1. Mannschaft (Oberliga Nord-Ost)
(Saison 2011/2012)

Die 1. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins spielt auch in der Saison 2011/2012 wieder in der Oberliga Nord, Staffel Ost.

ML: Klaus-Peter Köpcke
Spiellokal: VCH-HOTEL Greifswald, Wilhelm-Holtz-Strasse 5 - 8, 17489 Greifswald, Telefon (03834) 516-0

Terminplan beim Deutschen Schachbund

Tabelle und alle Mannschaftsaufstellungen

NrNameELORd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Smith, Axel2465         
2De Verdier, Michael2359         
3Teschke, Olaf22610000.5 00 0
4Bartolomäus, Christian2250   10.5  0 
5Stubbe, Wilko21860.500000.50 1
6Leisner, Hannes2187010.510.50110
7Köpcke, Klaus-Peter2178110.5100.50.511
8Reyer, Ulli2141010.5   0.50.5 
9Grzesik, Thomas2295      1  
10Kalhorn, Stefan2189 0.5      0
11Parashchenko, Oleg2104 10.510.50 00.5
12Schwahn, Christian19920 0100.5 0 
13Woll, Wilfried21260.50.50100010
14Mildner, Jens2087     0.5   
15Mehrvarz, Saeed1917         
16Valet, Richard20380   0 011
17Valet, Alexander1895         
Spielberichte
Runde 1 || Runde 2 || Runde 3 || Runde 4 || Runde 5 || Runde 6 || Runde 7 || Runde 8 || Runde 9

Runde 9

Knappe Niederlage zum Saisonabschluss reicht zum Klassenerhalt

2012-04-15 (KPK) Vier Wochen nach dem Sensations-Sieg gegen die Schachfreunde stand die letzte Punktspielrunde an. Da es nahezu sicher mindestens drei Absteiger geben würde, ging es für uns darum, mindestens den zuletzt zurückgewonnenen 7. Platz zu verteidigen. Kurz vor dem Match machte Hannes das Liga-Orakel des SK Bad-Homburg bekannt. Demnach lag unsere Abstiegswahrscheinlichkeit bei rund 52%. Unser Gegner, der SC Friesen Lichtenberg, hätte mit 98% eigentlich gar nicht antreten brauchen. Machten sie aber doch und das sogar mit den Brettern 1-8. Damit hatte das Aufstellungs-Orakel des Mannschaftsleiters zum zweiten Mal in Folge versagt.

Für den Klassenerhalt mussten uns die Friesen , die letztes Jahr mit fast identischer Aufstellung lange um den Aufstieg in die zweite Liga spielten, mit 6:2 besiegen und auf die Schützenhilfe anderer Vereine hoffen. Dementsprechend kämpferisch gingen sie das Match auch an, Remisangebote waren zwecklos. An den einzelnen Brettern sah es lange Zeit recht ausgeglichen aus. Stefan konnte sich als erster eine vorteilhafte Stellung erarbeiten. Sein Gegner, der Ex-Fernschachweltmeister Friedrich Baumbach, ließ ihn mit aktiveren Figuren und zwei Rand-Freibauern gegen zwei selbige im Zentrum spielen. Sorgenvoller musste man auf Olegs Stellung schauen. Er ging den Sizilianer seines Gegners ziemlich offensiv an. Der in der Brettmitte verbliebene schwarze König musste aber nicht viel befürchten, während Olegs Monarch recht freizügig am Rande verharrte.

An allen Brettern war ein hoher Zeitverbrauch zu verzeichnen. Dementsprechend gab es dann auch mit der beginnenden Zeitnotphase Entscheidungen im 5-Minuten-Takt. Als erster musste Olaf aufgeben. Richard schoss aber kurze Zeit später den Ausgleich. Bei seinem zweiten Oberliga-Sieg in Folge zertrümmerte er wie schon in der vergangenen Runde die Königsstellung seines Gegners, diesmal sogar mit einem nicht ganz geplanten Opfer. Wiederum 5 Minuten später stellte Stefan seine Partie einzügig ein, Rückstand statt Führung. Den erneuten Ausgleich stellte Klaus her. Zunächst konnte er bei Initiative Turm und 2 Bauern gegen 2 Leichtfiguren erobern. Sein Gegner musste zudem mit Zeitknappheit kämpfen, nachdem er im 14. Zug mehr als eine halbe Stunde verbraucht hatte. Die aktive Dame konnte dann alle drei gegnerischen Leichtfiguren bei der Verteidigung des Königs binden, was auf der anderen Brettseite den dritten Bauern zu Fall brachte. Kurz vor dem 40. Zug wurde dann noch ein Einschlag übersehen.

An den verbliebenen vier Brettern hatten alle Beteiligten nur wenigen Minuten oder gar Sekunden auf der Uhr. Wilfried opferte mit 10 Sekunden Restbedenkzeit mutig eine Qualität, Oleg stand noch nicht besser und Hannes sehr gedrängt. Nur bei Wilko konnte man auf einen vollen Punkt hoffen. Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass zunächst einmal der dritte Brettpunkt erreicht werden musste, der uns vor den Friesen halten würde. Kurz nach der Zeitkontrolle musste Hannes seine mittlerweile nicht mehr haltbare Stellung aufgeben. Wilkos Gegner spielte lange eine schon aussichtslose Stellung weiter, erst als die Bauernumwandlung zur Dame anstand, gab er auf. Wilkos erster Saisonsieg sicherte damit den Klassenerhalt, da gegen 15.30 Uhr die Niederlage von Weiße Dame im Netz vermeldet wurde. Kurze Zeit später wurde auch klar, dass der SSC Rostock II den ersten Platz in der Verbandsliga abgesichert hatte. Dementsprechend fiel es weniger ins Gewicht, dass sich Wilfrieds Opfer nicht auszahlte und wir mit 3:4 in Rückstand gerieten. Am Ende konnte Oleg sogar noch das Endspiel mit 2 Minusbauern bei allerdings ungleichfarbigen Läufern halten, so dass unterm Strich eine knappe 3,5:4,5 Niederlage stand. Diese reichte allerdings aus.

Wie sieht das Saisonfazit aus? In Anbetracht der Stärke der Liga in diesem Jahr und unserer Aufstellungsprobleme war mit dem Klassenerhalt eigentlich nicht unbedingt zu rechnen. Obwohl wir gegen zwei der drei Absteiger verloren haben und die wenigsten Brettpunkte in der Oberliga-Historie des GSV holten, reichten die 6 Mannschaftspunkte – sofern es keine unerwarteten Rückzüge gibt -überraschenderweise trotzdem. Damit können wir sehr zufrieden sein.

2012-04-17 (RiV) Und hier der Bericht unserer Gegner...

2012-04-25 (CB) Die teilnehmenden Blogger haben ihre Partien kommentiert -- jeweils unter dem Motto "Rechenschwäche":

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Runde 8

Sensationeller Sieg gegen die Schachfreunde aus Berlin

2012-03-18 (KPK) Mit wenig Erwartungen brachen 7 Greifswalder am frühen Sonntag morgen Richtung Berlin auf. Mit fast schwächstmöglicher Aufstellung ging es gegen die Schachfreunde Berlin  II. Gegen diesen Gegner gab es bisher nur Klatschen, selbst in der Erfolgssaison vor 3 Jahren, die mit Platz 2 abgeschlossen wurde. Gleich zu Beginn gab es die erste Überraschung: die Schachfreunde waren in Bestbesetzung angetreten. Schlechte Vorzeichen also. 


Unser Team - mit Caissa im Hintergrund. :-)

Für die Greifswalder Rumpftruppe ging es darum, möglichst viele Brettpunkte einzusammeln, um am letzten Spieltag noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Der Auftakt verlief auch gar nicht schlecht, aber das war in der gesamten Saison so. Es wurden einige kämpferische und interessante Eröffnungen geboten. Die erste Entscheidung gab es nach 2,5 Stunden. Ulli hatte mit Schwarz souverän eine Zugwiederholung erzwungen. Es sollte das einzige Remis bleiben. Nach etwas mehr als 3 Stunden Spielzeit dann ein Doppelschlag der Gastgeber. Beide Christian's verloren kurz hintereinander. Christian B. machte in Zeitnot einen entscheidenden Fehler, nachdem er vorher zumindest optisch leicht vorteilhaft stand. Christian S. hatte nach einer nicht optimal verlaufenen Eröffnung schon länger eine schwierige Stellung, die irgendwann auseinander brach. 

Dieses mal konnte der GSV aber zurückschlagen. Wilfried, der mit Ansage nicht als erster Remis bot, konnte seinen bisher 100%ig scorenden Gegner in der Zeitnot austricksen. Ähnliches gelang Klaus, dessen Kontrahent sich auf ein Spiel Turm und Bauer gegen 2 Springer einließ. In schon sehr vorteilhafter Stellung lief der Gegner im 40. Zug in eine Springergabel und gab auf. Wiederum wenig später der nächste Rückschlag. Ebenfalls in Zeitnot ging Oleg's Partie aus einer etwas schlechteren Stellung heraus verloren. 

Der Blick auf die verbleibenden beiden Bretter ließ aber die Augen des Mannschaftsleiters leuchten. Hannes hatte sich ein gewonnenes Endspiel erarbeitet und Richard stand nach einem thematischen Qualitätsopfer ebenfalls klar besser. Sollte hier was drin sein? Ja, es war etwas drin. Nachdem erst Richards und 5 Minuten später dann auch Hannes' Gegner aufgaben stand fest: der Greifswalder Schachverein besiegt erstmal die Schachfreunde Berlin. Zwar nur die zweite, aber die erste Mannschaft ist gegen uns auch noch nicht in einem Ligaspiel angetreten. [1] 

Mit diesen 2 Zusatzpunkten haben sich die Chancen auf den Klassenerhalt deutlich verbessert. Nichts verändert hat sich aber an der Ausgangssituation für die letzte Runde: gegen Friesen Lichtenberg muss auch gewonnen werden. 

[1] Anmerkung CB: Im Deutschen Mannschaftspokal gab es vor ein paar Jahren mal einen 3:1-Sieg gegen SF Berlin (I).

Anmerkung HL: Kleines Kuriosum am Rande: Oleg hatte während der ganzen Zugrückfahrt gedacht, dass Klaus - und somit auch die Mannschaft - verloren hätten. Erst, als er nach Hause kam und sich die Ergebnisse genauer ansah, wurde ihm bewusst, das nun wohl der Klassenerhalt droht.

Skandal, Skandal, zumindest aus der Sicht unserer Gegner ;-).

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Runde 7

Herber Rückschlag im Abstiegskampf

2012-02-26 (KPK) Viel vorgenommen hatten sich die Spieler der 1. Mannschaft des GSV im Kampf gegen Weiße Dame. Gegen diesen Gegner sollte unbedingt ein Sieg her, um in der Tabelle Rang 7 zu halten. In der Vergangenheit sahen wir gegen Weiße Dame auch immer gut aus, nicht so heute. Nur Hannes und Thomas konnten gewinnen, hinzu kamen Remis von Klaus und Ulli. Das macht leider nur 3 Punkte, die restlichen 5 reisten nach Berlin.

Beide Mannschaften standen heute unter dem Druck, Punkte holen zu müssen. Leider mussten wir kurzfristig auf Christian verzichten, was natürlich eine deutliche Schwächung war. Für Weiße Dame war es vielleicht für diese Saison die letzte Chance auf einen Mannschaftssieg. Dementsprechend ausgekämpft verliefen alle Partien. Wilfried versuchte es nach einer halben Stunde mit einem Remisangebot, dieses wurde aber abgelehnt.

Wie schon in vielen Runden dieser Saison begann der Kampf vielversprechend. An allen Weißbretter hatten wir aktive, chancenreiche Stellungen und auch von den Schwarzen stand keiner schlechter. Nach knapp 3 Stunden Spielzeit gab es das erste Ergebnis, Ulli einigte sich mit seinem Gegner auf Remis. Dann musste auf einmal Wilfried aufgeben, in der Zeitnotphase hat er die Partie wahrscheinlich (habe ich nicht genau gesehen) eingestellt. Richard konnte sich zunächst eine bequeme Stellung erarbeiten, passte dann aber im Turmendspiel nicht richtig auf und musste ebenfalls die Segel streichen. Doppelschlag von Weiße Dame, Zwischenstand 0,5:2,5.

Noch war aber nichts verloren. Der erstmals seit langem wieder mitspielende Thomas konnte kurze Zeit später verkürzen, eine ziemlich souveräne Partie von ihm. Vier Spiele liefen noch und insbesondere Klaus stand gut. Zum zweiten Mal in Folge wickelte er aber nicht optimal ins Endspiel ab. Nun hatte er zwar einen Bauern mehr, der Gegner aber einen starken Springer - den er fälschlicherweise als gefangen angesehen hatte - gegen einen weniger starken Läufer. In dieser Stellung versuchte der Gegner nun noch eine Weile zu gewinnen.

Inzwischen gingen die beiden Spitzenbretter verloren. Olaf stellte einen Bauern und damit die Partie ein. Wilko's Partie verlief ähnlich wie Richards's. Gut angefangen und eine schöne Druckstellung erarbeitet. Dann die Stellung geöffnet und letztlich einen Konter gefangen. Mit dem Zwischenstand von 1,5:4,5 war der Kampf weg. Hannes konnte dann noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und auch Klaus' Gegner sah irgendwann ein, dass ein Springer seltener einen Läufer austempiert als umgekehrt.

Mit dieser Niederlage sind wir auf Rang 8 abgerutscht, was möglicherweise ein Abstiegsplatz ist. Glücklicherweise hat der Gegner in der letzten Runde - Friesen Lichtenberg - gegen BSC Rehberge nur einen knappen Sieg geholt, so dass wir zu dieser Truppe noch 2 Brettpunkte (die zu erwartende Schiedsgerichtsentscheidung aus Runde 3 schon eingerechnet) Vorspung haben. In 3 Wochen gegen die Schachfreunde Berlin geht es dann darum, diesen Abstand maximal auf 0,5 Punkte abschmelzen zu lassen.

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Runde 6

Keine Chance in Neuruppin

2012-02-05 (KPK) Die erste Mannschaft des GSV bestritt ihre sechste Runde bereits am 05. Februar, während die Ligen in MV diese erst Anfang März bestreiten. Es stand eine Auswärtsfahrt an, bereits zum dritten Mal ging es dabei aber nicht nach Berlin, sondern diesmal nach Neuruppin. Die hiesige TSG ist aktueller Aufsteiger aus Brandenburg, hat aber eine ziemlich starke Mannschaft. Wie schon in den letzten beiden Runden traten sie auch gegen uns mit den Brettern 1 bis 8 an. Damit saßen uns also vorne eine ungarische Troika und insgesamt 6 Titelträger gegenüber, die Hoffnungen auf einen Mannschaftspunkt waren dementsprechend gering.

Wie schon in den letzten Runden sah es auch diesmal am Anfang nicht so schlecht für uns aus, überall recht vernünftige Stellungen. Allerdings kam mir auch der weitere Verlauf ziemlich vertraut vor. Oleg spielte die Eröffnung wieder recht aggressiv, der Gegner konnte den Angriff aber stoppen. Später steckte er dann eine Qualität ins Geschäft, allerdings fehlte die Kompensation, so dass hier eine schwierige Stellung zu verwalten war. Auch Olaf opferte zwei Bauern, wie bei Oleg aber ohne letztlich durchschlagenden Erfolg. Mit diesen beiden vorteilhaften Stellungen im Rücken bekamen Christian und Jens von ihren Neuruppiner Gegner Remisangebote, die beide auch annahmen. Nach etwas mehr als 3 Stunden gerieten wir dann aber in Rückstand, Olaf musste die Waffen strecken. Auch Oleg musste sich wenig später ins selbe Schicksal fügen, zwischenzeitlich erkämpfte aber Wilko noch ein weiteres Schwarzremis. Klaus konnte während der Partie einen Bauern gewinnen, allerdings diesen Vorteil im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern nicht verwerten. Auch hier also ein Remis und damit das 2:2 an den Schwarzbrettern.

Allerdings lief es heute mit Weiß nicht. Hannes übersah in komplizierter Stellung eine Springergabel und zuletzt musste auch Wilfried die Waffen strecken. 2:6 hieß es damit am Ende. In der Tabelle liegen wir nun auf Rang 7 mit drei Punkten Rückstand nach vorne. Zumindestens dieser Platz muss in den kommenden Runden abgesichert werden, gegen Weiße Dame ist also mindestens ein Punkt notwendig, besser sind natürlich zwei

Update: CB, 2012-02-11

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Runde 5

Packung in Potsdam

2012-01-22 (KPK) Wenn am Sonntagmorgen um 04.30 Uhr der Wecker klingelt, bedeutet das meist nichts Gutes. Diesmal war es Ulli, der leider kurzfristig absagen musste. So musste Ersatz organisiert werden. Glücklicherweise ließ sich Christian (B) aktivieren, allerdings mit dem Nachteil, dass sich dadurch für Wilko, Hannes und Klaus die Farben änderten. In Potsdam angekommen konnten wir feststellen, dass die Gastgeber uns sehr ernst genommen haben. Erstmals waren sie mit dem Spitzenbrett angetreten und mussten nur auf das etatmäßige dritte Brett verzichten.

Der Auftakt lief eigentlich recht vielversprechend. Christian an Brett 1 erreichte sein Ziel, ein schnelles Remis, recht souverän. Die anderen Kämpfe standen recht ausgeglichen, es schien alles möglich zu sein. Nach rund 2,5 Stunden dann aber ein Doppelschlag der Potsdamer. Wilko wurde an Brett 2 von seinem Gegner nach und nach erdrückt, spielte allerdings auch nicht immer die beste Verteidigung. Christian (S) stand am Anfang auch nicht sehr aktiv, opferte dann aber spekulativ einen Bauern. Diesen hätte er auch in verschiedenen Stellungen mit kleinem Gewinn zurückerobern können, ließ diese Möglichkeiten allerdings aus. Irgendwann verflachte die Partie und der Minusbauern sorgte für den Verlust. Hier wäre sicher ein Remis drin gewesen.

Nachdem Wilfried an Brett 7 sein obligatorisches Remisangebot gemacht hatte – welches der Gegner nicht annahm – kam er zunächst in eine relativ angenehme Position. Kurz vor der Zeitkontrolle war aber auch diese Partie verloren. Warum weiß ich gar nicht, ich hatte gerade mit meiner Partie zu tun. Auch nicht unbedingt gut aus den Startlöchern gekommen, hatte ich zwischenzeitlich eine aus meiner Sicht spielbare Stellung erreicht. Nachdem der Gegner aber um den 20. Zug herum weniger als 10 Minuten auf der Uhr hatte dachte ich mir, dass eine Verkomplizierung sinnvoll sein könnte. Leider ging das nach hinten los, der Verlust von 2 Bauern war die Folge. Nachdem auch der nach b2 vorgerückte Bauer nicht umgewandelt werden konnte, folgte auch hier die Aufgabe. Mit dem Zwischenstand von 0,5:4,5 waren die Mannschaftspunkte weg. Es folgten noch zwei Remisen von Hannes und Oleg. Letzterer musste dafür recht lange kämpfen, so dass der Rückweg erst gegen 16.00 Uhr angetreten werden konnte.

Fazit: Potsdam war klar besser, die Niederlage ist aber etwas zu deutlich ausgefallen. In der nächsten Runde gegen Neuruppin muss dann versucht werden, einen neuen Negativrekord zu vermeiden.

Update: CB, 2012-02-11

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Runde 4

Erfolgreicher Jahresausklang

2011-12-11 (KPK) Am dritten Advent kam es für die erste Mannschaft des GSV zum Spiel gegen den BSC Rehberge. Dieser Kampf hatte vorentscheidende Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf. Im Falle einer Niederlage wäre es sehr schwer geworden, den Abstieg zu vermeiden. Ziel war natürlich nur der Mannschaftssieg, auch wenn die Zeit seit dem letzten Punktspiel nicht nur für die Vorbereitung auf dieses Spiel genutzt werden konnte.


Oleg überrennt seinen Gegner förmlich.

Nach rund einer Spielstunde zeichnete sich schon ein positiver Kampfverlauf ab. An allen Weißbrettern hatten wir aktive Stellungen mit guten Chancen und auch von den Schwarzspielern stand niemand schlechter. Als erster punktete dann Christian, der erstmals zur Verfügung stand. Bereits nach 2 Stunden Spielzeit konnte sein Gegner nicht mehr alle Drohungen abwehren. Kurze Zeit später konnte der zweite Christian seinem Gegner eine Figur abluchsen, worauf dieser resignierte. Auch Oleg brauchte nicht viel länger, um seinen Gegner, dessen Sizilianer er schön zerlegt hatte, zur Aufgabe zu bewegen.

Das 3:0 nach knapp 3 Stunden war ein beruhigender Zwischenstand. Dementsprechend entschieden Hannes und Klaus, etwas mehr Risiko einzugehen, zumal auch Olaf an 1 einen halben Punkt holte. In der Zeitnotphase konnte dann Klaus seinen Gegner mit einer kleinen Kombination austricksen und den entscheidenden Punkt holen. Um nicht wieder des Verstoßes gegen die FIDE-Regeln bezichtigt zu werden, sagte er sicherheitshalber in den letzten 3 Zügen Schach. Hannes spielte den Vorstoßfranzosen sehr aggressiv. Er schaffte es, einen Freibauern auf h6 zu bringen. Der Gegner antwortete mit einem Figurenopfer, auf beiden Seiten war die Königssicherheit nicht optimal. Am Ende bot Hannes ein Damenopfer an, worauf sein Gegner mit dem Verlustzug antwortete. Auch Wilfrieds Partie endete spektakulär. In schlechterer Stellung bot sein Gegner Remis an, was Wilfried natürlich nicht genug war. Daraufhin erfolgte die Aufgabe, um die Bahn noch zu schaffen.

Am längsten kämpfte Wilko. Nachdem er zwischenzeitlich einen sicheren Mehrbauern hatte, entglitt ihm die Partie leider. Im weiteren Verlauf ließ er dann noch ein paar Remischancen aus und musste schlussendlich aufgeben.

Am Ende stand mit dem 6,5:1,5 unser (gemeinsam mit dem Sieg gegen Lasker Steglitz in der Saison 2008/2009) höchster Oberligasieg zu Buche. Dieser wurde danach noch ausgiebig im alten Fritz gefeiert. Weiter gehts im neuen Jahr gegen Potsdam.

Update: CB, 2011-12-13

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Runde 3

Zweite klare Auswärtsniederlage, aber es war mehr drin

2011-11-21 (KPK) Chancenlos gegen Kreuzberg? Auf der Anreise zur dritten Oberliga-Runde beantworten wir die Frage klar mit ja. Bloß ein 0:8 verhindern, alles über 1,5 Punkte wäre schon gut. Zu dieser Begegnung war es schon schwer geworden, genügend Spieler zusammenzutrommeln. Dementsprechend ersatzgeschwächt waren wir wie schon gegen Rüdersdorf in der ersten Runde an allen Brettern Elo-mäßig klar unterlegen. Die Kampfdevise lautete daher, jedes Remis mitnehmen.

Im Spiellokal angekommen erwarteten uns erst mal recht wenige Kreuzberger. Diese trudelten aber nach und nach ein, teilweise mit leichter Verspätung. Ungefähr 20 nach 11 kam zuletzt der Spieler an Brett 4, zog 1. f4 und bot remis. In der letzten Saison hätte ich ja Zeit gewinnen und den Mannschaftsleiter fragen können, dieses Jahr war das nicht möglich. Gegen einen 200 Elo-Punkte schwereren Gegner mit Schwarz remis ablehnen, der gerade einen fiesen 1. Zug gemacht hat? Die eigene Ansage nicht einhalten? Jedenfalls nahm ich an. Vielleicht ein Fehler, denn wie sich herausstellte hatte mein Gegner die vorangegangene Nacht zumindest nicht für eine optimale Vorbereitung auf die Partie genutzt. Dafür konnte ich Richards Traum vom „Non-Playing-Captain“ ausleben.

Ein erster Blick in die Runde nach rund 45 Minuten zeigte ein ganz vernünftiges Bild. Alle hatten sich passable Stellungen erarbeitet, lediglich bei Wilko konnte man sich in Anbetracht des Gegners und dessen Score mit Weiß fragen, ob er nicht etwas passiv steht. Auffällig war aber schon der hohe Zeitverbrauch an den ersten drei Brettern, der sich später auch noch auswirken sollte.

Nach knapp 2 Stunden einigte sich Ulli mit seinem Gegner auf remis. Zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings Christian schon eine Qualität verloren und Wilkos Springer standen auf h5 und a6 zumindest unkonventionell. Oleg ging seine Partie mit Schwarz offensiv an. Auch der König schaltete sich schon im frühen Mittelspiel in den Angriff ein und wurde auf c6 postiert. Die Figuren harmonierten aber gut, so dass Oleg ein Remis-Angebot aus dem Gefühl der Stärke heraus ablehnen konnte. Später zeigte sich, dass ein Offensivkönig auch Nachteile hat, denn Olegs Gegner konnte effektvoll ein Turmopfer auf d6 anbringen, in Folge dessen der verbliebene Turm und beide Springer Olegs Stellung durchwühlen und zunächst 3 Bauern abräumen konnten und letztlich auch eine Qualität gefallen wäre. Allerdings hatte die Berechnung des Ganzen viel Zeit gekostet und die Stellung war auch nicht ganz klar, so dass Olegs Gegner abbrach und eine Zugwiederholung akzeptierte. Nach knapp 3 Stunden waren damit 1,5 Punkte schon mal erreicht.

Danach kam allerdings eine Weile zumindest nichts Zählbares. Olaf hatte sich an Brett 1 eine schöne Stellung aufgebaut, Druck am Damenflügel, der Gegner mit einer Ruine am Königsflügel. Es schien eine Frage der Zeit bis ein paar Bauern eingesammelt sind und damit die Partie gewonnen werden kann. Allerdings fehlte Olaf gerade in der entscheidenden Phase der Partie die Zeit, um alle gegnerischen Drohungen, die fast zwangsläufig am Königsflügel gestellt wurden, korrekt zu berechnen und abzuwehren. Damit gerieten wir kurz vor der Zeitkontrolle in Rückstand. Hannes hätte nochmal ausgleichen können, übersah aber mit wenig Zeit auf der Uhr einen einzügigen Gewinn, was den nächsten IM-Skalp gebracht hätte. Die entstehende Endspielstellung war zwar auch vorteilhaft, vielleicht gewonnen, aber nicht trivial. Wilko kam auch knapp über die Zeit, GM Kalinitschew hatte zwischenzeitlich seinen Druck aber soweit verstärkt, dass er zunächst 2 Leichtfiguren gegen Turm und Bauern gewann, mit weiter aktiver Stellung noch weitere Bauern erobern konnte und letztlich ein klar gewonnenes Endspiel hatte. Christian kämpfte noch lange mit seiner Minusqualität, auch hier wickelte der Gegner aber in ein gewonnenes Endspiel ab. Mit dem Zwischenstand von 1,5:4,5 war der Kampf damit sportlich verloren.

Die Partie an Brett 7 wogte hin und her. Wilfried verzichtete auf einige übliche Entwicklungszüge, der König stand recht frei in der Mitte, die Türme verteidigten von a6 und h6. Alle paar Züge schwankte zumindest meine Stellungseinschätzung von „oha, der Gegner drückt aber ganz schön“ zu „jetzt müsste doch ein schöner Konter gehen“, denn auch der Gegner hatte das eine oder andere Loch in der Stellung. Wahrscheinlich wird auch hier mehr drin gewesen sein, letztlich schwanden aber nach der Zeitkontrolle Wilfrieds Angriffschancen und die ins Geschäft gesteckten Bauern konnten vom Gegner verwertet werden. Zuletzt musste sich Hannes ins Remis fügen, Endstand damit 2:6. Ein neuer Punkteminusrekord wurde damit verhindert, mit der Niederlage war zu rechnen. Wenn es etwas besser gelaufen wäre, hätten wir aber auch in die Nähe eines Mannschaftspunktes kommen können.

In drei Wochen steht dann ein für die weitere Saison vorentscheidender Kampf an. Gegen BSC Rehberge wird es zum ersten Mal in dieser Saison und dann auch noch mehrfach die Konstellation geben, dass wir an einem Brett mehr Elo haben als der Gegenüber.

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Update: CB, 2011-12-13

Update: RK, 2011-12-13
Ganz überraschend geht dieses Match in die Verlängerung. Der Staffelleiter hat m. E. grundlos über den Kopf des Schiedsrichters hinweg entschieden, dass die Partie Schäffer - Köpcke, in der Weiß nach einem Halbzug Remis bot, welches angenommen wurde, als -:- zu werten sei. Die Begründung dafür ist eine aus meiner Sicht völlig falsche Regelauslegung.
Dagegen hat der Greifswalder SV Protest erhoben, dieser kann nachfolgend gelesen werden.

Greifswalder Schachverein e.V.
Ralf Kriese
Tannenkamp 4
17498 Wackerow

Jürgen Kohlstädt
Thiemannhof 2
21147 Hamburg
Greifswald, den 6. Dezember 2011

Sehr geehrter Herr Kohlstädt,

hiermit legen wir gegen Ihre Entscheidung, die Partie Sebastian Schmidt-Schäffer (SC Kreuzberg) gegen Klaus-Peter Köpcke (Greifswalder SV) aus der 3. Runde der Oberliga Nord-Ost 2011/12 für beide Parteien als kampflos verloren zu werten,
Protest
ein.

Sachverhalt:

In der oben genannten Partie wurde nach dem ersten Halbzug des Weißspielers auf dessen Vorschlag zwischen den Spielern Remis vereinbart. Der anwesende Schiedsrichter vermerkte das Ergebnis ohne weiteres Bemerken auf dem Spielberichtsbogen. Der Spielberichtsbogen wurde von den Mannschaftsführern und dem Schiedsrichter unterschrieben, das Ergebnis gemeldet.
Auf Nachfrage erreichte den Greifswalder Schachverein am 30. November 2011 die folgende E-Mail:

Sehr geehrter Herr Kriese,

nach Artikel 1.2 der FIDE-Regeln ist der Sinn einer Partie der, den gegnerischen König anzugreifen und zu versuchen, diesen mattzusetzen, dies ist hier wohl bewiesenermaßen nicht geschehen. Nach den Wertungsbestimmungen der FIDE dürfen Partien, bei denen nicht von jedem Spieler mindestens ein Zug gemacht worden ist, nicht gewertet werden (siehe bitte den angefügten Anhang). Aus diesem Grunde nahm ich diese Partie auch aus der Wertung. (Da unser Programm es im Moment noch nicht zulässt, hier ein - : - anzuzeigen, musste ich es bei dem Fragezeichen belassen).

Gegen diese Entscheidung des Turnierleiters ist Berufung beim Schiedsgericht per Adresse des Turnierleiters zulässig, die Gebühr beträgt 150,- €, die übrigen Bedingen entsprechen denen beim Protest.

Der Protest kann innerhalb von 8 Tagen (Postaufgabestempel) schriftlich eingelegt werden, er muss enthalten:

Sachverhalt-
Begründung-

Gleichzeitig mit dem Protest ist die Zahlung einer Protestgebühr von € 50,- nachzuweisen.
Sind Protest oder Protestgebühr zu spät abgeschickt, gilt der Protest als nicht eingelegt.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Kohlstädt

Begründung:

1. Da die vorgenannte E-Mail die erste Entscheidung ist, die dem Greifswalder Schachverein in dieser Sache überhaupt bekanntgegeben wurde, gehen wir trotz der mehrdeutigen Belehrung davon aus, dass es sich um eine Entscheidung des Staffelleiters in Person von Jürgen Kohlstädt handelt, gegen die gemäß Ziffer 2.15.1 der Turnierordnung der Norddeutschen Landesverbände Protest beim Staffelleiter wiederum in Person von Jürgen Kohlstädt eingelegt werden kann. Das ist hiermit geschehen.

2. Die Entscheidung des Staffelleiters ist eklatant rechtswidrig. Sie verletzt den Greifswalder Schachverein in seinen Rechten, da sie im Ergebnis zum Abzug eines halben Brettpunktes für die 1. Mannschaft in der Tabelle der Oberliga Nord-Ost führt. Die Partie ist als remis zu werten.

Gemäß Ziffer 5.1.1 der Turnierordnung der Norddeutschen Landesverbände gelten die Schachregeln des Weltschachbundes (FIDE) und die Bestimmungen der Turnierordnung des Deutschen Schachbundes, sofern diese Turnierordnung nicht ausdrücklich etwas anderes aussagt.

a) Nach den in der Begründung zitierten FIDE-Regeln (richtiger: »FIDE-Schachregeln« oder »Laws of Chess«) wurde die Partie mit dem 1. Zug von Herrn Schmidt-Schäffer korrekt begonnen. Gemäß Artikel 1, Ziffer 1.1, Satz 2 dieser Regeln beginnt der Spieler mit den weißen Figuren die Partie. Nach Artikel 5 Ziffer 5.2 Buchst. c der FIDE-Schachregeln ist die Partie remis durch eine von den beiden Spielern während der Partie getroffene Übereinkunft. Damit ist die Partie sofort beendet (siehe Artikel 9.1). Da die Partie mit dem weißen Halbzug begonnen hatte, erfolgte die Übereinkunft auch während der Partie. Eines schwarzes Halbzuges bedurfte es dazu nicht. Die Remisvereinbarung erfolgte in Übereinstimmung mit Artikel 9 Ziffer 9.1 Buchst. b der FIDE-Schachregeln. Darin ist geregelt: »Ein Spieler, der remis anbieten möchte, tut dies, nachdem er einen Zug auf dem Schachbrett ausgeführt und bevor er seine Uhr angehalten und die seines Gegners in Gang gesetzt hat. (...) Das Remisgebot (...) bleibt gültig, bis es der Gegner annimmt.« So ist verfahren worden. Mit der Annahme des Remisgebotes durch den Spieler mit den schwarzen Figuren ist die Partie durch Remis beendet worden.

b) Der Schiedsrichter hat den Remisschluss verbindlich festgestellt. Es ist gemäß Ziffer 2.12.2 der Turnierordnung der Norddeutschen Landesverbände Aufgabe der Schiedsrichter, die notwendigen Entscheidungen unverzüglich zu treffen. Wenn der Schiedsrichter der Meinung gewesen wäre, die Partie sei nicht beendet worden und laufe noch, hätte er darauf hinweisen und die Spieler zur Fortsetzung der Partie auffordern müssen. Es ist nicht ersichtlich, woraus die Kompetenz des Staffelleiters folgen sollte, eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters abzuändern.Ein Eingriff des Staffelleiters in das Spielergebnis ist nur nach Ziffer 2.14.1 der Turnierordnung der Norddeutschen Landesverbände möglich. Voraussetzung dafür ist ein Verstoß gegen die geltenden Turnierordnungen oder unsportliches Verhalten. Beides liegt offensichtlich nicht vor und ist vom Staffelleiter auch nicht moniert worden. Die als Begründung angeführte Wertungsbestimmungen der FIDE regeln nicht die Ergebniswertung, sondern die Ratingwertung und sind damit für den Sachverhalt unerheblich. Soweit in der Entscheidung zur Begründung auf Artikel 1, Ziffer 1.2 der FIDE-Schachregeln verwiesen wird (»Das Ziel eines jeden Spielers ist es, den gegnerischen König so »anzugreifen«, dass der Gegner keinen regelgemäßen Zug zur Verfügung hat«), erstaunt das sehr. Diese Vorschrift betrifft die Grundspielregeln und hat nichts mit der Zulässigkeit einer Remisvereinbarung zu tun. Mit der gleichen Argumentation könnte man eine Partie als für beide Spieler kampflos verloren werten, in der einfach alle Figuren abgetauscht werden, ohne dass ein ernsthafter Gewinnversuch unternommen wird.

c) Die Entscheidung des Staffelleiters ist umso weniger nachvollziehbar, als identische Fälle in der Vergangenheit anders behandelt wurden. Es wird beispielhaft auf die Partie Ingo Stark gegen Leonard von Loehnysen (SK Zehlendorf II - TSG Oberschöneweide, Oberliga Nord-Ost, 11. April 2010) verwiesen, die für die Tabelle als Remis gewertet (und so auch ausgewertet) worden ist.

d) Die in den Wertungsbestimmungen der FIDE getroffenen Regelungen sind für die Vergabe von Brett- und Mannschaftspunkten unerheblich. Aus Wortlaut und Systematik des FIDE-Handbuches geht klar hervor, dass die Wertungsbestimmungen nicht der Konkretisierung (oder gar der Korrektur) der FIDE-Schachregeln dienen. Vielmehr befassen sie sich mit der Messung von Leistungen beim Schachspielen. So bestimmt Ziffer 2.1, Satz 1 der Wertungsbestimmungen, dass für die Rating-Auswertung herangezogene Partien entsprechend den FIDE-Schachregeln gespielt worden sein müssen.

In Ziffer 5.1, Satz 1 der Wertungsbestimmungen (»Unplayed games«) wird festgelegt, dass nicht gespielte Partien nicht für die Rating-Auswertung zählen. Die Frage, ob eine Partie als »gespielt« oder als »ungespielt« zu gelten hat, bestimmt sich dabei nicht nach den Wertungsbestimmungen, sondern nach den FIDE-Schachregeln.

Im vorliegenden Fall kann nicht von einer »ungespielten Partie« gesprochen werden, da die Partie entsprechend den FIDE-Schachregeln begonnen, geführt und beendet (also »gespielt«) wurde (vgl. oben). Insofern ist die Partie auch für die Rating-Auswertung heranzuziehen. Dies steht im Übrigen nicht im Widerspruch zu Ziffer 5.1, Satz 2 der Wertungsbestimmungen. Dieser Satz legt zwar konkretisierend fest, dass alle Partien, bei denen beide Spieler mindestens einen Zug gemacht haben, für die Rating-Auswertung berücksichtigt werden. Er bestimmt aber nicht, dass nur solche Partien berücksichtigt werden. Das entscheidende Kriterium ist eben nicht die Anzahl der Züge, sondern ob die Partie entsprechend der FIDE-Schachregeln gespielt wurde oder nicht.

3. Der guten Ordnung halber bitten wir um Übersendung einer Kopie der Protokolle, mit denen die Turnierordnung der Norddeutschen Landesverbände verabschiedet worden ist und Sie zum Turnierleiter und Staffelleiter bestimmt worden sind.

4. Außerdem bitten wir um Mitteilung der Mitglieder des Schiedsgerichts und einer zustellungsfähigen Anschrift des Schiedsgerichts. Schon aus allgemeinen rechtsstaatlichen Prinzipien sollte sich ergeben, dass mit dem Schiedsgericht direkt kommuniziert werden kann und nicht nur über eine am Verfahren beteiligte Person.

Die Protestgebühr ist eingezahlt. Wir gehen davon aus, dass Sie von den Norddeutschen Verbänden ermächtigt worden sind, die Protestgebühr auf Ihrem privaten Konto zu verwahren. Wir bitten um eine Eingangsbestätigung.

Ralf Kriese (Vorsitzender des Greifswalder Schachvereins e.V.)
Stefan Kalhorn (Stellvertretender Vorsitzender des Greifswalder Schachvereins e.V.)
Richard Valet (Schatzmeister des Greifswalder Schachvereins e.V.)


Runde 2

Nach 5 vergeblichen Anläufen erster Sieg gegen Tegel

2011-10-23 (KPK) In der zweiten Oberligarunde musste die Erste des GSV gegen König Tegel II antreten. Nach der Klatsche gegen Rüdersdorf war zumindest ein Mannschaftpunkt notwendig, um nicht gleich ganz hinten drin zu stehen. Mit Ausnahme von Oleg an Brett 7 hatten die Tegeler an allen Brettern ein Elo-Übergewicht, allerdings waren die Abstände bei weitem nicht so groß wie in der ersten Runde. Die Ansage des Mannschaftsleiters lautete dementsprechend auch, dass an allen Brettern gekämpft wird.


Stefans Stellung - schwierig aber haltbar

Schon nach gut 20 Minuten hatte sich dann aber Wilfried mit seinem Gegner auf Remis geeinigt. Er berief sich auf eine andere Passage in der Ansprache. Auch Stefan, Ulli und Hannes fragten gleich nach, ob sie Remis bieten oder eine Stellungswiederholung forcieren dürfen. So viel zu dem Thema Kämpfen ;-). Die Tegeler machten aber nicht mit. Stefan bekam allerdings die von ihm befürchtete schlechtere Stellung, aus der er sich aber gut herauswinden konnte. Schließlich nahm er in leicht besserer Position remis an. Kurz vor der Zeitkontrolle konnte dann Wilko den Angriff seines Gegners nicht mehr aufhalten und musste aufgeben. Postwendend glich aber Oleg, der als einziger ein Remisverbot hatte, zum 2:2 aus. Zu diesem Zeitpunkt standen Hannes, Ulli und Klaus bereits deutlich besser, so dass sich ein Sieg abzeichnete. Die Tegeler hielten aber noch eine Weile gegen, bis Ulli und Hannes eine 4:2 Führung herausholen konnte. Olaf schätzte in schwieriger Stellung die Remischancen im sich ergebenden Turmendspiel nicht ganz richtig ein und musste schließlich aufgeben. Das war allerdings nur Ergebniskosmetik, denn nach einer Weile konnte auch Klaus seine 2 Mehrbauern zum Sieg verwerten.

Mit diesem 5:3 konnte der GSV erstmals gegen Tegel gewinnen und damit auch einen ersten Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Weitere müssen folgen. In der dritten Runde wartet mit dem ehemaligen Bundesligisten Kreuzberg aber wieder ein richtiger Brocken.

Update: RiV, 2011-10-26
Und schon werden die ersten Partieanalysen veröffentlicht

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Runde 1

Niederlage gegen den Rüdersdorfer Stammachter


Das Team - aufgenommen vermutlich vor dem Spiel :-)

2011-10-02 (KPK) Zum vierten Mal in Folge hieß der Auftaktgegner für unsere Oberligamannschaft Glückauf Rüdersdorf. Nachdem wir in den ersten beiden Jahren gewinnen konnten, gab es in der Vorsaison eine Niederlage. Auch dieses Mal kämpften wir uns mit nicht sonderlich hohen Erwartungen durch den morgendlichen Nebel. Der Rüdersdorfer nahmen uns auf jeden Fall ernst und präsentierten ihren Stammachter, also sieben polnische Spieler und Lokalmatador Florian Kugler. Letzterer war der Einzige, bei dem wir gewisse Siegchancen hatten. Die Kampftaktik war also klar: jedes Remis mitnehmen und Hannes gewinnt. Hannes griff auch gleich forsch an, ließ dabei aber einen Bauern liegen und mühte sich während des gesamten Kampfverlaufes um Ausgleich. Als erster war aber Ulli fertig. Nachdem er gut aus der Eröffnung kam, wirbelte sein Gegner Dawid Janaszak, letztes Jahr Topscorer im Zweitliga-Team von Zehlendorf, mit beiden Springern herum und fing die Dame. Wilfried verhinderte durch ein Remis aber kurze Zeit später zumindest schon mal das 0:8. Wilko hatte erst im Auto erfahren, dass er nicht mit Weiß am 3., sondern mit Schwarz am 2. Brett spielt. Die Vorbereitung war damit dahin, also kam Wolga-Gambit auf`s Brett. Dies klappte letztlich so gut, dass ihm sein Gegner Marcel Kanarek, immerhin frisch gebackener Vize-Europameister U18 hinter unserem ehemaligen Spieler Nils Grandelius, remis bot. Mannhaft lehnte Wilko ab und kämpfte um den Sieg, den er aber später in komplexer Stellung ausließ. Letztlich wurde es durch Stellungswiederholung remis. Zwischenzeitlich gingen allerdings die drei Partien von Richard, Christian und Olaf verloren. Auch Hannes musste kurz nach der Zeitkontrolle die Waffen strecken, da das Turmendspiel mit 2 Minusbauern nicht zu halten war. Am Ende blieb dann nur ein Sieg von Klaus, der gut aus der Eröffnung kam und dann davon profitierte, dass sein Gegner zwar einen Bauern bis nach c7 wandern ließ, diesen aber nicht mehr verteidigen konnte. Nach gut 4,5 Stunden war der Vorteil dann im Endspiel soweit ausgebaut, dass dem Weißen nur noch die Aufgabe blieb.

Fazit: Es gab eine deftige Klatsche bei schönem Herbstwetter. Problematisch ist zudem, dass das noch nicht mal der stärkste Gegner der Staffel war.

Update: CB, 2011-10-12

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