Aufstieg der 1. Mannschaft des GSV in die Oberliga Nord-Ost

Am 25.4.2004 fuhren wir zum entscheidenden Kampf um den Aufstieg nach Stralsund. Das ein Auto war voll von Nervosität, das andere behauptete zumindest völlig cool zu sein. Es ging immerhin um den ersten Aufstieg einer Greifswalder (Schach-)Mannschaft in die Oberliga. Die Oberliga ist nach der ersten und der zweiten Bundesliga die dritthöchste Liga im Deutschen Schachbund.

Die Ausgangssituation war klar: wir mußten gewinnen - egal wie hoch. Ein Unentschieden würde wohl nicht reichen, da unser Konkurrent Uni Rostock gegen den Abstiegskandidaten Wismar wohl kaum verlieren würde. Andererseits hatten wir einen großen Vorsprung an Brettpunkten, so daß wir wenigstens nicht hoch gewinnen mußten: ein 4,5 zu 3,5 wäre völlig ausreichend.

Es begann sehr erfreulich, da wir zum ersten Mal in dieser Saison mit unseren vier Spitzenbrettern antreten konnten. Nach kurzer Zeit einigten sich die Bretter drei und vier (in sehr kurzen Partien) auf remis. Dann kam nach genau einer Stunde ein kampfloser Punkt an Brett eins dazu - 2:1 für uns.

Die restlichen Partien schienen allesamt ausgeglichen. Ein Punkt Vorsprung würde ja reichen. Was aber, wenn eine der Partien noch verloren werden würde? Plötzlich stellte Stefans Gegner die Qualität ein. Es wurde der verwegene Vorschlag diskutiert an allen restlichen Brettern remis anzubieten - und damit das für uns so wichtige 4,5 zu 3,5 abzusichern.

Angesichts des drohenden 3:1 - Rückstandes und keiner einzigen besserstehenden Partie willigten die Stralsunder Spieler in unser Angebot ein: der Aufstieg war geschafft.

In der neuen Saison wird sich der Greifwalder SV dann mit den Berliner und den Brandenburger Oberligamannschaften auseinandersetzen dürfen (müssen ?). Greifswald ist nun die stärkste Mannschaft Vorpommerns. Hoffentlich können wir diesen Zustand in den nächsten Jahrhunderten konservieren.