LEM u8 - Jonas holt den Titel!

2010-12-22 (RK) Nach der für uns recht erfolgreich verlaufenen LEM-Qualifikation u10 – u14 am letzten Wochenende stand heute, am 18.12., die LEM u8 in Wittenberge auf dem Programm. Der GSV hatte mit Jonas nur einen Vertreter aufzubieten, der aber ganz sicher zum Favoritenkreis zählte. So machte ich mir dann auch Hoffnungen auf einen Medaillenplatz – wobei man in dieser AK natürlich nie weiß, ob nicht doch irgendwo verborgene Talente auftauchen oder der Stern eines neuen Jugendstars zu leuchten beginnt. Viele Kiddies sind in dem Alter eben noch relativ unbekannt in der großen weiten Schachwelt (von Meck-Pomm).
Die erste spannende Frage war morgens jedoch: Wie sehen die Straßen aus? Der Wetterbericht hatte Gott sei Dank recht behalten, es hatte nachts nicht mehr geschneit, die Straßen waren gut befahrbar – wenn man vernünftigerweise davon ausgeht, dass im Winter durchaus winterliche Straßenverhältnisse anzutreffen sind. In Vorpommern war die Überholspur auf der A20 nicht komplett geräumt, die Fahrspur aber schon. Je näher wir Rostock kamen, um so besser wurden die Straßenverhältnisse, die A19 war dann fast völlig schnee- und eisfrei. Nach knapp drei Stunden Fahrtzeit – inklusive Spiellokalsuche – meldeten wir uns pünktlich beim Turnierorganisator.

Leider hatte das Wetter doch einige gemeldete Vereine von einer Anreise abgehalten, naja, zur Zeit sagt die DB ja selbst in etwa: „Nutzung der Züge auf eigene Gefahr!“ Aus dem Ostteil unseres Landes war außer Jonas leider nur ein weiterer Spieler aus Neubrandenburg angereist. Sowohl Stralsund als auch dem SV Gryps hatte ich eine Mitfahrgelegenheit angeboten, die leider nicht genutzt wurde. Immerhin kamen 20 Spieler/innen zusammen, die um die MV-Schachkrone kämpften.


... und wieder eine Figur eingesackt ....

Mit wenigen Minuten Verspätung ging es los. Nach einem kurzen Regelexkurs durch Turnierleiter Christan Blume wurde zur ersten Runde angepfiffen. Sehr gut fand ich übrigens, dass der Spielbereich abgegrenzt war, so dass die Kiddies in Ruhe spielen konnten, ohne dass die Eltern oder Betreuer direkt am Brett nerven. Einziger Nachteil – das Geschehen auf den meisten Brettern war ohne optische Hilfsmittel nicht nachzuvollziehen. Die Bedenkzeit war 20 min pro Spieler, die erste Runde war aber nach kaum 20 Minuten vorbei. Beim Nachwuchs geht eben alles fix. Auch Jonas hatte recht schnell gezogen, nach den ab Brettrand stehenden Figuren hatte er jedoch klaren Materialvorteil. In der zweiten Runde hatte Jonas den einzigen Gegner, der ihn länger forderte. Hier wurde richtig Schach gespielt. Beide Spieler überlegten und waren gerade aus der Eröffnung heraus, als an vielen Brettern schon wieder aufgebaut wurde. Jonas konnte hier seine taktische Stärke ausspielen und einen Königsangriff mit einem Matt krönen. Diese Partie sollte die längste sein für Jonas. Danach saß er immer am ersten Brett und fegte regelrecht alles weg, was ihm vor die Figuren kam. Es gab keine Spannung, nach sieben Runden hatte er sich den Titel mit 7/7 Punkten verdient. Zur Belohnung gab’s einen Pokal, eine Goldmedaille. Außerdem bekamen er sowie alle weiteren Teilnehmer ein Spielzeug geschenkt.

Mir hat die LEM sehr gut gefallen. Das Spiellokal, die Aula einer Schule war groß und hell, es gab einen Analyseraum, die Turnierleitung war top und der Verein bot mittags preiswerte Snacks (wie üblich Wiener mit Kartoffelsalat) und nachmittags Kuchen an. Mit einem Wort perfekt. Einziger Nachteil war die geographische Lage von Wittenberge aber das lässt sich vermutlich nicht nachbessern.
Nach wiederum knapp drei Stunden Rückfahrt – die Straßen waren inzwischen überall komplett geräumt – lieferte ich den freudestrahlenden Jonas bei seiner Familie ab.


4. Runde Punktspiele

GSV I

Niederlage gegen die Friesen

2010-12-12 (HL) Am heutigen 3.Advent stand unser zweites Auswärtsspiel gegen SC Friesen Lichtenberg auf dem Programm. Wie üblich bei den Auswärtsspielen fuhren diesmal in Greifswald gleich 4 Recken gen Berlin. Nach Absage von Klaus wurde der ML der 2. Mannschaft, Richard als Ersatz bestimmt.

Halb zehn in Berlin angekommen und mit knurrendem Magen, machten wir uns auf die Suche nach was Essbarem. Und da wir am Berliner Hbf waren, fanden wir schnell etwas zu Beißen. Kurz nach 10 gings`s per S-Bahn Richtung Lichtenberg. Dort angekommen, trafen wir zufällig auf Olaf, Ulli und Christian. Nach knapp 1 km und um 10.44 Uhr erreichten wir das Spiellokal, noch grade rechtzeitig.

Gegen 11 ging`s los. Kurz darauf einigte sich Detlef mit seinem Gegner auf ein Remis, obwohl die Eröffnung noch gar nicht richtig abgeschlossen war. Nicht immer sind psychologische Remisangebote (um den Gegner zum Weiterspielen zu Animieren) von Vorteil. Bei Olaf am Spitzenbrett trat ein typischer Fall von Schachblindheit ein: Lg2xe4 geht nicht mit Springer auf f3 und Sg1-d4 ala Nachtreiter ist auch noch nicht erlaubt. Sein Gegner konnte Olaf`s König im Zentrum festnageln und dort erlegen. Christian`s Pirc wurde vom Gegner wieder agressiv angegangen, doch Christian gab sich keine Blöße und konnte erfolgreich einen Gegenangriff initiieren. Wilko wurde von Fernschach-WM Baumbach strategisch und positionell überspielt (wovor ihn Richard im Zug warnte) und musste sich nach langem Widerstand mit dem Verlust abfinden. Ulli gelang zumindest optisch eine gute Angriffsstellung, sah aber Gespenster und musste sich in Zeitnot auf ein Remis einlassen. Wilfried gewann einen Bauern übersah in der Folge jedoch einiges und stand zum Schluss mit Minusbauer und -qualität da. Richard am 8. Brett gewann dank Kreuzfesselung eine Figur - immer wieder ein hübsches Motiv. Und wer nun mitgezählt hat, weiß, dass es nach sieben Begegnungen 3:4 für den GSV steht. Die letzte schwere Bürde blieb dem ML überlassen. Im Vorstoßfranzosem diesmal zwei Bauern geopfert, den gegnerischen Königsflügel zerstört (schwarze Bauern auf f7,f5, h5 h4), die beiden Bauern in gegnerischer Zeitnot wieder erlangt, hatte er wohl irgendwo den Gewinn ausgelassen. Zum Schluss kam noch ein doppeltes Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauern heraus, allerdings konnte sich sein Gegner erfolgreich verteidigen und bei beginnender zweiten Zeitnot wurde dann zur Freude der Friesen ein Remis vereinbart.

Fazit: Der GSV verliert knapp mit 3,5:4,5 gegen die Friesen. Zum Schluss gab es noch ein gemütliches Abendessen am Hauptbahnhof. Wir sollten Richard öfter mitnehmen und irgendjemand sollte mal anfangen sich ein Repertoire gegen 1.d4 zuzulegen, statt immer nur nach Gefühl zu spielen...

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GSV II

Enger Kampf in Warnemünde aka Lichtenhagen

2010-12-13 (StK) Der vierte Spieltag führte uns in der Verbandsliga zum Auswärtsspiel zum Schachverein Warnemünde, der tatsächlich in Lichtenhagen spielt. In dieser Saison haben die Schachfreunde aus Rostock ein neues Spiellokal in einer zu einem Seniorenzentrum umgewidmeten Neubauwohnung. Zwölf Bretter (die Hälfte von Warnemünde II spielte gleichfalls dort), vierundzwanzig Stühle, acht Tische (die Leute in der Mitte hatten zwei Tischbeine zwischen ihren Füßen), ein Weihnachtsbaum und eine laufende Kuckucksuhr in einem Wohnzimmer boten recht eindrückliche Spielbedingungen. Immerhin wurde nur auf dem Balkon geraucht und Bier getrunken.

Christian nahm das alles zum Anlass für ein spekulatives Opfer zweier Leichtfiguren gegen Turm und zwei Bauern, was direkt in ein verlorenes Endspiel führte. Oleg überschätzte sein Läuferpaar und unterschätzte seine kaputte Bauernstruktur, ließ deshalb eine Remisschaukel aus und verlor gleichfalls chancenlos, so dass wir früh mit 0 zu 2 hinten lagen. Immerhin inspirierte diese Matchsituation Jens zu einem Bauernopfer und einem Königsangriff, der reichlich Material und den Anschlusstreffer einbrachte. Auch Martin verzichtete weise auf ein Remisangebot und gewann lieber sein Endspiel. Jürgen hielt seine anfangs recht unterentwickelte Stellung mit einem Flummy-König in der Mitte zusammen und machte einen weiteren halben Punkt. Stefan hatte zwischenzeitlich eine Traumstellung gegen Königsindisch, übersah aber einen Konter und konnte glücklicherweise noch ins Remis abwickeln. Manschaftskapitän Slawomir spielte eine verrückte Eröffnung (1.d4 Sf6 2.Lg5 Se4 3.Lf4 g5 4.Le5 Tg8) und gewann schließlich eine überzeugende Partie gegen seinen schon recht angeschlagenen Gegner. Bei einer Führung von 4 zu 3 verteidigte Alexander tapfer ein schwieriges Endspiel und kam auf einmal durch einen Bauerneinsteller seines Gegners in Vorhand. Das Leichtfigurenendspiel mit Springer gegen Läufer war allerdings trotz des Mehrbauern nicht zu gewinnen.

Am Ende stand somit der knappstmögliche Sieg. Den netten Warnemündern ist zu wünschen, dass sie eine besseres Spiellokal finden, am besten in Warnemünde mit Blick auf das Meer...

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GSV III - Erster Mannschaftspunkt erkämpft

2010-11-17 (RK) Die Dritte musste am 4. Spieltag gegen den überraschend ebenfalls noch punktlosen Gnoiener SV antreten. Erstmals traten wir ohne Nachwuchsspieler an, da diese bereits das ganze letzte Wochenende im Einsatz waren. Ziel war es, wenigstens einen Mannschaftspunkt gegen die derzeit schwächelnden Gnoiener zu holen. Zwar waren wir DWZ-technisch gesehen chancenlos aber der ML hatte ja seinen geheimen Schlachtplan ausgegeben….
Am Treffpunkt fanden sich nur sieben Spieler ein. Ein Spieler musste tatsächlich aus dem Bett geklingelt werden. Es ist ja lobenswert, wenn man sich einen Wecker stellt, in diesem Fall das Handy. Idealerweise sollte sich dieses aber auch in dem Raum befinden, wo man übernachtet. Trotz der verspäteten Abfahrt kamen wir pünktlich an, da die Fahrtzeit wegen der Witterung reichlich bemessen war. Das etwas versteckte Spiellokal kannten wir ja inzwischen. Nach der Begrüßung, die jedenfalls sehr viel wärmer (sprich herzlicher) war, als die Zimmertemperatur, wurde auch gleich die Aufstellung bekannt gegeben und los ging‘s. (Eine Stunde später konnte man auch die Jacke ausziehen.)


Konzentrierte Gesichter an allen Brettern

Nach meinem ersten Rundgang sahen die Partieeröffnungen von Ulrike und Gerhard spannend bis gut aus. Allerdings standen Thomas & Thomas sowie Marko und Helmut schon naja, sagen wir mal anrüchig. Von Vorteil war nirgends etwas zu sehen. Dann schlug Ernst zu. Nach ruhiger Eröffnung konnte er seine Stellung Zug um Zug verbessern, schließlich übersah sein Gegner eine Kombination, die eine Figur kostete. 1:0 für uns. Leider sorgte Marko recht bald für den Ausgleich. Auch die Partie von Thomas F. war nicht mehr haltbar. Von Vorteil war inzwischen auch bei Ulrike und Gerhard weit und breit nichts mehr zu sehen. Thomas S. ließ sich seinen Läufer auf a1 eingraben und spielte faktisch mit einer Figur weniger. Dafür hatte sich Helmut wieder eine haltbare Stellung erarbeitet. Helmut machte dann in einem für beide Seiten nicht mehr gewinnbaren Bauernendspiel remis. Nun opferte Thomas eine Qualle, um seinem toten Läufer wieder Leben einzuhauchen. Im darauf folgenden Taktikfeuerwerk, war er aber nicht ganz auf der Höhe und musste nach Abzugsschach die Dame hergeben, die Aufgabe folgte prompt. Zwischenstand also 1,5:3,5 und Ulrike stand gleich, während Ralf und Gerhard eigentlich mausetot waren. Daher kam an Ulrike die Info dass sie nicht mehr kämpfen muss, wir würden eh‘ verlieren. Jetzt kehrte jedoch für uns das Glück ans Brett zurück, was uns insbesondere in der ersten Runde fehlte. Gerhard konnte sich irgendwie eine Dame ergattern und bekam ein Remis. Ulrike konnte im Springerendspiel einen Bauern gewinnen, den sie gekonnt zum Sieg verwertete. Es steht jetzt 3:4. Ralf bekam nun in einem für ihn verlorenem Springerendspiel (Wenigerbauer) ein Remisgebot, das er natürlich – aus mannschaftstaktischen Gründen (der GSV Running Gag) - sofort ablehnte. Und tatsächlich wählte der Gegner nicht eine sichere Remisvariante sondern versuchte ebenfalls auf Gewinn zu spielen. Die Entscheidung fiel, als Ralf zuerst mit seinem Bauern einzog – und zwar mit Schach, was ihm das Tempo brachte, den bösen schwarzen Bauern noch auf der zweiten Reihe zu stoppen. Einige Züge später war klar, dass die Dame sich gegen einen Springer und drei Bauern durchsetzen würde. Mit einer unverschämt großen Portion Glück haben wir damit unseren ersten Mannschaftspunkt ergattert.

Ganz interessant, der ML - "das Orakel von Dreizehnhausen" - (wer war eigentlich Krake Paul) hat ein 4:4 vorausgesagt und auch die Siegpartien so getippt. Vielleicht sollte man ihn auch mal hinsichtlich der Lottozahlen interwiewen.... ;-)


2. Spieltag in der Schülerliga, GSV vs. Torgelow I und II

2010-12-21 (RK) Am 11. 12. fanden unsere ersten beiden Auswärtsspiele in der Schülerliga dieser Saison statt. Wir mussten nach Neubrandenburg fahren, um gegen SAV Torgelow I und II zu spielen, lustig, nicht? Für alle Erstaunten – das war sicher die beste Auslosungsmöglichkeit, um die Fahrtkosten für alle über die Gesamtsaison niedrig zu halten.

Unser Vierer trat im Stamm, also mit Jonas, Johann, Jan und Mano an. Daher hoffte ich auf einen Sieg gegen Torgelow II. Das es gegen Torgelow I schwer werden würde, war klar. Vormittags spielten wir gegen die Zweite, die einen Spielerausfall nicht mehr kompensieren konnte. Daher konnte sich Jonas in Ruhe das Geschehen an den anderen Brettern anschauen. Außerdem bekam er eine Gratis-Trainingslektion vom starken Torgelower Trainer. Vielen Dank nochmal Norbert, Jonas und ich fanden es beide toll!


Jan - mit 2,5/3 Punkten unser Topscorer

Natürlich kiebitzte ich hin und wieder an den Brettern und es sah alles nach einem lockeren 4:0 aus. Als erster war Mano fertig. Verloren. Nanu? Wir haben die Partie gleich mal gemeinsam nachgespielt. Eine gute Leistung von Mano. Die Eröffnung sauber gespielt, Zentrum besetzt, Figuren entwickelt, rochiert – und dann mit dem abgrasen des feindlichen Materials begonnen. Das „Ende“ der Partie war leider etwas merkwürdig. Mano hatte kurz rochiert und seine Bauern auf f2, g3 und h2 stehen. Schwarz zog Sf3+, es folgte Kg2. Nun zog Schwarz Dh2 und sagte Schach Matt, worauf die Figuren aufgebaut wurden. Der Sf3 war aber nicht gedeckt, so dass Mano hier noch eine weitere Figur zu seinem vielen Mehrmaterial bekommen hätte. Schade, der einzige Aussetzer, der aber die Partie entschied. Dann kam Jan heraus – mit missmutigem Gesicht. Jan konnte doch nicht mehr verlieren? Hat er auch nicht. Er hat den nackten König mit Dame, Turm, zwei Leichtfiguren einer Menge Bauern etc. leider patt gesetzt. Schade. Auch er hatte den Sieg verdient und auch er wurde durch eigene Unaufmerksamkeit um den Erfolg gebracht. Johann hat aber dann doch souverän den Sieg herausgespielt und uns so zum 2,5:1,5 Sieg geschossen.

Da alle eine Kleinigkeit zum Essen dabei hatten, verzichteten wir auf ein richtiges Mittag in einer Gaststätte und lieferten uns eine Schneeballschlacht mit allerdings sehr nassem Backschnee. Auf diese Weise erfrischt und „mit gut durchblutetem Gehirn“ ging es dann gegen den Favoriten. Leider zeigten die Jungs hier nicht ihr wahres Können. Jonas an Brett 1 griff wieder einmal zu früh im Zentrum an und wurde von seinem starken Gegner relativ locker ausgekontert. Mano wurde recht schnell überspielt und Johann griff bei einem ihm unbekannten Eröffnungsbild ebenfalls früh fehl. Lediglich Jan, dessen Partie mehrfach schwankte, konnte sich letztendlich doch noch klar durchsetzen und diesmal wurde es auch kein Patt. Mit diesem Ehrentreffer verloren wir 1:3 gegen den Staffelfavoriten. In der Tabelle liegen wir erst einmal auf dem zweiten Platz, wobei Gryps noch zwei Spiele weniger als wir hat.


10. Greifswalder Blitzmeisterschaft 2010/2011

Runde 3

2010-12-21 (RK) Etwas verspätet gibt es nun den Bericht zur 3. Runde der Greifswalder Blitzmeisterschaft.
Wie auch in der Runde zuvor gab es zehn Teilnehmer. Wieder mit dabei war auch Wilko, sowie alle anderen GSV-Cracks. Wer würde das Rennen machen?
Die ersten vier waren die üblichen Verdächtigen, aber in etwas anderer Reihenfolge als gewohnt. Wie so oft konnte Wilko Wilfried besiegen. Wilfried hielt sich schadlos, indem er Hannes den Punkt abknöpfte und dieser gewann wiederum gegen Wilko. Oleg brach aber diesmal in die „Phalanx der glorreichen Drei“ ein und siegte gegen Wilko und Wilfried. Nur Hannes konnte er nicht schlagen. Hannes gab noch ein Remis gegen Stefan ab, das reichte zum Sieg, da Oleg nach wildem Handgemenge (natürlich nur auf’m Brett) gegen Ralf verlor. Damit belegten Wilfried und Oleg gemeinsam den 2. Platz. Wilko, der noch gegen Altmeister Jürgen die Segel streichen musste, kam gemeinsam mit Stefan auf Rang 4 ein. Die ersten Vier der vergangenen drei Jahre setzen sich jetzt schon etwas ab, wobei Wilko – mit einem Spiel Rückstand – (noch) etwas „hinterherhinkt“.


LEM Qualifikation in Torgelow

2010-12-14 (RK) Zum Wochenende um den zweiten Advent fand in Torgelow das Qualifikationsturnier für die LJEM statt. Ein Großteil unserer Jugendabteilung beteiligten sich dran. Mit von der Partie waren Gregor, Benjamin und Lennart in der u14, Jan und Johann in der u12 und Tim und Conrad in der u10. Jonas brauchte übrigens nicht mitfahren, da er durch sein Superergebnis bei der LJEM der Vorsaison bereits qualifiziert war.
Da die Fahrtzeit nach Torgelow nur eine Stunde ist, wurde beschlossen, aus Kostengründen erst sonnabends anzureisen und nur eine Nacht in der dortigen Jugendherberge zu nächtigen. Das bedeutete aber auch, dass wir uns zu nächtlicher Stunde, d. h. gegen 6.30 Uhr in Greifswald auf dem Bahnhof treffen mussten. Doch alles klappte, nicht einmal ich habe verschlafen. Nachdem der Fahrkartenautomat durch Bestechung mittels Bargeld zur Herausgabe der Fahrscheine überredet wurde, versammelten wir uns auf den Bahnsteig. Der Zug kam pünktlich, die Eltern verabschiedeten ihre Jungs und los ging’s. Die Fahrt verlief unspektakulär, wir kamen fast pünktlich in Torgelow an, Zeit genug um das Spiellokal mit einem kleinen Umweg zu finden.

Ganz überraschend war das Teilnehmerfeld der u14 geschmolzen, um die sechs Qualiplätze kämpften jetzt nur noch sieben Spieler. In der u12 und u10 dagegen musste hart gekämpft werden. Die ersten Ergebnisse fielen wie vermutet in der u10. Tim vergaß vor Aufregung, dass die Schäfermattdrohung nicht nur mit Dh5 sonder auch mit Df3 geht. Nach vier Zügen endete die Partie. Fast ebenso schnell war der quirlige Conrad fertig, er gewann. Bei den älteren dauerte es natürlich „etwas“ länger. Ralf stellte sich inzwischen seinen Blechkopf zurecht, um die Partien einzugeben und bei dieser Gelegenheit gleich noch einmal durchzugehen. Ich weiß, gute Trainer lehnen eine „heiße Analyse“ gleich nach dem Wettkampf ab, aber mit 90min Training pro Woche ist einfach nicht genug Zeit, um alles durchzugehen, so wurde das Turnier auch zum „Intensivtraining“ genutzt. Das Tolle daran – die Jungs WOLLTEN die Partien analysieren. Selbstverständlich blieb trotzdem mehr als genug Zeit für mehrfache Besuche auf dem Weihnachtsmarkt (danke Ulrike) und natürlich Schneeballschlachten.

Benni spielte sein Turnier souverän. Lennart und Gregor waren nicht ganz so stark, konnten sich aber ebenfalls locker qualifizieren. Wenn unsere Jungs sich endlich mal angewöhnen, nicht ausgespielte Stellungen auch zu Ende zu spielen, bzw. erreichten Vorteil festzuhalten, dürfte das ihrer Spielstärke sehr gut tun.
Schwerer hatten es Johann und Jan. Beide bewegten sich vom Können her im Mittelfeld. Johann hatte dabei das Losglück des Schweizer Systems auf seiner Seite und auch in den Partien sahen seine Gegner nicht immer eingestellte Figuren. Jan fehlte dieses Glück. Irgendwie fehlte auch etwas die Konzentration bei ihm, ich denke nur an den einfachen Dameeinsteller (der wohl letztendlich die Quali kostete). An Ende hatte sich Johann mit 3,5/5 Punkten qualifiziert, Jan mit 2/5 Punkten nicht.
Positiv überraschten mit Tim und Conrad in der u10. Nach seinem Missgeschick in Runde ein machte Tim ein „Angstremis“ in klar besserer Stellung für ihn und gewann dann dreimal problemlos, womit er sich für die LJEM qualifizierte. Conrad holte drei Punkte und verpasste die nur um einen Platz. Nur einmal wurde er wirklich überspielt, die andere Partie stellte er nur reihenweise Figuren ein. Wenn Conrad mal länger als 3 sek pro Zug überlegen würde, wäre er noch viel besser. Welche taktischen Bilder er in seinem Alter alles sieht, wenn man ihn „zwingt“, mal länger als besagte 3 sek auf’s Brett zu schauen ist geradezu erstaunlich.


unsere Greifswalder SV - Delegation

Die Jugendherberge war keine zehn Minuten vom Spiellokal entfernt. In zwei Gruppen, erst die Jüngeren, die früher fertig waren mit Ulrike und dann die Älteren enterten das renovierte und gut ausgestattete Haus. Unsere erfahrenen Hasen übernachteten zusammen in einem zünftigen Jungs-Zimmer (was vermutlich eine Stunde Schlaf kostete), die Jüngsten zusammen mit Ulrike und Ralf mit anderen Betreuern. Abends bekamen wir nach dem Abendbrot überraschend Besuch von einem richtig mittelalterlich gekleideten Geschichtenerzähler, der eine spannende Legende zum Besten gab. Danach konnte man Billard spielen, oder Karten „kloppen“, ganz nach Lust und Laune. Am nächsten Morgen erschienen alle pünktlich, manche jedoch mit recht kleinen Augen beim Frühstück. Die großzügige Zeitplanung reichte aber allen locker, um Frühstück zu fassen, richtig wach zu werden und die Sachen zu packen. Am Sonntag gab’s nach dem Turnier die Ehrung für diejenigen, die sich qualifiziert haben. Fünf unserer sieben Starter konnten stolz ihre Urkunden in Empfang nehmen. Dann fuhren wir nach Hause. Wir schafften in Torgelow sogar einen Zug früher als erhofft. Leider hatte dieser keine Anbindung, so dass wir in Pasewalk recht lange warten mussten. Zum Glück gab’s einen beheizten Warteraum, wo die meisten die Zeit lesend oder Karten bzw. Nintendo spielend verbrachte. Krönender Abschluss war eine gigantische Schneeballschlacht auf dem Bahnhof mit dem frisch gefallenen Backschnee. Endlich wurde Ralf mal so richtig eingeseift. Dann gings in einer wiederum unspektakulären Fahrt nach Greifswald, wo die Eltern die Jungs auf dem Bahnhof in Empfang nahmen. Damit endete der Ausflug, der allen richtig Spaß gemacht hat. Wir freuen uns schon auf die LJEM.

Ergebnisse, Tabellen aber auch Bilder, Presseartikel etc. sind auf der Homepage des LSV MV unter dem Link LJEM 2011 zu finden (nach unten scrollen).