Punktspiele

Vier-Punkte-Spiel in Fürstenwalde

2015-02-22 (HL) Heute war es so weit, heute musste es sein. Nach den verpassten Chancen gegen WD und SF Berlin sollte, nein musste gegen die BSG Pneumant Fürstenwalde ein Mannschaftssig her, koste es, was es wolle. Die Absage von Wilko riss vorerst ein Loch in die Mannschaftsplanung. Dieses wurde von Christoph aufgefüllt, ein Glücksgriff wie sich später herausstellen sollte. Beim Gegner fehlte Brett 2, die Chancen hielten sich wohl in etwa die Waage. Die Ansage des ML war klar, Brett 3 und 7 sollten gewinnen, 1 und 4 dürfen Remis machen, der Rest soll vorerst spielen.

Aber wie das nunmal mit solchen Vorgaben ist: Nur wenige halten sich dran. Das Remis an Brett 1 gab es, doch es folgten in Kürze auch Brett 2 und Brett 6 nach nicht mal einer Stunde. Das Remisangebot an Brett 4 wurde vom Gegner mit "Doch nicht nach drei Zügen!" abgelehnt - in meinen Augen eine gute Einstellung. Abgesehen von den drei Remisen spielte der Rest - vorerst. Hannes bekam nach 15 Zügen und einer Stunde Spielzeit in symmetrischer Bauernstellung ebenfalls ein Remisangebot, dieses lehnte er jedoch mit der Begründung: "Dann kann ich meinen Schützlingen nicht mehr unter die Augen treten." ab; nach drei Stunden wurde nach weiterer Vereinfachung - auch auf Raten des ML - trotzdem die Friedenspfeife geschmökert.

Zu dieser Zeit hatte Stefan schon gewonnen. Er profitierte davon, dass sein Gegner wohl bei den kritischen Zügen schnell zog, wir führten. Auch Jens hatte sich mittlerweile auf ein Unentschieden geeinigt, die bessere Stellung hätte er noch weiter spielen können, allerdings fehlte ihm ein richtiger Plan. Christoph sah sich mit dem Linksspringer konfrontiert und wer sowas spielt, der opfert auch munter drauf los. Kurzum eine Stellung, bei der man nicht wirklich zugucken konnte; doch Christoph behielt die Oberhand und machte somit die 4,5 Brettpunkte perfekt. Wilfried´s Verlust ist nur noch Ergebnismakulatur.

Fazit: Dank des Sieges darf der GSV optimistisch auf die letzten beiden Runden gucken.

GSV II – Niederlage gegen Wolgast

2015-02-22 (JoM) Alle treffen pünktlich ein und bei bestem Ausflugswetter geht es direkt in die Nachbarstadt Wolgast. Man kennt sich, unter Nachbarn, trotz netter freundlicher Worte am Anfang – ein Remis wird es heute nicht geben und nach einer Stunde ist noch kein einziger Eintrag auf dem Ergebnisformular.

Was nun genau passiert, kann der Berichterstatter nur in Bruchstücken überliefern da unserer Schachjournalist von einer trägen Variante plötzlich in ein schwieriges Mittelspielgeplänkel gerät und keinen Blick mehr auf andere Bretter wirft. Also zuerst gewinnt Christian. Und Jens sagt dazu später im Auto, Christian habe seinen Gegner irgendwie komplett überspielt. Also für uns Hartplatzrasenspieler quasi ohne Partie- Notation eine Liga zu hoch, dass so vom kurzen Blick aufs Brett her, genauer zu kommentieren. Um diese Zeit beginnt unser Gegner an Brett 6 über sich zu schmunzeln und zu hadern. Es wird noch gespielt aber irgendwie auch nicht oder nicht ernsthaft. Denn es ist klar: Gunnar Gegner machen oft Fehler und Gunnar, ich glaub nicht mehr an Zufälle! Fehler passieren ja unter Druck und dein Druckspiel wird von Saison zu Saison besser. Also in einer Meraner Variante wird ein langer strategischer Kampf ums Feld c5 geführt. Gunnar (schwarz) hält gut mit, es ist noch nichts entschieden. Als dann endlich eine taktische Abwicklung ums Feld C5 vom Zaun bricht, übersieht Gunnars Gegner Doppeldrohungen (Matt und/ oder Material) und stellt mehrzügig im 25. Zug eine knappe Figur ein: 2:0!
Nun folgt eine „große Rochade“ an den Brettern 2, 8, und 4, deren Details im Dunkeln bleiben und uns in einen 2:3 Rückstand bringen. Unser „zweiter Thomas“, an Brett 7, gleicht dann wieder aus: Er steht mit „einer Dame mehr“ da, was Anzeichen für ein gewonnenes Bauernwettrennen und/ oder die bessere Endspielkunst sein könnte. Jetzt spielen noch Brett 5 und 1. Jochen (5) hat in einer Partie mit guten Remischancen „zeitlich zu gleichmäßig“ nachgedacht. Er hätte in die zentrale Abtauschaktion der Partie länger reinsehen sollen und so Christians Flurgespräch- Variante („glatt Remis, dann“) auch finden können. So geht’s weiter mit einem Minusbauern im Turm/ Läufer- Endspiel, was der Gegner mit aktivem Druckspiel und Mehrfachdrohungen zum 3:4 verwandelt. An Brett 1 gibt’s wieder mal einen Turm- Endspiel- Zeitnotkrimi. „Wir“ haben einen Bauern weniger, dafür aber Drohungen (Bauernumwandlung, Matt, Dauerschach). Allerdings kann der junge uns allseits bekannte spielstarke Routinier der Gastgeber die Macht der verbundenen Freibauern nutzen und sogar noch ein Turmopfer, was gar keines ist (da sich die besagten Bauern gleich umwandeln) zur Faszination der großen Runde von Kiebitzen feilbieten, die um diese „Endrunde“ versammelt stehen.

Fazit: Es gibt drei schöne gewonnene Partien, gute Stimmung und nun sind wir mitten drin im Mittelfeld und werden bestimmt noch gegen die ein oder andere Mannschaft gut punkten.

GSV IV – Glücklicher Sieg gegen Bergen

2015-02-22 (RK) Auch Glück gehört im Schach dazu – jedenfalls in den unteren Ligen. Wir haben heute eine tüchtige Portion davon genossen. Pünktlich vor Ort angekommen begrüßten wir erst einmal die vielen Bekannten aus Bergen und auch Rostock, um 10 Uhr fiel der Startschuss. Bergen trat fast in Bestbesetzung gegen uns an, doch das sollte nicht reichen….


Lennart und Ruben holen die Punkte.

Die ersten Eröffnungszüge liefen halbwegs unfallfrei an allen Brettern ab. Nach wenigen Zügen konnte ich mir Vorteil in Form eines Mehrbauern verschaffen, musste dafür aber Entwicklungsnachteil in Kauf nehmen. Ganz kurios verlief Rubens Partie. Sein Gegner hätte einen Turm gewinnen können, sah dies aber nicht (oder fürchtete sich vor einem Gegenangriff). Nachdem Ruben diese Situation geklärt hatte, blieb die Partie einige Züge im Gleichgewicht – bis der Gegner den falschen Plan fasste und dafür von Ruben mit einer Reihe präziser Züge (9 Computerzüge hintereinander) abgestraft wurde. Lennart konnte sich schon früh klaren strategischen Vorteil sichern. Dann stellte Lennart seinem jungen Gegner eine Falle. Dieser nahm prompt den vergifteten Bauern und Lennart konnte in ein einfaches Endspiel mit glatter Mehrfigur abwickeln. Das war zwar nicht die stärkste Variante, aber bestimmt die, die am sichersten zum Punktgewinn führte. Jonas, der eine ihm unbekannte Eröffnung spielte, kam sehr gut raus. Ein falscher Abtausch kostete dann zwar irgendwann einen Bauern, das Beherrschen der weißen Felder hielt ihn aber in der Remisbreite. Das Friedensangebot des Gegners wurde akzeptiert, da die anderen Bretter alle gut standen.
Ich machte es spannend. Irgendwie unterschätzte ich den gegnerischen Angriff, bzw. übersah in einer komplizierten Abwicklung eine Variante. Plötzlich stand ein Matt in zwei Zügen auf dem Brett, was wir aber beide nicht bemerkten. Nachdem ich ein Endspiel mit einem Springer gegen drei Bauern erreichte, wobei ich wegen meiner aktiven Figuren sicher Kompensation hatte, nahm ich das Remisgebot des Gegners mit Blick auf das Endergebnis an.

Mit dem 3:1 Sieg haben wir unseren 2. Tabellenplatz zementiert und haben große Chancen, diesen auch bis Saisonende zu halten.


Zwei Derby-Siege in der Schülerliga

2015-02-21 (RK) In den heutigen Ligaspielen der u12-Teams standen die beiden Derbys gegen SV Gryps I und II auf dem Programm. Wir spielten wieder im Koeppenhaus. Vormittags war die zweite Vertretung unserer Gäste unser Gegner. Doch obwohl wir das deutlich erfahrenere, sprich ältere Team aufbieten konnten, war das Match heiß umkämpft.

Lediglich Sophie an Brett 1 spielte eine überzeugende Partie. Ben erreichte zwar schon nach wenigen Zügen eine deutlich bessere Stellung, stellte dann aber eine Figur ein. Allerdings konnte er sich dann doch durchsetzen, als er es schaffte, das Zentrum zu öffnen, bevor der Gegner rochiert hatte. Auch Simon an Brett 3 ließ zwischenzeitlich eine Figur hängen und hatte Glück, dass sein Kontrahent sie verschmähte. Dann spielte er besser, als sein Gegner. Doch kurz vor dem Partiegewinn opferte er unfreiwillig eine Qualität. Das Endspiel schätzte der Computer als ausgeglichen ein – und auch die Jungs rauchten die Friedenspfeife. Felix spielte gegen seinen vermutlich etwas stärkeren Kontrahenten eine ausgeglichene Partie, verlor aber nach und nach die Kontrolle. Spätestens, nachdem er die Möglichkeit des en passant Schlagens übersah, war die Partie verloren, denn der Gegner verfügte über drei Freibauern und Felix hatte kein echtes Gegenspiel mehr. Doch sein Gegner zeigte sich friedfertig und bot Remis. Damit endete das Match 3:1 für uns, wobei auch ein 2:2 dem Partieverlauf gerecht geworden wäre.

Auch die Nachmittagspartie (die schon um 11.30 Uhr begann) war spannend – und wieder hatten wir das glücklichere Händchen. Felix verlor früh die Dame, weil er sich einmal mehr nicht an die eingeübten Eröffnungsregeln hielt. Simon dagegen profitierte davon, dass seine Gegnerin bei einem einfachen Figurentausch nicht zurücknahm und er dadurch eine Mehrfigur behielt. Beide übersahen dann die interessanten taktischen Motive „Ausschalten der Verteidigung“ bzw. „Fesselung“ , mit deren Hilfe Weiß die Figur hätte zurückerobern können. Nachdem diese Drohung vom Brett verschwand, war Simon der bessere Spieler und konnte auch schnell Matt setzen. Ausgleich, 1:1. Nun lächelte Fortuna uns zu. Ben, der nach mehreren ungenauen Zügen in ein Turmendspiel mit Wenigerbauer abwickelte, konnte seinen Gegner überlisten. Sein Freibauer wurde plötzlich so schnell, dass der gegnerische Turm diesen nur noch mit einem „Selbstmord“ (sprich Opfer) aufhalten konnte. Das Endspiel brachte er dann trotz zweier vorgerückter und verbundener Freibauern des Gegners ganz abgezockt nach Hause. Und auch Sophie konnte sich beim Gegner bedanken. In einer ziemlich ausgeglichnenen Partie, in der sie mit Schwarz immer um Ausgleich kämpfen musste, stellte dieser plötzlich eine Figur ein. Das reichte Sophie, um die Partie zu gewinnen. Auch dieses Match endete damit 3:1 für uns und auch hier wäre ein 2:2 durchaus gerechtfertigt gewesen.

Im Greifswalder Derby wurde sogar an fünf Brettern gespielt. Da Gryps noch einen weiteren Spieler mitbrachte, konnte Crispin erneut Turniererfahrung sammeln. So spielte er seine erste Partie mit Aufschreiben. Im zweiten hatte er sogar Gewinnchancen (ein Mehrbauer im Turmendspiel), nach einem Turmeinsteller war der Traum jedoch ausgeträumt.
Vor dem letzten Spieltag haben wir nun sogar die Chance, das Finale zu erreichen. Um gegen die starken Neubrandenburger zu bestehen, müssen wir uns aber gewaltig steigern.


JLEM in Malchow

2015-02-15 (RK) Vom 31.1. – 4.2. fand die JLEM der Schachjugend in allen Altersklassen statt. Austragungsort war Malchow, welches mit der zehnmaligen Ausrichtung ein Jubiläum feierte. Dem Jubiläum angemessen war ein neuer Teilnehmerrekord. (Jetzt kommen wir zur Statistik….) 144 SpielerInnen kämpften in den AK u10 – u18 sowie der offenen u25 um die begehrten Titel. In den AK u10 – u18 haben damit etwa ein Drittel der in den MV-Vereinen gemeldeten „Schachler“ dieses Turnier den Ferien vorgezogen. Ebenfalls erwähnenswert: Die zwölf LandesmeisterInnen kamen aus zehn verschiedenen Vereinen.


Die GSV-Delegation mit "Chessy" *

Aus unserem Verein starteten Sophie in der u12w, Jonas u14, Ruben u16, Lennart u18 sowie Johann und Adrian (der ja die Quali nicht spielen konnte) in der offenen u25.
Für Sophie lief das Turnier nicht ganz so toll. Zwar zeigte sie immer mal wieder ihr Können, beispielsweise in der Partie gegen Topfavoriten und Landesmeisterin Charlotte Eulitz, in der sie problemlos mithielt – doch taktische Fehler verhinderten aber immer wieder, dass Sophie auch die Lorbeeren ernten konnte. Auch hier war die Partie symptomatisch. In einem spannenden Endspiel fiel die Entscheidung durch eine simple Fesselung. Mit gewerteten 2,5/6 Partien (gespielten 3,5/7) wurde Sophie Fünfte. Allerdings hat Sophie damit immer noch DWZ gewonnen und kann außerdem nächstes Jahr nochmal in der gleichen Altersklasse starten, was außer ihr nur noch ein Mädchen darf, die hinter ihr lag.
Ähnliches gilt für Jonas, der ebenfalls zum jüngeren Jahrgang seiner AK zählte und nächstes Jahr vorn angreifen kann. Insgesamt waren die stärkeren Spieler nicht besser, weil sie besser Schach spielen, sondern weil sie eben den entscheidenden Fehler weniger machen – und z. T., weil sie mit Hilfe von Eröffnungskenntnissen teilweise vorteilhafter ins Mittelspiel kommen. (Daran müssen wir im Training bei den Älteren arbeiten.) Mit 3,5/7 Punkten holte er einen halben Punkt zu wenig, um seine DWZ zu halten, bzw. um wieder vorberechtigt zu sein. Dafür darf er endlich mal wieder eine LEM-Quali mitspielen.
Ein Superturnier spielte Ruben. Als Setzranglisten-Fünfzehnter auf Platz 5 (4,5/7, punktgleich mit Platz 3) einzukommen ist schon eine Klasseleistung, auch wenn ihn das Losglück des Schweizer Systems etwas begünstigte. Gerade eine der beiden Verlustpartien gegen Lars Karrasch zeigte jedoch, dass er sich vor keinem 1500er verstecken muss. Dafür gab es auch einen DWZ-Zuwachs von fast 100 Punkten. Sollte Ruben wenigstens 3-4 Turniere mehr pro Jahr spielen, dürften die Steigerungsraten (aufs Jahr gesehen) vorerst so weitergehen.


Teilnehmerrekord! 144 SpielerInnen bei der JLEM! *

Auch Lennart spielte ein starkes Turnier. Wie Ruben konnte er nachweisen, dass seine Spielstärke größer als seine DWZ ist und wie bei Ruben war es oft nur die fehlende Wettkampfpraxis, die dafür sorgte, dass der eine oder andere (halbe) Punkt nach vielen Stunden doch beim Gegner blieb. Seine 3,5 Punkte reichten für Platz 10 und ebenfalls deutlichem DWZ-Zuwachs.
In der u25 spielten zum einen Spieler, die tatsächlich >18 sind und trotzdem eine JLEM spielen wollten, zum anderen und hauptsächlich Spieler, die die Qualifikation verpasst, bzw. nicht geschafft hatten – genau, wie Johann und Adrian. Entsprechend breitgefächert in Alter und Spielstärke war das Feld. Adrian, der das Turnier vielleicht etwas ernster als Johann anging, verpasste eine bessere Platzierung vor allem durch das denkwürdige Match gegen Svenja Schutrak. (Bauernendspiele müssen wir offensichtlich weiter üben.) Letztlich langte es zu 3 Punkten und Platz 18. Johann, der – beispielsweise im „Greifswalder Derby“ gegen Mathis Klöpzig – gute Chancen ausließ, musste sich mit 2,5 Punkten und Platz 23 von 28 Teilnehmern zufriedengeben.

Einmal mehr wohnten wir im Sporthotel Malchow, was nicht nur sehr viel komfortabler sondern – und das ist wichtig – auch sehr viel ruhiger als die Jugendherberge ist. Wie schon letztes Jahr hat mit dem Hotel alles hervorragend gepasst. Selbst Lennart fand nichts zu mäkeln am Essen. :-) Wenn alles klappt – nächstes Kahr gerne wieder….

Alle Ergebnisse, Tabellen sowie viele, viele Bilder und Berichte sind auf der LSV M-V - Homepage zu finden.

  • Die Bilder wurden dankenswerterweise von Lea maßloch zur Verfügung gestellt.