1. Mannschaft (Oberliga Nord-Ost)
(Saison 2006/2007)

Abschlusstabelle

NrNameTWZRd 1Rd 2Rd 3Rd 4Rd 5Rd 6Rd 7Rd 8Rd 9
1Stopsack, Malte2231100000.510.50.5
2Bartolomäus, Christian22110.510.510.500.500.5
3Grzesik, Thomas23120.5 1 1 0.500.5
4Kalhorn, Stefan21750.50.50.50.50.50.50+ 
5Woll, Wilfried215710.500.501100.5
6von Rahden, Arvid21461 0.50.5  0 0.5
7Köpcke, Klaus-Peter20310.5010110.500.5
8Valet, Richard20470.500.50.5100.50.50.5
9Mildner, Jens1998 0       
10Loßin, Sven-Hendrik2064   0     
11Herrmann, Carsten2007 0.5  11 00.5
12Leisner, Hannes1988     0   
13Zimmermann, Gordon1929         
14Mentel, Jürgen Dr.2095         

fett: ELO
normal: DWZ

Spielberichte
Runde 1 || Runde 2 || Runde3 || Runde 4 || Runde 5 || Runde 6 || Runde 7 || Runde 8 || Runde 9

Runde 9

GSV I: Mit Unentschieden Klassenerhalt perfekt gemacht

28.4.2007 (CB) In der neunten und letzten Runde unserer zweiten Oberliga-Saison mussten wir in Greifswald gegen die zweite Garnitur des SC Kreuzberg antreten. Die Kreuzberger waren als Staffelzweiter schon so gut wie aufgestiegen, da sie zwei Mannschaftspunkte Vorsprung vor dem Dritten (Cottbus) hatten und da dem Staffelersten (SF Berlin II) der Aufstieg in die 2. Bundesliga verwehrt bleibt (SF Berlin I stand bereits als Absteiger aus der 1. Bundesliga fest und in den überregionalen Ligen ist nur eine Mannschaft je Verein zugelassen). Um ganz sicherzugehen, benötigten die Kreuzberger aber noch einen Mannschaftspunkt.

Für uns stellte sich die Lage etwas anders dar: Nach einer bisher sehr erfolgreichen Saison befanden wir uns auf dem siebten Tabellenplatz. Die beiden "Mitbewerber" um den zweiten Abstiegsplatz (SC Weiße Dame und SF Friesen Lichtenberg) lagen aber nur einen Mannschaftspunkt hinter uns zurück. In Bezug auf Friesen Lichtenberg war sogar davon auszugehen, dass sie gegen den bisher punktlosen Tabellenletzten zwei weitere Punkte einfahren und uns in der Tabelle überholen würden. Unsere Hoffnung war, dass Weiße Dame nicht gegen Zehlendorf gewinnen würde und wir mindestens drei Brettpunkte gegen Kreuzberg einsammeln würden, so dass wir bei einem 4:4 zwischen den beiden Berliner Mannschaften mit den besseren Brettpunkte die Nase vorn haben würden. Wichtig war es jedenfalls, nicht wieder so wie in der achten Runde gegen SF Berlin II unterzugehen.

Zu Beginn des Kampfes wurde von beiden Mannschaften Kampfgeist gezeigt: Von Kreuzberger Seite wurden die frühen Remisangebote von Wilfried, Arvid und Thomas abgelehnt, unsererseits lehnte Christian ein Remisgebot seines Gegners ab. Nach etwa einer Stunde kam es dann aber doch zu den ersten Unentschieden: Carsten und Klaus einigten sich mit ihren Gegnern friedlich, nachdem am Ende der Eröffnungsphase jeweils ausgeglichene Stellungen entstanden waren. Im Laufe der nächsten Stunde blieben die restlichen sechs Partien alle im ungefähren Gleichgewicht. Lediglich Thomas und Malte hatten bereits relativ viel Zeit verbraucht, dafür schien Christians Stellung etwas vorteilhaft zu sein. Nach etwa zwei Stunden Kampfzeit gab es dann in relativ kurzer Folge eine Reihe von Remisgeboten. Wir verfolgten damit weiter den "Kampfplan", möglichst viele Brettpunkte zusammenzukratzen -- aus Kreuzberger Sicht mag auch die Sorge, den Aufstieg "kurz vor der Ziellinie" durch eine überraschende Niederlage doch noch zu verspielen, eine Rolle gespielt haben. Jedenfalls war der anfängliche Kampfgeist offensichtlich aufgebraucht, so dass nach etwa zweieinhalb Stunden das Endergebnis feststand: Kreuzberg 4 (und damit Aufsteiger), Greifswald 4 (und damit noch nicht Nicht-Absteiger).


Feierstimmung im "Alten Fritz"

Für uns begann nun das Warten auf die Ergebnisse von der Begegnung Weiße Dame gegen Zehlendorf. Gegen 15:30 Uhr traf dann die ersehnte Nachricht ein, dass der Zwischenstand Weiße Dame und Zehlendorf 3.5:3.5 lautete. Damit war klar, dass Weiße Dame nicht mehr an uns vorbeiziehen konnte und wir somit den Klassenerhalt geschafft hatten. (Erst am Abend erfuhren wir, dass wir in der Schlusstabelle sogar den 7. Platz erreicht hatten, da Lichtenberg nicht über ein 4:4 gegen Fürstenwalde hinauskam.) Dies sorgte im Übrigen nicht nur in Greifswald für Begeisterung: Auch aus Neubrandenburg trafen freudige SMS ein, da Eintracht Neubrandenburg nun als Neunter der Landesliga McPom nicht den Gang in die 2. Landesliga antreten muss.

Blickt man auf die obenstehenden Einzelergebnisse, wird deutlich, dass unsere Stärke in diesem Jahr in unserer mannschaftlichen Geschlossenheit lag. Mit 34:38 war unser Brettpunktekonto fast ausgeglichen und alle Spieler erzielten ein Ergebnis im Bereich von +1 bis -1 (mit der Ausnahme von Malte, der gegen die starke Gegnerschaft am Spitzenbrett bei -2 einkam), was vor der Saison vermutlich niemand ernsthaft erwartet hat.

Runde 8

GSV I: Beim Spitzenreiter nichts zu holen


Blick ins Berliner Spiellokal

9.4.2007 (CB) Die vorletzte Runde der Oberliga Nord-Ost führte uns nach Berlin zum souveränen Spitzenreiter Schachfreunde Berlin II. Gegen die Berliner (für die bereits vor dem Kampf klar war, dass sie trotz Staffelsieg nicht würden austeigen können, da ihre erste Mannschaft aus der Bundesliga in die zweite Liga absteigt) rechneten wir uns vor dem Kampf nur geringe Chancen aus. Zu deutlich war die nominelle Überlegenheit. Andererseits sah es so aus, als würden unsere bisher erkämpften sieben Mannschaftspunkte (bei ausgeglichenen Brettpunkten) wahrscheinlich noch nicht zum Klassenerhalt reichen. Als wir die Aufstellung der gegnerischen Mannschafts sahen, die nur aus sieben Spielern, darunter mehreren Ersatzspielern, bestand, witterten wir plötzlich eine Chance, nicht nur unseren Brettpunktstand möglichst hoch zu halten, sondern sogar einen Mannschaftspunkt mitnehmen zu können.

Doch bereits nach zwei bis drei Stunden zeichnete sich ab, dass es mit dem erhofften Mannschaftspunkt wohl nichts werden würde. Richard einigte sich mit seinem Gegner schnell auf ein Remis und nach einiger Zeit tat es Malte am Spitzenbrett gleich. Christian stand derweil allerdings schon klar auf Verlust, Wilfried verlor im Mittelspiel kompensationslos einen Bauern und auch die Stellung von Klaus wirkte unerfreulich. Bei Carsten und Thomas waren die Stellungen dagegen einigermaßen ausgeglichen, obwohl insbesondere Thomas viel Zeit nehmen musste, um dem aktiven schwarzen Spiel am Damenflügel begegnen zu können. In der vierten Stunde gingen dann die drei schlechter stehenden Partien folgerichtig verloren. Leider verlor auch Carsten die Übersicht in einem einigermaßen ausgeglichenen Endspiel und musste später nach knapp sechzig Zügen aufgeben. Um das Debakel zu vollenden, griff auch Thomas in Zeitnot fehl und verlor dadurch erstmals in einem Punktspiel für den GSV.

Zu allem Überfluss erfuhren wir noch im Spiellokal, dass König Tegel (für uns der heißeste Kandidat auf den zweiten Abstiegsplatz) gegen Zehlendorf gewonnen und sich damit aller Abstiegssorgen entledigt hatte. Insgesamt also ein Tag, an dem nicht besonders viel für uns zusammenlief. Die beste Nachricht des Tages erhielten wir nach unserer Heimkehr nach Greifswald: Auch Weiße Dame hatte verloren und liegt damit weiterhin einen Mannschaftspunkt hinter uns zurück. Die Entscheidung muss also in der letzten Runde fallen.

Runde 7

GSV I: 4:4 im Abstiegsgipfel

19.3.2007 (CB) In der siebten Runde musste unsere Erste gegen König Tegel II aus Berlin antreten. Um die Chancen im Abstiegskampf intakt zu halten, durfte gegen die in der Tabelle nur einen Punkt zurückliegenden Berliner keinesfalls verloren werden. Nach der Eröffnungsphase sah der Mannschaftskampf insgesamt auch noch einigermaßen ausgeglichen aus. Als Erster beendete dann Thomas (unser bisher erfolgreichster Spieler) seine Partie mit einem Unentschieden. Obwohl er viel Zeit in die Stellung investiert hatte, war es ihm nicht gelungen, einen Weg zum Vorteil zu finden. In den folgenden zwei Stunden schlug das Pendel deutlich zugunsten der Berliner Gäste aus. Klaus-Peter erreichte zwar (wie Thomas in einer Schwarzpartie) ein Unentschieden, allerdings verloren mit Arvid und Stefan gleich zwei in der bisherigen Saison noch ungeschlagene Spieler mit den weißen Figuren. Auch Christian musste froh sein, als er bei beiderseits äußerst knapper Zeit seinem Gegner und jahrelangen Vereinskameraden Olaf Teschke ins Remis entwischte.


Wilfried (v.r.) - macht nervenstark seinen Punkt

Ein Blick auf die nach der Zeitkontrolle noch laufenden Partien zeigte, dass aus diesen drei Partien bei normalem Verlauf höchstens zwei Punkte zu erwarten waren -- nicht genug, um den Vorsprung der Tegeler noch auszugleichen. Einzig Wilfried hatte eine deutlich bessere Stellung, während Richard lediglich minimalen Vorteil besaß und Malte sogar in einer schwierigen Situation war. Insofern musste Richard ein höheres Risiko in Kauf nehmen, um noch einen Gewinnversuch zu unternehmen. Dies ging leider gründlich schief, so dass er plötzlich selbst um das Unentschieden kämpfen musste. Wilfried konnte zwar dann nach etwa fünf Stunden seine Partie souverän gewinnen und den Rückstand auf einen Punkt verringern, dafür sah es aber so aus, als würde Malte am Spitzenbrett verlieren. Doch nach etwa fünfeinhalb Stunden bot sich ihm die Gelegenheit, seine Dame zu opfern und dafür mit aktiven Türmen Gegenspiel zu inszenieren. Diese Chance ließ er sich nicht entgehen. Sein Gegner fand sich in der komplizierten Stellung nicht zurecht und musste wenig später die Partie aufgeben. Als dann auch der Gegner von Richard mit nur noch zwei verbliebenen Minuten Bedenkzeit einsehen musste, dass er gegen die errichtete Festung nichts ausrichten konnte, war der Jubel bei den Greifswaldern groß. Wie schon am vorangegangenen Spieltag war es gelungen, einen beinahe aussichtslos erscheinenden Rückstand mit einem starken Finish noch auszugleichen.

Obwohl die Erste nun mit sieben Mannschaftspunkten ein ausgeglichenes Punktekonto hat und auf Rang fünf der Tabelle rangiert, ist der Abstiegskampf noch keineswegs beendet. Der Vorsprung auf den neunten Platz beträgt nur einen einzigen Punkt und die beiden letzten Kämpfe müssen gegen den Tabellenersten und -zweiten ausgetragen werden.

Runde 6

GSV I: Remis in Zehlendorf

26.2.2007 (StK) Mit verhaltener Stimmung war die 1. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins zur Oberligabegegnung nach Berlin-Zehlendorf gefahren - zu übermächtig schien der Gegner, der in seinen Reihen mehrere bezahlte ausländische Spieler aufwies. Gleichwohl wurde beschlossen, den Kampf nicht verloren zu geben, sondern an allen Brettern die Auseinandersetzung zu suchen.

Dementsprechend scharf legten Christian Bartolomäus und Hannes Leisner ihre Schwarzpartien an, leider ohne Erfolg. Nach drei Spielstunden lag Greifswald 0-2 hinten, das Match schien entschieden, zumal bald darauf auch der Mannschaftskaptitän Richard Valet gegen seinen routinierten Gegner aufgeben musste. Für etwas Hoffnung sorgte dann Carsten Herrmann, der eine feine positionelle Partie spielte und dank einer Zeitüberschreitung seines Gegners gewann. Malte Stopsack am Spitzenbrett hielt seine Stellung mit einem seiner gefürchteten Qualitätsopfer im Gleichgewicht und holte einen wichtigen halben Punkt. Stefan Kalhorn spielte gegen den mehrfachen Berliner Seniorenmeister Werner Reichenbach. Nach einem turbulenten Verlauf, vor allem außerhalb des Brettes, endete auch diese Partie schließlich unentschieden. Der Zwischenstand lautete 2-4, als Wilfried Woll gegen den vielleicht spielstärksten Berliner eine unübersichtliche und wilde Partie in der Zeitnotphase umbiegen und nach der Zeitkontrolle sicher nach Hause fahren konnte. So lag die ganze Last am Ende auf Klaus-Peter Köpcke, der ein vorteilhaftes, aber nicht ganz leicht zu gewinnendes Endspiel auf dem Brett hatte. Die Anspannung bei den Greifswalder Zuschauern (die Zehlendorfer Mannschaftskollegen waren schon nach Hause gegangen) war mit Händen zu greifen. Nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit und 80 Zügen ging auch diese Partie zugunsten des Außenseiters aus.

Der so verdiente Mannschaftspunkt hält dem Greifswalder SV im Abstiegskampf weiter alle Außenseiterchancen offen. In drei Wochen wird die zweite Vertretung des Bundesligavereins König Tegel an der Ostsee zu Gast sein.

26.2.2006 (CB) Update: Wer sich auch für Randdetails interessiert: Stefan berichtet auf schachblaetter.de über eine kleine Diskussion, die er mit seinem Gegner über eine nicht laufende Uhr führen musste.

Update II (StK) Eine Geschichte verdient noch Beachtung: In der Partie packte Werner Reichenbach ein Brötchen aus einer Alufolie aus und aß es auf. Wenig später erzählte mir Carsten, dass sein Brötchen weg sei. Ich: "So ein helles Brötchen aus der Silberfolie?" Carsten: "Ja, genau. War mein letztes" Ich: "Hat mein Gegner gerade gegessen." Ganz am Schluss, als Klaus-Peter schon den Raum wechseln musste (um 16.30 Uhr sollte im Spiellokal eine Seniorenfeier beginnen), und noch spielte, kam der Hausmeister mit einem Stullenpaket (in Alufolie eingepackt) und fragte nacheinander die Spieler und Zuschauer, ob das jemandem gehören würde. Alle verneinten, auch Carsten hatte kein Interesse an einem Tausch. Darauf der Hausmeister: "Dann schmeiße ich es weg." Wir haben dann etwas am Bahnhof gegessen.

Runde 5

GSV I: Sieg im Kellerduell

5.2.2006 (CB) In der fünften Runde der Schach-Oberliga musste unsere Erste nach Fürstenwalde zum Tabellenschlusslicht BSG Pneumant reisen. Die Fürstenwalder, die als einzige Mannschaft der Liga nominell schwächer sind als wir, konnten bisher noch keinen Mannschaftspunkt erringen. Damit waren die Vorzeichen für den Kampf klar: Ein Sieg war für uns Pflicht, um im Abstiegskampf keinen Boden gegenüber den Konkurrenten zu verlieren.

Mit der ungewohnten Favoritenrolle kamen wir erfreulicherweise gut zurecht. Nur an den ersten beiden Brettern gerieten wir früh unter Druck, an den anderen Brettern kam es schon bald zu ausgeglichenen bis guten Stellungen für uns. Als Erster beendete wie schon oft der Mannschaftskapitän Richard seine Partie -- anders als gewöhnlich lieferte er aber kein Unentschieden sondern einen Sieg ab. Nach etwa drei Stunden gab es die nächsten Entscheidungen: Während Wilfried ein zu hohes Risiko einging und seine Partie verloren geben musste, konnte Klaus seinen Gegner bezwingen und damit den Vorsprung postwendend wiederherstellen. Wenig später endeten zwei weitere Partien. Thomas überspielte seinen Gegner souverän und erwies sich damit erneut als Erfolgsgarant. Leider gelang es den Fürstenwaldern durch einen Sieg am Spitzenbrett, den Rückstand wieder auf einen Punkt zum 3:2 für uns zu verkürzen. Maltes Versuch, den Gegner mit offensivem Spiel und mehreren Opfern zu besiegen, konnte von seinem routinierten Gegner abgewehrt werden, so dass Malte wenig später aufgeben musste. Kurz vor der ersten Zeitkontrolle endete dann die Partie am zweiten Brett mit einem Unentschieden. Nach einem komplizierten Verlauf, der mal den Weißen, mal den Schwarzen im Vorteil sah, einigte sich Christian mit seinem Gegner auf eine vermutlich gerechtes Unentschieden.

Zu diesem Zeitpunkt war der Mannschaftssieg bereits absehbar, da sowohl Carsten als auch Stefan bessere Stellungen hatten und ein Punkt aus diesen beiden Partien bereits ausreichen würde. Carsten konnte seinen Vorteil auch sicher verwerten und brachte damit den Mannschaftssieg unter Dach und Fach. Eine Hälfte der Mannschaft machte sich daraufhin auf den langen Rückweg nach Greifswald, während Richard, Thomas und Christian als Zuschauer die letzte laufende Partie verfolgten. Leider gelang es Stefan nicht, seinen kleinen Vorteil in einen Sieg umzumünzen. Schließlich willigte er in ein Unentschieden ein, womit der Endstand von 5:3 für uns feststand.

In der Tabelle steht unsere Mannschaft nun mit fünf Punkten auf einem guten sechsten Platz. Da auch die anderen Abstiegskandidaten kontinuierlich punkten, ist der Abstiegskampf aber noch lange nicht zu Ende. Vermutlich werden die nächsten beiden Kämpfe gegen die beiden Berliner Mannschaften Zehlendorf und König Tegel über den Klassenerhalt entscheiden.

Abspann I: Als Entschädigung für das Ausharren in Fürstenwalde konnten Stefan und Christian im Berliner Hauptbahnhof das im Fernsehen übertragene Endspiel der Handball-WM verfolgen und den WM-Titel für die Mannschaft um Henning Fritz feiern. Natürlich auch von hier aus herzlichen Glückwunsch dazu!

Abspann II: "Am Tag danach" konnten wir die Gratulation des derzeit in Kitzbühel weilenden Arvids entgegennehmen. Arvid hat übrigens seine erste Partie für Sparkasse Kitzbühel gewonnen und liegt mit seiner Mannschaft in der 1. Klasse der Tiroler Mannschaftsmeisterschaften auf einem guten dritten Platz.

Abspann III: Unverzichtbar natürlich auch der Hinweis auf die Aufarbeitung der Geschehnisse in Versform (via schachblaetter.de):

Sonntag

Sehr früh aufgestanden.
Um halb sieben zum Bahnhof.
Vier Stunden Zug gefahren.
Viereinhalb Stunden Schach gespielt.
Eine dreiviertel Stunde Zug gefahren.
Zwei Stunden Aufenthalt.
Deutschland ist Handball-Weltmeister.
Drei Stunden Zug gefahren.
Ins Bett.

Runde 4

GSV I: Erneute Heimniederlage

10.12.2006 (CB) Für das letzte Punktspiel des Jahres hatten wir uns noch einmal ein anspruchsvolles Ziel gesteckt: Gegen die Mannschaft von VBSF Cottbus sollte gepunktet werden, um die Mannschaften am Tabellenende weiter unter Druck zu setzen. Bereits ein Mannschaftspunkt hätte uns im Abstiegskampf sehr gute Karten verschafft.


sorgenvolle Minen in der kritischen Phase

Aber es sollte anders kommen ... Nach einer guten Stunde Spielzeit boten kurz hintereinander die gegnerischen Spieler an den Brettern 4 und 5 in ausgeglichenen Stellungen Unentschieden an. Angesichts der zufriedenstellenden Positionen auf den anderen Brettern wurden beide Remisgebote akzeptiert -- auch wenn die taktische Marschroute des Mannschaftskapitäns eigentlich vorsah, dass Wilfried und Arvid an den mittleren Brettern auf Gewinn spielen. Einige Zeit später einigte sich auch Richard am siebten Brett mit seiner Gegnerin auf ein Unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt keimte die Hoffnung auf, möglicherweise nicht nur einen, sondern sogar zwei Mannschaftspunkte gewinnen zu können. Zwar stand Malte am ersten Brett auf Verlust, dafür sahen die Positionen bei Christian, Klaus-Peter und Sven-Hendrik ziemlich gut aus. Stefan am dritten Brett hatte eine etwas passive, aber auch sehr feste Stellung. Tatsächlich musste Malte kurze Zeit später aufgeben. Sein Gegner hatte in einer scharfen Variante im Sveshnikov-Sizilianer eine Figur geopfert, dafür aber einen übermächtigen Freibauern bekommen.


Sven-Hendriks Oberligadebüt für den GSV

Der Wendepunkt des Kampfes spielte sich an Brett 6 ab. In einer Stellung mit entgegengesetzten Rochaden hatte Klaus-Peter eigentlich gute Gewinnchancen, der von ihm gewählte Angriffsplan war aber zu langsam. Dem Gegner gelang es, rechtzeitig einen Gegenangriff zu inszenieren, der sich als durchschlagend erwies. Leider verlor auch Sven-Hendrik am achten Brett kurze Zeit später die Nerven. In guter Stellung stellte er zweizügig seinen Springer ein, wonach die Partie verloren war. Schade, dass bei Sven-Hendriks Oberliga-Debüt für den GSV nicht mehr herausgesprungen ist. Angesichts der drei zu Buche stehenden Verlustpartien waren die Partien von Christian und Stefan für den Ausgang des Kampfes bedeutungslos. Es nützte deshalb nichts mehr, dass Christian seinen Vorteil in der Zeitnotphase zum Sieg verdichten konnte und dass Stefan sich durch den Abtausch mehrerer Figuren entlastete und letztlich ungefährdet im Remishafen einlief.

Am Ende stand also eine 3:5-Niederlage auf dem Ergebniszettel. In der Tabelle rangiert der GSV nun auf Rang 7. In der nächsten Runde soll gegen das Tabellenschlusslicht aus Fürstenwalde unbedingt der zweite Mannschaftssieg der Saison eingefahren werden.

Update 10.12.2006 (CB) Wie Stefan in seinem Blog feststellt, bot sich ihm kurz nach der Zeitkontrolle sogar die Möglichkeit, einen Bauern zu gewinnen und seinem Gegner und dessen Mannschaftskameraden noch einen langen Greifswalder Nachmittag zu bescheren.

Runde 3

GSV I: Halber Erfolg in Charlottenburg

20.11.2006 (StK) Die 1. Mannschaft des Greifswalder Schachvereins war am Sonntag mit einigen Erwartungen nach Berlin Charlottenburg zum SC „Weiße Dame“ gefahren, konnte hier doch beim erstmaligen Gastspiel des Vereins in der Oberliga ein Auswärtssieg gefeiert werden. Zudem waren alle Mann an Deck, die Greifswalder spielten mit der ersten Acht.


unser Team - noch ohne Christian

Zunächst allerdings nur zu siebt. Ausgerechnet Christian Bartolomäus, eine der Stützen der Mannschaft, blieb bei der morgendlichen Bahnanreise stecken und kam mit 50 Minuten Verspätung ans Brett. Ein solcher Rückstand an Bedenkzeit ist normalerweise eine schwere Hypothek, Christian erlangte gleichwohl gegen seinen Gegner Kay Hansen, der trotz seines 47. Geburtstages extra aus Österreich angereist war, eine gute Stellung und vereinbarte ein Remis. Unentschieden endeten beizeiten auch die zwei Schwarz-Partien von Stefan Kalhorn und Arvid von Rahden, die beide sehr solide angelegt und nie ernsthaft aus der Balance geraten waren. Auch die Eröffnungsvorbereitung des Mannschaftsführers Richard Valet zahlte sich aus. Er ließ gegen seinen Gegner nichts anbrennen und stellten mit einem weiteren Remis den Zwischenstand von 2-2 her.

Dramatisch dann die Zeitnotphase am Ende der vierten Spielstunde. Malte Stopsack riskierte gegen seinen hochkarätigen Gegner am Spitzenbrett Kopf und Kragen, sein Angriff unter Bauernopfer schlug leider nicht durch und Malte musste aufgeben. Auch Wilfried Woll stellte sich in den Dienst der Mannschaft und kämpfte seine Partie aus. Mit beiderseits nur wenigen Minuten auf der Uhr gewann er einen Turm, geriet jedoch im Gegenzug in einen Mattangriff, den er nicht mehr parieren konnte. Glücklicherweise bewies Klaus-Peter Köpcke am 7. Brett gewohnt Nervenstärke, glich eine schwierige Stellung aus und gewann durch Zeitüberschreitung seines Gegenübers. So lag es an dem erfahrenen Thomas Grzesik, ob nochmals der Ausgleich für Greifswald gelingen würde. Thomas spielte seine von Anfang an positionell angelegte Partie beharrlich weiter und erzwang mit einer Energieleistung nach sechs Stunden Spielzeit die Aufgabe seines Gegners.

So endete der Kampf mit einem gerechten Unentschieden. Der Greifswalder SV darf weiter vom Klassenerhalt träumen.

PS in eigener Sache: Bei mir bleibt ein bisschen ein schlechtes Gefühl übrig, wenn ich, wenn auch mit Schwarz, einigermaßen schnell Remis gemacht habe, während die anderen sich weiter quälen mussten. Vielleicht wäre es der halbe Punkt zum Sieg gewesen, vielleicht hätte aber auch ein halber Punkt zum Unentschieden gefehlt?

Runde 2

GSV I: Nichts zu holen gegen Oberschöneweide

29.10.2006 (StK) Am Sonntag hatte der Greifswalder Schachverein am 2. Spieltag in der Oberliga Nordost die TSG Oberschöneweide zu Gast. Die Berliner waren als Tabellenführer und hoher Favorit nach Greifswald gekommen. Die Gäste waren an allen Brettern der Statistik nach besser besetzt.

Bartolomäus-Postler
Weiß gewinnt mit 24. Txg7+
...q.rk.
r....pp.
...p..R.
..n.pP..
ppb.P...
........
PPPNQ..P
..KR....

Diese Überlegenheit setzte sich am Ende auch durch. Dabei hatte der Kampf für die Greifswalder gar nicht schlecht angefangen. Wilfried Woll hatte sich durch seinen Erstrundenerfolg gehörigen Respekt bei seinem Gegner erworben und konnte bald in ein Unentschieden einwilligen. Carsten Herrmann beeindruckte seinen Gegner durch eine äußerst eigenwillige Eröffnungsbehandlung (sein erster Zug war in der Geschichte der Oberliga zuvor erst einmal aufs Brett gekommen). Schnell entspann sich eine aufregende Partie, die durch Dauerschach endete. Dann gewann Christian Bartolomäus sogar seine schöne sizilianische Angriffspartie, bei beiderseitiger Königsattacke war er einen Schritt schneller als sein Gegner. Das war für einen Moment die Führung. Doch musste kurz darauf Malte Stopsack am Spitzenbrett leider einsehen, dass gegen die verbundenen Freibauern seines Gegenübers nichts auszurichten war und gab auf. Stefan Kalhorn konnte sein Zweispringerspiel immer im Gleichgewicht halten, so dass es nach fünf Partien 2,5 zu 2,5 stand.

Nach der Zeitkontrolle ging das Match in der fünften Spielstunde aber verloren. Richard Valet war in einer Abwicklung ein Fingerfehler unterlaufen, er „fudelte“ noch eine Weile und gab dann auf. Auch Jens Mildner musste seine Partie verloren geben, nachdem er auf der langen Diagonalen in eine tödliche Fesselung geraten war. Am längsten kämpfte Klaus-Peter Köpcke. Mit einer Minusqualität schuf er ein verwickeltes Endspiel, in welchem beide Parteien zwar einen Bauern zur Dame umwandeln konnten, die Greifswalder aber postwendend wieder verloren ging.

Am Schluss stand so ein verdienter 5,5 zu 2,5 Erfolg für die sehr angenehmen Gäste aus Berlin. Mit vielen netten Worten ging die zu Begegnung zu Ende. Für Greifswald hat spätestens jetzt der Abstiegskampf begonnen.

Runde 1

GSV I: Erfolgreicher Saisonauftakt


Die bärenstarke erste Mannschaft am Berliner Hauptbahnhof (ohne Thomas und Richard)

16.10.2006 (CB) Unsere ersten Mannschaft ist mit einem deutlichen Sieg in die neue Saison gestartet. Beim 5.5 zu 2.5 in Berlin gegen den SC Friesen Lichtenberg gelang das Kunststück, keine einzige Partie zu verlieren. Drei gewonnene und fünf unentschiedene Partien führten zum bislang höchsten Sieg der Greifswalder in der 3. Liga.

Der Wettkampf begann aus unserer Sicht vielversprechend. Nachdem sich Thomas am dritten Brett nach wenigen Zügen mit seinem Gegner auf ein Unentschieden geeinigt hatte, opferte Malte am Spitzenbrett einen Bauern. Es zeichnete sich schon nach einer Stunde ab, dass er in der resultierenden Stellung gute Angriffschancen haben würde. Tatsächlich fand sein Gegner nicht die genauesten Verteidigungszüge und musste die Partie bereits nach 23 Zügen aufgeben. Angesichts dieser Führung musste an den restlichen Brettern kein unnötiges Risiko eingegangen werden. Nach etwa dreieinhalb Stunden endeten dann auch die Partien von Klaus-Peter (Brett 7), Richard (Brett 8) und Stefan (Brett 4) remis. Mit einer sehr solide gespielten Partie konnte Arvid am 6. Brett die Führung auf 4:2 ausbauen. Sein Gegner hatte in einer ausgeglichenen Stellung einen risikoreichen Gewinnversuch unternommen, der aber von Arvid mit einigen genauen Zügen widerlegt wurde. Als sich der Nebel etwas gelichtet hatte, fand sich der ungestüme Angreifer mit Minusturm und gefallenem Blättchen wieder. Äußerste Spannung herrschte dann am fünften Brett: In einer komplizierten Stellung, in der beide Kontrahenten nur noch wenig Bedenkzeit zur Verfügung hatten, geriet Wilfried vom GSV nach und nach in eine sehr schwierige Situation. Zur unserer Erleichterung überschritt aber sein Gegner (in der Annahme, bereits vierzig Züge ausgeführt zu haben) die Bedenkzeit, so dass der Mannschaftssieg unter Dach und Fach war. Das Unentschieden von Christian an Brett 2, der ein schwieriges Endspiel zu verteidigen hatte, setzte dann den Schlusspunkt unter ein gelungenes Match.

In der Tabelle steht der Greifswalder SV durch diesen Sieg auf dem geteilten zweiten Platz -- von Rank zero völlig korrekt als "beste Platzierung aller Zeiten für einen vorpommerschen Verein" gewürdigt ;-) In der nächsten Runde am 29. Oktober kommt es damit zumindest formal zu einem echten Spitzenkampf: Der derzeitige Tabellenführer TSG Oberschöneweide wird zu Gast in Greifswald sein.