Erste Runde Punktspiele

Knappe Niederlage in erstem Oberligakampf

Am 24. Oktober 2004 kam es in Berlin zum ersten Oberligakampf einer vorpommerschen Schachmannschaft: die erste Mannschaft des Greifswalder SV trat gegen die SG Lasker Steglitz Wilmersdorf an.

Obwohl wir in Bestbesetzung anreisten, waren wir nominell die schwächere Mannschaft. Über lange Zeit war der Kampf ziemlich ausgeglichen; erst in der vierten Stunde kamen die oberliga-erfahrenen Berliner in Vorteil, den sie letztlich in einen 5-3 Erfolg verwandeln konnten. Kurios und für uns durchaus etwas glücklich war das Ende der ersten entschiedenen Partie nach etwa drei Stunden Spielzeit: Weil das Handy von Thomas' Gegner klingelte, wurde die Partie in ausgeglichener Stellung für die Berliner als verloren gewertet. Die Schiedsrichter haben in solchen Fällen übrigens keinen Ermessensspielraum mehr, den Schuldigen mit einer Verwarnung davonkommen zu lassen.

Eine Vorentscheidung zu unserem Ungunsten fiel wahrscheinlich, als Stefan eine sehr gute Stellung nach und nach aus der Hand glitt und Christian am Spitzenbrett in sehr guter Angriffsposition die vorteilhafte Abwicklung ins Endspiel übersah. Statt einer möglichen 3.5-1.5-Führung sahen wir uns deshalb kurz nach der 1. Zeitkontrolle mit 2-3 im Rückstand liegen. Nachdem Rainer eine im Mittelspiel passable Stellung nicht verteidigen konnte und Wilfried die Rettung im Turmendspiel nicht fand, konnte auch Alex' ungefährdeter Sieg nichts mehr gegen den Verlust ausrichten.

Trotz des Verlustes haben wir uns bei unserem ersten Oberligaauftritt achtbar aus der Affäre gezogen. Wenn wir in Zukunft unsere Chancen konsequenter nutzen, könnte uns durchaus die eine oder andere Überraschung gelingen.


Deutlicher Sieg in der 2. Landesliga

Das zweite Jahr in der 2. Landesliga steht für uns unter ganz anderen Vorzeichen als im Vorjahr. Während wir in der letzten Saison hart um den Klassenerhalt kämpfen mussten, steht uns diese Saison ein Kader zur Verfügung, der "ganz oben" mitspielen kann.

Zum ersten Punktspiel gegen Waterkant Saal fielen u.a. mit dem Urgestein Jürgen und dem Neuzugang Sven mehrere Spieler aus, doch der Ersatz ist mit Burkard und Ralf allemal zweitlandesligatauglich. So fuhren wir frohen Mutes - den letztjährigen Erfolg noch im Hinterkopf - nach Saal. Saal konnte außer dem Brett 7 ihre Stammbesetzung aufbieten, doch war das gegen uns nicht genug...

Es sollte gut 1,5 Stunden dauern, bis etwas zählbares passierte. Burkard, nach einem etwas eigenwillig behandeltem Spanier, machte remis, nachdem fast alle Figuren abgetauscht waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte Martin am 6. Brett vielleicht Vorteil, sonst sah alles recht ausgeglichen aus. Nach gut 2,5 Stunden schoss uns Ralf in Führung. Er hatte ein wohl gewonnenes, jedoch sehr schwer durchsetzbares Schwerfigurenendspiel auf dem Brett, konnte aber mit des Gegners Hilfe eine schöne Mattkombination aufs Brett zaubern. Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Christoph bereits eine Figur mehr. Kurze Zeit später nahm Rüdiger ein Remisangebot des Gegners an. Nach ca 3 Stunden entschied sich auch Martin für die Annahme des Remisgebotes seines Gegners. Dann gewannen Christian und Rolf, wobei letzterer das Glück hatte, in einem komplizierten Schwerfigurenendspiel mal eben des Gegners Dame dank "Fingerfehlers" desselbigen kostenlos serviert zu bekommen. Das nennt man doch Service. Schließlich konnte Ernst durch einen Turmgewinn seine Partie erheblich abkürzen, da seine Gegnerin anschließend aus verständlichen Gründen aufgab. Schließlich streckte auch Christophs Gegner die Waffen, nachdem er einsehen musste, dass eine Mehrfigur in einer Stellung die keine Verwicklungsmöglichkeiten mehr bietet ein sicheres Faustpfand für Christophs Sieg ist.

Damit kehren die "ruhmreichen Helden" mit einem 6,5 : 1,5 Sieg in der Tasche an den Bodden zurück. Frei nach Wilhelm Busch kann man sagen: "Dieses war der erste Streich, doch der zweite...."


Dritte Mannschaft mit Unentschieden zum Saisonauftakt

Am 1.Spieltag der Saison 2004/05 trat die 3.Mannschaft bei der 2.Mannschaft des Polizeisportvereins Ribnitz-Damgarten in der Besetzung Pitz,Fiedler,Pidde,Kühn an. Die Fahrt gestaltete sich doch recht ungewöhnlich da zum einen Sportfreund Fiedler erst aus dem Bett geklingelt werden mußte und zum anderen am Anfang der Fahrt im amerikanischen Automobil von S.Kühn Unklarheit über die Geografische Lage von Ribnitz-Damgarten bestand und wie man diese schöne Stadt am besten erreichen könnte.Wir fuhren also los in Richtung Rostock über Grimmen und erst nach einem scharfen Hinweis von M.Pitz in Dettmansdorf lenkte das amerikanische Automobil in Richtung Ribnitz-Damgarten. Pünktlich angekommen und zur Spielstätte durchgefragt trat erst einmal Langeweile bei uns ein denn die Sportfreunde aus Ribnitz nahmen es nicht so genau mit dem Beginn der Partien um 9.00 Uhr sondern bauten erst einmal die Bretter auf und hielten hier ein Schwätzchen und begrüßten da den einen oder anderen Sportfreund.Schließlich wurden die Uhren dann doch angestellt und der Wettkampf begann.

Der Spielverlauf gestaltete sich recht unterschiedlich da S.Kühn den Tipp von M.Pitz doch mal ein Fianchetto zu versuchen irgendwie falsch verstanden hatte.Folglich wurde Brett 4 mit Stellungsbildern konfrontiert die S.Kühn unglücklich behandelte was zum baldigen Verlust der Partie führte.Sportfreund Fiedler erwischte einen guten Start und konnte im 12 Zug eine Leichtfigur gewinnen was mich überzeugte das diese Partie für den GSV gewonnen sei.M.Pitz hingegen spielte mit den weißen Steinen mal wieder ein angenommenes Blackmar-Diemer-Gambit und opferte um der Initiative willen auf f7 seinen Springer im 10.Zug.Der König seines Gegners J.Burmeister wurde daraufhin in der Brettmitte festgehalten obwohl es auch andere Fortsetzungen gab die aber durch den Sportfreund Burmeister am Brett nicht gefunden wurden.Schließlich konnte M.Pitz seinen Figurennachteil innerhalb von 3 Zügen in einen Figurenvorteil umwandeln was zum Punktgewinn reichte.Die Spannenste Partie aber lieferte Gerlind Pidde an Brett 3 mit Weiß.Aus der Eröffnung mäßig herausgekommen büßte sie bald eine Leichtfigur ein,konnte aber das Zentrum geschlossen halten da sie noch keinen Bauern abgetauscht hatte.Ihr Druckspiel auf die kurze Rochadestellung - unterstützt durch die Dame und beide Springer - ihres Gegners ließ sie bald die 3 Bauern der Rochadestellung gewinnen.Dies gab eine gewisse Aussicht auf Remis wenn nicht gar Erfolg an Brett 3. Gerlind Piddes ungenügender Wettkampferfahrung geschuldet ging aber auch diese Partie an die Schachfreunde aus Ribnitz-Damgarten so das wir uns ca.12.30 Uhr 2:2 unentschieden trennten.


Erste Runde Mannschaftspokal M-V

Do samma wieda...

Nach unserer letztjährigen Pokalpleite gegen die Vier-Tore-Städter, nun also am 17.10.2004 ein neuer Anlauf, um vielleicht doch irgendwann mal den Pott an den Ryck zu holen. Unsere Erste konnte durch ein "strategisch wichtiges" Freilos elegant eine Erstrundenpleite vermeiden. Sie werden also erst am 20.11. im Achtelfinale ins Geschehen eingreifen.

Auf unsere Zweite wartete jedoch ein schwerer Brocken. Es kam nämlich - na? - natürlich, der Angstgegner aus Neubrandenburg. Es war jedoch "nur" der zweite Anzug von Eintracht Neubrandenburg. Da wir dank unserer unserer Neuzugänge eine beträchtlich stärkere Mannschaft aufbieten konnten als letztes Jahr, rechneten wir uns Chancen aus. Wir hofften, dass Rüdiger an Brett 1 gewinnen würde, die anderen sollten dann irgendwie noch zwei Remis klammern. Doch die Neubrandenburger kamen nicht in Bestbesetzung. Trotzdem wurde es ganz eng...

In einer Partie in der ich nichts verstand (ok, dass passiert mir auch bei meinen eigenen), hatte Rüdiger gegen Zibell einen schweren Stand. Außerdem nahm seine Bedenkzeit rapide ab. Er hatte nach guten 20 Zügen lediglich noch eine Viertelstunde zur Verfügung. Auch Christoph stand durchwachsen. Dafür war Arnd's Partie wohl tot remis und Ralf stand etwas besser. Dann der Tiefschlag. Arnd hatte einen klassischen Blackout und stellte einzügig eine ganze Figur ein - Aufgabe und 0:1 gegen uns. Ralf konnte dann sein Turmendspiel mit Mehrbauern ohne Mühe gewinnen, da sein Gegner in Zeitnot einige Fehler machte. Ganz abgezockt war Rüdiger, mit enormen Zeithandicap blieb er in der Zeitnotphase cool und schaffte hier die Entscheidung durch Qualitätsgewinn. Damit waren wir mit 2 Punkten bereits weiter. Mehr Punkte sollten es auch nicht werden. Christoph musste eine Figur geben um den Durchmarsch eines gegenerischen Bauern aufhalten, die Partie war weg.

Das Gesamtergebnis:

  Dede       -  Zibell     1 : 0
  Willert    -  Winkler    0 : 1
  Knoblauch  -  Betke      1 : 0
  Kriese     -  R.Schulz   0 : 1


Mitgliederversammlung 2004

19.10.2004 (CB) Zu Beginn der Punktspielsaison wurde auch die jährliche Mitgliederversammlung des Greifswalder Schachvereins abgehalten. Auf der Tagesordnung stand die Neuwahl des Vorstandes. Der bisherige Vorsitzende Jens Mildner stellte sich nicht erneut zur Wahl. Die Mitglieder wählten folgenden neuen Vorstand:

  • Vorsitzender: Christian Bartolomäus
  • stellv. Vorsitzender: Stefan Kalhorn
  • Schatzmeister: Richard Valet
  • Spielleiter: Ralf Kriese
  • Materialwart: Marko Pitz


4. Greifswalder Blitzmeisterschaft

1. Runde Blitzmeisterschaft

Am 5. Oktober begann die nun 4. Auflage der von uns ausgerichteten Greifswalder Stadtmeisterschaften im Blitzschach. In den ersten zwei Jahren war die Beteiligung zwar mäßig, doch im letzten Jahr hat sich dieses Turnier im Greifswalder Schachleben etabliert. Auch in diesem Jahr war bereits in der ersten Runde einige "Blitzschachprominenz" anwesend.

Malte als Titelverteidiger konnte standesgemäß auch diese Runde mit 7/8 Punkten gewinnen. Nur äußerst knapp geschlagen Wilfried. Er holte auch 7 Punkte, verlor aber das Match gegen Malte. Mit respektvollem Abstand folgt dann Rüdiger mit 5,5 Punkten auf Platz 3. Seine Verlustpartien waren die gegen die beiden Erstplatzierten. Auf den nächsten Plätzen folgten Stefan (4,5/8) und Sven (3,5/8). Ralf wurde durch den Sieg in einer verrückter Partie gegen Jürgen (nach der Eröffnung war durchschnittlich jeder 2. Zug ein Einsteller - das geht, und zwar dann, wenn der Gegner die rumstehenden Figuren nicht fachgerecht entsorgt...) mit 3 Punkten Sechster. Jürgen dank dieser Partie mit ebenfalls 3 Punkten 7. Denny - sonst regelmäßig Favoritenschreck - schaffte dieses Mal nur 2,5 Punkte und wurde Achter. Marko konnte diesmal nicht punkten und wurde deshalb Letzter.

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26. Open am Strelasund 2004
6. Wolfgang Müller Gedenkturnier

3.10.2004 (RK) Vom 1. - 3. Oktober fand das alljährliche Strelasund-Open statt. Leider lag der 3. Oktober in diesem Jahr ungünstig, so dass viele Stammgäste diesmal nicht anreisten. Das Starterfeld bestand aus 25 Spielern. Gespielt wurde im Seminarraum im Hauptgebäude des TSV 1860 Stralsund welcher für diese Teilnehmerzahl ausreichend war.

Aus unserem Verein spielten in diesem Jahr Stefan, Sven, Ralf und Christoph mit. Stefan gehörte auch neben dem Wismarer Hans-Jürgen Kliewe, dem Hamburger Madjid Emami und dem Rostocker Andreas Schinke zu den Topfavoriten. Er war auch das ganze Turnier über ganz vorn dabei und führte nach der sechsten Runde das Feld mit 5,5 Punkten vor Kliewe (5) an. Doch während Kliewe in sein letztes Spiel gewann, konnte Stefan die letzte Partie gegen Schinke nicht für sich entscheiden. Nach dem Remis hatten nun beide Spieler 6/7 Punkte, wobei Schachfreund Kliewe die bessere Wertung hatte und damit das Turnier gewann. Ralf wurde mit erstaunlichen 5/7 Punkten Fünfter, wobei er - besonders in der letzten Runde - ein unglaubliches Losglück hatte. Das er trotzdem nur 5 DWZ-Punkte dazugewann, legt ein beredtes Zeugnis über die Spielstärke (bzw. DWZ-Zahlen) seiner Gegner ab.

Sven spielte ein gutes Turnier, eine Platzierung in der Spitze blieb ihm - ebenfalls wegen des Losglückes - verwehrt. Er musste gegen die späteren Plätze 1-3 ran, wo ihm nur 0,5/3 Punkte gelangen. Trotz Siege in allen anderen Partien erreichte er dann mit 4,5/7 Punkten "nur" den 6. Platz. Für Christoph war dies ein verkorkstes Turnier. Insbesondere die Niederlage gegen Gerhard Schmidt tat sicher weh. Er belegte mit 3,5/7 Punkten Platz 11.

Mit Gordon Zimmermann war noch ein weiterer Greifswalder (SV Gryps) Schachspieler am Start. Auch er holte 3,5 Punkte (Platz 12). Aufgrund seines derzeitigen Könnens wird er wohl nicht ganz zufrieden mit diesem Ergebnis sein. Ein Knackpunkt war sicher auch das Match Krüger - Zimmermann, wo Gordon in klar gewonnener Stellung in einen gegnerischen Konter lief. Zu seiner Rehabilitation muss man sagen, dass dieses die dritte Partie für den Zehnjährigen an diesem Tag war.

PlatzNamePunkte
1Kliewe, Hans-Jürgen6,0
2Kalhorn, Stefan6,0
3Emami, Madjid5,0
4Schinke, Andreas5,0
5Kriese, Ralf5,0
6Loßin, Sven-Hendrik4,5
7Sulika, Eckhard4,0
8Krüger, Alexander4,0
9Schmidt, Gerhard4,0
10Strate, Gerda3,5
11Willert, Christoph3,5

9.1.2005 (StK) Dies war meine zweite Teilnahme an dem traditionsreichen Stralsunder Turnier. Das erste Mal müsste etwa 20 Jahre her sein, damals gab es noch eine B-Gruppe, die ich mit Hilfe der Orang-Utan-Eröffnung dominieren konnte. Ich rutschte von der Leistungsklasse 4 direkt in die Leistungsklasse 2 – wahrscheinlich der größte Erfolg meiner schachlichen Karriere.

Inzwischen ist das Turnier sehr viel kleiner geworden. "Wer möchte eine Bockwurst?" – dieser kulinarische Offenbarungseid wurde jeden Tag an die Magnettafel im Spiellokal geheftet. Wer wollte, konnte sich eintragen. Wir wollten nicht und so suchte die Greifswalder Fraktion mittags geschlossen in die Innenstadt auf, um orientalisch zu speisen (umgangssprachlich: "Dönerbude"). An Ausdauer und Konzentration stellte das Turnier große Herausforderungen, die Bedenkzeit war knapp (90 Minuten für 40 Züge plus 15 Minuten bis Blättchenfall) und am Samstag wurden gar drei Runden ausgetragen, was zu zum Teil irregulären Ergebnissen führte.

Ich selbst konnte die ersten fünf Partien gewinnen und dann mit zwei ängstlichen Remis den zweiten Platz sichern. Erst bei der Siegerehrung stellte sich heraus, dass dieser Platz gerade noch für den letzten Geldpreis reichte – entgegen der Ausschreibung mussten die Mitglieder des gastgebenden TSV 1860 Stralsund kein Startgeld zahlen. So kam es, dass der sympathische Schachfreund Emami aus Hamburg für seinen dritten Platz nur noch aus den Sachpreisen wählen durfte, er suchte sich eine Parkscheibe aus. Mal sehen, ob er noch einmal wieder kommt.