichkeiten fanden, blieb die Partie bis in die Zeitnotphase immer im Gleichgewicht – und war für Zuschauer äußerst attraktiv. :-)
Auch bei Jens an Brett 8 änderte sich das Stellungsbild recht schnell von „brav“ zu „wild“. Jens eroberte die gegnerische Dame – allerdings auf Kosten dreier Leichtfiguren. Einige von uns (Jens allerdings nicht!) sahen nach Txc7 von Weiß schon unsere Felle an diesem Brett davon schwimmen. Zudem kam Thomas an Brett 1 wieder in Zeitnot und musste auch noch eine schwierige Stellung verwalten. Trotz unserer momentanen Führung ordnete der ML auf Nachfrage von Gunnar an, dass er in völlig ausgeglichener Stellung keine Remis machen dürfe sondern weiterspielen solle, so lange es geht.

Dann die Erlösung nach fast vierstündigem Kampf entschied sich innerhalb von wenigen Minuten das Match. Erst remisierte Jens, womit wir erst mal aufatmen konnten. Trotzdem standen noch die Partien von Ralf und Thomas auf des Messers Schneide. Schließlich konnte Gunnar seinen Gegner bezwingen, da dieser im Springerendspiel Gunnar den entfernten Freibauern überließ, der dann zum Sieg reichte. Gleich danach stellte Ralfs Gegner in wohl noch remisiger Stellung (ungleichfarbige Läufer) - und nachdem er kurz zuvor deutlichen Vorteil ausgelassen hatte – einen ganzen Turm ein. Das war der Mannschaftssieg. Auch Thomas konnte seinen Gegner in Zeitnot überrumpeln. Christian spielte noch lange sein Leichtfigurenendspiel auf Gewinn weiter und wurde schließlich noch für seinen Kampfgeist und seine Endspieltechnik belohnt.

Fazit: Nach einem fünfstündigen und fast vier Stunden lang völlig offenen Kampf, hatten wir heute das Glück, was uns in den ersten beiden Runden fehlte. Mit dem 6,5:1,5 liegen wir nun wieder voll auf Kurs.


Runde 4

GSV II – Bergen: Die Formkurve geht erfreulich deutlich nach oben!

2014-12-10 (JoM) Die erste Hürde (Pünktlichkeit beim Mannschaftskampf) wird leider von einem 7/8 der Mannschaft mehr oder weniger knapp gerissen. Doch, wie um den Verlust des „Vorspiels“ wettzumachen, geht es ab sofort konzentriert zu Werke. Christoph nimmt sich vor, an Brett 4 einen Schachfreund mit Remisquote von 81,48 % (Grundlage, die letzten 3 Jahre) zu überwinden. Im 15. Zug läuft Christophs Uhr schon deutlich länger als eine Stunde. Doch dann geschieht es: „16. Se5+!“ Die gegnerischen Figuren befinden sich in einem wahren Knäuel in der Brettmitte und: Materialverlust in Turmhöhe + positionelle Minus- Kompensation zwingen den Gegner zur Aufgabe. (Anmerkung RiV: Vielleicht sollte man auch noch „14. Sb1-d2!“ und „15. Sf3!“ erwähnen - ein wunderschöner finaler Kavallerieangriff...) Währenddessen denkt Jochen, „auf Abriss zu stehen“ und versucht das durch Remisangebote und Finden Einziger Züge zu vermeiden. Hierbei verliert sein Gegner den Faden und bietet in sich anbahnender Zeitnot, bei plötzlich ausgeglichener Stellung, Remis, was Jochen annimmt. Es ist nun 13:00. Christian und Ralf lehnen in etwas besserer Stellung Remisangebote ab. Um 13:20 geht Brett 1 verloren.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten im frühen Mittelspiel, gelingt es Ernst, die Felder G4 und E4 im gegnerischen Lager sowie die komplette E- Linie und dank aktiver Dame auch bald einen Bauern zu erobern. Nun wählt Ernst an statt des „Hammers 36. ...Dh1+“, die Verwertung des Endspiels mit Mehrbauern und aktiverer Läufer. Damit bringt uns Ernst um 13:30 erneut in Führung: 2,5: 1,5. An Brett 8 leitet Jens die Partie in der Französischen Variante schon mit 3. b3 auf ein Nebengleis. Sein kurioser Zug, 7. Ld3 ist keine Neuerung, sondern bereits von Meistern geprüft. Doch nun wird beiderseits Neuland betreten und von Jens mit dem korrekten positionellen Qualitätsopfer „16.Tf5:!?“ das Brett in Flammen gesetzt. Ab dem 20. Zug kann der Gegner dann nicht mehr mithalten. Die Partie dauert weitere 26 Züge doch Jens behält in der taktischen Gemengelage durchgängig den Überblick und erhöht um 13:50 auf 3,5:1,5. Unterdessen baut Christian in der verschachtelten Stellung eines damenlosen Mittelspiels (oder frühen Endspiels) darauf, dass sein Springer in dieser Bauernstruktur dem gegnerischen Läufer überlegen ist. Ganz so, als gelte die Regel, „man gewinnt nur bei zwei gegnerischen Schwächen im Endspiel“ ist aber noch viel Lavieren und stetiges Verbessern der Stellung erforderlich. Im 45. Zug ist es dann so weit: „Taktik in the air!“- Christian kann ein Scheinopfer seines Springers gegen den Bauern auf c6 starten. Nach drei Zugpaaren ergibt sich dann ein Mehrbauer im Turmendspiel. Da dieser ein Freibauer ist und ausreichend von König und Turm unterstützt werden kann, verwandelt Christian um 13:52 in einer starken Partie „aus einem Guss“ auf 4,5: 1,5 und stellt somit den Mannschaftssieg sicher.

Währenddessen lehnt Ralf zwei mal Remis ab, ohne eindeutig besser zu stehen. Eine Schlüsselsituation ist dann Zug 28. Sein Gegner lässt es zu, einen starken Springer gegen den schwachen Läufer von Ralf abzutauschen. Gleichzeitig weist die gegnerische Bauernformation im Doppelturmendspiel Schwächen auf und Ralf kann auch mit Mattbildern oder „Schach und Turmgewinn“ drohen. Ralf geht konzentriert zu werke und kann mit einer starken Endspielleistung um 14:16 auf 5,5 zu 1,5 erhöhen. Das ist nun auch, trotz aller Sympathie, unserer Gastmannschaft zu viel: Ein Großteil tritt bereits die Heimreise nach Rügen an. Unser „zweiter Thomas“, an Brett 7 zeigt gegen seinen 130 Punkte stärker bewerteten Gegner eine überzeugende Partie. Dabei spielt er phasenweise auf Gewinn, wobei das Bauernrennen im Leichtfigurenendspiel für beide Seiten riskant ist. Gegen 14:30 steht dann das Endergebnis in Höhe von 5,5: 2,5 fest. An diesem Spieltag bleiben alle vier Greifswalder Mannschaften ungeschlagen, sodass sich noch eine Fünfer-runde findet, die den gelungenen Jahresausklang im „Alten Fritz“ feiert.


Runde 3

GSV II – Gegen Waren den Bock endlich umgestoßen

2014-11-24 (JoM) Zum dritten Spieltag findet sich die GSV- Mannschaft komplett pünktlich im Turniersaal ein und erzielt quasi „aus dem Stand“ so den ersten Punkt, da Ralf sich deshalb unbesorgt ruhig ans Brett setzen kann.


Unser Oberhaus erwischte einen gebrauchten Tag.

Anfangs sieht es nach einem Wettkampf zwischen Ralf und Gunnar aus, wer den ersten Sieg einfährt. Gunnars Gegner zeigt sich mit der Cambridge-Springs-Variante nicht vertraut. In dieser Eröffnung kann Schwarz bei groben Theorie- Lücken des Weißen entweder einen Bauern oder eine Figur gewinnen. Während Gunnars schwarze Dame „auf Bauernfang geht“, hätte Weiß die Möglichkeit, den Bauernverlust durch schnelle Entwicklung zu kompensieren. An Brett acht wählt Ralf gegen die Sizilianische Verteidigung vermutlich den „Grand Prix Angriff“. Mit dem Zug 10. ...d5 beginnt sein Gegner bereits die Kontrolle zu verlieren. Während Ralf sehr aktiv spielt, verliert der Gegner unter dem Druck der taktischen Schläge in JEDEM weiteren Zug Material und gibt im 16. Zug auf. Somit bringt unser Sportdirektor uns noch vor Ablauf der zweiten Stunde in Führung. Währenddessen startet Gunnars Gegner trotz Materialrückstands mit Dame Läufer und zwei vorgerückten Bauern einen Gegenangriff am Königsflügel. Bislang gelingt es Jochen mit Weiß nur knapp, Ausgleich zu halten, lehnt aber ein Remisangebot ab. Der Gegner möchte das Remis nun durch Abtauschen erreichen, wobei er seine aktiven Figuren tauscht und die passiven Schwerfiguren den weißen Freibauern nicht stoppen. Als dieser C6 erreicht, wird das 2:0 erzielt.
Gegen 13:00 verliert Johannes an Brett 2. Auch zwei weitere Spitzenbretter stehen in Verlustgefahr. Nun ist wieder unser Sportdirektor gefragt. Er bittet Christoph auf Anfrage, ein remisverdächtiges Turmendspiel (5 gegen 4 Bauern auf einem Flügel) auf Gewinn zu spielen. Mit dieser Bitte gibt sich Christoph zufrieden und verbringt den restlichen Spieltag mit diesem Endspiel in einer Ruhe, als würde er durch seine Lesebrille hindurch akademische Klausuren korrigieren. Unterdessen ist bei Ernst (Brett 4) in der Partie gegen einen starken Gegner die Situation unklar. In der symmetrischen Englischen Variante wird im 9. Zug eine Neuerung gebracht, die vielleicht den Nachteil hat, dass die weiße Dame etwas exponiert ist. Ernst droht durch die Tempogewinne des Gegners etwas in die Defensive zu geraten. Es gelingt ihm jedoch, das aktive Läuferpaar des Gegners abzuwehren und nach Einmündung ins gleichfarbige Läuferendspiel Remis zu vereinbaren. Dieser halbe Punkt aus dem „Oberhaus“ der Mannschaft wird entscheidend sein!

Noch verstehen die sich auf dem Flur und dem Innenhof des Hotels sammelnden Spieler und Fans Gunnars Gewinnplan nicht. Christoph setzt unterdessen nach dem abgelehnten Remisangebot mit 18 Zugpaaren fort, ohne dass sich ein Durchbruch ergibt. Doch im 51. Zug bricht Christophs Gegner ein. Christoph verbleibt mit drei gegen null Bauern und sein Sieg ist nur eine Frage der Zeit. Nun opfert Gunnar im 36. Zug die Qualität mit dem Vorzug, dass er mit drei verbundenen Freibauern gegen eine „Trippel- Bauern- Formation“ des Gegners spielen kann und der aktive gegnerische Läufer aus dem Spiel ist. Die Bauern ziehen durch und garantieren den Sieg. Es mag um 13:45 sein, als auch Christoph den Punkt verwandelt und den Mannschaftssieg sicherstellt. Die Schwindelchancen der mutig kämpfenden Spitzenbretter werden von den Gegnern nicht zugelassen, sodass diese auf 3,5: 4,5 Punkte rankommen und wir mal wieder das knappste Ergebnis erzielen, nur endlich mal zu unseren Gunsten.


Runde 2

Neubrandenburg- GSV II – Der Staffelfavorit wankt

2014-11-09 (JoM) „Jeder wann und wie er will!“ Mit dieser Direktive aus dem Lagezentrum im Koeppenhaus tritt die Zweite auswärts in Neubrandenburg an. Während die vier ersten Bretter fehlen, kommt die Elite der Dritten gleich mit zum Einsatz. Und plötzlich bekommt unser Geheimplan von Ralf eine völlig neue Bedeutung.

Den Anfang macht Jens, der eine romantisch- taktische Variante wählt und in unklarer oder vielleicht sogar besserer Stellung ein Remis erzielt. Jochen bietet frühzeitig Remis an, was der Gegner ablehnt. Nach dem Erreichen eines etwa ausgeglichenen Endspiels wird dann doch auf Vorschlag des Gegners remisiert. Mittlerweile stehen Ralf und Ulrike schon sehr vielversprechend. Gunnar, unser Neuzugang aus der Dritten, hat zu diesem Zeitpunkt an Brett 3 (!) einen Bauern mehr. Da dieses jedoch ein Doppelbauer ist und der Gegner Gegenspiel bei ungleichfarbigen Läufern hat, wird das dritte Remis vereinbart. Mittlerweile ist die Stimmung so angespannt, das der Berichterstatter sich manchmal nicht in den Turniersaal traut. Eine Partie geht nach Zeit verloren, ein Partieformulardurchschlag wird wütend in der Küche zerknüllt, „das ist hier überhaupt kein Landesliganiveau“ wird gegrantelt, Matthias gewinnt eine wechselhafte Partie und Ralf versucht nachzuweisen, dass zwei Türme gegen Turm und Läufer im Endspiel gewinnen. Plötzlich finde ich mich in Ralfs Auto wieder. Im abendlichen Nebel, kurz hinter der Stadtgrenze, passieren wir eine Polizeikontrolle und wenige hundert Meter später eine „Polizei- Laser- Stellung“. Doch nichts passiert und Neubrandenburg entlässt uns, zwar ohne Mannschaftspunkt aber mit einer deutlich besser als erwarteten Leistung unbehelligt nach Hause: Fazit: Die Losung „Jeder wann und wie er will“ ist nicht so harmlos, wie du denkst. Sie hat regelrecht Sprengstoff.


Runde 1

GSV II - Kein Auftakt nach Plan:

2014-09-21 (JoM) Zum Saisonauftakt gibt die Zweite Thomas an die Erste ab. Vorne punkten und hinten gegen halten. Mit dieser Matchstrategie startet man in den ersten Mannschaftskampf in der Landesliga Ost. Ob der Plan aufgeht?

Unser Gast, die Dritte des SC Rostock, wird ausnahmsweise in einem Seminarraum der Rechtswissenschaften in der Altstadt bei sehr guten Spielbedingungen empfangen, weil das VCH- Hotel teilweise ausgebucht ist (großen Dank den Gastgeber!). Greifswald geht sofort kampflos an den Brettern zwei und drei in Führung. An Brett fünf wickelt der deutlich höher bewertete Gast mit Weiß in eine Variante mit Remis- Tendenzen ab und bietet Jochen dann auch Remis an, was dieser akzeptiert.

Da die Zweite an diesem Tag jedoch keinen vollen Punkt einfährt, holen die in Unterzahl angetretenen Gäste einen 4,5: 3,5 Sieg mit nach Hause: Johannes hat bis zum Mittelspiel gute Chancen, gerät dann jedoch in ein Abspiel, wo sein König nicht von der Grundreihe kommt, während Schachfreund Holger immer neue Drohungen aufstellen und schließlich gewinnen kann. Christoph kommt gut aus der Eröffnung und opfert eine Figur für zwei Bauern und Angriff, was gut aussieht. Gegner (und auch nachträglich der Computer) sind davon jedoch unbeeindruckt. Und bevor zu es eng wird, gelingt es Christoph, in eine Remisvariante zu entkommen. Ralfs Partie ist sehr lange ausgeglichen. Am Ende einer Abtausch- Serie hat der Gegner eine Chance, die E-Linie zu besetzen, sodass Ralf mit dem Remis zufrieden sein kann. Gunnar (der gesundheitlich leicht angeschlagen antritt) steht optisch gut, wobei der Raumvorteil des Weißen im Königsinder kein eindeutiges Indiz ist: Schwarz kann Hebel ansetzen und auf aktives Figurenspiel bauen. Und auch hier gelingt es dem Gegner, die E-Linie zu besetzen und einen Bauern zu gewinnen, da das Feld E4 eigentlich „vermint“ ist. Leider übersieht Gunnar diese Problematik und verliert in den nachfolgenden Zügen Material und die Partie. Nun steht es 3,5: 3,5 und alles hängt von Brett 8 ab. Bis zum Ende des Mittespiels bleibt hier die Partie von Jens unübersichtlich und der Vorteil neigt sich nicht eindeutig zugunsten eines Spielers. Die Abwicklung ins Leichtfigurenendspiel bei je 6 Bauern scheint sich für Jens jedoch ungünstig auszuwirken, was Bauernstruktur, Figurenspiel und Raumnachteil betrifft. Nun gelingen dem Gegner zehn präzise Züge in Folge, die Abwicklung in ein gewonnenes Bauernendspiel und damit die Vollendung des Mannschaftssieges der Gäste.

Für ein Fazit ist es noch zu früh in dieser Saison. Also hoffen wir auf weiterhin gute Stimmung in der Mannschaft, starke Aufstellungen, starke Partien und bessere Ergebnisse.

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