2. Mannschaft (Verbandsliga McPom)
(Saison 2013/2014)

Die 2. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins spielt in der Saison 2013/2014 in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern.

ML: Jens Motullo, Hafenstraße 7, 17509 Brünzow, Tel. 038354/34608, Email info@fremed.de
Spiellokal: VCH-HOTEL Greifswald, Wilhelm-Holtz-Strasse 5 - 8, 17489 Greifswald, Telefon (03834) 516-0

NrNameDWZRd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Grzesik, Thomas2274      -  
2Kalhorn, Stefan2077     0   
3Mildner, Jens2029   0 0,5 01
4Hagenlüke, Thomas18970,50 0,50,510,50,50
5Hertel, Johannes192700,5 0,500 1 
6Schwahn, Christian1947000111010,5
7Nauschütz, Ernst1891100,5100000,5
8Mentel, Jürgen1876  -0,5 0   
9Sowada, Christoph1871000,511 11 
10Mehrvarz, Saeed1877    -    
11Valet, Alexander1781         
12Kohn, Matthias17080,5        
13Motullo, Jens1605  0,5 01000
14Kriese, Ralf1701 0    0,5 0,5
15Zimmermann, Bernd16190,500      
16Malchau, Jochen14950,50,50,50,50,5 0,500,5
17Schmidt, Thomas1498  0,5      
18Lichtnau,Ulrike1457        0
19Wucherer, Walter1018         
Spielberichte
Runde 1 || Runde 2 || Runde 3 || Runde 4 || Runde 5 || Runde 6 || Runde 7 || Runde 8 || Runde 9

Runde 9

GSV II – Gekämpft und …. wieder verloren

2014-04-29 (RK) Da wir vor dem letzten Spiel noch Chancen auf den Klassenerhalt hatten, wollten wir natürlich alles tun, um uns diese zu erhalten. Nachdem dann Johannes aus beruflichen Gründen absagen musste, war natürlich klar, dass unsere Chance auf ein Minimum sank. Nichtsdestotrotz sammelte sich am Sonntagmorgen ein kampfesmutiges Häuflein, das das Wunder schaffen wollte.

Der Kampfplan sah vor, dass Jens Mildner und ich versuchen, auf Gewinn zu spielen, Thomas und Christian ihre Partien offen halten und alle anderen gegen ihre deutlich höher gerateten Gegner auch schnelle Remisen mitnehmen dürfen. Gespielt wurde erstmals in der Rostocker Luxemburg-Straße, nur 300m vom alten Spiellokal entfernt. Der Spielraum war zwar nicht allzugroß aber durchaus ausreichend. Tische/ Bestuhlung und Spielmaterial perfekt. Die Gastgeber verwöhnten uns mit Gratiskaffee, auch andere Getränke waren vorhanden.

Vor Ort stellten wir fest, dass wir ab Brett 6 gegen den falschen Gegner geplant hatten, allerdings war damit auch Rostock geschwächt. Pünktlich ging der Kampf los. Nach anderthalb Stunden remisierte Ernst (nach vier Nullen in der Liga) gegen den starken Kutschke, womit wir im Kampfplan lagen. Wild ging es an Brett 3 bei Christian zu, ich befürchtete dabei, dass sein Gegner besser stand. Andererseits stand Jochen sehr bequem und Thomas hatte mindestens Ausgleich. Bei Jens Motullos Stellung neben mir beschlich mich aber schon ein ungutes Gefühl.

Nach einer weiteren guten Stunde sind Brett 1 und 3 unheimlich spannend. Jens an Brett 4 ist allerdings strategisch wohl schon tot und hat schon einen Bauern geben müssen. Auch Jochen muss irgendwo eine falsche Entscheidung getroffen haben, der Gegner dürfte inzwischen besser stehen. Thomas entscheidet sich nun mit hohem Risiko taktische Verwicklungen herbeizuzaubern. Ich selbst stehe plötzlich auf Gewinn, als mein Gegner versucht, einen schwer deckbaren Bauern zu geben und dafür Gegenspiel zu erlangen. Das klappt nicht und ich kann einen zweiten Bauern gewinnen. Das Ganze bei intakter eigener Bauernstruktur. Plötzlich sieht die Partie auch bei Jens Motullo wieder ausgeglichen aus, „gefühlt“ gibt es sogar taktische Möglichkeiten für Jens. Das müssen wir uns beim Training mal anschauen. Jochen, der alles zusammenhält, bekommt das nächste Remis, womit wir nach drei Stunden immer noch im Fahrplan liegen.

Doch mit runter tickender Zeit holt uns das alte Elend wieder ein. Ulrike verliert in vermutlich ausgeglichener Stellung plötzlich eine Leichtfigur. Ich selbst wähle den falschen Plan und stelle amateurhaft einen Bauern weg. Anschließend stehe ich so blöd, dass ich mich kaum rühren kann und nachdem auch der zweite Mehrbauer verschwindet, muss ich ums Remis betteln – was genommen wird, da ich ein totremises Bauernendpiel mit je zwei Bauern forcieren kann. Auch Thomas, der alles riskiert hat, verzockt sich. Zwar kann Christian überraschend einen Bauern gewinnen, doch das Endspiel ist für den Gegner relativ einfach Remis zu halten. Lediglich Jens kann gewinnen. Er hält einfach den megastark aussehenden Königsangriff des Gegners aus, erreicht ein Endspiel mit einer Mehrfigur gegen drei Bauern und kann dieses technisch gekonnt für sich entscheiden.

Mit 3:5 endete die Partie wie so oft. Wir waren keinesfalls chancenlos, aber letztlich fehlte dann doch irgendwo die schachliche Qualität, um auch die Mannschaftspunkte einzufahren. Bis auf die Ergebnisse hat es mir trotzdem Spaß gemacht, in diesem Team zu spielen. Die Mannschaft funktioniert – nächstes Jahr dann eben in der Landesliga.


Runde 8

GSV II - Knappe Niederlage nach langem Kampf

2014-04-06 (RK) Im vorletzten Spiel dieser Verbandsligasaison ist „Ostsee Warnemünde“ aus Rostock zu Gast. Die knappe Niederlage gegen den stark aufgestellten Gegner ist erst nach fünf Stunden amtlich.

Zuerst verliert Jens an Brett 1. In einem Gespräch mit Ralf klingt an, dass sich in der heutigen Partie zwei verschiedene, vorbereitete Varianten in der Erinnerung verschmischten und so quasi frühzeitig ein Nachteil entstand. Zu diesem Zeitpunkt steht auch Mannschaftsleiter Jens an Brett sieben schon schlecht, dem frühzeitig ein Fehler in der Eröffnung unterläuft. An Brett 6 spielt Ernst eine Partie, in welcher der Vorteil um den 20. Zug herum gelegentlich die Seite wechselt. Nach unklarem taktischen Verwicklungen steht der Gegner jedoch mit dem Turm auf der 7. Reihe und sehr aktivem Figurenspiel gegen den König auf Gewinn. Nun befindet sich Christian in einer unübersichtlichen Stellung, in der beide Parteien jeweils mit Dame, Läufer und Turm Matt oder Dauerschach drohen. Nach Durchlaufen der Zeitkontrolle bietet Christians Gegner Remis und stellt zeitgleich die Partie objektiv weg. Allerdings zeigt hier Christian auch hervorragende Technik, indem er im 43. Zug ein „Matt in 12 (!)“ inklusive Qualitätsopfer findet. Ein großes Lob vom Berichterstatter! Somit steht es nach vier Stunden 1:3. An Brett 8 findet Jochen eine Abwicklung in ein Schwerfigurenendspiel mit Remischancen, wobei ein Doppelbauer und die aktivere gegnerische Dame Probleme aufwerfen. An mehreren Stellen gibt es „einzige Züge“ zu finden, wovon Jochen einen nicht sieht, was der Gegner auf die Dauer zu zwei siegreichen verbundenen Mehrbauern im Turmendspiel verwertet.

Bei einem Rückstand von 1:4 kämpfen Johannes, Thomas und Christoph weiter. Johannes folgt mit den schwarzen Steinen in einer Eröffnung, die wohl weder Réti-System, noch königsindischer Angriff, sondern vielleicht sogar ein geschlossener Sizilianer ist, 16 Zügen lang einer Meisterpartie. Der Gegner weicht dann mit „16. Sf3“ ab und wird sofort durch einen raumgreifenden Vorstoß des Zentrumsbauern bestraft. Letztlich entsteht ein Endspiel, in dem Johannes mit aktiven Figuren (Turm und Springer) den Gegner (Turm, Läufer) bei komplexer Bauernstruktur dominiert und überspielt: Ein Freibauer kann nur „durch Läuferopfer“ vom Gegner gestoppt werden und bald ist der Sieg von Johannes besiegelt. Bei Christoph ist die Partie lange recht ausgeglichen. Dann setzt der Gegner im 26. Zug den „Hebel g5“ an. Nun gelingt es jedoch Christoph, über diesen Hebel die gegnerische Stellung positionell auszuhebeln. Das Springerendspiel mit zwei Mehrbauern und Spiel auf beiden Flügeln scheint dann schon lange gewonnen. Zuvor demonstriert jedoch erst Thomas, dass er im Endspiel Turm/ Bauer gegen Turm/ Bauer, alles richtig macht, obwohl der gegnerische Bauer näher am Umwandlungsfeld ist. Es ist bei genauer Zugführung immer möglich, den Turm letztlich zum richtigen Zeitpunkt gegen den Bauern zu opfern, und im Gegenzug den eigenen Bauern so zu ziehen, dass auch der Gegner den Turm opfern muss. Ziemlich zeitgleich gewinnt Christoph und Thomas erreicht gegen seinen starken Gegner ein Remis. Endstand: 3,5: 4,5

Im Nachklang sinnieren, wir, dass wir ja oft nah dran sind und es mal wieder knapp verloren haben. Dennoch sind lobenswert gute Leistungen auch von einzelnen Spielern heute gezeigt worden.


Runde 7

GSV II - Beim Tabellenführer die Punkte abgeliefert

2014-03-21 (RK) Der 7. Spieltag in der Verbandsliga stand für uns schon vor Partiebeginn unter schlechten Vorzeichen. Ein sehr weites Auswärtsspiel… gegen den Tabellenführer ….. Johannes fehlt …. einen Tag vor Spielbeginn zieht die Erste unser Spitzenbrett ab….. Entsprechend chaotisch lief auch unsere Anreise. Im vorderen Wagen waren sich die Leute über den besten Weg nicht einig, wobei sich nicht wussten, dass der eine den besten Weg zur Autobahn beschrieb, während der andere eine Erdgastankstelle anfahren wollte. Nach einer kleinen „Besichtigungstour durch Greifswald“ war auch das Tanken geschafft – das Zeitpolster jedoch weg. Schließlich kam dann ein Auto noch gerade pünktlich, das andere 10min zu spät an.

Bei Schwerin fehlten wie üblich die Bretter 1 und 2, die diesmal durch Brett 15 und 18 ersetzt wurden. Das sollte gegen uns locker reichen, da unser Spitzenbrett verweist blieb (siehe erster Absatz, bzw. Bericht der Ersten). Sehr schnell wurde Jens von unserem Ex-Mitglied Rainer Röhl zerpflückt. Ebenfalls relativ schnell erfolgte der Friedensschluss von Thomas an Brett 2. Was wollten wir auch reißen? Allerdings – auch Christoph, der seine Vorbereitung aufs Brett bekam, stand schnell auf Gewinn und holte den ganzen Punkt. Die restlichen Bretter: Christian opfert einen Bauern für Angriff, Ernst steht schwierig, Ralf einen Tick besser und Jochen kann gegen Sf6 nichts machen. Doch Jochen hat Glück, sein Gegner sieht den Totschlag nicht. Eine Stunde später droht Jochen mit Dauerschach, falls der Gegner seinem Freibauern Beine machen will - Remis. Interessant ist es plötzlich bei Christian, der optisch riesig steht. Nun schaltet Ralf in den „Angsthasenmodus“ und bietet in leicht besserer Stellung seinem 200 DWZ höher gerateten Gegner Remis, was dieser gern nimmt. Wir haben nun 2,5 Punkte. Sollte Christian gewinnen, sind das 3,5 Punkte – und wenn Ernst mit Riesenglück eine Punkteteilung schafft, haben wir eine Sensation….

Der Traum währte eine halbe Stunde, dann war abzusehen, dass Ernst sich nicht wird halten können. Zu allem Unglück griff nun auch Christian fehl, womit es bei den 2,5 Brettpunkten blieb. Allerdings dürfen wir damit zufrieden sein. Mehr Brettpunkte hat gegen den diesjährigen Topfavoriten noch keiner geholt.

Gespielt wurde übrigens im Speisesaal der Schweriner Stadtwerke. Das ist ein sehr großer heller Raum, in dem 8 Mannschaften gleichzeitig gegeneinander spielten (und noch deutlich mer reingepasst hätten), also eine tolle Turnieratmosphäre. Am Interessantesten war natürlich das Oberligamatch SF I – Preetz um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das schauten wir uns natürlich, für die MV-Mannschaft die Daumen drückend, bis zu Ende an. Ich habe selten so ein spannendes Teamduell gesehen, in dem zum Schluss noch drei Spiele liefen, in jedem Match mindestens ein Spieler nur noch vom Inkrement lebte und für beide Mannschaften alles möglich war. Leider hat es für Schwerin nicht ganz gereicht.


Runde 6

GSV II - Enges Rennen gegen stark besetzten Gegner

2014-01-19 (JoM)Zum Heimspiel ist der Tabellenletzte SSC Rostock 07 II zu Gast. Dieser ist durch Max, der in Greifswald studiert, sonst aber in der zweiten Bundesliga spielt, deutlich verstärkt. Nach fünfstündigem Kampf mit nur einem einzigen Remis verliert die Zweite mit dem knappsten Ergebnis.


Thomas kann mit viel Glück doch noch gewinnen.

Zu Beginn erzielt Jens nach Absprache mit dem Mannschaftsleiter ein Remis an Brett 2. An Brett 3 gelingt es Thomas, eine schlechte Stellung unklar zu lassen, seinen Gegner in Zeitnot zu foppen (O-Ton des Meisters) und voll zu punkten. Christian kommt an Brett 5 in einer komplexen Sizilianischen Stellung während einer Figurenabtauschaktion ein Bauer abhanden. Dennoch gelingt es ihm, die offene D- Linie mit zwei Türmen zu besetzten, wonach sein Gegner mit einigen hektischen Figurenzügen in deutlichen Nachteil gerät, den Christian dann auch verwertet.

Bedauerlicherweise stehen an diesem Tag jedoch auch vier „Verlustpunkte“ zu Buche. Somit entscheidet sich Johannes, in einer ausgeglichenen, geschlossenen Stellung zum Wohle der Mannschaft zu einem Opfer „Figur für zwei Bauern und Angriff“. Das Opfer ist sehr kreativ und nicht schlecht, erfordert jedoch eine Reihe von „einzig richtigen Zügen“, die Johannes leider nicht findet.

Zum Schluss spielt noch Mannschaftsführer Jens, der in einem Turmendspiel den Vorteil eines entfernten Freibauern hat. Dieser lenkt den gegnerischen König auf „die völlig falsche Brettseite“ und opfert sich zum Höhepunkt der Partie. Nun kann Jens auf der anderen Brettseite „zuschlagen“ da der gegnerische König nicht im Spiel ist. Endergebnis: 3,5: 4,5

Runde 5

GSV II liefert mit sieben Mann eine starke Partie in Torgelow (3:5)

2014-01-19 (JoM) Kurz nach Sonnenaufgang herrscht in Greifwald Konfusion, da zwei weitere Spieler kurzfristig ausfallen. Zu allem Überfluss behauptet der Navi, Torgelow sei nur in 90 Minuten erreichbar. Einer von mehreren Trugschlüssen eines anfangs grauen Januarmorgens. Mit Bremsungen vor jedem Blitzer treffen wir plötzlich ein knappe Stunde zu früh ein und nutzen dies für eine Strategiebesprechung beim „runden Tisch“ in der „Total- Tanke“.


Christoph kommt jetzt in Schwung. (*)

Nach pünktlichem Beginn addieren unsere jungen Gastgeber Stunde um Stunde zu ihrem kampflosen Punkt weitere hinzu. Am meisten Gegenchancen hat dabei noch Jens, dessen spielstarker Gegner trotz Chaos- Taktik (Dame opfert sich gegen Turm für Hinlenkung in eine Gabel König/Dame) noch fast alle Minuten vor der Zeitkontrolle zum Gewinn im finalen Bauernrennen braucht und Jens bis kurz vor Schluss immer noch gute Gegenchancen lässt. Jochen steuert an Brett 8 ein Remis bei, da er „durch harmlose Neuerung im 8. Zug“ aus dem Konzept gebracht wird und sich in einem materiell ausgeglichenen Schwerfigurenendspiel mit positionellen Nachteilen wiederfindet. Somit geht der Mannschaftskampf leider gegen 13:00 mit 0,5 zu 4,5 verloren.

Nun wird es dennoch spannend. Thomas gelingt es, in der Eröffnung eine sich anbahnende „Benoni-Variante“ in einen „offenen Sizilianer“ überzuleiten. Seine Figuren haben eine erdrückende Felderüberlegenheit. Nun will Thomas zum taktischen Schlag ansetzen und sieht mittendrin, dass der nicht richtig geht. Stattdessen wickelt er in eine Stellung mit leichtem Vorteil ab. Um den 45. Zug lehnt sein Gegner noch das Remis ab aber wenig später sind nur noch die Könige auf dem Brett. Nun liefert Christoph, dessen Vorbereitung „aufs Brett kommt“, an Brett 5 ein spannendes Zeitnotduell, in dem er gelegentlich auf Gewinn und dann wieder ausgeglichen steht. Beide spielen lange Zeit nur noch mit 30 Bonussekunden, wobei Christophs Gegner zuerst richtig nervös wird und die Partie wegstellt. Somit entwickelt sich Christoph heute zu einem unser fleißigsten Punktesammler dieser Saison! Und es wird noch besser. An Brett 3 hat Christian ein materiell ausgeglichenes Endspiel, in dem sein Freibauern gemeinsam mit einem Springer den gegnerischen Läufer trotz „Kampfes auf zwei Flügeln“ dominiert! Der Zuschauer rätselt, wie eine Distanzfigur, wie der Läufer „so alt aussehen kann“, da macht Christophs Gegner zu allem Überfluss einen unmöglichen Zug. Und dank „Berührt geführt“ rennt der Freibauer ungebremst zur Umwandlung. Auf dem Flur wird schon über „carlsenartige Züge“ in der Endspielkunst von Christian schwadroniert.

Und so bleibt eine, vom Ergebnis geschlagene aber von von der Kampfleistung überzeugende Mannschaft etwas ratlos zurück. Nun denn, es gibt noch gute Gelegenheiten, gegen ungefähr gleichstarke Mannschaften zu punkten und der Tag wird ja auch von den Siegen aller anderen Greifswalder Mannschaften gekrönt. Also: Auf ein Neues!

(*) Das Bild wurde dankenswerterweise von Gerd Zentgraf zur Verfügung gestellt.


Runde 4

GSV II – Sieg nach fünfstündigem Kampf

2013-12-15 (JoM) Schon Tage vor dem Mannschaftskampf diskutieren Greifswalder Schachspieler anonym in einem subversiv eingerichteten Online- Gästebuch auf der Homepage der Schachfreunde Schwerin, ob denn eine Chance auf einen oder zwei Mannschaftspunkte bestünde. Hierbei geht es auch mit viel Humor um die Frage, ob eine ausschweifende Weihnachtsfeier der Schweriner am Vorabend, spielentscheidend wird. Die Zweite ist am vierten Spieltag durch Jens und Jürgen deutlich verstärkt, während Mannschaftsführer Motullo, aus familiären Gründen absagt und durch Jochen an Brett 8 ersetzt wird.

An Brett sechs von Jürgen kommt es nach dem Mittelgambit zu scharfen Verwicklungen. Der Angriff von Jürgen ist so stark, dass der Gegner sich nicht entscheidet, wohin er rochieren möchte. Stattdessen findet er eine Lösung, angreifende Leichtfiguren abzutauschen und ein Remis wird vereinbart. Ein großes Lob für unseren Routinier!

An Brett 8 baut Jochen „die Batterie“ (Lb1 und Dd3) gegen die Tartakower- Verteidigung des Gegners auf. Es bahnt sich ein Königsangriff an, der jedoch auch mit Zugeständnissen von Weiß verbunden ist. In unklarer Stellung bietet Jochen Remis an, was der Gegner annimmt. An Brett 5 traut sich der Gegner von Ernst, „1. c4“ zu spielen! Im 14. Zug opfert er dann noch den F-Bauern, um die Königsstellung von Ernst zu knacken.. Über 10 Züge hinweg, verteidigt Ernst Mehrbauern und geöffnete Königsstellung. Dann wird es kritisch. Doch die nun startende gefährliche Kombination des Gegners hat ein Loch und führt zu einem kompensationslosen Verlust des Läufers. Ernst gewinnt und Greifswald II geht in Führung! An Brett 4 hat Christian die weißen Steine und opfert in der Philidor- Verteidigung einen Randbauern. Mit 27. Se3 konsolidiert Christian die Stellung, während der Gegner nun beginnt, sehr passive Züge zu wählen. Somit erkämpft sich Christian einen mächtigen vorgerückten Freibauern auf der B-Linie, während der Gegner versucht, Aktivitäten am Königsflügel zu starten. Diese Lockerungsübungen des Gegners weiß Christian gekonnt zu nutzen: 48. ..g5 ist dann der finale Fehler des Gegners und es steht „Matt in 7“ auf dem Programm. Das demonstriert Christian dann sehr akkurat, wobei sich der Gegner das dann ab „Matt in 3“ nicht mehr zeigen lassen möchte. An Brett 3 wird eine positionelle Partie gespielt, in der Johannes mit den schwarzen Steinen auf Bauernschwächen des Gegners abzielt. Im Schwerfigurenendspiel gewinnt er bald einen Bauern. Auch der Gewinn des zweiten Bauerns ist vielversprechend und korrekt. Allerdings lässt Johannes kurz danach aus Versehen Remis durch Dauerschach zu. An Brett 2 hat Thomas mit Weiß über 5 Stunden lang leichten Vorteil. Der Gegner entscheidet sich erst für „Nimzoindisch“ und dann mit Zugumstellung für „Holländisch“. Um den 20. Zug herum arbeitet Thomas gegnerische Bauernschwächen heraus, was recht gut für ihn aussieht. Dann schließt sich ein studienartiges Turmendspiel mit Remis bis zum blanken König an. In diesem Moment stehen schon mal 4 Brettpunkte zu Buche.

Aber es sollen noch mehr werden. Christoph bietet an Brett sieben über die Partie zwei Mal seinem starken Gegner Remis an. Dieser startet jedoch mit 30. Se4 einen Angriff, der in der Abwicklung zu einer ungleichen Materialverteilung und „der kleinen Qualität mehr“ für Christoph führt. Allerdings ist es so eine Kunst, eine „unübersichtliche Mannschaft“ von Läufer, Springer und versprengten Mehrbauern, gegen den starken gegnerischen Turm zu orchestrieren. Diese Aufgabe gelingt Christoph jedoch derart vortrefflich, dass er im 62. Zug das Endspiel: „drei starke Bauern, Springer und Läufer gegen Turm“ aufs Brett zaubert. Nun müsste sich der gegnerische Turm schon bald für den vorgerückten E-Bauern opfern, was der Gegner dann nicht mehr probieren möchte. Somit stellt Christoph gegen 15:00 den Mannschaftssieg (5:3!) sicher. An Brett 1 verteidigt sich Jens zu diesem Zeitpunkt zäh. Seinem Gegner gelingt es, aus einer unübersichtlichen Position der „Zuckertort- Eröffnung“ ein Druckspiel im Mittelspiel aufzuziehen. Und so verwandeln die Gästen, nachdem der Sieg für die Greifswalder schon feststeht, an Brett 1 noch den „Ehrentreffer“

Fazit: In einer starken Aufstellung spielt die Zweite heute sehr erfolgreich und fährt einen verdienten Sieg ein. An manchen Brettern ist sogar noch ein halber Punkt mehr drin. Das macht Mut für die nächsten Wettkämpfe.


Runde 3

GSV II – Ohne vier spiel zweieinhalb

2013-11-25 (JoM) Zehn Minuten vor Spielbeginn erspäht „der erste Wagen“ der Zweiten gekonnt das provisorische Spiellokal „Kantine Rövertannen“ am Rand der mecklenburgischen Stadt Güstrow. Es dauert ein bisschen, bis sich alles sortieren, da drei Kämpfe zeitgleich ausgetragen werden. Auch der Gegner scheint etwas perplex, so fragt „Brett 1“ alle Umstehenden, wer denn nun „der Hagenlüke“ sei.

Nach dreißig Minuten lässt Jens dann an Brett 5 aus der vom Gegner gewählten Skandinavischen Variante „die Luft raus“. Einerseits kennen sich beide schachlich schon aus Jugendtagen, andererseits überbrückt unser Mannschaftsleiter mal eben 300 DWZ Punkte. – Ein kleines Raunen geht durch die Kantine. Ein kleiner Gag ist dann, das Klingeln des Handys der Kantinenfachkraft aber dann ist Schluss mit Lustig. An an Brett 4 kämpft Christoph in der Holländischen/ Staunton- Variante die Partie voll aus, vermeidet die Zeitnot, und erreicht ein weiteres Remis. An Brett 8 von Thomas „klackt“ die Uhr wie beim Blitzen und es ergeben sich die unterschiedlichsten Materialverteilungen, bis Thomas noch ein Abzugsschach mit Qualitätsgewinn und Remis-Gebot, welches angenommen wird, produziert. Was sich nun abspielt rekonstruiert der Berichterstatter, der sich im Collesystem und anschließenden Springerendspiel verausgabt, aus den Aufzeichnungen des Mannschaftsleiters.

An Brett 6 verliert Bernd in der Schottischen Verteidigung gegen seinen starken Gegner die Übersicht und damit die Partie. Ernst hat an Brett 2 mit Schachfreund Waschk (DWZ 2076) einen starken Gegner. Seine Position ist etwas besser. Er kann mit 30 Minuten weniger auf der Uhr dann jedoch nicht den vollen Punkt verwandeln und erreicht immerhin ein weiteres Remis. Nun ist Aufbruchstimmung in der Kantine: Bezirksliga und Bezirksklasse sind schon verabschiedet aber an Brett 1 und 7 der Verbandsliga wird noch gekämpft. Christian liefert an Brett 1 „eine tolle Partie“ gegen Schachfreund Dettmann ab. Alle drei Ergebnisse sind hier drin und dann verpasst Christian die letzte Remis-Abwicklung. An Brett 7 bietet Jochen alle zehn Züge Remis an und allmählich schleichen sich Schwächen im Springerendspiel ein. Es gilt, eine Doppelbauerninsel plus Isolani gegen eine homogene gegnerische Bauernkette zu verteidigen. Dann kommt Zugzwang hinzu und es gilt „Einzige Züge“ (die nicht verlieren) bei 30 Sekunden gegen 40 gegnerische Minuten zu finden. Kurz öffnet sich das Fenster für den Gewinn des Gegners als der verteidigende Königs „aus dem Quadrat ist“. Danach gelingt es Jochen, den gegnerischen König vom Geschehen abzuschneiden und von hinten alle Bauern einzusammeln während der Springer deren Umwandlungsfelder kontrolliert Endergebnis: 2,5 zu 5,5 Brettpunkte.

Fazit: Stimmung und Moral in der Mannschaft sind sehr gut. Oft wachsen Spieler auch über die DWZ- Leistungswartung hinaus. Wenn noch etwas stärker aufgestellt wird, ist noch eine Menge drin

Runde 2

GSV II – 1:7 Debakel gegen FHSG Stralsund

2013-11-10 (RK) Ursprünglich waren wir voller Hoffnung, in diesem Spiel etwas reißen zu können. Doch dann kamen die ersten Hiobsbotschaften. Jürgen sagte das Spiel ab und dann musste auch noch Jens für den erkrankten Ulli in der Ersten spielen. Die Stralsunder liefen dagegen in Stammbesetzung auf.


Noch steht Ralf besser.....

Trotzdem war einiges möglich. Zwar sahen die Eröffnungen von Thomas und auch Ernst für mich etwas anrüchig aus (aber vielleicht ist das auch Theorie, mein Schachverständnis ist begrenzt) aber die meisten kamen recht gut aus den Startlöchern. Schnell spannend wurde es bei Christoph. Hier wurde eine Variante gespielt, bei der Weiß zwei Bauern opfert und dann sofort auf den König losgeht. O-Ton Christoph: „Die Bauern habe ich erst mal, kann aber sein, dass ich Matt gehe.“ Das passierte nicht. Im Gegenteil, es sah eigentlich danach aus, dass er sich konsolidieren könnte.

Unterdessen standen Ernst und Thomas schon unter Druck und musste schlechtere Stellungen verwalten. Andererseits standen Ralf und auch Jochen sehr bequem, bei Jens und Johannes sah es ausgeglichen aus. So lief der Kampf mehrere Stunden – und irgendwann fielen wir alle plötzlich um. Christian hatte wohl den Gewinn ausgelassen und war auf einmal ganz schnell als Erster fertig (nach gut drei Stunden). 0:1. Auch Ernst konnte sich nicht mehr halten und gab auf. So weit so gut. Dann brachen alle Dämme. Jens, der nach meiner Ansicht ok stand, hatte wohl doch ein paar Schwächen. Plötzlich überfielen ihn die gegnerischen Figuren und er musste aufgeben. Christoph zelebrierte wieder seine Zeitnotphase und stellte während dieser allerdings die Partie weg. Endlich ein kleiner Lichtblick. Jochen, der gegen seinen deutlich stärkeren Gegner eine beherzte Partie zeigte, einigte sich auf ein Remis, womit wir bereits mit 0,5:4,5 zurücklagen. Anschließend bot auch Ralf, der gleich mehrere Gewinnchancen ausließ, Remis. In genau diesem Zug stellte er jedoch die Partie ein und ließ sich wenig später zur Krönung auch noch einzügig mattsetzen. Schließlich musste auch Thomas aufgeben. Johannes, der lange ein Endspiel mit S und vier Bauern mit seinem Freibauern Gewinnversuche unternahm, willigte schließlich irgendwann ins Remis ein.

Insgesamt war der Sieg der Sundstädter sicher verdient, fiel jedoch eindeutig zu hoch aus. Die letzten Spieler der Zweiten trösteten sich damit, dass sie den Sieg der Ersten live zu Ende verfolgten und dort Hannes Sieg zum 4,5:3,5 Endstand frenetisch bejubelten.

Runde 1

GSV II - Erster Fight nach Wiederaufstieg geht knapp verloren

2013-10-27 (JoM) Gut gelaunt und voller Tatendrang trifft die 2. Mannschaft 40 Minuten vor Spielbeginn im 166 km westlich gelegenen malerischen Grevesmühlen ein. Bei hervorragenden Spielbedingungen gibt es einen netten Empfang und Kaffee gratis für alle.

Beim Blick auf die Gegnerliste ist jedoch ein durchschnittlicher Vorsprung von exakt 100 DWZ Punkten festzustellen und dem Berichterstatter schwant, dass über nette Begrüßungsworte und den Kaffee hinaus, keine einfachen Geschenke zu erwarten sind. Bei Jochen an Brett 8 spitzt sich schon nach einer Stunde das Geschehen zu. Der Gegner, hat getreu der Datenbank, „b4/ Orang Utan“ vom Stapel gelassen und Jochen kann eine empfohlene vorbereitete Réti- Aufstellung einnehmen. Nur den geplanten Zeitpunkt für den „Hebel a6“ verpasst er. Und dann plötzlich:, unrochiert, geht der Gegner mit quasi dem „2. Orang Utan“ (Bauer g4) zum Angriff über. Der Angriff kann abgewehrt werden und der Gegner nimmt Jochens Remisangebot an (11Uhr 15: 0,5- 0,5). Parallelen gibt es an Brett 2: Johannes muss gegen das Réti- System spielen. Schachfreund Böhme wählt die offensive Fortsetzung (Dame E2, Springer zurück auf E1 und dann die F- und G- Bauern zum Königsangriff vorschieben). Eigentlich steht Johannes dabei nicht schlechter, übersieht aber mit 16. … f5 taktische Möglichkeiten des Gegners (11 Uhr 30: 0,5:1,5). An Brett 7 spielt Matthias gegen die Variante „Londoner System“. Um den 11. Zug herum, glaubt Matthias, einen taktischen Fehler gemacht zu haben (der im Nachhinein nicht gravierend ist). Auch hier greift der Grevesmühlener mit den Bauern auf F4 und G4 an aber es kommt mitten im Handgemenge zum Remis, welches Matthias löblicher Weise gegen seinen fast 200 DWZ – Punkte stärkeren Gegner erzielt. Um 11 Uhr 31 steht es: 1:2. Christoph trifft auf einen Gegner, mit dem er nicht gerechnet hat und geht beherzt mit einem Vierbauernaufbau gegen die selten anzutreffende Aljechinverteidigung vor. Doch der Gegner hebelt die Bauern aus und kann Matt oder Materialverlust drohen, noch ehe Christophs Position richtig entwickelt ist. Um 11 Uhr 40 steht es 1:3.

Nun wird erst mal hart gefightet. An Brett 1 nimmt sich Thomas die komplette Bedenkzeit zur „Abwicklung aus dem Grünfeldinder“ ins Turmendspiel mit gewissen Gewinnideen, was den Berichterstatter nervös macht, da Thomas mit gerade 16 Sekunden auf der Uhr, in die Zeitkontrolle kommt. An Brett 7 steht Bernd, der nach einjähriger Turnierpause erst mal wieder reinkommen möchte optisch gegen den höher bewerteten Gegner aktiver, findet aber bei schwindender Bedenkzeit nichts überzeugendes und willigt ins Remis ein. Um 13 Uhr 15 steht es 1,5: 3,5. An Brett 3 ergibt sich für Christian gegen den Gegner, den er beim letzten Aufeinandertreffen noch taktisch überspielte, eine unklare Stellung. Mit 7 Bauern, Turm, Läufer, taktischen Chancen und Bauernschwächen spielt Christian gegen 7 Bauern, Turm, Springer, und besserer Bauernstellung. Bedauerlicherweise zündet die Taktik nicht und der Gegner kann in eine gewonnenes Endspiel abwickeln. Um 13 Uhr 40 ist die Niederlage gegen den Favoriten dann amtlich mit 1,5: 4,5 Brettpunkten.
Unterdessen prüft Thomas auf seinem Lieblingsfeld, dem Turmendspiel, weiterhin die Belastbarkeit von Gegner und Kiebitzen (O-Ton des Meisters: „wenn ich die Stellung erst mal theoretisch durchschaue, brauche ich für den Rest nur drei Minuten“). Doch plötzlich ist der letzte verbliebene Bauer, ein gegnerischer und Thomas kann mit drei Minuten auf der Uhr mustergültig demonstrieren, dass er eine theoretische Remisstellung nach Meister Philodor erzwingt. Um 14 Uhr 41 steht es 2: 5.
Unbeirrt vom Drumherum zirkelt Ernst an Brett 4 seine Figuren in einer Partie, die laut seiner Aussage nicht schön, aber im Ergebnis effektiv ist. Sein Gegner hat das Turmpaar, während Ernst einen Turm und zwei Leichtfiguren sowie einen Mehrbauern hat. Lange Zeit droht der Gegner mit einem Mattangriff, was Ernst alles irgendwie abwehrt, um dann selbst den Mattangriff zu starten. Bei „gefühltem Matt in drei Zügen oder Damenverlust“ gibt der Gegner auf und Ernst verkürzt mit unserem einzigen vollen Punkt auf 3:5.

Fazit: wir haben gegen den Favoriten einen echten Kampf geliefert und nach unserem Aufstieg ist es in der Verbandsliga zwar naturgemäß schwieriger aber die Stimmung ist gut und es zeigt sich auch eine Menge Potential, zumal an diesem Spieltag unsere Spitzenbretter ja schon für die erste Mannschaft gepunktet haben.