Berichte von Turnieren mit Vereinsbeteiligung -- Saison 2005/2006

Himmelfahrtsschach (aka 5. Greifswalder Herrentagsturnier)

26.5.2006 (StK) Ist das Glas nun halb voll oder halb leer? Gewiss: Es war wärmer als im letzten Jahr. Gewiss aber auch: Es war immer noch ziemlich kalt. Turnierleiter Ralf Kriese kannte kein Erbarmen. Meine vorsichtige Anfrage am Morgen, ob man die Tische nicht lieber im Haus aufbauen sollte, wurde kurzerhand verneint. Immerhin hat es nicht geregnet.


Blick auf das Wettkampfgeschehen

Am Ende fanden sich immerhin 29 Schachfreunde ein, um am alljährlichen Herrentags-Spektakel teilzunehmen. Sieben Runden á 15 Minuten Bedenkzeit, maximal dreieinhalb Stunden den Kopf bewegen - das geht ja noch. Die freundliche Mannschaft aus dem Café Koeppen versorgte uns mit Bockwurst, Bier und Brause, bei den Temperaturen wurden aber auch Glühwein und Tee gereicht. Ein großer Dank gebührt wieder einmal Ralf, der dieses Turnier praktisch im Alleingang organisiert hat. Größere Pannen oder gar Streitfälle gab es nicht, der traditionelle Absturz des Auslosungsprogramms fand diesmal schon nach der 1. Runde statt und wurde organisatorisch in souveräner Weise mit einer Vorverlegung der Mittagspause beantwortet.

Wie es ausgegangen ist? Turniersieger wurde der Greifswalder Jens Mildner, dem seine Wahl zum Präsidenten des Landesschachverbandes offenkundig fabelhaft bekommen ist. Jens verwies den Vorjahressieger Sebastian Kesten aus Torgelow auf den 2. Platz. Dritter wurde Schnellschachspezialist Helmut Pawlick aus Stralsund. Einen wertvollen Preis für den besten Vereinslosen (in Ralfs Diktion beharrlich "Volkssportler" genannt) erhielt ein alter Bekannter - nämlich Denny Pekruhl, bester Spieler unter DWZ 1850 wurde natürlich Jan Mertin vom gastgebenden Verein. Den Zufallspreis für den Spieler auf dem 21. Platz bekam auch dieses Jahr - Ralf Kriese selbst, nicht unverdient. Und überraschend weil nicht angekündigt, gab es auch noch einen Buchpreis für den letzplatzierten in diesem Jahr.
Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass die Startgelder (29 mal 5 Euro) vollständig an die Sieger ausgeschüttet wurden, wie man hört, soll das nicht überall der Fall sein. Die Sachpreise spendierte die Grimmener Rechtsanwaltskanzlei Schulz & Partner.

Fotos unter Fotos auf LSV - Seite

Ergebnis unter Ergebnis auf LSV - Seite


Mein Training mit den "großen Meistern"
von Gordon Zimmermann

28.2.2006 Vom 23.-27.02.06 fand in der berühmten Pulvermühle, in Waischenfeld (Bayern), der Lehrgang für den D/C Kader (Jahrgang 92 und älter) statt. Ich freute mich sehr, dass auch ich, als jüngerer Spieler, daran teilnehmen durfte, mit den "großen Meistern" der DSJ zu trainieren.


Den Größeren über die Schulter geschaut

Kaum dort angekommen, sah ich schon die Bretter und auch bekannte Gesichter, u.a. Felix Graf, Stephan und Sebastian Kaphle. In mir kribbelte es schon, wenn ich daran dachte, dass morgen das Training beginnen sollte. Am Abend dann schon das erste Highlight. Eine Partie von Jan Gustafsson, die er selbst vorführte und kommentierte. Am nächsten Tag ging's dann endlich los. Wir (Felix, Stephan, Sebastian und ich) bildeten eine Gruppe. Unser Training begann mit dem Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler. Vier Stunden, dann ein bisschen Pause und weiter ging’s. GM Thomas Pähtz, der Vater der Weltmeisterin Elisabeth Pähtz, war unser nächster Trainer. Es ging um Stategie, auch das machte viel Spaß.

Am nächsten Tag war dann Hospitation bei den Spielern -- u.a. Viktor Kortschnoj, Jan Gustafsson, Michael Bezold … -- des GM-Turniers, das gleichzeitig stattfand. Jeder von uns musste eine Partie auswählen und dann die Live-Kommentation von GM Klaus Bischoff verfolgen. Anschließend die Analyse der Spieler. Ich wählte die Partie GM Prusikin-GM Artur Jussupow. Doch diese war bereits nach dem 21. Zug beendet, eine kleine Enttäuschung. Am darauffolgenden Tag,trainierten wir dann die Verwertung eines Vorteils mit IM Davit Lobshanidze. An 3 Vormittagseinheiten hatten wir mit IM Yochanan Afek, dem berühmten Studienkomponisten aus Israel, Studientraining -- auf Englisch.

Am letzten Abend schrieben wir dann bei jedem Trainer einen Test zum jeweiligen Thema. Entgegen meiner Erwartungen erreichte ich eine gute Punktzahl und bekam ein Buch. Insgesamt kann ich sagen, dass wir viel Spaß hatten, ich viel gelernt habe und nette Leute traf (z.B. Willi, den lustigen Schiri der DEM U12). Die Trainer waren übrigens sehr nett und völlig "normal". Auch die Pulvermühle war super, es gab leckeres Essen und auch die sonstigen Bedingungen, waren sehr gut.

Hätte mir vor einem Jahr jemand erzählt, dass ich das alles mal erleben darf, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Gordon Zimmermann

Update 1.3.2006 (CB) Auch der Bundestrainer Bernd Vökler hat auf den Netzseiten des Deutschen Schachbundes einen Bericht über den Lehrgang veröffentlicht.


15. Eintracht-Open in Neubrandenburg


Die Sieger: Röhl, Reichmann, Bauer v.l.n.r.

8.2.2006 (RK) Eine Abordnung unseres Vereines nahm vom 3. - 5. Februar am 15. Eintracht-Open in Neubrandenburg teil. Dieses Turnier erfreut sich nicht nur in Vorpommern großer Beliebtheit was durch die Teilnehmerzahl von 87 Spielern deutlich untermauert wird. Das liegt nicht nur an dem “ausgefeilten” Modus (5 Runden Sw. System mit Beginn Fr Abend) die es auch der arbeitenden Bevölkerung erlaubt ohne Urlaub zu nehmen - dieser gehört dann doch eher der Familie - an einem Turnier mit (fast) richtiger Bedenkzeit teilzunehmen. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass die Vier-Tore-Städter eine nette und freundliche Atmosphäre zu schaffen, wo man sich auch willkommen fühlt. Sieger wurde Schachfreund Reichmann aus Cottbus vor Norbert Bauer (SAV Torgelow) und Rainer Röhl (SC Neukloster).


Graffenberger - Kühn

Aus unserem Verein fuhren Gordon mit Mutter, Christof und Ralf. Den Greifswalder Tross vervollständigten Konstantin Tsoumanis vom SV Gryps und Enrico Eichstätt (SC Neukloster). Außerdem reiste Martin - ein Stammgast dieses Turnieres - von Westen kommend zum Turnier an. Martin und Gordon spielten in der A-Gruppe, Christof und Ralf in der B-Gruppe.

Martin, der beruflich bedingt im Schach etwas kürzer treten musste, merkte man die mangelnde Spielpraxis an. 1,5 Punkte aus fünf Spielen - da hatte er sich sicher mehr erhofft. Doch bin ich hinsichtlich seiner Formkurve zuversichtlich. Martin kündigte ja an, wieder mehr zu spielen. Da wird es dann beim nächsten Mal besser laufen.


Zimmermann - Helms

Gordon spielte ein starkes Turnier. Nicht nur seine Performance von deutlich über 2000 sind Beleg dafür. Nur ein Spieler konnte Gordon schlagen - Sven Helms. Das ist wirklich keine Schande, denn der haut ja auch in Punktspielen mal eben den amtierenden Landesmeister um. Ansonsten konnte er zwei Siege und zwei Remis an seine Fahnen heften. Augenzeuge war ich, zumindest teilweise, von zwei Partien. In der Partie gegen Kesten war ein Sieg drin - wohl sogar Pflicht nach Sebastians Meinung. Hier sprang er Gordon dann aber noch einmal von der Schippe. Bemerkenswert, wie Gordon dann in der letzten Runde seinen Gegner (hieß er Schröder?) dank besserer Eröffnungskenntnisse regelrecht demontierte. Nach diesem Turnier wird er wohl die Favoritenbürde bei der U18 LEM tragen müssen.


Winkler - Willert

Der eigentliche Greifswalder Clou war aber das Abschneiden von Christof. Er gewann überlegen mit 4,5/5 Partien das B-Turnier und hatte am Ende einen halben Punkt Vorsprung vor dem Zweitplatzierten und gar einen ganzen Punkt auf die restliche Meute. Seine Performance lag bei ca. 2100! Turnierentscheidend hier vielleicht die Partie gegen Winkler. Dieser opferte eine Figur um bei entgegengesetzten Rochaden ordentlich Angriffswucht zu bekommen. Christof konnte aber ganz cool alle Angriffe abwehren und im Endspiel dann die Mehrfigur verwerten. In der letzten Runde bot Christof dann schon nach 10 Zügen remis, was von seiner Gegnerin sofort akzeptiert wurde, da diese damit den 2. Platz sichern konnte. Dritter wurde dann der für Neukloster spielende Greifswalder Student Enrico Eichstädt.

Ralf’s beste Leistung während des Turniers war wohl die als Chauffeur. In der ersten Runde noch ohne Mühe, da sein Gegner sich veropferte, ging es ab Runde 2 mit der Patzerei los. Gegen Winkler klar auf Gewinn stehend, verzockte er dann zum Turmendspiel mit Mehrbauern. Ralf? Turmendspiel? Klar, remis, da kann Fritz noch soviel lamentieren dies sei gewinnbar. 3. Runde: Einzügiger Einsteller. Unglaublich, wie man mit nur einem (Bauern)Zug seine Stellung so ruinieren kann, dass nichts mehr geht, verloren. 4. Runde: Mehrbauer, gute Stellung aber ähnlich wie Runde 2. Statt ruhig weiterzuspielen, mal eben einfache Züge übersehen und in beginnender Zeitnot die Stellung ruiniert. Der Gegner bedankt sich allerdings damit, ebenfalls eine Gewinnvariante auszulassen - remis. Runde 5: Schon wieder steht Weiß (Ralf) besser, will seinen sehr jungen Gegner taktisch umhauen. Dieser macht sich aber gerade. Wenn dieser ganz sicher auch nicht alles in der komplizierten Stellung gesehen hat - was Ralf sah reichte eben auch nur für Ausgleich - remis. 2,5/5 Punkten sind eine hervorragende Begründung dafür, dass Ralf in der 2. LL nur am achten Brett spielt.

Das Turnier, maßgeblich von Frank Kunow als Turnierleiter organisiert, wird uns in angenehmer Erinnerung bleiben - nicht nur der vielen Preise die nach Greifswald gingen wegen. Also, bis zum nächsten Jahr…

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Sieger und Dritter der B-Gruppe, Christoph und Enricoausführliche Partievorbereitung der Jugendspieler



2. offene Meisterschaft der EMAU Greifswald

20.10.2005 (RK) Als letzten Test vor dem Saisonstart wählten gleich 5 GSV - Spieler die Meisterschaften der EMAU in Greifswald. Dies waren Richard, Jan, Gordon, Christoph, sowie der "heimgekehrte" Ralf. Das Turnier fand vom 13. - 16.10 im VCH Hotel Greifswald statt und wurde von der Firma Schachevents durchgeführt. Mit nur 20 Teilnehmern sah dieses Turnier eine erstaunliche Bandbreite von Spielstärken. Immerhin betrug die DWZ-Differenz zwischen dem Stärksten und Schwächsten fast 1300 Punkte (wenn man Spieler ohne DWZ nicht mitrechnet).

Für unsere Vereinsspieler lief das Turnier alles andere als optimal. So musste Richard - als Ranglistendritter - nach 3 Runden aus beruflichen Gründen passen und konnte nicht in den Spitzenkampf eingreifen. Christof, ja Christof. Er entwickelt sich so langsam zum "Schachcharmeur". Gegen beide weiblichen Gegner stellte er die Partie ein, nachdem er schon zum Teil klar gewonnene Stellungen auf dem Brett hatte. Gordon erreichte seinen Tiefpunkt (in einem sonst anständigen Turnier) gegen Ralf. Nachdem er ihn stellungsmäßig schon fast an die Wand gespielt hatte, ließ er einen Konter zu und übersah einen zweizügigen Figurenverlust. Ralf hatte in jeder Partie Blackouts. Selbst einzügige "Varianten" wurden mal eben nicht gesehen. Geradezu erstaunlich, dass am Ende doch noch 3,5 Punkte zu Buche standen. Jan spielte vielleicht seine Ungeduld in der letzten Runde einen Streich. In gleicher Stellung opferte er eine Qualität "für eine spannende Stellung" unterschätzte wohl doch die Stärken eines Doppelturms im Zusammenhang mit einer offenen Linie.

In der Endabrechnung belegte Gordon den 5. Platz (4/7) und Jan, Ralf und Christof mit jeweils 3,5/7 Punkten die Plätze 8, 11 und 12. Erster wurde äußerst knapp Zbigniew Ksieski vor Christoph Hornich (beide 6/7). Alle weiteren Ergebnisse und Partien sind auf der Ausrichterhomepage nachzulesen.

Nun, eine verpatzte Generalprobe ist ja bekanntlich der beste Garant für eine erfolgreiche Premiere - die am 23.10. (Punktspielbeginn) stattfindet. So gesehen müssen sich unsere Gegner wirklich warm anziehen....


Gordon bei der Jugendweltmeisterschaft

28.7.2005 (CB) -- Update Das Turnier ist mittlerweile zu Ende und Gordon hat mit 4.5 Punkten aus 11 Partien (Platz 84 von 125 Teilnehmern) einen ordentlichen Einstand auf der internationalen Bühne gegeben.

20.7.2005 (CB) vom 18. bis zum 28. Juli 2005 findet im französischen Belfort die Jugendweltmeisterschaft statt, an der in der Alterklasse U12 für Deutschland auch Gordon Zimmermann vom GSV teilnimmt. Wir wünschen Gordon natürlich viel Erfolg und sind gespannt auf sein Abschneiden.

Die aktuellen Ergebnisse und die Partien der deutschen Teilnehmer werden von Teleschach veröffentlicht. Die offizielle Netzseite ist http://www.belfort-echecs.com.

Die WM-Teilnahme von Gordon wird von der Hansestadt Greifswald, vom Sportförderverein Greifswald e.V. und (voraussichtlich) vom Landesschachverband MV finanziell gefördert. Für diese Unterstützung bedanken wir uns herzlich! Auch freuen wir uns, über die Grüße und Erfolgswünsche des Greifswalder Oberbürgermeisters Dr. König.


Sonstige Turniere anderer Saisons