6. Turnier um den Hansepokal Stralsund

14.08.2008 (RK) Am 9. August sammelte sich wieder ein Rudel Greifswalder Schachcracks, um wie die Heuschrecken über Stralsund herzufallen, wo an diesem Tage die FHSG Stralsund das 6. Turnier um den Hansepokal in Stralsund ausrichtete. Mit von der Partie waren Hannes, Oleg, Vladimir, Ernst, Gerhard, Marko und Ralf. Gespielt wurde 7 Runden Schweizer System mit je 20 Minuten pro Spieler.

Das Turnier in Stralsund fand in den Räumen der FHS statt. Insgesamt 26 Spieler aus 7 Vereinen fanden den Weg dorthin. Zwischen den Schulbänken kam zwar nicht so die richtige Turnierstimmung auf, doch hat mir die “breitensportliche Auslegung” des Turnieres sehr gefallen. Es wurde nämlich kein Startgeld erhoben. Ich hoffe, dass die Rahmenbedingungen dieses Turnieres sich nicht groß ändern (mit Ausnahme des Raumes) und in den nächsten Jahren noch mehr Spieler teilnehmen, um zu zeigen, dass schöne Turniere nicht zwangsläufig kommerziell organisiert werden müssen

Aus Greifswalder Sicht konnten sich unsere Schnellschachspezialisten Hannes und Oleg Chancen auf vordere Plätze ausrechnen. Beide mussten jedoch gegen Karsten Baier (Eintracht Neubrandenburg) die Segel streichen. Karsten dominierte dieses Turnier überraschend deutlich, er siegte auch über seinen mitfavorisierten Vereinskameraden Armin Waschk, der in der Endabrechnung den zweiten Platz belegte. Insgesamt gab er nur zwei Remis ab und gewann dieses Turnier. Der erfolgreichste Greifswalder war etwas überraschend Ernst. Machte er in der vergangenen Saison noch eine Formkrise durch, so konnte diese Saison kaum besser starten. Mit großem Kämpferherz konnte er, Nervenstärke zeigend, dem Turniersieger ein Remis abtrotzen sowie in kritischen Stellungen gegen Hans Jürgen Isigkeit und Hannes Leisner noch in der Zeitnotphase umbiegen. Der Lohn war der dritte Platz, noch vor Oleg, Robert Zentgraf (SAV Torgelow) und Hannes. Die weiteren Greifswalder Platzierungen: 11. Vladimir, 12. Ralf, 18. Marko, 25. Gerhard.


GSV-Aktive und die Schachprominenz

Olaf und Richard, die derzeit in Bornholm um den Baltic Sea Cup 2008 spielen, gehören offensichtlich zur absoluten Schachprominenz, wie dieses Foto beweist. Dieses Foto wurde bei schach.de (dem Server von chessbase) am 3. August 0708_Saisonabs2008 gegen 19.25 Uhr aufgenommen. (Bitte besonders auf die - schlecht lesbaren - Spielernamen achten.)


GSV-Spieler beim Ryck-Open

03.08.2008 (RK) Die Sommerpause ist auch in Greifswald keine Schach-freie Zeit. Um “sich fit zu halten” spielen viele unserer Mitglieder bei diversen Open mit. Die von der Fa Schachevents organisierte, nun mittlerweile 11. Auflage des Ryck-Opens, bot ideale Bedingungen für die ‘Nichtautobesitzer’ und ‘Unterkunftsparer’ unter den Greifswalder Schachfreunden. Daher nahmen gleich elf GSV-Spieler an diesem Turnier vor der Haustür teil.


Oleg und Wilko an den Spitzenbrettern

In diesem Jahr war die Teilnehmerzahl mit 50 Startern doch sehr ansprechend. Das Turnier war auch ziemlich stark besetzt für vorpommersche Verhältnisse. Immerhin 17 Spieler konnten eine ELO > 2000 vorweisen. Topfavorit war natürlich der für den SV Gryps startende polnische IM Zbigniew Ksieski, der sich auch eindrucksvoll mit 7/7 Punkten durchsetzte. Die inoffizielle ELO-Auswertung zeigt eine Performance von über 2800! Auf’s Treppchen gelangten auch noch Werner Püschel (Lasker Steglitz) und Wolfgang Westphal (SC Neukloster) mit jeweils fünf Punkten. Wilko und Sven präsentierten sich in guter Form und belegten mit ebenfalls fünf Punkten die Plätze 4 und 5. Lobenswert dabei Sven’s Kampfmoral, der am Samstag und Sonntag den Verlockungen einer jungen schwarzhaarigen Dame widerstand, nach einem schnellen Remis mit ihr bei wundervollem Wetter an den Strand zu fahren. Wilko zeichnete sich dadurch aus, dass er neben dem Sieger der einzige Spieler im Feld war, der ohne Niederlage über die Runden kam. Klaus wurde mit 4,5 Punkten 11., er verlor in der 6. Runde gegen Wilko und musste sich damit aus Kampf ums Treppchen verabschieden. Taktisch stark zeigte sich Oleg, insbesondere die Partie gegen Prüsse war ein echter Hingucker. Oleg opferte hier in der Eröffnung eine Qualität und fand im Verlaufe der spannenden Partie die besseren Züge. In der Endabrechnung belegte er mit 4 Punkten Platz 15. Ernst vergab in der letzten Runde leider seine Siegchancen auf dem Brett und holte nur ein Remis gegen Bünz. Insgesamt belegte er mit 3,5 Punkten Rang 23. Auch Ralf, Slawomir, Richard und Gerhard erspielten sich 3,5 Punkte und belegten damit die Plätze 25, 27, 28 und 31. Ralf spielte für seine Verhältnisse ein starkes Turnier, hatte aber auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Gegen Richard ging das Endspiel - Richard hatte das Läuferpaar und einen entfernten Freibauern - schon so langsam den Bach runter, als er nach einigen Ungenauigkeiten Richard’s doch noch ins Remis abwickeln konnte. Auch gegen Slawomir stand er schlechter, profitierte aber hier von einem Rechenfehler seines Gegenübers. Slawomir hatte den überraschenden Verlust gegen Ralf in Runde 5 wohl nicht ganz weggesteckt, es folgte dann ein Remis gegen Thilde (DWZ 1306), daher war sein Turnierverlauf wohl nicht so ganz optimal. Der Supergau trat bei Richard ein. Als guter Geist unserer ersten Mannschaft betätigte er sich zur Abwechslung mal als “guter Geist der Greifswalder”. Er spendierte den klar schwächeren Marko, Ralf und Marcus Rölz jeweils einen halben Punkt und verlor dann in der letzten Runde gegen Klaus. Gerhard hatte drei klar schlechtere Gegner, die er bezwang sowie drei deutlich stärkere Gegner, die seinen King erlegten. Lediglich die letzte Runde gegen Miriam Rogasch (SV Gryps) war spannend. Wahrscheinlich hatten hier beide bei jeweils offenen Königsstellungen den Sieg ausgelassen, so dass das Remis am Ende wohl gerecht war. Marko erkämpfte 3 Punkte, was zu Rang 34 reichte. Leider hat der Autor keine Partie verfolgen können. Ohne Punkt blieb unser Nachwuchs Jan. Er hatte sich für das Jugendturnier angemeldet, welches aber wegen der geringen Teilnehmerzahl mit dem Open zusammengelegt wurde. So konnte/musste er sich zum ersten Mal mit den Großen messen. Auch wenn diese manchmal nicht viel stärker waren (schachlich gesehen), war wohl auch der Respekt noch ein wenig zu groß. In der letzten Runde ließ Jan dann noch einen möglichen Sieg durch einzügigen Figurengewinn aus. Aber das war ja sein erstes richtig hartes Turnier. Er hat nun seine Feuertaufe hinter sich und wird seine Revanche bekommen.

Als Veranstaltung war das Turnier ein voller Erfolg, die Verlegung auf diesen früheren Termin war die richtige Idee. Die Turnieratmosphäre war wie immer im VCH-Hotel angenehm entspannt. Ein netter Plausch im sonnenüberfluteten Hotelinnenhof mit der Konkurrenz, ein netter Bowlingabend mit neuen Bekannten sorgt für die nötige Lockerheit während des Turnieres. Ich hoffe mal, dass die Spieler in ihren Heimatvereinen die Werbetrommel rühren für das Schachturnier am Ryck. Dann sehen wir im nächsten ja noch vielleicht mehr, noch stärkere, noch weitgereistere Gegner.

Endstand, Paarungen etc. sind auf der Ausrichterhomepage einsehbar.