7./8. Runde Punktspiele

Endspielkrimi bringt Entscheidung

14.3.2005 (CB) Beim Oberliga-Wettkampf des Greifswalder Schachvereins (GSV) gegen den SC Weiße Dame aus Berlin-Charlottenburg blieb es bis zur sechsten Spielstunde spannend. Nachdem es nach sieben beendeten Partien 3,5 zu 3,5 unentschieden stand, musste die Entscheidung in der achten und letzten Partie fallen. Um die Greifswalder Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren, musste unbedingt ein Sieg her. Stefan Kalhorn kämpfte in einem Endspiel mit dem Läufer gegen einen gegnerischen Springer. Zug für Zug verbesserte er seine Stellung und konnte zum Jubel der Greifswalder Schlachtenbummler seinen Gegner nach 59 Zügen zur Aufgabe zwingen.

Vorangegangen war ein wechselvoller Kampf. Zunächst einigte sich Wilfried Woll mit seinem Gegner auf ein Unentschieden. Nach gut drei Stunden verlor Christian Bartolomäus seine Partie durch einen groben Schnitzer. Aus diesem Rückstand wurde dann durch zwei sehenswerte Mattangriffe von Thomas Grzesik und Rainer Röhl eine 2,5 zu 1,5 Führung für die Greifswalder. Leider konnten die Gastgeber anschließend ihrerseits wieder in Führung gehen. Richard Valet verlor nach und nach die Kontrolle über seine Stellung und musste kurz nach der Zeitkontrolle aufgeben. Auch Malte Stopsack musste seine Partie aufgeben, nachdem er kurz zuvor in guter Stellung im Dienste der Mannschaft ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt hatte. Aber auch diese Führung hatte nicht lange Bestand, da Jens Mildner mit Schwarz aus der Sveshnikov-Verteidigung heraus einen kraftvollen Angriff in einen Sieg verwandeln konnte.

Durch diesen knappen Sieg konnten die Greifswalder die rote Laterne wieder abgeben. In der letzten Runde (10. April in Greifswald) kann nun der Klassenerhalt durch einen Sieg gegen Rüdersdorf aus eigener Kraft geschafft werden.

GSV II gelingt Revanche gegen Waren

13.3.2005 (RK) Nachdem wir im Vorjahr gegen Waren gnadenlos untergingen, war heute Wiedergutmachung angesagt. Trotz einiger Absagen (Christian, Jürgen), konnten wir doch eine schlagkräftige Truppe aufbieten. Kennzeichnend, Ralf - im letzten Jahr am 2. Brett noch chancenlos - spielte dieses Mal am 8. Brett.

Den ersten Zähler strich unser Spitzenbrett Rolf ein. Er hatte (wieder einmal) das Pech, dass der Gegner sein Brett unbesetzt ließ und er somit ohne Denkarbeit kurz nach 10 Uhr im Bewusstsein der Greifswalder Führung den Heimweg antrat. Nach etwa 2,5 Stunden strich Arnd die Segel, wie das passierte sah ich leider nicht, weil ich ausnahmsweise meine eigene Partie recht spannend fand. Dann passierte die nächste Stunde erst mal nichts zählbares. Allerdings standen Rüdiger und ich etwas besser. Dafür war Burkard schon mausetot. Dann übersah Burkards Gegner - inzwischen sogar mit Mehrfigur - einen einsamen Freibauern und die damit verbundenen Drohungen. Plötzlich konnte sein Vormarsch nur noch durch ein Turmopfer gestoppt werden, Das Endspiel war dann für Burkard nur noch Formsache. Diese Partie wird wohl auch irgendwann auf den inzwischen legendären OMF-Seiten zu bestaunen sein. Nur kurze Zeit später erhöhte Ernst auf 3:1. Auch diese Entscheidung sah ich nicht live, da ich mit meiner Partie so langsam Probleme bekam. Da die Stellung kurz vorher noch ausgeglichen war, liegt auch hier ein schwerer Fehltritt des Warener Caissa-Jüngers nahe. Als Sven-Hendrik dann sein unklares Endspiel in einen Punkt verwandelte, waren die Messen gesungen. Jetzt konnte auch ich aufatmen, denn mein Gegner ließ sich eine Figur weggabeln, so dass ich sicher war, den Siegpunkt zum 5:1 beizusteuern. Christian bot dann Remis an, was der Gegner dank des imposanten Zwischenstandes resigniert annahm. Als letztes kämpfte wie üblich Rüdiger, wie üblich wurde es ein Zeitnotkrimi und wie (fast) immer konnte er sich auch hier durchsetzen. Nach der Zeitkontrolle hatte er eine Qualität und einen Bauern gewonnen und dank seiner Technik brachte er die Partie trotz harter Gegenwehr seines Gegners nach Hause.

Endstand also 6,5 : 1,5. Damit haben wir die Vorjahresschlappe (ebenfalls 1,5 : 6,5) egalisiert. Alles in allem war der Sieg zu jeder Zeit verdient, hätte aber auch sehr knapp ausfallen können.


Norddeutsche Blitzmeisterschaft der Mannschaften

7.3.2005 (SHL) Am vergangenen Sonntag traten vier offensichtlich masochistische Greifswalder bei der norddeutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft an. Wilfried Woll, Sven-Hendrik Loßin, Rüdiger Dede und Jens Mildner wollten es mit den ganz großen aufnehmen und haben insbesondere an Erfahrung gewonnen. Der 27. Platz von 30 Mannschaften stört nicht weiter, immerhin schafften wir es, Wismar auf Distanz zu halten. Schade sind nur die sechs Kämpfe, die 1,5:2,5 ausgingen und dass es achtmal die Höchststrafe zu verzeichnen gab - zum Vergleich: Wismar verlor gleich ganze 16-mal 4:0. Tolle Überraschungen gab es beim 2:2 gegen den Delmenhorster SK, der immerhin den sechsten Rang belegte und den Siegen gegen Pinneberg und Potsdam. Eine tolle Leistung brachte unser Spitzenspieler Wilfried Woll mit 11,5 aus 29, während die andern drei mit 6 (Sven-Hendrik) bzw. 7 (Rüdiger und Jens) Zählern immerhin noch eine im gegebenen Teilnehmerfeld achtbare Leistung erzielten. Was bleibt, ist eine schöne Erinnerung an Gewinnstellungen gegen Titelträger, die man dann herrlich versiebte (z.B. Wilfried gegen Rabiega oder Sven-Hendrik gegen Kalinitschev), an ein absolut unausgeklügeltes Versorgungskonzept des Veranstalters und eine fotoknipsende Kati als glücksbringendes Maskottchen.

Das Endergebnis findet sich unter http://www.hamburger-schachverband.de/turniere/nbmm05.htm

Die ausführlichste Berichterstattung inkl. aller Einzelergebnisse findet man unter http://www.berlinerschachverband.de/events/deutschland/ndbmm/2005/index.html (RiV)

4. Greifswalder Blitzmeisterschaft

6. Runde Blitzmeisterschaft

2.3.2005 (StK) Klein, aber fein, das war das Motto der 6. Runde des Blitzturniers. Leider fehlten mit Sven-Hendrik Loßin, Malte Stopsack und dem heimlichen „King Of Blitz“ Richard Valet drei maßgebliche Vertreter im Zockerschach. Überraschenderweise konnte deshalb Stefan Kalhorn mutmaßlich das erste Mal in seinem Leben ein Blitzturnier gewinnen. Zwar verlor er gegen Wilfried Woll nach herrlichem Figureneinsteller und späterer Springergabel. Wilfried musste jedoch einen halben Punkt gegen Christian Schwahn abgeben und verlor in der Schlussrunde gegen Rüdiger Dede, der in der Endabrechnung den dritten Platz belegte. Satte neun Wertungspunkte hamsterte Stefan Sommer, der überzeugend die Bergener Schachschule demonstrierte. Denny Pekruhl und Christoph Willert blieben mit zwei Punkten unter ihren Möglichkeiten. Das famose Angriffsspiel von Marko Pitz schließlich endete leider gänzlich unbelohnt.

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