Greifswald bei der LEM

2012-04-14 (JoM) Um es vorwegzunehmen – ganz Greifswald spielte ein gutes Turnier aber überragend war Ralf K. Während alle anderen Greifswalder exakt auf ihrem gesetzten Platz durch die Ziellinie trudelten (!), spielte Ralf, befreit von allen üblichen Verpflichtungen abseits der Brettkante (den ganzen Laden während der Mannschaftskämpfe zusammenzuhalten), stark auf. Den Paukenschlag begann er aus der Tiefe des Raumes des hinteren Tabellenviertels. Der bisher bis zur 4. Runde als ständiger „Beinahe- Favoritenschreck“ Furore machende Jochen musste erneut gestoppt werden. Vom Vorsitzenden persönlichen. Nachdem sich beide Vereinsgenossen gegenseitig mit der Wahl der Eröffnung überrascht hatten, entstand eine nur beinahe ausgeglichene Endspielsituation mit ungleichfarbigen Läufern und je 7 Bauern. Nun machte sich das Endspieltraining der Vereinsabende auf kuriose Art und Weise bezahlt. Während Jochen locker zum Remis blitzen wollte, konnte sein Endspieltrainer Ralf mit detailliertem Wissen über Jochens Endspielunkenntnisse, welches Ralf sich in besagtem Training über Jochen angeeignet hatte, punkten. Allerdings erst, nachdem Jochen mehrfach das Remis und Ralf den Gewinn aufs Spiel gesetzt hatten. Mehrere „2000 -DWZ- Spieler“ standen staunend um das Drama am Brett. Fassungslos auch waren die prominenten Kiebitze über Jochens Erklärung, nach Umwandlung des Bauerns „aus Sicherheitsgründen“ nicht mit dem Schachbieten begonnen zu haben, sondern Ralf (1 Läufer mehr, spätere Bauernumwandlung) den Vortritt zu lassen. Nach dieser Kampfpartie punktete Ralf bis zur letzten Runde durch und erreichte einen sehr guten 7. Platz direkt hinter den gut und beständiger agierenden Greifswalder Schach- Schwergewichten Richard (5.) und Thomas (6., schlug den sympathischen „2142 TWZ- Riesen“ Dr. Peter Müller mit nächtlich vorbereiteter Eröffnung). Neuer Landesmeister wurde der junge Kevin Schreiber vom SC Mecklenburg Springer. Der SC Mecklenburg Springer schonte seine Kraft klug aber nicht elegant durch vereinsinterne Kurzremisen, während „auswärts“ gepunktet wurde. Und so konnten Wilfried (ungeschlagen! Gratulation zum 2. Platz !!!) und Thomas aus Greifswalder Sicht, Kevin dann nach ausgekämpften Remisen nicht mehr stoppen, näherten sich aber immer weiter der Spitze („doppelrundig wär’s dem Trend nach ne klare Sache für HGW nach Einschätzung des Berichterstatters gewesen“).

Die Bilanz der LEM 2012
- Ein sehr guter exklusiver, geräumiger, wenn auch lärmschutztechnisch eher auf Erwachsene ausgerichteter Spielort in der Kaserne Rostock.- Hohe Düne mit einem freundlichen, kompetenten und hilfsbereiten Organisationstandem
- Zwischen allen Greifswalder Spielern herrschte eine gute Stimmung, ein vereinsübergreifendes „Wir-Gefühl“
- Im Lagezentrum Greifswalder Amateure (LGA) wurde emsig bis tief in die Nacht analysiert. Es kamen diverse Datenbanken und sogar ein Helmut-Pfleger Video mit der Partie Kasparov-Topalov, Matt in 17 Zügen, zum Einsatz. Das menschliche Niveau der Analyse konnte somit kurzzeitig immer wieder über das von Rybka angehoben werden. Dieses Training sollte taktisch nun auf den Vereinsabend verlagert werden, da zumindest der Berichterstatter vor Aufregung danach jede Nacht nur noch 3 Stunden schlief. Alternativ wäre Sport zu empfehlen: Ralf traf taufrisch nach 70 KM gegen den Weststurm mit dem Fahrrad von Stralsund aus ein. Nachdem er sich taktisch erst mal im hinteren Tabellendrittel in Lauerstellung platzierte, gab ihm der Erfolg schließlich ohne Einschränkung Recht: das Finish hätte auf der Tour de France nicht besser laufen können. Es reichte – trotz Oststurm auf dem Rückweg sogar noch zum Pünktlichen Erscheinen auf dem Vereinsabend in Greifswald (Siehe Bericht Blitzschach).

Ergänzung (RK) Naja, zuviel des Lobes. Das klar beste Turnier hat natürlich Wilfried gespielt. Beim Rückweg habe ich nach 30 km fluchend aufgegeben und bin mit der DB weitergereist - sonst wäre ich abends wohl nicht pünktlich gewesen.
Und eins hast du noch vergessen: "Rybka hat sowieso keine Ahnung" :-)

Zu den Ergebnissen / Tabellen / Partien


Blitz LEM

2012-04-14 (RK) Wie üblich nahmen Spieler unseres Vereines wieder an der Blitz-LEM teil. Diese fand in Rostock statt und war mit 24 Spielern besser besucht als die Turniere davor, obwohl dieses Mal kein Spieler aus Schwerin und Wismar anreiste. Auch die Besetzung des Turnieres war stark wie selten zuvor. Wilfried, Oleg, Wilko und Ralf reisten gemeinsam an, Klaus, der direkt von Stralsund kam, komplettierte unser Aufgebot.

Die Topfavoriten waren mit 3x Neukloster (Karsten Schulz, Sebastian Kesten und Hendrik Reichmann) schnell beschrieben. Dazu kam Eckhard Jeske (SSC Rostock) und natürlich unsere Zocker, allen voran unser dreimaliger Landesmeister Wilko. Gespielt wurde im neuen Spiellokal von SFO Warnemünde, welches ich erstmals besuchte. Die Räumlichkeiten waren modern und ansprechend – großer Vorteil, ein Thresen inkl. Bedienung, der für Verpflegung in flüssiger und fester Form zur Verfügung stand. Die guten alten GARDE-Uhren waren für uns digitaluhrenverwöhnte Greifswalder etwas gewöhnungsbedürftig, bei den Figuren hätte ich mir zumindest ein einheitliches Sortiment auf dem Brett gewünscht.

Zum Turnier: Die Neuklosteraner Meute legte los wie die Feuerwehr und setzte sich schnell an die Spitze. Wilko nahm sich gegen den „schwächsten“ Neuklosteraner mit einer Niederlage früh aus dem Rennen. Obwohl er sich wieder herankämpfte, hieß der Sieger überraschend deutlich Sebastian Kesten (überraschend für den, der ihn früh morgens mit gaaanz kleinen Augen sah). Der 2. Platz ging ebenfalls an Neukloster und zwar an Karsten Schulz. Dann kamen punktgleich Jeske, Reichmann und Wilko, die Wertung legte auch diese Reihenfolge fest. Amüsantes Detail am Rande: In der letzten Partie der letzten Runde, Köpcke – Dittrich, sprang Carsten nach Sieg durch Blättchenfall in verlorener Stellung auf und verkündete mit geballer Faust: „5:0 gegen Greifswald!“ In der Tat konnte er auf so ein Ergebnis gegen unsere Zocker stolz sein. Das 5:0 gegen Neukloster habe ich übrigens auch geschafft – nur muss es bei mir leider 0:5 heißen.

Alles in Allem war es ein gelungener Tag, den ich zockenderweise verbracht habe und nebenbei noch mit Spielern und Gästen Smalltalk betreiben konnte. Rostock war die Reise wert.

Zu den Ergebnissen und Tabellen


9. Runde Punktspiele

GSV I

Knappe Niederlage zum Saisonabschluss reicht zum Klassenerhalt

2012-04-15 (KPK) Vier Wochen nach dem Sensations-Sieg gegen die Schachfreunde stand die letzte Punktspielrunde an. Da es nahezu sicher mindestens drei Absteiger geben würde, ging es für uns darum, mindestens den zuletzt zurückgewonnenen 7. Platz zu verteidigen. Kurz vor dem Match machte Hannes das Liga-Orakel des SK Bad-Homburg bekannt. Demnach lag unsere Abstiegswahrscheinlichkeit bei rund 52%. Unser Gegner, der SC Friesen Lichtenberg, hätte mit 98% eigentlich gar nicht antreten brauchen. Machten sie aber doch und das sogar mit den Brettern 1-8. Damit hatte das Aufstellungs-Orakel des Mannschaftsleiters zum zweiten Mal in Folge versagt.

Für den Klassenerhalt mussten uns die Friesen , die letztes Jahr mit fast identischer Aufstellung lange um den Aufstieg in die zweite Liga spielten, mit 6:2 besiegen und auf die Schützenhilfe anderer Vereine hoffen. Dementsprechend kämpferisch gingen sie das Match auch an, Remisangebote waren zwecklos. An den einzelnen Brettern sah es lange Zeit recht ausgeglichen aus. Stefan konnte sich als erster eine vorteilhafte Stellung erarbeiten. Sein Gegner, der Ex-Fernschachweltmeister Friedrich Baumbach, ließ ihn mit aktiveren Figuren und zwei Rand-Freibauern gegen zwei selbige im Zentrum spielen. Sorgenvoller musste man auf Olegs Stellung schauen. Er ging den Sizilianer seines Gegners ziemlich offensiv an. Der in der Brettmitte verbliebene schwarze König musste aber nicht viel befürchten, während Olegs Monarch recht freizügig am Rande verharrte.

An allen Brettern war ein hoher Zeitverbrauch zu verzeichnen. Dementsprechend gab es dann auch mit der beginnenden Zeitnotphase Entscheidungen im 5-Minuten-Takt. Als erster musste Olaf aufgeben. Richard schoss aber kurze Zeit später den Ausgleich. Bei seinem zweiten Oberliga-Sieg in Folge zertrümmerte er wie schon in der vergangenen Runde die Königsstellung seines Gegners, diesmal sogar mit einem nicht ganz geplanten Opfer. Wiederum 5 Minuten später stellte Stefan seine Partie einzügig ein, Rückstand statt Führung. Den erneuten Ausgleich stellte Klaus her. Zunächst konnte er bei Initiative Turm und 2 Bauern gegen 2 Leichtfiguren erobern. Sein Gegner musste zudem mit Zeitknappheit kämpfen, nachdem er im 14. Zug mehr als eine halbe Stunde verbraucht hatte. Die aktive Dame konnte dann alle drei gegnerischen Leichtfiguren bei der Verteidigung des Königs binden, was auf der anderen Brettseite den dritten Bauern zu Fall brachte. Kurz vor dem 40. Zug wurde dann noch ein Einschlag übersehen.

An den verbliebenen vier Brettern hatten alle Beteiligten nur wenigen Minuten oder gar Sekunden auf der Uhr. Wilfried opferte mit 10 Sekunden Restbedenkzeit mutig eine Qualität, Oleg stand noch nicht besser und Hannes sehr gedrängt. Nur bei Wilko konnte man auf einen vollen Punkt hoffen. Zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass zunächst einmal der dritte Brettpunkt erreicht werden musste, der uns vor den Friesen halten würde. Kurz nach der Zeitkontrolle musste Hannes seine mittlerweile nicht mehr haltbare Stellung aufgeben. Wilkos Gegner spielte lange eine schon aussichtslose Stellung weiter, erst als die Bauernumwandlung zur Dame anstand, gab er auf. Wilkos erster Saisonsieg sicherte damit den Klassenerhalt, da gegen 15.30 Uhr die Niederlage von Weiße Dame im Netz vermeldet wurde. Kurze Zeit später wurde auch klar, dass der SSC Rostock II den ersten Platz in der Verbandsliga abgesichert hatte. Dementsprechend fiel es weniger ins Gewicht, dass sich Wilfrieds Opfer nicht auszahlte und wir mit 3:4 in Rückstand gerieten. Am Ende konnte Oleg sogar noch das Endspiel mit 2 Minusbauern bei allerdings ungleichfarbigen Läufern halten, so dass unterm Strich eine knappe 3,5:4,5 Niederlage stand. Diese reichte allerdings aus.

Wie sieht das Saisonfazit aus? In Anbetracht der Stärke der Liga in diesem Jahr und unserer Aufstellungsprobleme war mit dem Klassenerhalt eigentlich nicht unbedingt zu rechnen. Obwohl wir gegen zwei der drei Absteiger verloren haben und die wenigsten Brettpunkte in der Oberliga-Historie des GSV holten, reichten die 6 Mannschaftspunkte – sofern es keine unerwarteten Rückzüge gibt -überraschenderweise trotzdem. Damit können wir sehr zufrieden sein.

2012-04-17 (RiV) Und hier der Bericht unserer Gegner...

2012-04-25 (CB) Die teilnehmenden Blogger haben ihre Partien kommentiert -- jeweils unter dem Motto "Rechenschwäche":

Partien zum Nachspielen (die Links öffnen sich in neuen Fenstern)

GSV II

SV II – nach sechsstündigem Kampf abgestiegen

2012-04-18 (RK) Von der Hoffnung auf den Klassenerhalt blieb nur ein Rest. Um diesen Rest wollten wir kämpfen. Und es sah in der Vorbereitung gut aus, wir wollten eine starke Mannschaft aufbieten. Nach mehreren Absagen ging dann doch nicht das erhofft starke Team an den Start. Die ersten beiden Sätze galten jedoch nach wie vor.

Torgelow trat wie vermutet nicht in Bestbesetzung an, so dass es keinen Favoriten gab. Der Kampfverlauf wurde dann auch dramatisch (zumindest aus unserer Sicht). Es fing alles sehr gut an. Christian verließ früh die ausgetretenen Theoriepfade. Bei etwas besserer Stellung für seinen Gegner, insbesondere, als das Qualitätsopfer kam, blieben jedoch genügend Chancen für beide Seiten, fehlzugreifen. Und das tat Schwarz! Ein taktischer Blackout brachte uns 1:0 in Führung. Auch Ernst stand inzwischen stellungsmäßig klar auf Gewinn und zog dies auch durch. Ein Blick auf die anderen Bretter: Christoph und Saeid stehen besser, keiner steht schlechter (nach meiner unqualifizierten Meinung). Als erstes verzockt sich Ralf. Nachdem sein Gegner ein zweizügiges Matt ausließ nahm er die erneute Einladung dann doch an. Saeid ließ in besserer Stellung die Uhr ablaufen – Ausgleich. Zu allem Unglück übersah Alex – ebenfalls gut stehend – einen Konter des Gegners und musste aufgeben. Die Torgelower hatten das Match gedreht, es stand 2:3.
Und es wurde noch schlimmer. Um die theoretische Chance auf den Klassenerhalt zu wahren, mussten wir wenigstens 4:4 spielen. Doch Christoph verlor in extremer Zeitnot einen seiner beiden Mehrbauern und auch Jochen blieb nach der Zeitkontrolle auf einem Endspiel mit zwei Wenigerbauern und ungleichfarbigen Läufern sitzen. Nur Jens stand recht aktiv – aber ob das zum Sieg reicht? Christoph ruinierte trotz hohem Zeitverbrauchs seine Stellung vollends, inzwischen stand wohl sein Gegner auf Gewinn. Dafür hatte Jochen nach langer zäher Verteidigung Glück, als sein Gegner einen Mehrbauern einstellte und er so problemlos das Remis hielt. Zwischenstand: 2,5:3,5. Christoph und vor allem Jens versuchten alles, um die nötigen 1,5/2 Punkte noch zu holen, das gelang leider nicht mehr. Nach fast genau sechs Stunden Spielzeit, also Ausschöpfung der kompletten Bedenkzeit willigte Christoph in ein Remis ein, Jens, der leider wieder mal unter dem Druck des „gewinnen müssens“ stand, musste zu viel riskieren und verlor schließlich das Turmendspiel.

Fazit: Das Match spiegelte den Saisonverlauf wieder. Viel war möglich, aber letztlich standen wir wieder mit leeren Händen da. Bald wurden die Oberligaergebnisse bekannt, so dass klar war, dass auch ein Sieg den Abstieg bedeutet hätte.
Insgesamt muss man gerechterweise sagen, dass wir an den hintersten Brettern oftmals kein Verbandsligaformat hatten und daher auch zu Recht abgestiegen sind. In der nächsten Saison gibt’s dann wieder mehr Siege (und damit weniger Frust).

Partien zum Nachspielen (die Links öffnen sich in neuen Fenstern)


Schülerliga - 2. Finalrunde in Torgelow

2012-05-14 (RK) Die 2. Finalrunde der Schülerliga wurde in Torgelow gespielt. Also hatten wir die kürzere Anreise und die Mannschaften aus dem Westen würden vermutlich unausgeschlafener ankommen. Das konnte vielleicht helfen, doch noch eine Medaille zu ergattern….


Wettkampfspannung pur!

Am Vormittag mussten wir gegen SSC Rostock spielen, die derzeit Platz 2 in der Tabelle einnahmen. Um es kurz zu machen – trotz einiger taktischer „Wackler“ konnten wir uns letztendlich doch mit 3:1 durchsetzen und waren damit in der Tabelle an der Rostockern vorbei auf dem 2. Platz. In der letzten Runde mussten wir jedoch gegen den Tabellenführer aus Schwerin antreten. Dieser hatte eben gegen Torgelow verloren, so dass sie nur noch einen Mannschaftspunkt Vorsprung hatten. Es gab also ein echtes Endspiel. Der Gewinner der Partie SF Schwerin – GSV würde Landesmeister sein.

Gegen die spielerfahrenen Landeshauptstädter reichte es am Ende nicht, es setzte eine knappe 1,5:2,5 Niederlage. Allerdings hätte Mano einen taktischen Totschlag auf dem Brett, der uns vielleicht unverhofft den Titel beschert hätte. Da unsere Verfolger, Torgelow und Rostock, gegeneinander spielten, war klar, dass der Sieger noch an uns vorbeizieht, so dass wir letztendlich stolzer Empfänger der Bronzemedaille waren. Das wir überhaupt so weit vorn mitspielen, war sowieso DIE positive Überraschung der Saison.

Insgesamt wurde Schwerin verdient Landesmeister, Gratulation an die Jungs und das unermüdliche Trainerteam um Hans Ernst Kirstein aus der Landeshauptstadt. Im nächsten Jahr werden wir wieder angreifen – mal sehen, mit welchem Erfolg….


Blitzschachmeisterschaft - Runde 7

2012-04-09 (RK) Es war wieder einmal der erste Dienstag im Monat und damit Blitz-Zeit bei uns im Koeppenhaus. Die Führenden der Gesamtwertung waren alle vor Ort, dazu die üblichen Verdächtigen und auch drei neue Gäste kamen. Der weitgereisteste Gast kam aus der Schweiz, zog diesmal leider noch die Rolle des Kiebitzes vor – versprach aber, wieder zu kommen.

In diesem Turnier konnte Wilfried – trotz qualitativ starker Besetzung - wieder an „alte Zeiten“ anknüpfen und holte 100% der Punkte. Das macht das Rechnen einfach, er hatte 12 Punkte geholt, was bedeutet, dass es dreizehn Teilnehmer gab. Zweiter wurde mit gehörigem Abstand Hannes (9,5), der wiederum einen deutlichen Abstand zu Platz 3 hatte, den Oleg und Klaus gemeinsam mit je 8 Punkten belegten. Dann kam das enge Mittelfeld, Stefan und Christoph konnten sich mit je 7 Punkten am nahesten an unsere „Zockerclique“ heranpirschen. Dann kam der stark aufspielende Jochen mit 6,5 Punkten und knapp dahinter Jürgen und Ralf mit einem halben Punkt weniger.
Unsere neuen Gäste mussten dem Tempo und der Qualität des Feldes Tribut zollen, jedoch ging keiner ohne Sieg nach Hause und viele Entscheidungen fielen nur durch die stark limitierte Zeit.

In der Gesamtwertung hat sich Wilfried nun einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Alle Podestplätze scheinen schon vergeben zu sein, die Reihenfolge ist aber noch fraglich.


GSV erstmals beim u25-Pokal

2012-04-09 (RK) Beim diesjährigen u25-Pokal nahm der GSV erstmals teil. Nicht mit einer u25-Mannschaft, sondern mit einer Kindermannschaft – einfach, um Spielpraxis zu bekommen. Vorausgegangen war die Info, dass der Pokal in Stralsund ausgespielt wurde – also gleich um die Ecke. Leider meldeten nur drei Mannschaften, neben uns der Ausrichter FHSG Stralsund und SSC Rostock. Die Auslosung ergab, dass wir im Halbfinale gegen FHSG Stralsund spielen mussten, die etwas überraschend ebenfalls mit einer Nachwuchsmannschaft aufliefen.

Unsere Aufstellung lautete: Ruben, Jan, Tim und Conrad. Das waren die Vier, die in den letzten beiden Wochen bei der u14 und u16 nicht oder wenig zum Einsatz kamen. Das Match begann erfreulich. Conrad konnte nach Eröffnungsfehler seines Gegners den gegnerischen Gaul seinen Turm fressen lassen und startete einen erfolggekrönten Mattangriff. Tim hatte, ebenfalls nach Fehlgriff seines Kontrahenten in der Eröffnung, eine Figur gewonnen, die er problemlos verwerten konnte. An der Effektivität (die Partie dauerte 61 Züge) werden wir noch arbeiten (Materialtausch, Besetzung der offenen Linie). Aber genau dafür sind die Spiele ja da.
Weitaus spannender waren die Partien an den ersten beiden Brettern, so dass lange nicht feststand, wer ins Finale einzieht. Jan, der zwischendurch recht gut stand, musste wegen Konzentrationsmangel die Initiative dem Gegner überlassen, konnte aber einen schönen Gegenangriff inszenieren. Bei unklarer (vermutlich verlorener) Stellung wählte er eine Dauerschachschaukel, die den Mannschaftserfolg sicherte. Ruben, der schon sehr gut stand, inkl. zweier Mehrbauern, ließ – ebenfalls durch Unkonzentriertheit – einen gefährlichen Gegenangriff zu, der schließlich darin gipfelte, dass er die Dame opfern musste. Die entstehende Stellung mit Turm und Springer gegen die Dame war objektiv verloren, aber mit vielen praktischen Chancen. Nach vielen Einstellern auf beiden Seiten (Ruben den Turm, der Gegner musste eine Qualität zurückopfern, weil Ruben eine tolle Remisschaukel gefunden hatte) standen außer den Kings nur noch Dame gegen Turm auf dem Brett. Dies ist sowohl schwer zu gewinnen als auch nicht trivial zu verteidigen. Leider lief Ruben hier in eine Fesselung, was das Aus bedeutete.

Im Finale konnten unsere Jungs sich mal gegen richtig starke Spieler probieren, von denen der schlechteste etwa meine Spielstärke hat. Jan hatte hier einen taktischen Aussetzer, wobei er eine Figur verlor. Ruben und Conrad wurde gezeigt, wie man schnell auf die Verliererstraße gerät, wenn man Eröffnungsprinzipien missachtet bzw. sich nicht genau überlegt, WARUM ein Gegner genau diesen und nicht einen anderen Zug spielt. Tim hielt sich am längsten, war aber letztlich ebenfalls chancenlos. Wichtig war in diesem Match jedoch das Sammeln von Erfahrung.


Jugendliga – letzter Spieltag


Dieses Match werden unsere Jungs gewinnen.

2012-04-09 (RK) Für die Jugendliga stand am 31.3. der letzte Spieltag auf dem Programm. Unser junges Team musste in Neubrandenburg gegen beide Teams aus Torgelow spielen. Vormittags trafen wir auf SAV II, die wir noch einholen konnten. Ralf hatte im Auto während der Anreise schon mal die Backen aufgepustet und ein 4:0 als Ziel verkündet. Dies schien auch machbar, da unser Gegner nicht in Bestbesetzung antrat. Überzeugend waren Johann und Benni, die einen Start-Ziel-Sieg lieferten. Wackelig war Gregor, dessen Gegnerin zwei dicke Chancen zum Materialgewinn ausließ, wobei auch Gregor sich mit zwei Bauern begnügte, obwohl mehr drin war. Ein simpler Einsteller der Gegnerin bedeutete den Sieg. Lennart kam überhaupt nicht richtig in die Partie. Schach spielte er erst ab dem 13. Zug, bis dahin hatte er schon zwei(!) Bauern weniger. Dann zeigte er allerdings, dass er seiner Gegnerin überlegen war, langsam aber sicher manövrierte er sich von einer leicht schlechteren in eine gewonnene Stellung. Stark vereinfacht wurde dies von der Gegnerin, die irgendwann noch einen ganzen Turm spendierte.

Ralf hatte also mit dem 4:0 Recht behalten. Leider tippte das „Orakel von Greifswald“ auch die zweite Begegnung richtig. Und der Tipp lautete 4:0 für den klaren Favoriten, Torgelow. Benjamin musste die Überlegenheit seines Gegners im Mittelspiel anerkennen, wenige ungenaue Züge reichten, um in eine unhaltbare Position zu kommen. Lennart hatte im Sizilianer einen Eröffnungsfehler begangen. Den schwarzen Springer sollte man nicht nach g4 lassen. Obwohl trotzdem noch alles spielbar war, brachen hier plötzlich alle Dämme, eine Figur wurde eingestellt und eine hübsche Kombination für Schwarz zugelassen – aus. Bei Gregor waren es zu Anfang „strategische Ungenauigkeiten“, die sich über das ganze Spiel auswirkten. Gregor gelangte in ein verlorenes Schwerfigurendspiel mit zwei Wenigerbauern und stellte kurzerhand einen Turm ein. Johann versuchte eine Angriffspartie vorzutragen, was ich eigentlich recht ansehnlich fand. Aber ohne Grund und Not sollte man nicht ganze Figuren weggeben, es könnten am Ende Angriffsressourcen fehlen. So war es auch. Sein Angriff versandete, der Gegenangriff führte zum Matt.

Am Saisonende stehen wir nun mit 5:9 Punkten auf Platz 5. Denkt man zurück an die Matches der Saison, wäre Platz 3 durchaus realistisch gewesen. Das sollte unser Ziel für die nächste Saison sein. Immerhin konnten wir uns vor dem Lokalrivalen platzieren.