LEM im Schnellschach - GSV Aktive mit guten Platzierungen

28.05.2008 (RK) Am 28. Mai fand die diesjährige Landesmeisterschaft im Schnellschach statt. Austragungsort war Torgelow. Vier Greifswalder haben die 80km auf sich genommen um dort mitzuspielen. Richard, Hannes Oleg und Ralf gehörten dann zu den doch sehr wenig Teilnehmern, die von außerhalb kamen. Komplettiert wurde das Feld von vielen jungen Torgelowern, so dass ein Starterfeld von 29 Spielern zustande kam.


Hannes geht voll konzentriert in die erste Runde.

Topfavoriten waren hier die Schachfreunde aus Neukloster, sprich Sebastian Kesten, Rainer Röhl und Hannes Knuth. Das diesen Schachcracks der Aufstieg in die 2. Bundesliga gut bekommen ist, zeigten sie hier, indem sie das Turnier mit 6, 5,5 und 5 Punkten in dieser Reihenfolge gewannen. Etwas überraschend konnte Richard “Blech” gewinnen, obwohl er ja nicht unbedingt der “Kurzstreckenmann” ist und außerdem auch Eröffnungen außerhalb seines normalen Repertoires testete. Erst dahinter kamen die Lokalmathadoren Paul Onasch (5/7) und Robert Zentgraf (4,5/7) ein. Dann folgten schon mit ebenfalls 4,5 Punkten Hannes und Ralf sowie als Neunter dann Oleg mit 4 Punkten aber der höchsten Buchholzwertung des Turnieres. Oleg hätte mit einem Sieg in der letzten Runde gegen Onasch sogar noch aufs Treppchen kommen können, aber im Mittelspiel verließ ihn seine Kombinatsionssicherheit UND sein Glück - das er gegen Ralf noch hatte. Vielleicht hatte das eine Bier ja doch schon seine verheerende Wirkung entfaltet? (Wer die Endstellung gesehen hat, weiß was ich meine.)

Leider war dieses Turnier ziemlich am Rande unseres Bundeslandes gelegen. Was aber die Organisation und die Räumlichkeiten betrifft, können auch die vom VCH-Hotel her ziemlich verwöhnten Greifswalder einfach sagen: Perfekt. Also ein Dank für die angenehme Turnieratmosphäre an das SAV-Team und bis zum nächsten Wettkampf dann…


Licht und Schatten beim Einzelpokal

18.05.2008 (RK) Am 17. Mai fand das Achtelfinale des Landeseinzelpokals MV statt. Da die Beteiligung weniger als dünn ist, war dies gleichzeitig auch die erste Runde. Wahrscheinlich ist es noch nie so einfach gewesen, Landespokalsieger eines Bundeslandes zu werden.
Unter den 16 Schachfreunden, die im Spiellokal der HSG Uni Rostock aufeinander treffen sollten, waren mit Martin, Carsten, Oleg und Ralf auch vier Spieler unseres Vereines. Um 9 Uhr im Spiellokal angekommen, mussten wir feststellen, dass von den 16 gemeldeten Schachfreunden wohl vier Spieler die Reise nach Rostock scheuten (soweit ich mitbekam hatten zwei davon den Turnierleiter davon in Kenntnis gesetzt).


Viertelfinale - Oleg vs. Martin

Das bedeutete: Von den acht Achtelfinalpaarungen wurden nur vier ausgespielt. Unter den glücklichen Gewinnern eines “Freitickets” für das Viertelfinale waren dann auch Oleg und Martin. Ralf und Carsten dagegen hatten schwere Gegner zugelost bekommen. Carsten hatte mit Peter Kutschke (wertzahlhöchster Spieler und Vorjahresfinalist) den Turnierfavoriten erwischt. Ralf musste gegen den letztjährigen Vizemeister Rüdiger Schönrock antreten. Beide Greifswalder hatten auch noch Schwarz. Carsten hatte sich nach zwei Stunden in seiner Stellung schon leichte Vorteile erarbeitet, als er einen Einschlag auch d5 übersah. Damit ging nicht nur der Bauer flöten sondern die Stellung fiel praktisch sofort auseinander. Wenige Züge lang versuchte er noch eine Art Schadensbegrenzung, doch Kutschke konnte auch noch eine Figur gewinnen - das Aus für Carsten. Ralf dagegen konnte etwa zu dieser Zeit zu einem Konter ansetzen. Schönrock hatte im Bestreben, einen Königsangriff zu inszenieren, seine Figuren ungünstig postiert. Dieser Angriff erwies sich als nicht durchschlagend. Ralf dagegen gelang es, die offene c-Linie zu besetzen und konnte außerdem gegen den isolierten d-Bauern seines Kontrahenten spielen. Technisch gesehen, war diese Partie vielleicht gewonnen - aber genau diese fehlt Ralf ja. Er baute auf seine besseren Nerven und bot also Remis an. Die Regeln besagen nämlich, dass bei einem Remis mit vertauschten Farben geblitzt wird. Das Match war einfach grausam. Beide ließen mehrfach Figuren stehen - die vom Gegner nicht immer genommen wurden. Beispiel: Ralf hatte auf der Grundreihe Ta1, Lc1, Tf1 und spielte Td1. Schwarz antwortete ganz einfach mit Dxd1. Es folgte dann wenig später: Dc4+ Kf8; La3+ und Schwarz gab wegen Dameverlust auf. So kam Ralf dann unerwartet doch ins Viertelfinale. Hier die Ergebnisse des Achtelfinales:

 Schönrock     - Kriese      0,5 : 0,5     Blitz 0 : 1
 Gebert        - Krüger      0,5 : 0,5     Blitz 0 : 1
 Kutschke      - Herrmann      1 : 0
 Böhm          - Schulz        0 : 1
 Parashchenko  - Piralizei     + : -
 Graffenberger - Poppe         + : -
 Hamann        - Gareis        + : -
 Wiese         - Schinke       + : -

Im Viertelfinale bestimmte das Los, dass Martin und Oleg gegeneinander um den Einzug ins Halbfinale kämpfen sollten. Nach einer langen und spannenden Partie, setzte sich dann Martin durch. In einer taktisch scharfen Partie konnte er mit seinen Zentrumsbauern losstürmen. Die entsehende Stellung war dann klar besser für ihn, so dass Oleg letztendlich in ein trostloses Turmendspiel mit zwei Wenigerbauern tauschen musste. Martin brachte dies sicher durch und ist damit einziger Greifswalder Vertreter im Halbfinale. Ralf ließ sich nämlich fast wehrlos von dem Warnemünder Krüger abschlachten. Hier noch die weiteren Ergebnisse des Viertelfinales:

 Kriese       - Krüger         0 : 1
 Kutschke     - Schulz       0,5 : 0,5    Blitz 1 : 0
 Parashchenko - Graffenberger  0 : 1
 Hamann       - Wiese        0,5 : 0,5   

Runde 8

07.05.2008 (RK) Am 6. Mai wurde die 8. Und vorletzte Runde unserer Greifswalder Blitzschachmeisterschaft ausgespielt. Immerhin elf Blitzer - für unseren kleinen Verein eine gute Beteiligung - fanden sich zum Zocken ein. Mit von der Partie waren mit Lysan, Kathi und dem Hamburger Sebastian auch drei neue Gäste bei unserem Blitzabend. Natürlich war auch die “Prominenz” komplett versammelt, um Punkte für die Gesamtwertung gut zu machen.

Wie üblich marschierten Wilko und Wilfried vorneweg. Das direkte Duell entschied einmal mehr Wilko zu seinen Gunsten. Das war Wilfrieds einzige Niederlage. Da auch Wilko noch eine Partie verlor und zwar gegen Stefan, bekamen beide gemeinsam mit 9/10 Punkten den Sieg zuerkannt. Dritter wurde Hannes, der nur gegen diese beiden “Ritter der Zeitnot” verlor und damit am Ende 8 Punkte hatte. Oleg wurde mit 6,5 Punkten Vierter und konnte so Hannes in der Gesamtwertung auf Distanz halten. Stefan, der nach selbst auferlegter Blitzabstinenz noch nicht ganz die nötige Wettkampfform hatte ( kurz gesagt, er zog zu langsam), komplettierte mit 6/11 Punkten das Vorderfeld. Die anderen Spieler erreichten dann zwischen 3,5 und 1,5 Punkten. Die Platzierungen sind der Tabelle entnehmbar und damit sind auch die erspielten Punkte für die neugierigen ausrechenbar.

Mit 14 Punkten Vorsprung ist Wilko faktisch unser neuer Blitzchampion, sofern er zur letzten Runde erscheint. Auch der Kampf um Platz 3 scheint entschieden. Sofern Oleg antritt, wird Hannes es kaum schaffen, nicht nur genügend Spieler hinter sich zu lassen (durchaus möglich) sondern auch genügend durch geschicktes “auf Ergebnis spielen” noch vor Oleg zu platzieren. Aber noch ist die letzte Runde nicht gespielt…..


7. Greifswalder Herrentagsturnier - Petrus contra Schach

02.05.2008 (RK) Am 1. Mai erlebte das vom Greifswalder Sschachverein e.V. organisierte Herrentagsturnier im Schnellschach seine 7. Auflage. Gespielt wurde traditionell im Koeppenhaus. Da dieses Turnier nach zünftiger Vatertagstradition im Freien, sprich im Garten des Café Koeppen stattfinden sollte, prüfte am Vortag manch sorgenvoller Blick den wolkenverhangenen Himmel. Auch die Wetterrecherche im Internet zeigte stündlich ein höheres Regenrisiko für den Raum Greifswald an. Am Morgen war der Himmel bedeckt, doch trotz nasser Straßen war die Luft trocken. Die Verantwortlichen schickten ein Stoßgebet an den großen Wettermann und bauten die Bretter für die Gäste draußen auf. Unter den 30 Turnierteilnehmern waren neben zwölf Spielern des GSV auch Gäste aus Stralsund, Rügen, Neukloster, Torgelow, Kühlungsborn, Anklam, Niepars sowie ein an der EMAU studierender Dortmunder angereist. Übrigens befanden sich unter den Spielern auch zwei Damen, die sich gegen ihr männliche Konkurrenz mehr als achtbar schlugen.
Doch Petrus kannte kein Erbarmen. Schon während der ersten Runde fing es an zu tröpfeln, so dass das Turnier in den Veranstaltungsraum des Koeppenhauses verlegt wurde. Hier entwickelten sich trotz der gelösten Atmosphäre recht spannende Zweikämpfe. Die Greifswalder Schachasse konnten sich dabei gut in Szene setzen und spielten durchweg vorne mit.

Gespielt wurde 7 Runden ‘Schweizer System’, das bedeutet, dass immer die in diesem Turnier etwa gleichstarken Spieler gegeneinander gelost werden. Beispiel: Nach 4 Runden gibt es Spieler mit 4; 3,5; 3 usw. Punkten. Diese werden jeweils gegeneinander gelost, so das spätestens in den letzten Runden die stärksten Spieler - nämlich die mit den meisten Punkten - gegeneinander spielen.
Jeder Spieler hat pro Partie 15 min Bedenkzeit, eine Partie kann also maximal 30 min dauern. Schafft man es nicht, in dieser Zeit zu gewinnen, ‘fällt das Blättchen’ - Partieverlust wegen Zeitüberschreitung. Genau diese Regel entschied letztendlich über den Turniersieg.

Nach der 6. Runde lagen Helmut Pawlick (FHSG Stralsund) und Rainer Röhl (SC Neukloster) mit je 5/6 Punkten vorn. Dahinter in Lauerstellung Wilfried Woll und Sven-Hendrik Loßin vom Gastgeberverein sowie Stefan Buß (Empor Kühlungsborn) mit je 4,5 Punkten. Die Paarungen der 7. Und letzten Runde lauteten Röhl-Loßin, Stemmler-Pawlick und Woll-Buß. Woll konnte sich im Verfolgerduell gegen Buß durchsetzen. Pawlick versuchte in beiderseits hochgradiger Zeitnot, seine schlechtere Endspielstellung zu verteidigen. Lysan Stemmler konnte sich dann aber doch durch einen Qualitätsgewinn entscheidenden Vorteil sichern, den sie ganz cool in einen ganzen Punkt verwandelte, womit sich die für den SAV Torgelow in der Damenbundesliga spielende junge Dame den 6. Platz sicherte und eine ganze Reihe starker Vereinspieler hinter sich ließ. Die Entscheidung über den Turniersieg fiel dann in der Partie Röhl-Loßin. Röhl hatte auf dem Brett eine klar gewonnene Stellung erreicht, aber nur noch wenige Sekunden auf der Uhr. Loßin verteidigte sich geschickt, indem er unter allen Varianten immer die wählte, welche für den Gegner die meiste Berechnung - und damit den höchsten Zeitverbrauch kostete. Diese im Schnellschach durchaus legitime Strategie hatte letztendlich Erfolg. Mit enormen Materialvorteil und drohender Dameumwandlung fiel das Blättchen des Neuklosteraners. In der Endabrechnung siegte dann Woll vor Loßin - beide erreichten 5,5/7 Punkte - mit einem hauchdünnen Vorsprung von 29,5 zu 29 Punkten in der Buchholzwertung. Diese Wertung ist die Addition der Punkte der Gegner in einem Turnier und ist ein Maß für die Stärke der Spieler, gegen die man in einem Turnier gespielt hat. Damit gelang es Wilfried als erstem Spieler das Gesetz des "They never come back" bei diesem Turnier zu durchbrechen und diesen Pokal (nach 2002) erneut zu gewinnen. Den Dreifachtriumph der Greifswalder Caissa-Jünger komplettierte dann Hannes Leisner, der sich mit einem Sieg in der letzten Runde mit 5/7 Punkten noch auf den Bronzerang schob. Das ganz sicher nicht ‘bierernst’ gemeinte Schachturnier hat allen Beteiligten wieder gut gefallen. Das zum Herrentag gehörenden Glas Bier stand neben dem Brett und auch so mancher lustiger Kommentar flog übers Brett - was beides im Turnierschach streng verboten ist. Alle sind sich einig: Auf ein Neues im nächsten Jahr - und dann hoffentlich bei strahlendem Sonnenschein.

Der Greifswalder SV bedankt sich bei der Mannschaft des Café Koeppen und der Firma ABS mbH für die Hilfe bei der Ausrichtung dieses in Greifswald Tradition gewordenen Schachturnieres.

Endstand

 Pl.	Name		Verein			Pkt.	BHOLZ	BHSUM
 1	Woll		Greifswalder SV		5,5	29,5	198,0
 2	Loßin, S-H.	Greifswalder SV		5,5	29,0	203,0
 3	Leisner		Greifswalder SV		5,0	33,0	197,0
 4	Pawlick		FHSG Stralsund		5,0	31,5	194,0
 5	Röhl		SC Neukloster		5,0	30,5	199,5
 6	Stemmler	SAV Torgelow		5,0	26,0	187,0
 7	Buß		Empor Kühlungsborn	4,5	28,5	186,0 
 8	Eichstädt	SC Neukloster		4,5	21,0	165,5
 9	Nauschütz	Greifswalder SV		4,0	29,0	192,5
 10	Parashchenko	Greifswalder SV		4,0	26,5	186,5
 11	Jabbusch	FHSG Stralsund		4,0	25,5	190,0
 12	Rölz		vereinslos		4,0	25,0	174,0
 13	Kriese		Greifswalder SV		4,0	23,5	168,0
 14	Valet, R.	Greifswalder SV		4,0	17,5	157,0
 15	Proß		Empor Kühlungsborn	3,5	27,0	154,5
 16	Manke		FHSG Stralsund		3,0	28,5	175,5
 17	Loßin, K.	Greifswalder SV		3,0	27,0	177,5
 18	Sommer		Rugia Bergen		3,0	26,0	173,0
 19	Stadler		Empor Kühlungsborn	3,0	24,0	169,5
 20	Kalhorn		Greifswalder SV		3,0	23,5	163,0
 21	Zimmermann	Greifswalder SV		3,0	22,5	160,0
 22	Onasch		SAV Torgelow		3,0	21,5	154,5
 23	Pitz		Greifswalder SV		3,0	19,5	152,0
 24	Schmidt		Greifswalder SV		3,0	19,0	160,0
 25	Maschkin	Grün Weiß Anklam	2,5	20,0	162,5
 26	Miedeck		Empor Kühlungsborn	2,5	17,5	148,5
 27	Valet, A.	Greifswalder SV		2,0	21,5	156,5
 28	Zimmermann	SV 93 Niepars		2,0	17,5	152,0
 29	Assmann		FHSG Stralsund		1,5	23,5	149,0
 30	Klinger		FHSG Stralsund		0,0	20,5	139,0

05.05.2008 (RK) Update
Jetzt sind auch die Ansetzungen und Ergebnisse in Tabellenform online.

Herrentagsturniere in anderen Jahren