1. Mannschaft (Oberliga Nord-Ost)
(Saison 2012/2013)

Die 1. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins spielt auch in der Saison 2012/2013 wieder in der Oberliga Nord, Staffel Ost.

ML: Klaus-Peter Köpcke
Spiellokal: VCH-HOTEL Greifswald, Wilhelm-Holtz-Strasse 5 - 8, 17489 Greifswald, Telefon (03834) 516-0

Terminplan beim Deutschen Schachbund

Tabelle und alle Mannschaftsaufstellungen

NrNameELORd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Smith, Axel2491        0.5
2Bartolomäus, Christian225100.5  0.50.50.5 0
3Teschke, Olaf22320.50.5000.5 000
4Stubbe, Wilko218700.50.5000.500.51
5Leisner, Hannes220600.50 0.500.50.50.5
6Köpcke, Klaus-Peter22160 01000.510.5
7Reyer, Ulli219010.50.50.5 0.50.511
8Parashchenko, Oleg213200.50.500.51101
9Grzesik, Thomas2300         
10Valet, Richard20270.510.50.5 0.50.50 
11Mildner, Jens2079         
12Schwahn, Christian1996    0    
13Sowada, Christoph          
14Hertel, Johannes2012   0.50    
15Kalhorn, Stefan2188         
16Woll, Wilfried2096 110.5 0.5 1 
17Valet, Alexander1910         
Spielberichte
Runde 1 || Runde 2 || Runde 3 || Runde 4 || Runde 5 || Runde 6 || Runde 7 || Runde 8 || Runde 9

Runde 9

Sensationeller Saisonendspurt der 1. Mannschaft des GSV

2013-04-15 (KPK) Am vergangenen Sonntag stand in der Oberliga bereits der letzte Spieltag an. Für den GSV ging es zunächst um die Absicherung des höchstwahrscheinlich zum Klassenerhalt reichenden Ranges 9. Vor der Runde war allerdings klar, dass dazu musste gegen die bisher zweitplatzierte Mannschaft von Glückauf Rüdersdorf gepunktet werden musste. Dem direkten Konkurrent Cottbus mussten nämlich nach der Aufstellung der Neuruppiner in der Vorschlussrunde gute Siegchancen in diesem Match zugestanden werden.

Dank der Recherche von Christian erfuhren wir am Sonnabend, dass die Bretter 2 und 3 von Rüdersdorf in der polnischen Landesmeisterschaft aktiv waren. Dies erhöhte die Chancen auf einen Punktgewinn beträchtlich, schließlich brachte es die Gastgeber in die Not, einen einheimischen Spieler einzusetzen. In dieser Saison war das nur in der fünften Runde notwendig, die man prompt auch verlor. Zudem konnten wir erstmals auf unser Spitzenbrett Axel zurückgreifen, der in den Runden zuvor durch anderweitige schachliche Verpflichtungen nicht zur Verfügung stand. Nichtsdestotrotz behielten die Rüdersdorfer deutliche Elo-Vorteile insbesondere im Oberhaus. Wir konnten Gastgeber und Schiedsrichter allerdings nicht nur mit dem Einsatz von Axel verblüffen, sondern auch mit der Aussage, dass ein Spieler mit dem Fahrrad anreist und ein paar Minuten später kommt. Die Verblüffung löste sich etwas, als wir ergänzten, dass Christian nicht in Greifswald losgefahren ist. Trotzdem schon mal eine gute Leistung.

Nun aber zum Wettkampf. Nach ca. 1 Stunde Spielzeit kam Axel brav zum Mannschaftsleiter und fragte, ob er remisieren durfte. Obwohl er Weiß hatte und der Gegner nur 87 Elo-Punkte mehr aufwies, wurde die Erlaubnis, das Angebot von GM Moranda anzunehmen, gegeben. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ulli bereits die angekündigte Druckstellung aufgebaut und auch Oleg hatte mit Schwarz bereits mehr als ausgeglichen. An den anderen Brettern waren keine gravierenden Nachteile erkennbar. Im weiteren Verlauf konnte Ulli den Druck soweit vergrößern, dass sein Gegner bereits im 28. Zug ohne besondere Regungen die Zeit überschritt, an dieser Stelle aber schon eine problematische Stellung hatte. Auch Oleg konnte seine Vorteile sukzessive ausbauen und die Führung auf 2,5:0,5 ausbauen. Dann kam die Zeitnotphase mit einigen Verwerfungen. Zunächst einmal war Klaus an der Reihe. Nachdem sein Gegner im Sizilianer einige eher passive Züge spielte, konnte er sich mit Schwarz eine angenehme Stellung erarbeiten. Beim Versuch, die gegnerische Abwehr zu knacken, investierte er aber zu viel Zeit und schuf auch eigene Schwächen, so dass um den 35. Zug herum mit jeweils wenigen Sekunden Restbedenkzeit Entscheidungen zu treffen waren. Zum einen wurde eine Opfervariante gewählt und kurz darauf das Qualitäts- dem Leichtfigurenopfer vorgezogen. Nachdem sich der Pulverdampf verzog war klar, dass Kompensation vorhanden war. Allerdings fehlte ein klarer Gewinnweg, so dass das Remisangebot des Gegners angenommen wurde. Der Zwischenstand lautete damit 3:1.

Die weiteren Entscheidungen fielen nur kurze Zeit später. Sowohl Christian als auch Olaf mussten ihre Partien aufgeben, nachdem sie vorher gut bis vorteilhaft standen. Damit wurde also der Ausgleich kassiert. Nach Einschätzung der Kiebitze stand zudem Wilko schlecht. Der Einzige, der das etwas anders sah, war er selbst. Mit etwas Unterstützung des Gegners gelang ihm dann tatsächlich auch der volle Punktgewinn. Wie im Vorjahr war dies der entscheidende Sieg zum Klassenerhalt. Hannes konnte danach sein Endspiel remis geben und den nicht erwarteten Mannschaftssieg absichern.

Der GSV holt damit in den letzten beiden Runden gegen die beiden führenden Mannschaften 3:1 Punkte und überholt damit die Potsdamer, die sich scheinbar ihrer Sache schon zu sicher waren und gegen Lasker Steglitz in der Vorschlussrunde nicht mehr kämpften. Mit 5 Punkten die Klasse zu halten ist schon glücklich, auf der anderen Seite war die Liga in dieser Saison auch ziemlich stark und in vielen Kämpfen mehr drin. Weiter geht es dann in einem halben Jahr.

Runde 8

Wieder eine Überraschung gegen die Schachfreunde Berlin

2013-03-17 (KPK) In der vorletzten Runde der Oberliga Nord Ost musste die erste Mannschaft des GSV gegen den aktuellen Spitzenreiter, die zweite Mannschaft der Schachfreunde Berlin, antreten. Aber Bange machen gilt nicht. Nachdem wir in der letzten Saison gegen diese Mannschaft einen Sieg einfahren konnten, waren zumindest geringe Chancen auf einen Mannschaftspunkt vorhanden.

Die Berliner traten mit einer starken Mannschaft an und waren kampfeswillig. Die ersten 3 Remisangebote von Ulli an Brett 5, Wilfried an 7 und Wilko am zweiten Brett wurden allesamt abgelehnt. So dauerte es gut 3 Stunden bis zur ersten Entscheidung. Klaus konnte am 4. Brett nach eher mäßiger Eröffnung seine Stellung nach und nach verbessern. Mit einem zentral einbetonierten König konnte Schwarz irgendwann nicht mehr alle Drohungen parieren und musste aufgeben.

Seit langer Zeit mal wieder eine Führung. Diese währte zwar nicht lange, denn nachdem Wilko doch noch das Remis bekam verlor Olaf an Brett 1. Er hatte eine remislich aussehende Stellung zu stark geöffnet und wurde ausgekontert. Doch der GSV schlug zurück. Zunächst erhöhte Wilfried auf 2,5:1,5. In für ihn typischer Manier überrumpelte er seinen Gegner in der Blitzphase vor der Zeitkontrolle. Nachdem auch Ulli seine druckvolle Stellung zum Sieg führen konnte, war mit dem 3,5:1,5 ein Erfolg in greifbarer Nähe.

Leider verloren Richard und Oleg, so dass den Berlinern der Ausgleich gelang. Alles hing also an Hannes, der ein nachteiliges Endspiel halten musste. Sein Gegner, der ehemalige Neuklosteraner Stefan Brettschneider, versuchte jedoch alles, um das Endspiel Leichtfigur gegen 2 (Frei-)Bauern zu gewinnen. Dies gelang ihm allerdings nicht.

Am Ende also ein überraschendes 4:4, womit der Vorsprung auf Cottbus auf einen Mannschaftspunkt ausgebaut werden konnte. Leider scheint es aber so zu sein, dass sich unser direkter Konkurrent in der letzten Runde durchaus Hoffnungen auf einen Sieg machen kann. Die Aufstellung ihres Gegners am 14.04. - TSG Neuruppin - in der 8. Runde fiel deutlich schwächer aus als in allen Runden zuvor.

Runde 7

Erneute 3,5: 4,5 Niederlage im Abstiegskampf

2013-02-24 (KPK) Am 7. Spieltag der Oberliga musste die erste Mannschaft des GSV bei Lasker Steglitz-Wilmersdorf antreten. Die Berliner hatten in der letzten Runde die ersten Punkte geholt und nun galt es, diesen Aufwärtstrend zu stoppen. Der Plan für den Kampf war, vorne gegenzuhalten und hinten voll zu punkten. Dies ging leider nicht vollständig auf. Schon nach 15 Minuten der erste halbe Punkt von Ulli an Brett 6. Mit Schwarz hatte er eine Remisvariante gewählt und sein Gegner nahm an.

Wilko an Brett 3, der schon aus der Eröffnung nicht gut herauskam, versuchte es ebenfalls mit einem Angebot, hierauf ging sein Gegner aber nicht ein. Nach ca. 2 Stunden Spielzeit das nächste Ergebnis. An Brett 8 einigte sich Richard mit dem Steglitzer Talent Raffael Lagunow auf Remis. Somit zwei Remis mit schwarz, dafür aber an den hinteren Brettern gegen Spieler, von denen man nicht zwangsläufig überspielt wird. Das dritte Remis des Tages dann an Brett 1, wo Christian ein entsprechendes Angebot seines Gegners nach Rücksprache mit dem Mannschaftsleiter annahm.

Dass war es zunächst mit Remis. Jetzt folgten Entscheidungen, leider zu Ungunsten der Greifswalder. Olaf an 2 wählte das Wolgagambit und erreichte auch ziemlich genau die Art von Stellung, die man mit Schwarz anstrebt. Leider griff er kurz nachdem Christian das Remis annahm fehl und warf damit die Partie weg. Auch Wilko kam mehr und mehr unter Druck und hatte schließlich keine Optionen mehr.

Damit also der Zwischenstand 1,5:3,5. Zu diesem Zeitpunkt hatte Oleg an Brett 7 wie gewohnt eine aktive Stellung, die allerdings beiden Spielern Chancen lies. Hannes an 4 konnte seinem Gegner 2 Bauern abluchsen, die allerdings eine schlechte Struktur aufwiesen. Am fünften Brett stand Klaus vielleicht minimal schlechter, auf jeden Fall noch in der Remisbreite. Zur Zeitkontrolle wurde es dann spannend. Zunächst konnte Oleg seinen Gegner austricksen und gewann. Klaus überlegte im 41. Zug daran, ob er in ein gewonnenes Endspiel abwickeln kann. Um kein Risiko einzugehen - war es vielleicht erst der 40.? - wollte er noch mal kurz per Schachgebot einen Zug zwischenschieben. Leider eine Fehleinschätzung. Der Gegner musste die Züge nicht wiederholen, sondern konnte sogar reichlich Drohungen auf den offenen weißen König aufstellen. Schon wieder einen entscheidenden halben Punkt in Zeitnot verschenkt? Nein. Zum einen fand Hannes nicht den richtigen Weg zum Sieg und musste sich ins Remis fügen. Darüber hinaus wollte Klaus' Gegner mit knapper Zeit, schlechter Bauernstruktur und offenem König nicht versuchen, dass entstandene Endspiel zu gewinnen.

Damit stand am Ende eine 3,5:4,5 Niederlage zu Buche, was die Chancen auf Rang 8 auf ein Minimum reduziert. Zumindest der 9. Platz sollte aber unter normalen Umständen drin sein, da Cottbus bei dem schweren Restprogramm nicht 4 Brettpunkte aufholen sollte. Vielleicht reicht ja dieser Platz in diesem Jahr zum Klassenerhalt.

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Becker - Leisner (Endstellung)
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  • Anmerkung HL: Endstellung ist gewonnen für mich - Houdini und Nalimov bringen die Wahrheit ans Licht - I´m sorry about that...
    CB: Mag Houdini die Idee mit 1 ... Kd2? Ich dachte vor Ort, dass Schwarz den d-Bauern nach 2. Txd6 e3 3. Te6 e2 4. d6 e1,D 5. Txe1 Txe1 6. d7 Te3+ nebst 7. ... Td3 aufhalten kann. Was passiert, wenn Weiß sowohl d6 als auch g6 wegnimmt, war mir allerdings nicht klar.
  • HL: [Ja,] 1...Kd2 gewinnt. Der Witz ist, dass Schwarz nach 2. Txd6 e3 3. Te6 e2 4. d6 e1,D 5. Txe1 Kxe1 ziehen kann und falls 6.d7 so folgt 6...Kf2! mit der Mattdrohung 7...Th1 sowie 7...Td1. Schlägt Weiß alle Bauern so entsteht nach 2. Txd6 e3 3.Txg6 e2 4.Te6 e1,D 5.Txe1 Txe1! (D) eine Stellung die ich während der Partie als gefährlich für mich einschätzte (schwarzer König zu weit hinten; drei Freibauern, etc.). Allerdings ist sie gewonnen für Schwarz, der weiße König ist zu inaktiv (Mit weißem König auf g3 würde 6.Kf4! nun Remis halten, aber mit Nalimov im Rücken ist alles einfacher). Ich habe - ehrlich gesagt - nicht konkret weiter gerechnet. Naja, weiß ich, was ich nun üben kann...


Runde 6

Bittere Niederlage gegen Tegel II

2013-02-09 (KPK) Während auf Landesebene der Punktspielbetrieb ruhte, musste die erste Mannschaft des GSV am vergangenen Sonntag zur 6. Punktspielrunde antreten. Gegner war König Tegel II. Die Berliner waren aufgrund der Ergebnisse in der aktuellen Saison favorisiert. Nichstdestotrotz bestand die Hoffnung auf 1 oder 2 Mannschaftspunkte, denn an den meisten Brettern gab es Elo-mäßig keine besonders großen Unterschiede.

Nach kurzer Zeit das erste Ergebnis: Wilfried einigte sich an Brett 8 mit seinem Gegner. Danach erfolgten auf beiden Seiten weitere Remisangebote, die zunächst abgelehnt wurden. Nach rund 2 Stunden Spielzeit folgten dann aber weitere Remisvereinbarungen von Ulli an 5 und Wilko - mit Minusbauern im Turmendspiel - an Brett 2. Auch Christian an Brett 1 erreichte ein Remis, Zwischenstand 2:2 zur Halbzeit.

Zu diesem Zeitpunkt sah es eigentlich gut aus. Lediglich Hannes stand gedrückt, an den restlichen Brettern waren ausgeglichene bis leicht bessere Stellungen zu sehen. Den Wendepunkt des Kampfes stellte dann das Geschehen an Brett 4 dar. Klaus hatte einige Zeit in die Suche nach einem Matt oder Gewinnweg investiert und musste dann ab dem 30. Zug mehr oder weniger mit dem 30 Sekunden-Bonus auskommen. Im 38. Zug dann die kritische Stellung. 2 Varianten hätten in ein sicher remis ausgehendes Endspiel übergeleitet, die gewählte Alternative führte aber zur umgehenden Aufgabe. Kurze Zeit später muss auch Hannes die Hand reichen, nachdem er auch nicht die beste Fortsetzung fand.

Mit dem 2:4 war zumindest 1 Mannschaftspunkt weg. Allerdings stand Oleg deutlich besser und Richard war auf dem Weg, eine Qualität abzuholen. Doch noch ein 4:4? Nein, Richard übersah eine taktische Keule des Gegners, der den ganzen Turm gab, um dann mit einem Bauern durchzumarschieren. Der Mehrturm musste sich zurückopfern, damit nur Remis. Oleg's Sieg war damit nur noch Kosmetik.

Mit dieser Niederlage rutscht der GSV auf Rang 9 ab und muss nun in der kommenden Runde gegen Steglitz gewinnen.

Runde 5

Packung in Pankow

2013-01-14 (KPK) In der fünften Oberliga-Runde musste die erste Mannschaft des GSV gegen Rotation Pankow antreten. Die Berliner verbrachten die letzten Jahre überwiegend in der zweiten Bundesliga und waren an allen Brettern überlegen. Nachdem wir beim letzten Spiel noch wegen eines knapp 3 km langen Fußmarsches erst kurz vor Spielbeginn im Vereinsheim ankamen, hatten wir dieses Jahr eine gute Stunde Zeit. Gestärkt durch Wilkos Lebkuchen, die er extra für seine Mannschaftskameraden noch von Weihnachten übrig gelassen hatte, wollten wir möglichst viele Brettpunkte sammeln.

Die erste Überraschung gab es schon 40 Minuten vor Spielbeginn. Brett 1 der Pankower war nicht da, die meisten Vorbereitungen damit zerstört. Am Anfang des Kampfes sah es allerdings mal wieder nicht schlecht aus. Alle hatten passable Stellungen auf dem Brett. Als erster bot dieses mal Wilko an Brett 3 Remis, sein Gegner reagierte darauf aber gar nicht. Nach rund 2 Stunden Spielzeit das erste Ergebnis, Oleg einigte sich an Brett 6 auf Remis.

Kurze Zeit später verlor allerdings Christian an Brett 7, nach dem er eine falsche Strategie im Franzosen gewählt hatte. An Brett 1 bekam der zweite Christian nach 2,5 Stunden Spielzeit ein Remisangebot, welches er nach einiger Überlegung annahm. Die spätere Analyse ergab allerdings, dass man an dieser Stelle durchaus druckvoll weiterspielen konnte.

Johannes bekam an Brett 8 von seinem Gegner das Sizilianische Flügelgambit vorgesetzt. Über diese Eröffnung hatten wir im Vorfeld noch mit Blick auf Wilko gewitzelt. Weiß behandelte die Eröffnung falsch, Schwarz aber noch falscher. Zwar hatte Johannes zwischenzeitlich eine Qualität und zwei Bauern mehr, der folgende Konter auf den mittig stehenden König war aber vernichtend. Somit also ein Zwischenstand von 1:3.

Wilko spielte an Brett 3 bis zum 36. Zug eine super Partie. Dann folgte allerdings der entscheidende Fehler, der zur Aufgabe nach zwei weiteren Zügen führte. Ärgerlich, dass statt des gewählten Zuges Dame von a6 nach e6 das vorher schon mal kalkulierte weitermarschieren nach h6 die Enginebewertung auf +3 hochschnellen ließ. Hannes an Brett 4 bewegte sich im ganzen Partieverlauf in der Remisbreite. Am Ende hätte sein Gegner noch kneten können, entschied sich aber in Anbetracht des Spielstandes für das Unentschieden. Klaus stand relativ ausgeglichen, sah dann aber eine Angriffschance, bei der der Gegner allerdings noch eine in knapper Zeit nicht gesehene Ressource hatte. So ergab sich materieller Nachteil, der sich beim Spielen mit den 30 Sekunden Inkrement bald vergrößerte. Mal wieder am längsten spielte Olaf, dieses mal nahm er das möglich Remis allerdings mit. Zwischenzeitlich hatte er eine interessante Stellung mit isoliertem Dreifachbauern auf dem Brett.

Insgesamt also eine etwas zu hoch ausgefallene 2:6 Niederlage, die allerdings der Erwartung entsprach. Mal sehen, was in 3 Wochen gegen Tegel gelingt.


Runde 4

Zwei verschenkte Punkte gegen Potsdam

2012-12-10 (KPK) Erneut nur zwei Wochen nach der letzten Runde stand am vergangen Sonntag schon der 4. Spieltag der aktuellen Saison an. Gegner war Empor Potsdam, mit bis dahin 0 Punkten Letzter der Tabelle. Ein echtes Abstiegsendspiel also.

Um im Gegensatz zur vergangenen Saison mit einem Sieg den Abstand nach unten auszubauen, wollte der GSV natürlich mit der stärkstmöglichen Aufstellung antreten. Lange sah es auch so aus, als ob dieser Plan funktioniert. Während in den ersten drei Runden kurz vor dem Spiel sogar noch ein zusätzlicher Stamm-Spieler zur Verfügung stand, waren dieses Mal aber zwei Ausfälle zu verkrafteten. Christian musste am Samstagvormittag absagen. Hannes, der aus Richtung Schwerin anreiste, erwischte es sogar erst am Sonntag. Nachdem der Mannschaftsleiter schon dachte, dass alles glatt gegangen sei, meldete er sich doch noch telefonisch, da der letzte Anschlusszug schon weg war. Alle Versuche die Situation zu retten scheiterten. Dies lag auch am Schiedsrichter, der ähnlich gute Entscheidungen traf wie Wolfgang Stark beim Fußball. Die Anfrage des GSV nach einer Spielverlegung nach hinten oder einer Aussetzung der 30-minütigen Karenzzeit, um vielleicht Hannes noch aus Rostock wegzubekommen, wurde mit einem kurzen „Nein“ abgebügelt. Etwas überraschend fragte derselbe Schiedsrichter wenig später, ob wir etwas gegen den Antrag der Potsdamer nach einer Spielverlegung nach hinten hätten, da deren zweites Auto hatte noch mit dem Schnee kämpfte. Als faire Sportsleute stimmten wir dem natürlich zu, die Potsdamer konnten ja nichts dafür.

Durch die beiden Ausfälle hatten sich die Vorbereitungen von fast allen Spielern in Luft ausgelöst. Insbesondere Ulli schwante böses, er erwartete von seinem Gegner eine tödliche Variante und eine Niederlage ausgangs der Eröffnung. Da die Potsdamer unsere Aufstellungsprobleme nicht kannten, wichen sie allerdings sowohl an Ullis Brett 4 als auch an Brett 3, wo Klaus erneut mit Schwarz auf den gleichen Gegner wie im letzten Jahr traf, früh von den vorherigen Partien ab.

Die erste Entscheidung gab es nach einer knappen Stunde. Wilfried fühlte nach dem 9. Zug, dass ihm die Partie entgleiten könnte und bot Remis. Sein Gegner konsultierte seinen Mannschaftsleiter und schätzte die anderen Stellungen ausführlich ab, nahm nach einiger Bedenkzeit aber als Schwarzer an. Nach 2,5 Stunden bekam Richard an Brett 6 in ausgeglichener Stellung ein Remisangebot. Zu diesem Zeitpunkt sah es an fast allen Brettern gut aus, keiner hatte Nacheile, einige standen zumindest optisch gut. Die einzige Ausnahme stellte das Brett 7 war, wo Johannes in seiner ersten Oberliga-Partie für den GSV die ersten 13 Züge fast herunterblitzte und dann eine wilde Stellung auf das Brett gezaubert hatte, in der alles möglich schien. Schließlich nahm auch Richard das Remis an, womit zwei Weißpartien beendet waren, was aufgrund der anderen Stellungen aber unproblematisch zu sein schien.

Bis kurz vor der Zeitkontrolle liefen die restlichen Partien weiter, dann remisierten Ulli und Johannes. In der anschließenden Analyse stellten beide fest, dass sie Siegchancen ausgelassen hatten, wobei der Gewinnweg bei Johannes sogar noch etwas klarer war. Schade. Trotzdem ging der GSV nach knapp 4 Stunden mit 3:2 in Führung. Klaus hatte mehrere Dinge anders gemacht als in seinen ersten beiden Spielen der Saison: Ausschlafen, nicht das beige GSV-„Unglücks“-T-Shirt anziehen (Ralf: bitte neue besorgen!) und konzentriert spielen. So konnte er nach und nach erst positionellen und dann materiellen Vorteil erlangen und schließlich im 39. Zug mit einer kleinen Kombination gewinnen.

Leider blieb dies der letzte Punkt für die Gastgeber. Wilko und Oleg waren auf Abwege geraten und hatten schon zu diesem Zeitpunkt aufgabereife Stellungen. Olaf sah dies natürlich und legte sein Endspiel, das zu diesem Zeitpunkt relativ leicht ins Remis zu steuern gewesen wäre, auf Krawall an. Es gelang ihm schließlich, sich eine zweite Dame zu organisieren, insgesamt standen aber leider am Ende vier Damen auf dem Brett und so entschied der schlechter geschützte König gegen Olaf.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass an 5 Brettern jeweils ein halber Punkt mehr drin gewesen wäre. Das macht die 3:5 Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten natürlich noch ärgerlicher. Nun heißt es aber, erst mal die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel zu genießen und dann gegen Pankow zu versuchen, die verlorenen Punkte wiederzuholen. In diesem Sinne …


Runde 3

Immer die gleiche alte Leier...

2012-11-28 (HL) Eigentlich könnte man hier ein Best-of der Berichte der Saisons von 10/11 (3:5), 09/10 (3:5), 07/08 (2,5:5,5), 06/07 (2,5:5,5), 04/05 (3:5) zusammenschustern ét voilà: Fertig wäre der Bericht. Wie auch die fünf Begegnungen zuvor zog die 1.Mannschaft des GSV den Kürzeren. Nach unserem Sieg vor zwei Wochen wollten wir den Rückenwind nutzen. um uns aus der Abstiegszone zu katapultieren. Einfacher gesagt als getan. Die TSG´ler waren schon den Samstag angereist und hatten das Spiel auf 10 Uhr vorverlegen lassen. Alle wussten Bescheid, bis auf den Schiedsrichter, welcher gegen halb 11 eintrudelte. Trotzdem haben wir problemlos um 10 Uhr angefangen.

Als erster war Ulli fertig, der noch in der Theorievariante seines Tschigorins Remis bot, was akzeptiert wurde. Zweiter war Wilko, welcher seinem Gegner eine zahme Läuferspielvariante andrehte. Nach heterogenen Rochaden bot sein Gegner - Matthias Schoewel - Remis. Wilko, welcher in der Saison 10/11 gegen den gleichen Gegner ein frühes Remisangebot ablehnte und dann noch verlor, überlegte kurze Zeit, bevor er es annahm. Sicher ist sicher. Weitere verfrühte Remisangebote gab es meines Wissens nicht, es wurde gekämpft. Hannes legte im Torreangriff seines Gegners zu früh die Bauernstruktur fest, verpasste danach einige aktive Möglichkeiten um dann passiv abwarten zu müssen. Als sich seine Leichtfiguren zum Damenflügel verirrten war´s um den König geschehen. Klaus machte auch schon in der frühen Eröffnungsphase strategisch eher fragwürdige Entscheidungen, welche von seinem Gegner lehrbuchmäßig ausgenutzt und zum Sieg umgemünzt wurden.

Oleg griff im Scheveningen munter den schwarzen König an, opferte zwischendurch eine Qualle, welche der Gegner kurze Zeit später zurückgab um ein ausgeglichenes Endspiel zu erreichen - Remis. Richard bekam in seinem geliebten Sveshnikov eine Traumstellung die wohl irgendwo irgendwie wahrscheinlich gewonnen war, wie eine kurze Analyse hinterher zeigte, allein die Zeit verwehrte ihm dieses, auch hier die Punkteteilung. Dauerersatzmann Wilfried überraschte seinen Gegner im Symmetrischen Englisch früh mit einem wohl zweischneidigem Bauernvorstoß. Die Zeit lief schon wieder ab und ich ahnte wieder Schlimmstes. Aber wie schon in Cottbus behielt er die Nerven und das bessere Ende für sich.

Nun stand es 3:4 aus Greifwalder Sicht und am Spitzenbrett plagte sich Olaf zum vierten Mal in Folge dem Oberweider Spitzenbrett Dirk Rosenthal. Ihr Thema dieses Mal: Die verzögerte Abtauschvariante im Spanier. Angesichts des Mannschaftskampf spielte Olaf sein wohl schon schlechteres Endspiel weiter, nur um dann die Gelegenheit zum Remis zu verpassen.

Fazit: Wieder mal 3:5 gegen die Mannschaft von (Achtung, jetzt kommt´s, den Begriff hatte ich am Wochenende zuvor in Torgelow von einem Berliner aufgeschnappt) TSG Oberschweineöde. Es kommt aber noch schlimmer: Im Abstiegskampf ist wieder alles offen denn Totgesagte leben länger und genau deswegen konnte Cottbus die zur Zeit etwas schwächelnden Potsdamer besiegen, was nun unsere ganze Klassenerhaltsplanung über den Haufen wird. Was soll´s, müssen wir halt am 9.Dezember nachwaschen ;-).


Runde 2

Mannschaftstaktik aufgegangen

2012-11-11 (HL) Am heutigen Karnevalsbeginn hatte die 1. Mannschaft des Greifswalder SV´s die "undankbare" Aufgabe, das weiteste und wohl auch wichtigste Auswärtsspiel der Saison zu bestreiten. Im Vorfeld gab es unterschiedliche Organisationsansätze: Von Samstag-hinfahren-übernachten-und-dann-ausgeruht-spielen über teils-so-teils-so bis hin zur eventualen Anmietung eines Kleinbusses für die möglicherweise vielen anreisenden Greifswalder. Letztendlich entschied man sich augrund personeller Zusagen im Laufe der Woche am Spieltag anzureisen, ein Trupp aus Berlin, die restlichen Vier aus Greifswald. Und so kam es, dass morgens um 6 Uhr (!) sich Wilfried, Wilko, Oleg und Hannes auf den Weg gen Cottbus machten. Nach knapp 3,5 h Autofahrt waren wir am Ziel, das Spiellokal sowie ein Bäcker waren schnell gefunden. Gegen halb elf trudelte der Rest ein.

Kurz vor 11 ging´s dann los. Unser Gegner, die ESW Lok RAW Cottbus waren der letztjährige Aufsteiger aus Brandenburg, aber aufgrund ihrer Besetzung auch ein heißer Abstiegskandidat. Umso wichtiger zu punkten. Nominell waren sie am 1.Brett leicht besser besetzt, danach lagen alle jeweiligen Gegner in etwa auf Augenhöhe. Und so war auch der Kampfplan vom nicht anwesenden Mannschaftsleiter: Christian darf vorne Remis machen, der Rest spielt erstmal drauf los.

Und so geschah es auch: Remis an Brett 1 nach nicht mal 10 Minuten. Respekt an Christian der sich trotz einer solchen wohl erwartbaren Partie morgens um 7,8 (?) aus dem Bett begibt. Olaf´s Gegner hatte wohl Angst vor dessen Spanier und wählte eine eher leblose Variante im Schottischen Vierspringerspiel, auch hier Remis nach kurzer Zeit. Das dritte Remis kam von Ulli, der in der Eröffnung nach 8 oder 9 Zügen sehr schlecht stand (wohlgemerkt: Mit Weiß). Nachdem sein Gegner die Chance auf Vorteil verpasste, glich Ulli aus und bot Remis, was aufgrund der besseren DWZ auch angenommen wurde.

Der Rest kämpfte. Willi´s Remisangebote wurden zweimal abgelehnt und er musste somit spielen. Die Zeit lief ihm davon doch irgendwann war die Partie um: 1-0 aus Greifswalder Sicht. Den nächsten Greifswalder Sieg fuhr Richard ein, der sich im geschlossenen Sizilianer gemütlich aufbaute. Irgendwann fing der Gegner Streit im Zentrum an, die entstehenden Komplikationen waren aber gut für Richard, trotz Mehrfigur wollte der Gegner noch ca. 20 Züge weiterspielen. Oleg wählte den gleichen Aufbau, wie in der letzten Partie, leicht passiv aber diesmal konnte er den Laden trotz Zeitnot zum Remis zusammenhalten: das Unentschieden war sicher.

Bei Hannes kam der erwartete sehr kreative Antisizilianer auf´s Brett, doch ein typischer Anfängerfehler (Springer an den Rand statt ins Zentrum) brachte ihn - obwohl optisch gut aussehend - in die Bredoullie. Als er kurz darauf noch einzüg die Qualität stehen ließ und mit zahlreichen schwarzfeldrigen Schwächen am Königsflügel zurückblieb, sollte wohl auch die Partie nicht mehr lange dauern. Doch drei Jahre Oberliga härten ab und wer eine -16 Stellung noch Remis halten kann (Insider), der ist nicht so leicht zu erschüttern. Also wurde sich zurück gekämpft, der Gegner lockerte seine eigene Königsstellung und gegen zwei Springer plus Dame in Zeitnot zu spielen ist praktisch sicherlich auch nicht angenehm. Entnervt wurde die Qualität zurückgeopfet und kurze Zeit später die Friedenspfeife geraucht. Wilko probierte etwas neues aus, bekam auch eine Gewinnstellung, ließ den Gegner aber im Mittel- / Endspiel von der Schippe springen. Kurz vor vier dann das amtliche Endergebnis: 5-3 gegen Cottbus.

Glücklich und erschöpft erreichten wir gegen halb acht Greifswald. In knapp zwei Wochen wollen wir den Rückenwind nutzen und nochmal zuschlagen. Wird aber gegen den 2.Bundesligaabsteiger und derzeitigen Tabellenführer alles andere als einfach.


Runde 1

GSV I: erwartete Niederlage gegen Neuruppin

2012-10-16 (KPK) Nach der langen Sommerpause stand am 14. 10. die erste Punktspielrunde der neuen Saison an. Gegner für die erste Mannschaft des GSV war die TSG Neuruppin, die wie erwartet mit einer sehr starken Mannschaft angetreten war. So standen im 8er Kader drei Internationale Meister und vier FIDE-Meister und insbesondere an den ersten fünf Brettern hatten die Neuruppiner mit ihrer ungarischen Troika an den Spitzenbrettern deutliche Elo-Vorteile. Minimalziel für diesen Wettkampf war daher, mindestens so viele Brettpunkte zu sammeln wie in der letzten Saison. Damals stand am Ende ein 2:6 zu Buche.


Unsere Spitzenbretter kämpfen gegen IM's.

Siegchancen hatte der GSV an den Brettern 6 und 8, an denen Ulli und Richard jeweils Weiß hatten. Beide spielten denn auch auf Sieg, wobei Ulli nach rund 1,5 Stunden Spielzeit ein Friedensangebot seines Gegners ablehnte. Nach knapp 3 Stunden musste Richard dann allerdings ins Remis einwilligen, da sein Kontrahent noch einen Rettungsanker gefunden hatte. An einigen anderen Brettern hatten die Greifswalder zu diesem Zeitpunkt allerdings schon schwierige Stellungen zu verwalten.

Eine knappe halbe Stunde später mussten dann die ersten Niederlagen quittiert werden. Christian wurde an Brett 1 sukzessive überspielt und Klaus an Brett 5 leistete sich in schon gedrückter Stellung einen groben Schnitzer, als er versuchte, mit geringer Bedenkzeit ein paar schnelle Züge zu spielen.

Kurz vor der Zeitkontrolle konnte Olaf an Brett 2 mit gutem Spiel im Turmendspiel gegen IM Gyorkos ein weiteres Remis erzielen und damit den Zwischenstand von 1:3 herstellen. Die Hoffnungen auf einen Mannschaftspunkt zerschlugen sich allerdings, als auch Hannes und Oleg, die beide zwischenzeitlich optisch ansprechende Stellungen erzielt hatte, ebenfalls verloren. Schließlich war es Ulli, der mit einem konsequent erzielten Sieg den zweiten Brettpunkt erkämpfte. Am dritten Brett wurde am längsten gekämpft, allerdings gingen hier Wilko im Läuferendspiel gegen den IM Berebora die Züge aus, so dass er kurz vor der Bauernumwandlung zur Dame aufgab.

Am Ende des Tages stand damit wie zuletzt in Neuruppin ein 2:6 auf dem Ergebniszettel. Etwas mehr war sicher drin, ein Mannschaftspunkt war aber zu keinem Zeitpunkt des Kampfes in Reichweite. Darum geht es nun aber in der zweiten Runde in vier Woche n in Cottbus.